Noctua NF-S12B

Erstellt am: 17.08.2010 um 13:00 Uhr von Marco Schaarschmidt.

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Mit dem NF-S12B präsentiert der österreichische Hersteller Noctua, bekannt durch hochwertige und leise Komponenten rund um Gehäuse- und CPU-Kühlung, die Nachfolgerserie der leistungsstarken und gerade unter Silent-Enthusiasten populären NF-S12 Lüfter.
Gute Leistungswerte im Airflow/Noise-Verhältnis haben der NF-S12 Serie 2006 durchweg positive Meinungen aus der Pressewelt beschert. Die nochmals verbesserte Nachfolgerserie NF-S12B bietet dem Interessenten zwei neue Produkte zur Auswahl: Der NF-S12B FLX, welcher Bestandteil dieses Artikels ist und der kleine Bruder NF-S12B ULN, der in seiner Drehzahl gesenkt wurde um eine noch geringere Geräuschkulisse zu erreichen.
Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger haben insbesondere an den Rotorblättern sowie der hauseigenen Smooth Commutation Drive Technologie stattgefunden. Für die NF-S12B-Lüfterserie empfiehlt Noctua den Einsatz als Gehäuselüfter, da bei dieser Produktserie eine Optimierung zum bestmöglichen Verhältnis von Förderleistung und Geräuschentwicklung entwickelt wurde und der statische Druck nur eine untergeordnete Rolle gespielt hat.
Dass Qualität, guter Support und hochwertige Produkte das bisherige Erfolgskonzept von Noctua sind, haben sie in der Vergangenheit deutlich unter Beweis stellen können. Doch wie schlägt sich die neue NF-S12B Lüfterserie? Wir haben uns den neuesten Kandidaten aus Österreich einmal etwas genauer angeschaut.

 

 


Verpackung

Schon hier wird deutlich, was es mit dem Namenszusatz „geräuschoptimierte Premium-Komponenten“ auf sich hat. Ohne den Lüfter überhaupt in der Hand gehalten zu haben, kommt ein gewisses Gefühl von „Premium“ auf. Die Verpackung ist für einen Lüfter recht aufwendig gestaltet und bietet eine aufklappbare Rückseite, in der alle Details zur Technologie und den technischen Details, dem Einbau, dem Lieferumfang und zu guter Letzt Vergleichswerte zur alten NF-S1- Serie,  die grafisch aufgewertet dargestellt werden. Die Vorderseite ist dagegen recht langweilig und lässt nur einen kleinen Blick auf den Lüfter sowie den mitgelieferten Anti-Vibration-Bolts zu.


Lieferumfang

Auch beim Lieferumfang besteht keine Chance auf gerechtfertigte Kritik. Es wird alles mitgeliefert, was für den Einsatz des Lüfters notwendig ist und noch etwas mehr. Man könnte auf die Idee kommen, dass ein Lüftergitter noch fehlt. Jedoch hat die Vergangenheit gezeigt, dass immer mehr Gehäuse auf eigene (Steck-)Systeme für Lüfter zurückgreifen und somit ein Beilegen eines Lüftergitters nicht mehr von Nöten ist. Konkret legt Noctua dem NF-S12B FLX vier klassische Schrauben sowie vier Anti-Vibration-Bolts zur Montage bei, wobei es dem Käufer mehr oder weniger frei überlassen wird, je nach Typ von Gehäuse, für welche Montageart er sich entscheidet. Vorzug sollte aber immer die entkoppelte Variante unter Verwendung der Anti-Vibration-Bolts erhalten. Desweiteren legt Noctua zwei mit dem Namen U.L.N.A und L.N.A betitelte Adapter bei, die mittels Widerständen die Betriebsspannung des Lüfters verringern. Abgerundet wird der Lieferumfang durch einen 3:4 Pin Molex-Adapter. Aufgrund der sehr detaillierten Beschreibungen, gerade im Inlay an der Rückseite der Verpackung, verzichtet Noctua auf ein Beilegen einer Bedienungsanleitung, was aber durchaus vertretbar ist.


