Kampf der Elemente: Wasser gegen Luft - Wer kühlt besser?

Erstellt am: 18.10.2012 um 19:30 Uhr von Thomas Radigk.

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Was können Kompaktwasserkühlungen gegenüber Luftkühlern leisten? Das ist die Frage, mit der sich dieser Artikel beschäftigt. Nicht selten kommt es vor, dass ein großer Luftkühler zwar die gewünschte Kühlleistung zu erbringen vermag, dafür jedoch mehr Platz benötigt als zugestanden werden will. Beispielweise werden RAM-Steckplätze verdeckt und erlauben nur noch die Installation von Hauptspeicher, der einen niedrigeren Heatspreader (oder gar keinen) besitzt, oder es wird ein wichtiger Erweiterungssteckplatz verdeckt, wodurch in Folge die Grafikkarte in einen anderen Steckplatz gesteckt werden muss. Nicht jedes Mainboard bietet die gleiche Bandbreite für jeden Steckplatz, wodurch mit einer niedrigeren Grafikleistung zu rechnen ist. Dort setzen Komplettwasserkühlungen aus dem Hause Antec, Corsair und Thermaltake an, womit die Hersteller Systeme anbieten, deren Kühlelemente auf der CPU nur sehr wenig Platz einnehmen, wodurch keine Platzprobleme rund um den CPU-Sockel entstehen können. Durch den Einsatz von Wärmetauschern (Radiatoren), wie sie bereits seit je her bei Selbstbau-Wasserkühlungssystemen verwendet werden, und einer Pumpe, die sich auf dem CPU-Kühlelement befindet, wird der Platzbedarf flexibel verlagert. In der Regel bietet sich ein Platz im Deckel des Gehäuses oder, was viel häufiger anzutreffen ist, ein 120 mm Lüfterplatz im Heck des Gehäuses an. Den größten Profit aus dieser Flexibilität schlagen ITX-Systeme, die oft durch beengte Platzverhältnisse keine großen CPU-Kühler zulassen und somit auf flache und kompakte Kühler angewiesen sind. Dadurch wird die Auswahl an leistungsstarken Prozessoren jedoch wiederum eingeschränkt, was dem Wunsch nach einem kompakten Spielerechner entgegensteht. Ob ein solches Wasserkühlungskomplettset genügend Leistung bietet, um auch leistungsfähige Systeme zu kühlen, haben wir für euch auf den nächsten Seiten untersucht. Zum Einsatz kommen jeweils zwei Vertreter in der Bauweise von beliebten Tower-Kühlern (Enermax ETS-T40-VD sowie Cooler Master Hyper 412S) und von Komplettwasserkühlungssets (Antec 620 und Antec 920), sowie ein Kühler der für ITX-Systeme konzipiert ist (Cooler Master Gemin II M4).

 


Überblick

Unsere Testkandidaten in der Übersicht.

Für unseren Vergleich zwischen altbekannter Luftkühlung und einem Wasserkühlungskomplettset haben wir uns, wie eingangs erwähnt, einige Testkandidaten von Antec, Cooler Master und Enermax besorgt. Zwar war auch geplant, aktuelle Modelle von Corsair mit in den Test einzubeziehen, allerdings wurden über ein Dutzend Anfragen über verschiedenste Wege von uns an Corsair nicht beantwortet. Dadurch bedingt steigen allein Antecs Kühler H20 620 und 920 in den Ring gegen die Platzhirsche der Luftkühlung: Tower-Kühler, die oft durch einen geringen Preis und hohe Leistung überzeugen. Die verwendeten Probanden aus der Luftkühlungsabteilung machen hier keine Ausnahme und sind jeweils für weniger als 40 € zu haben. Mit einer breiten Sockelkompatibilität können sie alle glänzen, jedoch brüsten sich die Wasserkühlungen mit noch höherer Kühlleistung. Besonders Intels CPU-Kühler, der bei den "boxed"-CPUs mitgeliefert wird, soll um Längen geschlagen werden - eine Kleinigkeit, die wir schon hier vorweg nehmen können: Der Intel boxed-Kühler arbeitete bei 26 °C Raumtemperatur am absoluten Leistungslimit und konnte die Temperatur der CPU-Kerne nicht unter 80 °C halten. Da für uns dadurch eine gewisse Schmerzgrenze erreicht ist, sind die Tests mit diesem Kühler abgebrochen und nicht weiter fortgeführt worden - ein jeder Alternativkühler ist besser als das "Nötigste", was Intel den Prozessoren beilegt.

