Logitech K360 - Short Report

Erstellt am: 23.10.2011 um 19:30 Uhr von Thomas Radigk.

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Logitech ist bekannt für qualitativ hochwertige und dennoch günstige Produkte und konnte sich in der Vergangenheit gerade auf dem Markt der Eingabegeräte große Anteile sichern. Immer wieder veröffentlicht der schweizer Hersteller neue Produkte, um die vielfältigen Wünsche seiner Kunden zu erfüllen. Dabei kann man bei Logitech im Jahre 2011 auf eine dreißigjährige Geschichte zurückblicken. Zu den neuesten Tastaturmodellen gehört die K360, eine kabellose Tastatur, die durch ein besonders kompaktes Design, Tasten im Chiclet-Design und einer Batterielebensdauer von drei Jahren um die Gunst der Käufer wirbt. Mit dabei sind sechs Sondertasten und zwölf programmierbare F-Tasten, die den Umgang mit dem PC erleichtern sollen. Individualisten ermöglicht Logitech die Wahl zwischen fünf verschiedenen mehr oder weniger auffälligen Druckmustern. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei günstigen 29,99€ einheitlich für alle Designmuster.
Ob den Ingenieuren hier die Gratwanderung zwischen günstig und Qualität gelungen ist, klären wir in diesem Short-Report.


Layout und Besonderheiten

Technische Daten
Tastenzahl 105
Layout kompakt/gerade/flach
Zusatztasten 6
Signalübertragung

kabellos (Reichweite bis zu 10m)

bitte Praxistest beachten!

Besonderheit kompakt

Die Verpackung der Logitech K360 fällt genau so kompakt aus, wie die Tastatur selbst. Dennoch hat sich Logitech bemüht, den winzigen Nano-Empfänger auffällig zu positionieren. Dieser befindet sich nach dem Öffnen der Verpackung direkt vor den Augen des Kunden und ein kleines Fähnchen weist darauf hin, dass es sich um ein USB-Gerät handelt. Ein einziger Unifying-Empfänger bietet die Möglichkeit, bis zu sechs Logitech-Funkgeräte an diesen Empfänger zu koppeln, wenn diese zum Unifyed-Standard kompatibel sind.
Außer einer Schnellstartanleitung und Garantieinformationen in über 18 verschiedenen Sprachen findet man keine weiteren Beilagen im Karton. Ob für die "einfache Einrichtung in Sekunden" ein Treiber notwendig ist, klären wir auf der nächsten Seite im Abschnitt "Praxistest".
Hat man die Tastatur aus ihrer Plastikhülle genommen, weist erneut ein gelbes Fähnchen auf der Unterseite in Form eines Pfeils auf dessen Entfernung hin, um die galvanische Trennung zwischen den Batterien und der Tastatur aufzuheben. Nach dem Einschalten ist die Tastatur dann sofort betriebsbereit. Unser Testexemplar kommt im Design "Black Glamour" daher, es stehen aber noch vier weitere Varianten zur Auswahl: Victorian Wallpaper, Indigo Scroll, Fingerprint Flowers und Purple Pebbles.
Beim Betrachten der Tastatur fällt auf, dass jede Taste sichtbar von einer benachbarten getrennt ist und so jede Taste wie eine Insel hervorragt. Mit Hilfe dieses Designs soll das Tippgefühl verbessert werden. Der Name "Chiclet"-Desing leitet sich von einer amerikanischen Kaugummimarke (Chiclets) aus dem frühen 20. Jahrhundert ab, deren Produkte bunte viereckige Kaugummis waren.

Die Tastatur wird von Logitech als "um etwa 20% kleiner als Standardtastaturen" beschrieben, was vor allem durch das Entfernen des Teils zwischen Hauptteil und Nummernblock erreicht wurde. Die Tasten dieses Teils wurden über der Rücktaste bzw. über dem Nummernblock untergebracht. Die Pfeiltasten mussten etwas von ihrer Größe einbüßen, damit sie noch Platz unter der rechten Shift-Taste finden konnten. Die Größe dieser Tasten wurden auch für sämtliche Funktionstasten am oberen Rand der Tastatur verwendet, die alle eine Doppelbelegung aufweisen. Wie bei Notebooks existiert auf der Tastatur eine FN-Taste, mit der sich die Doppelbelegungen nutzen lassen. Im Gegensatz zum Notebook-Segement hat sich Logitech dafür entschieden, diese rechtsseitig von der Leertaste unterzubringen. Bei einer linksseitigen Positionierung der FN-Taste wäre wohl die Leertaste zu klein geworden oder nicht mehr mittig anzuordnen gewesen.
Über den Funktionstasten existiert rechts und links jeweils ein Block von drei Multimedia-Tasten. Auf der linken Seite kann die Wiedergabe eines Musikplayers wie Winamp, AimP oder der Windows Media Player gestartet und unterbrochen werden sowie in der Abspielliste vorwärts und rückwärts navigiert werden. Auf der rechten Seite wurden eine Stummschaltung sowie zwei Tasten zur Lautstärkeregelung untergebracht.
In der rechten oberen Ecke hat Logitech den Ein-/Aus-Schiebeschalter platziert, der mit farblicher Hinterlegung den Betriebszustand anzeigt. Rote Hinterlegung bedeutet "aus" und grüne Hinterlegung bedeutet "an".