Der Lieferumfang im kompakten Überblick:

  • 1x Noctua NF-S12B FLX 120mm Lüfter
  • 4x Montageschrauben
  • 4x Anti-Vibration-Bolts
  • 1x Ultra Low-Noise Adapter (U.L.N.A)
  • 1x Low-Noise Adapter (L.N.A)
  • 1x 3: 4-Pin Molex-Adapter

Technische Eckdaten

Der NF-S12B geht nicht nur als Verbesserung der NF-S12-Serie ins Rennen, er bietet auch wirkliche Neuerungen. Wie man den Spezifikationen entnehmen kann, wurde der NF-S12B im Volumenstrom deutlich verbessert. Aber auch der statische Druck hat mit 1.31 mmH2O gegenüber dem alten Wert von 1.15 mmH2O noch ein klein wenig zugenommen. Als Nebeneffekt der Bevelled Blade Tips, Noctuas neuartiger Blattergonomie, welche für eben diese positiven Effekte des Volumenstromes und des statischen Druckes sorgen, konnte die Geräuschentwicklung von 19 dB(A) auf 18.1 dB(A) ebenfalls gesenkt werden. Mit den mitgelieferten Adaptern L.N.A. und U.L.N.A lassen sich diese Leistungsmerkmale nun auf insgesamt drei Stufen fest einstellen.

 

Spezifikationen  
Format 120x120x25 mm
Lagertyp SSO-Bearing
Blattgeometrie NF-S12B Blade Design mit BBT
Umdrehungsgeschw. (+/-10%) 1200 RPM
Umdrehungsgeschw. mit L.N.A. (+/-10%) 900 RPM
Umdrehungsgeschw. mit U.L.N.A. (+/-10%) 600 RPM
Volumenstrom 100,6 m³/h
Volumenstrom mit L.N.A. 75,8 m³/h
Volumenstrom mit U.L.N.A. 49,2 m³/h
Geräuschentwicklung 18,1 dB(A)
Geräuschentwicklung mit L.N.A. 10,6 dB(A)
Geräuschentwicklung mit U.L.N.A. 6,2 dB(A)
Statischer Druck 1,31 mm H2O
Statischer Druck mit L.N.A. 0,76 mm H2O
Statischer Druck mit U.L.N.A. 0,34 mm H2O
Leistungsaufnahme 1,2 W
Stromstärke 0,1 A
Betriebsspannung 12 V
MTBF > 150.000 h
Garantie 6 Jahre

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit einer MTBF (Mean Time Between Failures; zu Deutsch: die mittlere Betriebsdauer zwischen Ausfällen) von mehr als 150.000 Stunden und einer erweiterten Garantie von 6 Jahren stellt man sich mit voller Brust hinter das neue Produkt und sorgt nicht nur so für mehr Vertrauen beim Kunden.


Details

Angekommen bei den Details spielen natürlich die Äußerlichkeiten des Lüfters eine Rolle. Sollte man gerade diese beschreiben wollen, so springt einem ein Merkmal direkt ins Auge: die Farbwahl. Der Mix aus einem cremefarbenen Rahmen in Kombination mit einem braunen Rotor und den gleichfarbigen Anti-Vibration-Bolts haben schon beim Vorgänger für viel Gesprächsstoff gesorgt. Geteilt waren die Meinungen, hässlich oder schön, innovativ neu oder langweilig alt? Eins ist sicher, es sorgt für Gesprächsstoff und gerade das möchte man damit auch erreichen. Zudem sorgt die Farbwahl für einen wichtigen Wiedererkennungswert, den man sofort mit der Marke Noctua verbindet; Firmen wie Noiseblocker oder Apple haben gezeigt wie es geht. Nüchtern betrachtet lässt sich diesbezüglich aber keine Kritik rechtfertigen. Zum einen liegt Ästhetik und Schönheit im Auge des Betrachters oder hier des Käufers, zum anderen wird ein Großteil dieser Lüfter sein Dasein in einem geschlossenen Gehäuse unter dem Schreibtisch verbringen.