In diesem Artikel werden wir Antecs Kühler H20 620 und 920 sowie den Cooler Master Hyper412S genauer vorstellen - die übrigen Testkandidaten (Enermax ETS T40-VD und Cooler Master Gemin II M4) hatten wir bereits in einem Einzeltest auf "Herz und Nieren" geprüft. Alle Probanden verwenden wir so, wie wir sie in die Hände bekommen, denn wir untersuchen das Gesamtpaket, also auch die mitgelieferten Lüfter und die Leistung der Kühler nur mit diesem Lüfter.

 


Einzelvorstellung: Antec Kühler H20 620

Eine leistungsfähige Wasserkühlung aus Einzelkomponenten zu bauen, gestaltet sich für viele PC-Bastler zu aufwendig und kostspielig, weswegen häufig doch zu einem herkömmlichen CPU-Luftkühler gegriffen wird. Mit Antecs "Kühler H20 620" und "Kühler H20 920" bietet der kalifornische Hersteller von Gehäusen, Netzteilen und Kühllösungen zwei Systeme an, die den Einbau einer Wasserkühlung in den PC erleichtern sollen und die zudem auch günstig in der Anschaffung sind. Als besonderer Trumpf wird der Wartungsaufwand ausgespielt, der bei den angebotenen Komplettwasserkühlungen gegen Null tendiert, da die Systeme komplett fertig montiert und bereits mit Kühlflüssigkeit gefüllt ausgeliefert werden. Das Ziel dieser Lösungen ist klar definiert: leise und dennoch leistungsfähige Kühlung der CPU zum kleinen Preis. Mit einer aktuellen Sockelhalterung zeigt sich Antec kompatibel zu allen gängigen Sockeln von AMD und Intel, die in heimischen PCs anzutreffen sind. Den Anfang macht Antecs "Kühler H20 620": ein Kühler, der mit einem Kostenpunkt von weniger als 50€ (drei Jahre Garantie inbegriffen) an den Start geht.

 

Spezifikationen Antec Kühler H20 620
Gewicht 0,6 kg
Material Kupfer, Plastik
Kontaktfläche zur CPU Kupfer, angeraut
Maße Radiator 151x120x27 mm
Maße Lüfter (LxBxH) 120x120x25 mm
Drehzahlbereich ca. 1450 U/min bis ca. 2000 U/min (Regelung über CPU_FAN von Mainboard)
Anschluss 3-Pin
Kabellänge Versorgung: 325 mm, Lüfter: 160 mm, Lüfterzuleitung: 340 mm
Länge der Schläuche von Pumpe zu Radiator: 340 mm
Sockelkompatibilität So. 775, 1156, 1366, 1155, 2011 (Intel); So. AM2(+), AM3(+), FM1/FM2 (AMD)
Besonderheiten "kein Wartungsaufwand"
Lieferumfang Universal-Backplate für Intel- und AMD-Systeme; Befestigungsmodule (Intel, AMD) sowie Befestigungsmaterial in Form von Schrauben, Muttern und Gummi-Abstandshaltern zur Entkopplung; Wärmeleitpaste (bereits auf Kühlerunterseite); Bedienungsanleitung

 

Die Vorderseite der Antec Kühler H20 620 Wasserkühlung.Auf der Rückseite werden die Produktmerkmale aufgezeigt.Der Lieferumfang enthält alles, was für den Betrieb auf jedem Intel- und AMD-Sockel benötigt wird.

Antec liefert die Wasserkühlung mit dem Namen "Kühler H20 620" in einer großen Verpackung aus Pappe zum Kunden, die Beschreibungen über das Produkt in den Sprachen Russisch, Italienisch, Spanisch, Französisch, Englisch und Deutsch bereithält. Ein wichtiges Merkmal dieser Kühlung stellt "zero-maintenance" dar, was den Betrieb einer Wasserkühlung ohne Wartungsaufwand ermöglichen soll. Dies gelingt hier, indem ein geschlossenes System komplett fertig montiert ausgeliefert wird. Dadurch entfällt das Austauschen von Kühlungsflüssigkeit oder die Reinigung von Bauteilen, wie es sonst bei herkömmlichen Wasserkühlungen der Fall ist. Allerdings ist das System auch nicht erweiterbar und speziell für die Kühlung einer CPU ausgelegt, die durch die breite Sockelkompatibilität sowohl von Intel als auch von AMD stammen darf. Damit werden die Sockel 775, 1155, 1156, 1366 und 2011 von Intel genauso unterstützt wie die Sockel AM2(+), AM3(+) und FM1/FM2 von AMD.

