Phanteks PH-F140XP und PH-140SP_LED - Praxistest

Erstellt am: 14.11.2014 um 13:00 Uhr von Marco Schaarschmidt.

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Praxistest

Anlaufspannung / Minimale Betriebsspannung
Im ersten Teil des Praxistests wird zuerst die minimale Anlaufspannung des Lüfters über ein Schaltnetzteil der Firma Voltcraft ermittelt und mit einem Voltmeter der Firma PeakTech verifiziert. Zur Erinnerung: Als Anlaufspannung wird diejenige Spannung angegeben, die ein Lüfter sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Lage aus dem absoluten Ruhestand heraus für das Anlaufen benötigt. Auch sollte das Vorhandensein einer gewissen Serienstreuung inklusive der hervorgerufenen Toleranzen nicht außer Acht gelassen werden. Es ist also durchaus möglich, dass zwei identische Produkte voneinander abweichende Messwerte erzielen können. Des Weiteren wird im gleichen Durchlauf die minimale Betriebsspannung ermittelt. In den technischen Spezifikationen der Lüfter lassen sich keine Angaben über die Startspannungen ausfindig machen, wodurch den ermittelten Werten ein größeres Interesse zuteil wird. Im Falle des PH-F140XP entspricht ein manuelles Herunterregeln der Betriebsspannung - wie bei Lüftern mit 3-Pin-Anschluss - nicht der Funktionsweise der Pulsweitenmodulation. Da dieser Lüfter jedoch eine vollständige Kompatibilität zu diesem Verfahren aufweist, werden sowohl die Anlauf- und minimalen Betriebsspannungen als auch das Drehzahlkennliniendiagramm erfasst und ausgewertet.

Produkt gemessene Anlaufspannung minimale Betriebsspannung
Phanteks PH-F140SP_LED 3,28 V 2,53 V
Phanteks PH-F140XP 5,87 V 4,61 V

Die Startspannung beim PH-F140SP_LED von gerade einmal 3,28 V ist ein sehr guter Wert und liegt deutlich unterhalb der als kritisch betrachteten Grenze von 5 V, an der in der Vergangenheit bereits einige Lüfter gescheitert sind. Eine minimale Betriebsspannung von sehr beachtlichen 2,53 V und die runden Laufeigenschaften auch bei den sehr geringen Drehzahlen in diesem Spannungsbereich können als ein Indiz für eine hohe Fertigungsqualität des Lagers und des Motors angesehen werden. Der PH-F140XP bleibt mit einer Anlaufspannung von 5,87 V deutlich oberhalb der 5-V-Grenze und besitzt bei einer minimalen Betriebsspannung von 4,61 V nur einen sehr geringen Spannungsbereich von 1,26 V für eine Regelung. Unterhalb der Auflaufspannung zeigt der Lüfter relativ starke Eigenvibrationen, sodass sich ein Betrieb in diesem Bereich nicht empfiehlt. Der Phanteks PH-F140XP zeigt deutlich, dass eine analoge Spannungsregelung zwar möglich, jedoch erst ab einer Betriebsspannung von 7 V auch wirklich sinnvoll ist. Eine Eigenart beider Lüfter ist jedoch die Tatsache, dass sich unterhalb der gemessenen Anlaufspannung keine Umdrehungsgeschwindigkeiten auslesen lassen, sodass wir für die Spannungswerte in obiger Tabelle keine Drehzahlen ergänzen können.

Leistung und Lautstärke
Im weiteren Testverlauf wurden die Leistungswerte im Bereich von 5 bis 12 V ermittelt. Ein subjektiver Eindruck der Lautheit sowie vermeintliche Störgeräusche finden ebenfalls Erwähnung. Die nachfolgende Tabelle schlüsselt die einzelnen, während des Messverfahrens ermittelten Werte im Detail auf.