Wie für die meisten Tastaturen üblich besitzt auch die Logitech K360 die Möglichkeit, mit Klappfüßen auf der Unterseite diese in der Neigung zu verstellen. Durch das Aufklappen dieser erhöht sich die Neigung der Tastatur um acht Grad. Ohne diese Erhöhung ist diese Tastatur sehr flach und findet auch in sehr niedrigen Tastaturablagen Platz.


Praxistest

Da es sich bei der Logitech K360 um eine Funktastatur handelt, musste hier ein Reichweitentest durchgeführt werden. Das Ergebnis: Sogar aus fünf Meter Entfernung und durch eine geschlossene Tür hindurch war der Empfänger, der hinten am PC eingesteckt war, in der Lage, die Tastenanschläge zu registrieren. Hier und da wurde ein Buchstabe doppelt aufgezeichnet. Im konkreten Fall sollte dann geprüft werden, ob das, was die Technik zu bieten hat, genügt. Soll die Tastatur als Multimedia-Tastatur verwendet werden, wofür sie auch konzipiert wurde, so können wir hier ebenfalls ein gutes Ergebnis attestieren. Der Empfang ist aus einer Entfernung von drei Metern immer noch sehr gut. Sollten bei größeren Entfernungen Probleme entstehen, kann der Empfänger natürlich an einem frontseitigen USB-Anschluss gesteckt werden. Der Unifying-Empfänger ist sehr kompakt und fällt kaum auf.

Das Tippgeräusch auf den im Chiclet-Design gefertigten Tasten ist mittelmäßig laut. Größere Tasten erzeugen ein lauteres Tippgeräusch als die kleineren Tasten. Für jede Taste gilt, dass diese erst bei klar hörbarem Anschlag auch auslösen. Die Multimedia-Tasten sind hingegen fast lautlos zu bedienen und bieten einen klar definierten Druckpunkt (wie auch alle anderen Tasten) trotz des gewissen Spiels, welches jede Taste aufgrund des Designs mit sich bringt. Logitech hat es bei der K360 geschafft, ein ausgewogenes Tippgefühl zu erzeugen. Der Widerstand der einzelnen Tasten ist gering und ermöglicht das Schreiben langer Texte ohne Ermüdung. Als Technologie wird die fast überall anzutreffende "Noppen"-Technik eingesetzt, die sich bewährt hat und eine günstige Fertigung ermöglicht.

Um die kompakte Größe zu erreichen, mussten die schweizer Profis allerdings ein wenig das Layout stauchen, weswegen die Pfeiltasten sich unterhalb der rechten Umschalttaste befinden, genauso wie die "Einfg"- und "Entf"-Tasten über die Rücktaste wandern mussten. Nach einer kleinen Gewöhnungsphase fällt das blinde Finden dieser Tasten aber nicht schwerer als auf anderen Tastaturen. Wer häufiger zwischen Tastaturen verschiedener Layouts wechselt, wird unter Umständen mit häufigeren Fehlanschlägen rechnen müssen, gerade wenn der Finger die "Entf"-Taste sucht.

Logitech legt der K360 Tastatur keinen Datenträger mit Treiber oder Software bei. Sollte Bedarf bestehen die programmierbaren Tasten umzubelegen, so muss die Logitech Setpoint Software (kostenlos) von der Herstellerseite heruntergeladen werden. Nach der Installation der umfangreichen Software lässt sich jede der programmierbaren Tasten mit anderen Funktonen belegen. Zugriff erhält man wie bei Notebook-Tastaturen üblich über die FN-Taste. Im Gegensatz zu den eben genannten Notebook-Tastaturen findet sich die FN-Taste allerdings rechts neben der Leertaste wieder.
Außerdem wird durch den Einsatz der Logitech Setpoint Software das Einblenden von Overlays installiert, die wichtige Funktionen wie das Verstellen der Lautstärke oder das Drücken der Feststelltaste anzeigen. Für letztere ist oben rechts neben dem Ein-/Aus-Schalter sogar eine Anzeige verbaut worden, die bei betätigter Feststelltaste grün leuchtet. Eine Installationsgröße von 26 MB und Arbeitsspeichernutzung von 8 MB ist durchaus im vertretbaren Rahmen, zumal die Software auch für weitere Geräte eingesetzt werden kann. Für "Gaming"-Produkte wird jedoch eine separate Software benötigt.
Ohne Software-Installation ist die Tastatur dennoch genau so gut nutzbar: Beim Betätigen von Funktionstasten über FN + F1-F12 werden Standardaktionen durchgeführt. Um weitere Unifying-Geräte dem Empfänger zuzuordnen, muss allerdings die (besonders schlanke) Unifying Software installiert werden. Diese kann ebenfalls kostenlos in Form eines Downloads von der Herstellerseite bezogen werden.

