Fractal Design Node 804 - 06 - Testbetrieb und Messung

Erstellt am: 27.03.2015 um 14:15 Uhr von Thomas Radigk.

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Testbetrieb und Messung

Zunächst werden die mitgelieferten Gehäuselüfter auf ihre Tauglichkeit geprüft. Da wir es mit drei identischen Exemplaren zu tun haben, führen das bereits aus unseren Lüftertests bekannte Verfahren nur mit einem Probanden durch.

Anlaufspannung
Häufig wird dieser Punkt mit einem Herunterregeln der Spannung verwechselt. Für Lüfter, die sich im Betrieb problemlos herunterregeln lassen, ist noch lang nicht bewiesen, dass sie auch bei dieser Spannung aus absolutem Stillstand wieder anlaufen. Gemessen wird hier die minimale Anlaufspannung bei horizontaler sowie vertikaler Lage. Für einen gültigen Messwert darf der Lüfter nicht mehr als zwei Startversuche unternehmen. Schafft es ein Produkt nach den genannten zwei Versuchen nicht, komplett anzulaufen, wird die Spannung schrittweise um einen Wert von 0,1 V erhöht.

Leistung
Gemeint ist hier die Leistung unter 12 V, 9 V, 7 V und 5 V sowie die dabei erreichten Drehzahlen. Wichtig ist zudem die Einhaltung der herstellerseitigen Angaben inklusive der Toleranzen. Ermittelt werden diese Werte über das Programm Smart Guardian in der Version 2.03 sowie einem Multimeter der Firma PeakTech. Außerdem werten wir die erreichten Drehzahlen von 3-Pin Molex Lüftern im Spannungsbereich von 0-12 V in Form einer Drehzahlkennlinie aus. Ziel dieser Messung ist das Verhalten eines Lüfters bei einer bestimmten Spannung im Bezug auf die erreichten Drehzahlen zu ermitteln. Gemessen wird in einem Bereich von 0-12 Volt mit Intervallen von jeweils 0,1 V.

Lautstärke
Sie ist eine der Hauptfaktoren jedes Lüfters. Getestet werden hier die Lautstärken beim Betrieb mit 12 V, 7 V und 5 V. Störende Schleifgeräusche sowie ein Nichtanlaufen finden ebenfalls Erwähnung (Geräuschcharakteristik). Zu beachten ist allerdings, dass Lautstärkemessungen prinzipiell auf subjektiver Basis stattfinden und auch dementsprechend als solche bewertet werden.

 

Das Modell "FD-FAN-SSR2-120" hinterlässt allgemein einen guten Eindruck. Eine minimale Anlaufspannung von 3,5 V sollte für keine Lüftersteuerung eine große Hürde darstellen und ein Regelbereich zwischen 3 - 12 V entspricht unserer Erfahrung.

  Fractal Design FD-FAN-SSR2-120
Anlaufspannung 3,5 V
minimale Betriebsspannung 3,0 V

Fractal Design gibt für das verwendete Modell eine maximale Drehzahl von 1000 U/min an, womit ein guter Kompromiss aus Leistung und Lautstärke erzielt werden kann. Wie bereits früher im Review erwähnt, schlägt die Serienstreuung zu, weswegen wir bei dem geprüften Exemplar neben einer stark erhöhten maximalen Drehzahl auch ein leichtes Lagergeräusch feststellen müssen. Unsere erzielten Ergebnisse dürften aber den schlimmsten Fall darstellen. Der erreichte Luftdurchsatz kann sich selbst bei niedrigen Drehzahlen sehen lassen und wird ab einer Spannung über 7 V auch hörbar.

Eingesetzt im Gehäuse können die Lüfter aber nur auf der niedrigsten Einstellung der Lüftersteuerung eine angenehme Geräuschkulisse erzeugen. Darüber hinaus wird das Gehäuse hörbar und auf höchster Einstellung auch laut. Es empfiehlt sich aufgrund des Platzangebotes eher viele langsam drehende Lüfter einzusetzen, um die Lärmbelastung in angenehmen Regionen halten zu können.