Unser nächstes Augenmerk richten wir auf das Anschlusskabel. Wie es sich für ein Produkt in dieser Preisklasse so gehört, werden die drei Adern des Kabels durch den Einsatz eines Gewebeschlauchs zusammengehalten. Gegen ein Verrutschen des Schlauchs entlang des Kabels sorgt die Fixierung mittels Schrumpfschlauch an beiden Enden. Die Gesamtlänge des Kabels beträgt 39cm (exklusive des Steckers) und liegt somit im grünen Bereich. Wie gerade erwähnt, besitzt das Kabel nur drei Adern, womit eigentlich klar ist, dass der Lüfter nicht auf die PWM-Technologie (Pulse Width Modulation; zu Deutsch: Pulsbreitenmodulation) setzt, sondern auf die herkömmliche Regelung über einen 3-Pin Stecker und absenken der Betriebsspannung. Aktuelle Mainboard-Modelle unterstützen übrigens beide Verfahren.

Bei der Verarbeitung fehlt es dem Noctua NF-S12B FLX an nichts. Der Rahmen ist regelrecht massiv konstruiert und lässt sich nicht biegen oder verformen. Auch die Verstrebungen, welche den Motor ausrichten, geben bei hohem Druck so gut wie gar nicht nach. Die sehr gute Verarbeitung zieht sich durch das ganze Produkt weiter durch. Auch die Rotorblätter sind qualitativ hochwertig gefertigt. Diese lassen sich - wie für Rotorblätter üblich - nur weniger Millimeter in jede Richtung biegen, geben dabei aber nicht weiter nach.

Features

Bei den Features wurde verständlicherweise z.T. auf Altbewährtes zurückgegriffen: So wurden unter anderem das SSO-Gleitlager, sowie die geräuschoptimierte Schaufelgeometrie und Blattprofilierung, welche aber in überarbeiteter und verbesserter Form den Weg in das Produkt gefunden hat, übernommen. Neu hinzugekommen sind die Features Smooth Commutation Drive (kurz SCD) und 3 Speed Settings. Letztgenanntes hat übrigens für den Namenszusatz FLX gesorgt hat. Gemeint ist hier die Möglichkeit, den Lüfter mittels der zwei Adapter auf feste Leistungsmerkmale einzustellen. Zudem kommt das SCD-Verfahren in der zweiten Version zum Einsatz. Da nicht jeder direkt etwas mit den Abkürzungen und den genannten Features anfangen kann, möchten wir für ein besseres Verständnis sorgen und die genannten Noctua-Features im Detail erläutern.

SSO-Gleitlager

Das selbst-stabilisierende Öldruck-Gleitlager (kurz: SSO) ist ein von Noctua eigens entwickeltes Gleitlagersystem. Durch Zuhilfenahme des Magnetismus soll es eine höhere Langzeitstabilität und Laufruhe gegenüber den aktuellen Kugel-, Gleit- und Flüssigkeitslagertypen aufweisen.


(Quelle: Noctua.at)