Im Lieferumfang enthalten ist folglich Montagematerial für alle genannten Sockel, ein Lüfter, die Bedienungsanleitung und die Kühleinheit. Die Bedienungsanleitung ist vielmehr eine Schnellstarteinleitung und hilft bei der Montage, auf die wir später noch genauer zu sprechen kommen. Beim Lüfter handelt es sich um ein Standardmodell, welches zwischen 1450 und 2000 U/min agieren kann und dabei laut Antec einen Schalldruck von 26 dB bei 1450 U/min bzw. 36 dB bei 2000 U/min erzeugt. Die Anschlussleitung ist relativ kurz, da der Lüfter dazu gedacht ist, an der Pumpe mit angeschlossen zu werden, wofür die Länge absolut ausreichend ist.

Hier und da ist eine Kühllamelle verbogen.Die Unterseite des Kühlers ist bereits mit Wärmeleitpaste versehen.Bei dem Lüfter handelt sich um ein einfaches Modell ohne Übertragung eines Lüftersignals.

Die Kühleinheit ist in enger Zusammenarbeit mit Asetek, einem Spezialist im Gebiet der Flüssigkeitskühlungen im OEM-Markt entstanden und besteht aus Kühler, Pumpe, Radiator und Verbindungsschläuchen. Wie eingangs erwähnt, handelt es sich um ein geschlossenes System, welches zwar nicht erweitert werden kann, aber den Charme besitzt, dass kein Wartungsaufwand entsteht. Die Verarbeitung der Komponenten ist auf einem hohen Niveau angesiedelt, erhält allerdings Abstriche bei der Fertigung des Radiators, der über einige verbogene Lamellen an den von außen zugänglichen Stellen verfügt. Diese stellen jedoch keine Beschädigung dar, sondern sind lediglich ein "Schönheitsfehler", der später im eingebauten Zustand nicht weiter auffällt. Am anderen Ende der Verbindungsschläuche (vom Radiator aus betrachtet) ist die Kombination aus Pumpe und CPU-Kühler angebracht. Hier ist eine sehr schmale Bauform (27 mm) entwickelt worden, die gerade bei beengten Platzverhältnissen in ITX-Gehäusen besonders reizvoll ist. Auf der Unterseite ist eine Vielzahl von Verschraubungen zu erkennen, die Kühler und Pumpe verbinden, sowie eine dünne Schicht Wärmeleitpaste. Angeschlossen und mit Strom versorgt wird die Pumpe über einen dreipoligen Anschluss. Sie stellt ebenfalls einen dreipoligen Anschluss für den beiliegenden Lüfter bereit, damit dieser zusammen mit der Pumpe betrieben werden kann und kein weiterer Anschluss an der Hauptplatine des Computers verwendet werden muss. Gleichzeitig werden durch eine Regelung des CPU-Fan-Anschlusses an der Hauptplatine so Lüfter, Pumpe und somit die Kühlleistung gleichermaßen reguliert.

 


Einzelvorstellung: Antec Kühler H20 920

Wer sich für eine Wasserkühlung im PC entschieden hat, steht vor der großen Qual der Wahl, welche Komponenten denn nun die richtigen für seine Bedürfnisse sind. Eigenbau-Wasserkühlungen bieten den Vorteil der Erweiterbarkeit, bedürfen allerdings eines hohen Zeitaufwands für Zusammenstellung, Installation und Wartung. Zudem liegen die Kosten häufig über 200€, wodurch nicht mehr von "günstig" gesprochen werden kann. Antecs Kühler H20 920 setzt dort an und bietet geballte Wasserkühlungsleistung zu einem kleinen Preis an. Weniger als 80 € muss derjenige zahlen, der ein solches System sein eigen nennen will. Der Kunde erhält dafür mit Kühler, Pumpe, Radiator, zwei Lüftern und Steuersoftware einen enormen Gegenwert, dessen Funktion zudem von Antec für drei Jahre fehlerfrei garantiert wird. Als besonderes Highlight hat Antec das Firmenlogo in der Pumpe platziert, welches mit Hilfe der Software in über 16 Millionen verschiedenen Farben beleuchtet werden kann und so der CPU-Kühlung noch mehr Individualität verleiht.