Ghosting-Test

Das Ghosting ist ein ungewollter Nebeneffekt bei Tastaturen, sobald mehrere Tasten gleichzeitig gedrückt werden. Durch den elektrischen Aufbau einer Tastatur ist es möglich, dass eine Tastenkombination verwendet wird, bei der der Tastaturcontroller nicht mehr eindeutig zuordnen kann, welche Tasten gerade gedrückt werden. Dieser Fall tritt besonders dann auf, wenn vier benachbarte Tasten gleichzeitig betätigt werden. Aber auch andere Kombinationen von mehreren Tasten bereiten Tastaturen und ihren Benutzern Probleme. Häufiges Beispiel: Der Spieler muss, um seinen Charakter in der Spielwelt zu steuern, die Strg-Taste gedrückt halten (ducken, schleichen); gleichzeitig muss er, um seine Spielposition zu ändern, "w"+"a" für eine seitliche Bewegungsrichtung festhalten. Möchte er nun eine Aktion mit "e", "r", oder "q" ausführen, kann es passieren, dass der Tastaturcontroller "überlastet" ist und glaubt, dass eine andere Taste gedrückt wird (die auch ganz woanders auf der Tastatur liegen kann). Das kann z.B. dazu führen, dass der Charakter völlig unerwartet eine Granate wirft, entdeckt wird und etliche Spielminuten mit Vorbereitung für einen Schleichangriff zunichte gemacht wurden.

Da die Logitech K360 Tastatur durchaus für das eine oder andere Spielchen zwischendurch herhalten muss, führen wir an dieser Stelle einen kurzen Ghosting-Test durch. Hier können wir Entwarnung geben. Nur wer acht Tasten gleichzeitig in einer Reihe drückt, kann Ghosting-Effekte provozieren. Als Beispiel wird beim Drücken von "a"+"s"+"d"+"f"+"j"+"k"+"l" und "ö" die "^"-Taste neben fünf der gedrückten Tasten erkannt. Die maximale Erkennungszahl liegt zwischen drei und sieben Tasten. Beispielsweise können die Tasten "w"+"a"+"s"+"d"+"e" und "q" ohne Probleme gleichzeitig gedrückt werden, genau so wie "Strg"+"Umschalt"+"w"+"a"+"s"+"d"+"f" oder "Strg"+"Umschalt"+ alle Pfeiltasten. Es wird deutlich, dass Logitech hier gerade dem WASD-Block besondere Aufmerksamkeit gewidmet hat.

Wünscht Ihr euch weitere Kombinationen, so nutzt bitte die Kommentarfunktion. Wir werden diese für Euch testen und das Ergebnis hier ergänzen.


Fazit

Die Logitech K360 Tastatur leistet sich keine Schwächen und ist zudem noch besonders günstig zu erwerben. Bei unserem Partner Amazon.de kann dieses Eingabegerät ohne Versandkosten für ungefähr 26 € erstanden werden (Stand: Oktober 2011). Während des gesamten Testzeitraumes von fast zwei Monaten konnte keine Veränderung des Batterieladezustandes beobachtet werden. Ob die Batterien wirklich bis zu drei Jahre halten, konnten wir im Rahmen unseres Test natürlich nicht prüfen. Egal, ob für den Büro-Alltag oder die Spielestunden zuhause, die Logitech K360 macht in jeder Situation eine gute Figur. Als Kritikpunkt ließen sich allenfalls die wirklich kleinen Pfeiltasten anbringen, die bei größeren Fingern vielleicht doch zu schwer zu bedienen sind.Wer zwischen mehreren Tastaturen wechselt (z.B. auf der Arbeit und Zuhause), sollte sich im Klaren sein, dass einige Tasten im Layout an anderer Stelle als gewohnt liegen.
Ansonsten ist das Produkt absolut über jeden Zweifel erhaben und verdient sich somit zurecht neben unserer Empfehlung den Hardware-Factory Gold-Award und unseren Preis-Leistungs Award:

 

 

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