Im Prinzip ist das SSO-Gleitlager ein Hybrid-Modell bestehend aus einem Flüssigkeitslager und einem Magnetfeld. Wie auch das Flüssigkeitslager arbeitet das SSO-Gleitlager mit hydrodynamischer Druckerzeugung. Bei dieser Methode wird durch die Rotationsbewegung der Rotorachse ein Druck auf das Lager und das darin befindliche Spezialöl erzeugt und führt schließlich zum Aufbau eines dynamischen Druckfeldes, wodurch die Achse innerhalb der Lagerschale stabilisiert und zentriert wird. Durch die Magnetunterstützung während der Selbststabilisierung der Rotorachse wird eine schnellere, präzisere und zuverlässigere Zentrierung erreicht und laut Aussagen von Noctua sorgt es zudem für eine höhere Langzeitstabilität und Laufruhe des Lagers durch die Reduzierung des Lagerwiderstands und Verschleißes.
Kritisch ist die Erzeugung des Druckfeldes jedoch besonders beim Anlaufen des Lüfters. Da sich das Druckfeld nicht schlagartig oder exponentiell aufbaut, sondern eher logarithmisch, entsteht zunächst nach dem Start der sogenannte Kreisel-Effekt, eine leicht oval-ähnliche Kreisel-Bewegung. Bis zu dem Zeitpunkt, ab dem der Druck groß genug ist, um die Rotorachse zu stabilisieren, kommt es bei Flüssigkeitslagern zu einer erhöhten Abnutzung des Lagers, was unter Umständen nach längerem Einsatz zu defekten führen kann oder sich vorher schon durch eine mitunter deutliche Zunahme der Geräuschentwicklung bemerkbar macht. Jedoch sollte man den Aufbau des Druckfeldes in diesem Zusammenhang nicht überbewerten. Die Stabilisierung hängt auch mit der Drehzahl zusammen. Ist die Umdrehungszahl eines Objektes groß genug, stabilisiert es sich zum Teil selbstständig. Dies verhält sich analog zu einem Kreisel; wenn dieser an Umdrehungszahlen verliert, gerät er ins Schlingern, ist die Umdrehungszahl hingegen groß genug, dreht er aufrecht und stabil seine Runden. Einen Vorteil bringt jedoch der eingebaute Festkörpermagnet, der schlagartig nach dem Einschalten ein Magnetfeld erzeugt und die Rotorachse stabilisiert. So wird der Kreisel-Effekt während der Anlaufphase eingedämmt.

Straight-Blade-Design
Noctua spendiert dem NF-S12B eine verbesserte Version des im NF-S12 zum Einsatz gekommenen, 2006 vom Österreichischen Institut für Wärmeübertragung und Ventilatorentechnik (ÖIWV) entwickeltem Straight-Blade-Designs. Ziel war es, den statischen Druck gegenüber dem des Vorgängers zu verbessern, um so den Lüfter für eine Tätigkeit in größeren Einsatzbereichen zu befähigen. Beim Design, welches an Propellermaschinen aus den 30er Jahren wie z.B. die Supermarine Spitfire XIV erinnert, wurde unter anderem die Tip-Clearance - gemeint ist damit der Abstand zwischen den Schaufelblättern und dem Rahmen - der Blattvorderkante verringert, in dem die Blattlänge vergrößert wurde. Als Resultat erhält man so eine größere Schaufelfläche, mit dem sich dann wiederum die Förderleistung sowie der statische Druck steigern lassen. Ein Nachteil hat die Erhöhung der Tip-Clearance jedoch: eine höhere Geräuschemissionen.


(Quelle: Noctua.at)

Aus diesem Grund wurde auch nur die Vorderkante des Rotorblattes erhöht. Nach außen verläuft die Blattspitze abgeschrägt, was Noctua als Bevelled Blade Tips bezeichnet. Damit erreicht man wiederum eine größere Tip-Clearance im hinteren Bereich der Blattspitze. Da der äußere Bereich des Rotors mit die höchsten Geschwindigkeiten erzielt, entsteht durch den nun größeren Abstand keine höhere Geräuschimmission mehr. Somit lässt sich sowohl das Airflow/Noise- als auch das Pressure/Noise-Verhältnis verbessern bei gleichbleibender oder gesenkter Lautstärke.


Smooth Commutation Drive (SCD)
Das sogenannte "Commutation Noise" (auch "Switching Noise" genannt) spielt neben Lager- und Laufgeräuschen einen wichtige Rolle bei der Geräuschentwicklung von bürstenlosen Gleichstrommotoren, wie sie z.B. in Axiallüftern zum Einsatz kommen. Bei jedem Überschalten eines Stator-Ankers zum nächsten erhält der Läufer (Rotor) einen abrupten Drehimpuls, was eine Verformung der gesamten Lüfterstruktur zur Folge haben kann. Abhängig von der Drehzahl, dem Drehmoment und dem verwendeten Material des Lüfters kann dies zu mehr oder weniger wahrnehmbaren Geräuschen führen. Das Smooth Commutation Drive in der verbesserten zweiten Version der Technologie soll diesen Effekt möglichst kompensieren. Um dies zu realisieren, erfolgt die Umschaltung zwischen den Stator-Ankern kontinuierlicher und ermöglicht so einen sanfteren Übergang, was wiederum eine höhere Laufruhe ermöglicht.