 

Spezifikationen Antec Kühler H20 920
Gewicht 0,7 kg
Material Kupfer, Plastik
Kontaktfläche zur CPU Kupfer, angeraut
Maße Radiator 151x120x49 mm
Maße Lüfter (LxBxH) jeweils 120x120x25 mm
Drehzahlbereich ca. 700 U/min bis ca. 2400 U/min (Regelung über Software)
Anschluss 4-Pin
Kabellänge Versorgung: 325 mm, Lüfter: 160 mm, Lüfterzuleitung: 340 mm
Länge der Schläuche von Pumpe zu Radiator: 340 mm
Sockelkompatibilität So. 775, 1156, 1366, 1155, 2011 (Intel); So. AM2(+), AM3(+), FM1/FM2 (AMD)
Besonderheiten "kein Wartungsaufwand"
Lieferumfang Universal-Backplate für Intel- und AMD-Systeme; Befestigungsmodule (Intel, AMD) sowie Befestigungsmaterial in Form von Schrauben, Muttern und Gummi-Abstandshaltern zur Entkopplung; Wärmeleitpaste (bereits auf Kühlerunterseite); Bedienungsanleitung

 

Die Verpackung der H20 920 Kühlung von Antec fällt etwas größer aus, als die des kleineren Schwestermodells.Die Software ist eines der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zwischen dem großen und dem kleinen Modell.Bei etwa 80€ Kaufpreis fällt auch der Lieferumfang etwas umfangreicher aus.

Als weiteren Testkandidaten haben wir uns mit dem "Kühler H20 920" das Spitzenmodell der Komplettwasserkühlungssets aus der Antec Kühler-Reihe in unser Testlabor geholt. Schon die Ausmaße des Kartons und sein Gewicht lassen erahnen, dass es sich hier ein ausgewachsenes Kühlsystem handelt, welches ambitioniert Bestleistungen im Bereich der CPU-Kühlungen erreichen will. Wie auch beim "620"-Modell handelt es sich um ein "zero-maintenance"-System, welches folglich keinerlei Wartungsarbeiten am Kühlsystem erfordert. Bis auf die gleiche Sockelkompatibilität und der recht "einfachen" Bedienungsanleitung war es das aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten, denn Pumpe, Radiator und Lüfter unterscheiden sich stark vom kleineren Modell. Zwar ist die Pumpe immer noch sehr flach, aber dennoch mit 30 mm gegenüber 27 mm leicht dicker und zusätzlich mit einem beleuchteten Firmenlogo versehen. Außerdem befinden sich nun drei verschiedene Verbindungsleitungen an ihr, die zum einen dem Anschluss am Mainboard und zum anderen dem Anschluss der nun zwei Lüfter dienen. Bei diesen Anschlüssen handelt es sich jeweils um PWM-Anschlüsse, die den Regelbereich für Pumpe und Lüfter erweitern. Bei dem dritten Anschluss handelt es sich um einen USB-Anschluss, der auf einen internen Steckplatz auf der Hauptplatine gesteckt werden muss, um mit Hilfe der mitgelieferten umfangreichen Software die Kühlung zu konfigurieren. Dessen Länge ist mit 640 mm mehr als ausreichend dimensioniert. Welche Möglichkeiten die auf einer CD mitgelieferte Software im Detail bieten kann, haben wir im Abschnitt "Die Software" weiter unten auf dieser Seite für euch genauer dargestellt.

Zwei Lüfter, die mit dem PWM-Signal umgehen können und bis zu 2400 U/min schnell werden.Der Radiator der Antec Kühlung H20 920 ist fast doppelt so dick, wie der der Antec Kühlung H20 620.

Die Lüfter des Antec H20 920 Kühlers beherrschen den Umgang mit dem PWM-Signal, was auch am vierpoligen Stecker am Ende der erneut relativ kurz ausfallenden Anschlussleitung ersichtlich ist. Zusammen mit der Pumpe soll der Schalldruck bei maximal 46 dB liegen - unter welchen Umständen diese Messung durchgeführt wurde, konnten wir jedoch nicht in Erfahrung bringen. Das zwei Lüfter mit maximal 2400 U/min relativ laut werden können, sollte genau so auf der Hand liegen wie eine damit einhergehende brachiale Kühlleistung. Um diese noch weiter zu erhöhen, ist der verwendete Radiator mit 49 mm Tiefe fast doppelt so dick, wie der des kleineren Komplettwasserkühlungssystems 620 aus gleichem Hause. Leider zeigte auch dieser an einigen Stellen leicht verbogene Kühllamellen, welche die Funktion jedoch nicht negativ beeinflussen.