Spannung Produkt Umdrehungen Eindruck Lager-/Laufgeräusche
12 V Phanteks PH-F140SP_LED 1246 U/min    Deutlich hörbar   Starkes Luftrauschen, Motorgeräusche
12 V Phanteks PH-F140XP 1271 U/min Deutlich hörbar Starkes Luftrauschen, Motorgeräusche
9 V Phanteks PH-F140SP_LED        1007 U/min Hörbar Luftrauschen, minimale Motorengeräusche
9 V Phanteks PH-F140XP 987 U/min Hörbar Luftrauschen, minimale  Motorengeräusche
7 V Phanteks PH-F140SP_LED 804 U/min Sehr leise Minimales Luftrauschen
7 V Phanteks PH-F140XP 684 U/min Sehr leise Minimales Luftrauschen
5 V Phanteks PH-F140SP_LED 582 U/min Unhörbar leise -
5 V Phanteks PH-F140XP - Unhörbar leise -

Der Phanteks PH-F140SP_LED hinterlässt bei allen gemessenen Spannung eine guten Eindruck. Bei 9 V beginnend sind bei maximaler Leistung unter 12 V Motorgeräusche zu vernehmen, die aber keinesfalls als Störend zu bezeichnen sind. Entsprechend des hohen Fördervolumens entsteht ein starkes Luftrauschen. Letzteres bewegt sich gemessen an der Drehzahl jedoch im üblichen Rahmen. Die maximale Drehzahl wird nur um wenige U/min überschritten, liegt jedoch noch in der vom Hersteller großzügig angegebenen Toleranz von +-250 U/min. Während des Testdurchlaufs konnten weder Eigenvibrationen noch Schleifgeräusche festgestellt werden, was den Eindruck der bereits positiv hervorgehobenen Verarbeitungsqualität des Lüfters - insbesondere des Rahmens und Lagers - unterstreicht. Der Phanteks PH-F140XP verhält sich in diesem Teil der Testmessung nahezu identisch. Die Umdrehungszahlen bewegen sich in einem identischem Rahmen und auch die Geräuschcharakteristika entspricht dem des Phanteks PH-F140SP_LED. Das Mehr an Leistung schlägt sich in unserem Testdurchlauf nicht auf ein stärkeres Luftrauschen oder weitere Nebengeräusche nieder, sodass wir auch dem Phanteks PH-F140XP ein gutes Zeugnis ausstellen können. In Anbetracht der gezeigten Leistung kann kein Produkt erwartet werden, welches nahezu Geräuschlos arbeitet, weshalb die Lüfter gerade unter 12 V in ihrer Umgebung herauszuhören sind. Der Einsatzzweck sowohl des Phanteks PH-F140SP_LED als auch des Phanteks PH-F140XP sind aufgrund des Fördervolumens und des statischen Drucks nicht nur auf Gehäuse beschränkt. Auch für eine Anwendung in Kombination mit einem Radiator für Wasserkühlungen oder einem CPU-Kühler eignen sich beide Produkte bedenkenlos. Wem der Phanteks PH-F140XP dennoch eine zu starke Geräuschkulisse erzeugt, kann den mitgelieferten QSA-Adapter verwenden, der den Lüfter auf reale 970 U/min drosselt, was in etwa einer Betriebsspannung von 9 V entspricht.

Wie die obige Abbildung zeigt, resultiert durch die sehr niedrige Betriebsspannung des PH-F140SP_LED eine breite Drehzahlkurve. Gemessen mit einem Intervall von 0,25 V konnten die erste Drehzahl bei 3,50 V mit 398 U/min aufgezeichnet werden. Dabei steigt die Drehzahlkurve nahezu linear, sodass sich die Drehzahl bei 7 V (804 U/min) verdoppelt und bei 10,5 V (1092 U/min) fast verdreifacht. Aufgrund der guten Regelbarkeit eignet sich der Lüfter sowohl für Freunde von Silent-Systemen als auch für Power-User. Da der Phanteks PH-F140XP eine Anlaufspannung von 5,87 V und eine maximale Drehzahl 1271 U/min besitzt, verläuft die Kurve wesentlich steiler. Eine Messung konnte erst bei 5,75 V durchgeführt werden, bei der 478 U/min ermittelt wurden. Die erste Verdopplung der Drehzahl findet hier beispielsweise schon bei 8,75 V statt (951 U/min). Im Gegensatz zum PH-F140SP_LED ist eine Regelung des PH-F140XP über Spannungswerte nur in gröberen Schritten und dadurch weniger gut möglich. Die durch den Hersteller vorgegebenen Toleranzangaben wurden in allen Testdurchläufen weder über- noch unterschritten.

Kommentare   

0 #1 Käufer PH-F140XP 2015-12-30 08:55
Nach knapp 4 Wochen hat mein PH-F140XP leider schon einen Lagerschaden. Nicht empfohlen :-(
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