Praxistest

Der wohl wichtigste Faktor ist zweifelsohne, dass Lüfter vor allem etwas leisten sollen. Schön zu lesende technische Daten und Features reichen da natürlich nicht aus. Kommen wir somit nun zum wohl interessantesten Teil dieses Reviews. Bei unserem Praxistest achten wir auf die verschiedenen Merkmale und Faktoren.
Lüfter mit Gleitlagertechnologie benötigen eine gewisse Einlaufzeit, damit sich das Gleitmittel optimal verteilen kann. Dies kann erst durch eine ausreichende Temperatur im Betrieb erreicht werden. Daher geben wir den Lüftern eine Einlaufzeit von 30 Minuten. Anschließend werden folgende Punkte an den Lüftern getestet:

  • Anlaufspannung:
    Häufig wird dieser Punkt mit einem Herunterregeln der Spannung verwechselt. Für Lüfter, die sich im Betrieb problemlos herunterregeln lassen, ist noch lang nicht bewiesen, dass sie auch bei dieser Spannung aus absolutem Stillstand wieder anlaufen. Gemessen wird hier die minimale Anlaufspannung bei horizontaler sowie vertikaler Lage. Dabei ist es wichtig, dass der Lüfter nicht mehr als zwei Startversuche zum Anlaufen benötigt. Schafft es ein Lüfter nach den genannten zwei Versuchen noch nicht komplett anzulaufen, wird die Spannung erhöht.
    Ermittelt wird dieser Wert über ein Schaltnetzteil der Firma Voltcraft, verifiziert mit einem Voltmeter der Firma PeakTech.
  • Leistung:
    Gemeint ist hier die Leistung unter 12V, 9V, 7V und 5V sowie die erreichten Drehzahlen. Wichtig ist zudem die Einhaltung der herstellerseitigen Angaben inklusive der Toleranzen. Ermittelt werden diese Werte über das Programm Smart Guardian in der Version 2.03 sowie einem Multimeter der Firma PeakTech.
  • Lautstärke:
    Eines der Hauptfaktoren jedes Lüfters. Getestet werden hier die Lautstärke beim Betrieb mit 12V, 7V und 5V. Störende Schleifgeräusche sowie ein Nicht-Anlaufen finden ebenfalls Erwähnung (Geräuschcharakteristik). Zu beachten ist allerdings, dass Lautstärkemessungen prinzipiell auf subjektiver Basis stattfinden und auch dementsprechend als solche bewertet werden.


Als Testsystem dient folgende Zusammenstellung:

  • Mainboard: DFI LANPARTY DK 790FXB-M3H5
  • CPU: AMD Phenon II X4 810 (4X 2,6 Ghz)
  • RAM: 2x 1024MB Kingston Value DDR3-1066 CL7
  • Grafikkarte: Gainward Bliss 8600GT PCX 256MB
  • Netzteil: Tagan 2-Force II TG700-U33 700W

Zusätzlich nehmen wir die mitgelieferten Low-Noise und Ultra-Low-Noise Adapter genauer unter die Lupe und präsentieren die Ergebnisse sowie die der Anlaufspannung, Leistung und Lautstärke auf der nächsten Seite.


Praxistest : Ergebnisse

Im ersten Teil des Praxistests wird zuerst die minimale Anlaufspannung des Lüfters über ein Schaltnetzteil der Firma Voltcraft ermittelt und durch ein Voltmeter der Firma PeakTech verifiziert. Wir erinnern noch einmal daran, dass diejenige Voltzahl als Spannung angegeben wird, bei der der Lüfter aus dem absoluten Ruhezustand weniger als zwei Startversuche für einen erfolgreichen Betriebsstart benötigt hat. Außerdem muss der Lüfter bei der Spannung vertikal sowie horizontal anlaufen. Zudem existiert immer eine gewisse Serienstreuung und auch Toleranzen sollten im Hinterkopf behalten werden. Es ist also durchaus möglich, dass zwei identische Produkte voneinander abweichende Messergebnisse erzielen. Wir wollen damit zum Ausdruck bringen, dass unsere ermittelten Leistungswerte nicht als Referenz für jedes Produkt der Produktserie heran gezogen werden können. Doch kommen wir nun zu den Ergebnissen:

  • Minimale Anlaufspannung: 4,37V
  • Minimale Betriebsspannung: 2,40V

Schon bei einer Spannung von 4,37V ließ sich der Lüfter zum Arbeiten animieren. Somit ist die „magische“ 5V Schwelle mit ausreichendem Abstand unterschritten worden - ein Pluspunkt für den NF-S12B. Allerdings drehte er bei dieser Spannung mit lediglich ~395 Umdrehungen pro Minute, Wunder beim Luftdurchsatz sollte man also nicht erwarten. Verglichen mit dem Noiseblocker XK1 & XK2 sowie der ebenfalls bei uns getesteten SWiF2 120mm Lüfterserie liegt der erreichte Wert im guten Mittelfeld. Um den Testabschnitt zu komplettieren, wollten wir außerdem die minimale Betriebsspannung ermittelt, also diejenige Spannung, die mindestens Notwendig ist, damit sich der Lüfter dreht. Der letzte messbare Wert, bevor der NF-S12B seine Arbeit einstellte, lag bei 2,40V. Ein sehr guter Wert, der zeigt, dass der Lüfter sich hervorragend skalieren lässt, und für eine Steuerung optimal geeignet ist. Die Leistung sank verständlicherweise auf ein Minimum, sodass nur noch 90 Umdrehungen pro Minute erreicht wurden. Allerdings sei drauf hingewiesen, dass, sollte es zu einem Stillstand in diesem Bereich kommen, der Lüfter nicht wieder Anläuft. Erst bei 4,37V erwacht der Lüfter wieder zum Leben.
Im nächsten Testabschnitt geht um es die Leistungseigenschaften in einem Operationsbereich von 5-12V, den subjektiven Eindruck bzgl. Lautstärke der Lüfter, sowie Hinweise auf auffällige Lager-, Lauf- und  Betriebsgeräusche. Einen Überblick der ermittelten Werte stellt die nachfolgende Tabelle dar:

 

Modell Spannung Umdrehungen subjektiver Eindruck Lager- / Laufgeräusche, Bemerkung
Noctua NF-S12B 12V 1175 U/min hörbar wahrnehmbares Luftrauschen, guter Luftdurchsatz
Noctua NF-S12B 9V 910 U/min leise geringfügiges Luftrauschen, guter Luftdurchsatz
Noctua NF-S12B 7V 703 U/min sehr leise kaum wahrnehmbares Luftrauschen, guter Luftdurchsatz
Noctua NF-S12B 5V 470 U/min unhörbar leise -

 

Mit einer Betriebsspannung von 5V agiert der NF-S12B unhörbar leise bei 470 Umdrehungen die Minute. Der dabei erreichte Luftdurchsatz ist für diese Betriebsspannung recht ordentlich. Auch bei 7V ist die durch den Lüfter erzeugte Gesamtlautstärke bei 703 U/min sehr gering. Hinzu kommt lediglich ein kaum wahrnehmbares Luftrauschen. Unter 12V war der Lüfter dagegen schon durch ein wahrnehmbares Luftrauschen hörbar. Jedoch blieb die Lautstärke im Vergleich zu ähnlich spezifizierten 80mm und 120mm Lüftern noch deutlich im Rahmen des Erträglichen. Wir empfehlen aufgrund der gezeigten Leistungen, den Lüfter bei einer Betriebsspannung von 7-9V  zu betreiben, da unter diesen Bedingungen das beste Airflow/Noise Verhältnis erreicht wird. Wenn es einmal kritisch werden sollte, ist sichergestellt, dass der Lüfter dann sein volles Potential unter 12V Betriebsspannung ausspielen kann. Insgesamt erreicht der Lüfter unter 5-12V Betriebsspannung einen guten Luftdurchsatz und bleibt dabei von der Lautstärke fast immer im grünen Bereich. Die Geräuschkulisse unter 9 und 12V wird ausschließlich durch Luftrauschen erzeugt, was sich je nach Einsatzort abschwächen oder verstärken kann. Motoren- oder Lagergeräusche fielen beim Lüfter zu keinem Zeitpunkt negativ auf, das Lager verhielt sich während des kompletten Testdurchlaufs ausgezeichnet.
Zum Schluss haben wir uns den mitgelieferten Adaptern zugewandt. Wichtig waren unter anderem die Einhaltung der von Noctua angegeben Leistungsmerkmale, wie auch das Verhalten des Lüfters in Verbindung mit den Adaptern. Sowohl der L.N.A als aus der U.L.N.A sind kleine Verlängerungsstücke mit unterschiedlich eingearbeiteten Widerständen. Unterschieden werden die Adapter anhand der Buchsenfarben.