 

Die Software

Antec liefert das Spitzenprodukt der Wasserkühlungslinie mit einer Software aus, die sowohl das Auslesen der Kühlmitteltemperatur, als auch eine benutzerdefinierte Einstellung der Lüfterdrehzahlen, sowie die Veränderung der Leuchtfarbe des Herstellerlogos unter Windows (XP und aufwärts) ermöglicht. Doch der Reihe nach: Nach dem Starten des Programms erscheint die Benutzeroberfläche, wie sie auf den folgenden Bildern dargestellt ist. Die Ausgangsansicht ist immer "Dashboard", welches die aktuelle Lüfterdrehzahl oben rechts, die aktuellen Pumpendrehzahl unten rechts, sowie die Temperatur der Kühlflüssigkeit oben links und die entstehenden Lärmemissionen unten links darstellt. Wie ebenfalls auf dem Bild ersichtlich, werden Höchst-, Tiefst-, und Mittelwerte angegeben. Oben rechts im Fenster versteckt sich noch ein kleiner Drehschalter, über den in drei verschiedenen Stellungen die Lüfterdrehzahlen beeinflusst werden können. Während "silent" eine eher zurückhaltende Geräuschkulisse bei steigendem Kühlaufwand darstellt, so bedeutet "Extreme" maximale Drehzahl und "Custom" ein benutzerdefiniertes Drehzahlprofil. Dieses kann im Teil "Fan Control" des Programms durch den Anwender über Start und Endpunkt einer Rampenfunktion eingestellt werden. Überdies können Benachrichtigungen bei Überschreiten von gewissen Grenzwerten für Lüfterdrehzahl und Kühlmitteltemperatur festgelegt werden, die den Anwender vor Überhitzung warnen. Im Abschnitt "Graphs" kann ein zeitlicher Verlauf von Lüftergeschwindigkeit und Temperatur des Kühlmittels eingesehen werden.

Dies ist das Dashboard der mitgelieferten Software.Die Graphen zeigen den Verlauf von Temperaturen und Drehzahlen über einen kurzen Zeitraum.Unter anderem lassen sich Benachrichtigungen für zu hohe Temperaturen einstellen.

Im letzten Abschnitt "Settings" des Programms können weitere Einstellungen wie ein automatischer Start mit Windows oder das Anlegen einer Log-Datei eingestellt und zu guter Letzt die Farbe des beleuchteten Herstellerlogos verändert werden. Die gewünschte Farbe kann als RGB-Farbwert über "+" und "-" oder durch Direkteingabe gewählt werden. Wer kein Interesse daran hat und lieber auf die Beleuchtung verzichtet, hat hier ebenfalls die Möglichkeit die Beleuchtung gänzlich abzuschalten.

Auf dem letzten Bild ist die Einstellung "Extreme" für die Lüfterdrehzahl gewählt und zeigt bei "Noise Level" eine große Veränderung gegenüber der "Silent"-Einstellung. Hierzu sei gesagt, dass im System keine Messung zum entstandenen Lärmpegel gemacht wird, sondern hier nur gezeigt werden soll, dass der Lärmpegel angestiegen ist. Die Anzahl der ausgefüllten senkrechten Balken ist proportional zur Drehzahl der angeschlossenen Lüfter. Anmerkung: Unsere Tests wurden mit der Software-Installation von der mitgelieferten CD durchgeführt, Antec bietet allerdings auch eine aktualisierte Version zum Download auf ihrer Homepage an. Nutzer von Linux gucken hier allerdings in die Röhre und müssen die Konfiguration der Kühlung mit Hilfe eines Windows-PCs durchführen, da die Software nur für Windows zur Verfügung steht (Die Einstellungen bleiben in der Pumpe gespeichert). Unter Windows 8 wird zur Verwendung der Software in den herkömmlichen Desktop umgeschaltet.

Unten links lässt sich hier die Farbe des beleuchteten Antec Logos einstellen.In der Extreme-Einstellung hat der Nutzer mit einer deftigen Geräuschkulisse zu rechnen.

 


Einzelvorstellung: Cooler Master Hyper 412S

Ebenfalls neu im Hardware-Factory-Testlabor ist der Hyper 412S von Cooler Master. Hierbei handelt es sich um einen Tower-Kühler, der seine Leistung aus sechs Kupfer-Heatpipes und 39 Kühllamellen aus Aluminium auf alle aktuellen Sockel von AMD und Intel bringt. Zur Unterstützung der Kühlleistung kommt natürlich auch ein Lüfter zum Einsatz, der mittels eines Adapters auch in der Geschwindigkeit heruntergeregelt werden kann. Damit ermöglicht Cooler Master den flexiblen Einsatz des Kühlers in leistungsstarken Rechnern oder in Umgebungen, in denen auf besonders niedrige Lautstärke gesetzt wird. Optional kann auch ein zweiter Lüfter montiert werden, was die Kühlleistung noch weiter steigern kann und wodurch der Hyper 412S auch in der Lage ist, die leistungsstärksten (und übertakteten) CPUs ausreichend zu kühlen. Für ca. 30 € wechselt dieser Kühler den Besitzer - Ein Preis, der durchaus in Ordnung geht.