Produkt
Spannung 
Umdrehungen  
Subjektiver Eindruck 
Lager-/Laufgeräusche, Bemerkung
FD-FAN-SSR2-120 12 V 1222 U/min deutlich hörbar leichtes Lagergeräusch
FD-FAN-SSR2-120 9 V 998 U/min hörbar leichtes Lagergeräusch
FD-FAN-SSR2-120 7V 845 U/min sehr leise leichtes Lagergeräusch
FD-FAN-SSR2-120 5 V 630 U/min sehr leise leichtes Lagergeräusch

Im folgenden Teil werden wir das Testsystem in zwei verschiedenen Zuständen testen: "Idle-Betrieb" und "Last-Betrieb", die unterschiedliche Belastungsszenarien simulieren. Zuerst wird das System ohne Belastung mit den drei verschiedenen Stellungen der mitgelieferten Lüftersteuerung betrieben (Idle-Betrieb). Alle drei mitgelieferten Lüfter sind hierfür daran angeschlossen, während der CPU Lüfter bei ca. 1600 U/min betrieben wird, was einem Kompromiss aus erzeugter Lautstärke und Leistungsfähigkeit entspricht. Da dies die Premiere des verwendeten Testsystems ist, werden wir auch in Zukunft vergleichbare Gehäuse mit den gleichen Testbedingungen prüfen. Aufgrund der Tatsache, dass eine diskrete Grafikkarte nur in Form einer modifizierten Radeon R9 290X zur Verfügung steht, die mit ihrer Größe unter Umständen nicht in jedes Gehäuse passt, wird auf ihre Verwendung verzichtet. (Im Node 804 hat diese jeden Millimeter des verfügbaren Platzes ausgenutzt und musste sogar durch die vordere Lüfteröffnung eingesetzt werden.)

Erwartungsgemäß fällt der Temperaturunterschied zwischen den Komponenten sehr gering aus, und auch die Geschwindigkeit der Lüfter hat mit maximal zwei Kelvin kaum weiteren Einfluss. Die Geräuschkulisse ist aber nur bei niedrigster Einstellung wirklich angenehm - bei höheren Drehzahlen machen sich die drei Gehäuselüfter bemerkbar und sorgen auf höchster Stufe für insgesamt unangenehme Lautstärke.

Nachdem der Test ohne Belastung abgeschlossen ist, wird der Test bei voller Belastung aller CPU-Kerne durch Prime95 wiederholt. Die Drehzahl des CPU-Lüfters bleibt unangetastet und die Temperaturen nach mindestens 30 Minuten Laufzeit notiert.

Der Einfluss der verschiedenen Lüfterdrehzahlen wird nun deutlicher. Besonders der Prozessor in Form der AMD A8-6600K APU kann von den höheren Drehzahlen der Gehäuseventilatoren profitieren. HDD und SSD erwärmen sich hingegen kaum - ein Vorteil des umgesetzten Raumkonzepts im Node 804. Sämtliche Temperaturen sind im unkritischen Bereich und auch die APU muss ihren Takt nicht drosseln.

In unseren Augen ist die mitgelieferte Belüftung bereits ausreichend dimensioniert. Kommen allerdings ein bis zwei (leistungsstarke) Grafikkarten hinzu, sollte die Belüftung definitiv erweitert werden. Größere CPU-Kühler als der eingesetzte Scythe Iori sind ebenfalls möglich, aber unter Umständen von der Position des Sockels auf der Hauptplatine abhängig. Ist dieser nahe am oberen Rand platziert,  bietet das Node 804 nur wenig Platz, bis der Kühler an den Deckel des Gehäuses stößt. Ebenfalls sollte die Höhe unter 160 mm liegen, damit das Seitenteil verschlossen werden kann.

 

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