Der Low-Noise-Adapter (L.N.A) - erkennbar an der schwarzen Buchse (siehe Abbildung) - soll den NF-S12B auf 900 U/min drosseln. Mit einem Widerstand von 53 Ohm reduziert er die Betriebsspannung auf 8,94V, lässt den Lüfter so mit 905 U/min arbeiten und bleibt damit innerhalb der Toleranzen.
Der Ultra-Noise-Adapter (U.L.N.A) - erkennbar an der weißen Buchse - sollte den Lüfter auf eine Umdrehungszahl von 600 U/min herabsetzten. Der eingebaute Widerstand von 130 Ohm ist jedoch zu klein dimensioniert, sodass der NF-S12B mit 6,63V betrieben wird und stolze 684 U/min leistet. Abzüglich der Toleranz von 10% arbeitete der Lüfter noch 4% oberhalb der angegebenen Toleranz.


Fazit

Mit dem NF-S12B hat Noctua einen ausgezeichneten Lüfter auf dem Markt gebracht, der mit einem großen Lieferumfang und einer Garantiezeit von 6 Jahren schon im Vorfeld Pluspunkte sammeln konnte. Für einen Einsatz als Gehäuselüfter (mit einer Betriebsspannung von 7-9V auch flüsterleise) eignet sich der NF-S12B hervorragend. Was die Leistung angeht, so kann dieser auch als CPU-Kühler eingesetzt werden, auch wenn Noctua dafür eher den NF-P14 FLX empfiehlt. Qualitativ gab es keine Beanstandungen. Sowohl die Verarbeitung des Lüfters als auch das Lager sind ausgezeichnet.
Insgesamt ist die gezeigte Leistung durchweg als sehr gut zu Bezeichnen. Insbesondere zeichnet sich der Lüfter durch eine niedrige Anlauf- und Betriebsspannung, laufruhiges Arbeiten bis 9V sowie einem guten Luftdurchsatz aus. Lediglich die Lautheit unter 12V könnte für Freunde eines flüsterleisen PCs an die Grenze des Erträglichen stoßen, wobei dem NF-S12B diesbezüglich die sehr gute Eigenschaft der Skalierbarkeit zugute gehalten werden muss, sodass er nur in entscheidenden Situationen sein volles Potential ausspielen muss. Beanstandungen hat es lediglich beim Ultra-Low-Noise-Adapter gegeben, der mit einem 130 Ohm großen Widerstand zu klein dimensioniert war und dadurch mit 4% außerhalb der angegeben Toleranz lief.
Inwiefern das Straight-Blade-Design und die Bevelled Blade Tips nun zum positiven Ergebnis beitragen, lässt sich nur sehr schwer beweisen, jedoch konnte der Praxistest zeigen, dass der Lüfter als Vereinigung der Technologien und dem verbesserten Design wunderbar funktioniert.

Als Gesamtpaket ist dieser Lüfter eine klare Kaufempfehlung, sofern man bereit ist, den Preis von 16-20 € zu bezahlen.
Durch gute Leistungen und einem großen Lieferumfang hat sich der Noctua NF-S12B unseren Goldaward verdient.

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