 

Spezifikationen Cooler Master Hyper 412S
Maße Kühlkörper (LxBxH) 128x70x160 mm (ohne Lüfter)
Gewicht 507g (ohne Lüfter)
Material vernickelte Kupferheatpipes, Aluminiumlamellen
Kontaktfläche zur CPU Continious Direct Contact
Anzahl der Heatpipes 4x 6 mm
Maße Lüfter (LxBxH) 120x120x25 mm
Drehzahlbereich 1300 U/min, 900 U/min mittels Adapter
Anschluss 3-Pin
Kabellänge ca. 300 mm
Sockelkompatibilität So. 775, 1156, 1366, 1155, 2011 (Intel); So. AM2(+), AM3(+), FM1 (AMD)
Besonderheiten Auf Intel- und AMD-Systemen in alle vier Richtungen um jeweils 90° gedreht montierbar
Lieferumfang Universal-Backplate für Intel- und AMD-Systeme; Befestigungsmodule (Intel, AMD) sowie Befestigungsmaterial in Form von Schrauben, Muttern und Gummi-Abstandshaltern zur Entkopplung; Wärmeleitpaste (Tube); Silent-Adapter für 3-Pin Lüfteranschluss, Sechskant-Steckschlüssel mit Aufnahme für Schraubendreher zur vereinfachten Kühlermontage; Bedienungsanleitung

 

Für Cooler Master schon typisch ist auch die Verpackung des Hyper 412S weiss/lila und zeigt ein Abbild des Kühlers.Auf der Rückseite wird in vielen Sprachen der Inhalt beschrieben.Ein umfangreicher und auch sinnvoller Lieferumfang lässt ein gutes Produkt erahnen.

Cooler Master verpackt den Hyper 412S in der firmeneinheitlichen Verpackung, wie wir sie schon vom Gemin II SF524 und Gemin II M4 gewohnt sind, womit wenig überraschend also Kühler und Montagematerial gut durch Schaumstoff vor Transportschäden geschützt in die Hände des Kunden gelangen. Selbstverständlich hält auch der Karton des Hyper 412S sämtliche Informationen über die innenliegenden Werte des Kühlers in über acht Sprachen bereit und zeigt auch gleich eine wichtige Neuerung des Kühlers: Die Montage auf dem Sockel 2011 ist nun ebenfalls möglich, wodurch auch die leistungsfähigste Desktop-Plattform aus dem Hause Intel mit dem Hyper 412S gekühlt werden kann. Der Lieferumfang ist wie bei Cooler Master gewohnt umfangreich und enthält neben den obligatorischen bebilderten Bedienungsanleitungen ein einheitliches Montagesystem für alle Sockel, auf die der Kühler montiert werden kann. Als Besonderheit findet sich ein Adapter unter den Zugaben wieder, den wir beim Test des SF524 zum ersten Mal antrafen und die Umdrehungsgeschwindigkeit des mitgelieferten Lüfters senken soll. Beim Lüfter handelt es sich um dasselbe Modell, wie es auch beim Gemin II SF524 zum Einsatz kommt; der Lieferumfang enthält aber auch Halteklammern für einen weiteren Lüfter, der optional angebaut werden kann. Besonders vorbildlich finden wir das mitgelieferte Werkzeug in Form eines Kreuzschlitzschraubendrehers, der die Montage erheblich erleichtert. Außerdem im Lieferumfang enthalten ist eine kleine Tube Wärmeleitpaste, deren Inhalt den Kontakt zwischen Kühler und CPU verbessert.

Die Verarbeitung des Hyper 412S ist sehr gut.Mit einer Höhe von ca. 160 mm passt der Tower-Kühler nicht in jedes Computergehäuse.Die einzelnen Aluminiumlamellen besitzen einen relativ großen Abstand von drei Millimetern.

Das Herzstück des Cooler Master Hyper 412S stellt ohne Zweifel der Kühlturm dar, der über 39 Kühllamellen aus Aluminium und vier Heatpipes, die direkten Kontakt zur CPU besitzen, verfügt. Der Abstand zwischen den Lamellen beträgt 3 mm, was eine hohe Kühlleistung bei niedrigen Lüfterdrehzahlen und somit geringerer Lautstärke ermöglicht. Mit einer Gesamthöhe von ca. 160 mm, einer Breite von ca. 99 mm (inkl. Lüfter), sowie einem Gewicht von etwas über 500 Gramm kann von einem ausgewachsenem Tower-Kühler gesprochen werden, der durch die Vernickelung der Kupfer-Heatpipes auch noch schön anzusehen ist. Zusätzlich sind die Heatpipes dadurch vor frühzeitiger Korrosion geschützt.

Auf der Oberseite des Hyper 412S hat Cooler Master den Firmennamen platziert.Die verwendeten Heatpipes sind vernickelt und liegen eng beieinander direkt auf der CPU auf.

Die Oberseite des Kühlers wird durch eine etwas dickere Platte verziert, die den Firmenschriftzug trägt. Bis auf dieses kleine Detail ist der Kühler symmetrisch aufgebaut, wodurch auch die Richtung des Luftstroms frei gewählt werden kann. Die Unterseite offenbart die CDC-Technologie von Cooler Master, die den kontinuierlichen Kontakt der Heatpipes zur CPU ohne Abstand zwischen ihnen beschreibt. Dadurch wird die Kontaktfläche zu den Heatpipes um 6% erhöht und die Kühlleistung um 5% gesteigert. Die Verarbeitung des gesamten Kühlers ist erstklassig und absolut hochwertig. Der Abstand der Aluminiumlamellen ist penibel genau eingehalten, Grat oder unsaubere Schnitte sind nirgendwo zu finden. Auch die Stabilität des Kühlers ist sehr gut.

Das Lüftermodell kommt auch bei anderen Kühlern von Cooler Master zum Einsatz.Der Lüfter punktet vor allem durch sein niedriges Betriebsgeräusch.Um mögliche Vibrationsübertragung zu unterbinden, wird der Lüfter mit Abstandshaltern aus Gummi vom Kühler entkoppelt.

Für die Belüftung des Kühlers zeichnet sich der Lüfter A12025-13CB-3BN-F1 von Cooler Master verantwortlich, den wir bereits im Test des Gemin II SF542 genauer untersuchten. Er verfügt über ein Gleitlager, welches eine durchschnittliche Lebensdauer von 40.000 Stunden besitzt, dunkel-transparente Rotorblätter und einen 3-Pin-Anschluss, womit ihm folglich die Nutzung des PWM-Signals verwehrt bleibt. Mit Hilfe von zwei Halteklammern, die an den Lüfter geschraubt werden müssen, wird der Lüfter am Kühlkörper befestigt. Zur Unterdrückung von störenden Vibrationen wird der Kontakt zwischen Lüfter und Kühler durch vier kleine Gummiabstandshalter unterstützt, die ebenfalls vom Kunden montiert werden müssen. Während sich das Anbringen des Lüfters als Leichtigkeit herausstellt, so ist doch das Entfernen etwas kniffeliger, da sich sowohl das Abziehen nach oben, als auch das Lösen der Plastikklammern als sehr schwierig herausstellt.

Ein neues Montagesystem verspricht breite Sockelkompatibilität.

Zum ersten Mal und ganz im Kontrast zu den Gemin II-Modellen verwendet Cooler Master beim Hyper 412S ein Montagesystem, welches keine Montage sockelspezifischer Halteklammern unten am Kühler vorsieht, sondern zusätzlich zur mitgelieferten Backplate eine X-förmige Klammer mit Schrauben in den Ecken verwendet, um den Kühler auf der CPU zu fixieren. Dadurch, dass diese Schrauben ohne montierten Lüfter frei zugänglich und nicht wie bei den Gemin II-Modellen durch den Kühler verdeckt sind, kann die Backplate an der Hauptplatine vormontiert werden, was die gesamte Montage wesentlich erleichtert. Die Schrauben, die durch das Mainboard gesteckt werden, sind angeschliffen, wodurch diese sich beim Festziehen der Muttern auf der Rückseite oder der Schrauben der Halteklammer auf dem Kühler nicht mit drehen. Mit Hilfe des mitgelieferten Schraubendrehers können dann die Schrauben der Halteklammer nach dem Aufsetzen des Kühlers auf der CPU festgezogen und der Lüfter "angeklipst" werden, wonach die Montage bereits vollständig ist.


Testsystem und -methodik

Kommen wir nun zu den zweifelsohne wichtigsten Faktoren überhaupt: den Leistungsdaten. Schön zu lesende technische Daten und Eigenschaften reichen da natürlich nicht aus. Bei unserem Praxistest achten wir auf verschiedene Merkmale und Faktoren. Lüfter mit Gleitlagertechnologie benötigen eine gewisse Einlaufzeit, damit sich das Gleitmittel optimal verteilen kann. Dies kann erst durch eine ausreichende Temperatur im Betrieb erreicht werden. Daher geben wir den Lüftern eine Einlaufzeit von 30 Minuten. Vor der Kühlermontage wird ein Tropfen Wärmleitpaste mittig auf der CPU platziert und die Halterung möglichst fest angezogen, um den Anpressdruck zu maximieren. Anschließend werden folgende Punkte an den Produkten getestet:

Kühler

Montage

Bei der Montage sollte es dem Nutzer einfach gemacht werden, mit wenigen Schritten eine sichere, aber auch universelle Halterung für den Kühler anzubringen. Für größere Kühler kommt in der Regel ein eigenes System zum Einsatz, welches manchmal Schwierigkeiten bei umliegenden Bauteilen bereiten und in den schlimmsten Fällen nicht verwendet werden kann. Es wird der Kühler nach Anleitung Schritt für Schritt montiert, was einerseits eine Kontrolle für die Verständlichkeit der Anleitung ist und andererseits mögliche Schwachstellen des Montagesystems aufdeckt. Falls größere Schwierigkeiten aufgedeckt werden, so werden diese von uns ausführlich dokumentiert.

Temperaturverhalten

Anders, als bei unseren üblichen Kühlertests, beschränken wir uns hier darauf, alle Kühlungen im offenen Aufbau mit den Betriebsspannungen 5 V, 7 V und 12 V zu testen. Warum? So können alle nötigen Tests an einem Tag durchgeführt werden und dadurch der Einfluss verschiedener Umgebungstemperaturen und somit Messabweichungen minimiert werden. Außerdem bietet der Test im offenen Setup die größte Aussagekraft über die Leistung eines Kühlsystems, die durch die unabschätzbar große Anzahl von Gehäusen und Gehäuselüfterkombinationen gänzlich unabhängig ist. Zur Auslastung der CPU wird das Freeware-Tool Core Damage (Version 0.8h) verwendet. Sofern nicht anders angegeben, wird die CPU mit Standardeinstellungen (Takt, Betriebsspannung) verwendet. Die Messwertaufnahme wird von AIDA64 (Sensor "CPU") übernommen.

 

Lüfter

Anlaufspannung

Häufig wird dieser Punkt mit einem Herunterregeln der Spannung verwechselt. Für Lüfter, die sich im Betrieb problemlos herunterregeln lassen, ist noch lang nicht bewiesen, dass sie auch bei dieser Spannung aus absolutem Stillstand wieder anlaufen. Gemessen wird hier die minimale Anlaufspannung bei horizontaler sowie vertikaler Lage. Für einen gültigen Messwert darf der Lüfter nicht mehr als zwei Startversuche unternehmen. Schafft es ein Produkt nach den genannten zwei Versuchen nicht, komplett anzulaufen, wird die Spannung schrittweise um einen Wert von 0,1V erhöht.

Leistung

Gemeint ist hier die Leistung unter 12V, 9V, 7V und 5V sowie die dabei erreichten Drehzahlen. Wichtig ist zudem die Einhaltung der herstellerseitigen Angaben inklusive der Toleranzen. Ermittelt werden diese Werte über das Programm Smart Guardian in der Version 2.03 sowie einem Multimeter. Außerdem werten wir bei reinen Lüftertests die erreichten Drehzahlen von 3-Pin Molex Lüftern im Spannungsbereich von 0-12V in Form einer Drehzahlkennlinie aus. Ziel dieser Messung ist, das Verhalten eines Lüfters bei einer bestimmten Spannung in Bezug auf die erreichten Drehzahlen zu ermitteln. Gemessen wird in einem Bereich von 0-12 Volt mit Intervallen von jeweils 0,5V.

Lautstärke

Sie ist einer der Hauptfaktoren jedes Lüfters. Getestet wird hier die Lautstärke beim Betrieb mit 12V, 7V und 5V. Störende Schleifgeräusche sowie ein Nichtanlaufen finden ebenfalls Erwähnung (Geräuschcharakteristik). Zu beachten ist allerdings, dass Lautstärkemessungen prinzipiell auf subjektiver Basis stattfinden und auch dementsprechend als solche bewertet werden.



Als Testsystem dient die folgende Zusammenstellung:

Hardware Testsystem
Mainboard ASRock Extreme 4, Z77
Prozessor Intel Core i5-2500K
RAM 2x4096 MB GeIL Enhance Corsa DDR3-1600, sowie 2x2048 MB G.Skill Ripjaws DDR3-2000
Grafikkarte Sapphire Radeon 6950 2048MB (im Test verwendet: Intel Graphics Media Accelerator GPU HD3000 in der CPU)
Festplatte Supertalent Ultradrive ME 128GB SSD
Netzteil Corsair HX520W
Gehäuse Xigmatek Midgard II
Gehäuselüfter 2x120 mm Enermax T.B.Silence, 1x 140 mm Enermax T.B.Silence, 1x 120 mm Lian-Li
Betriebssystem Windows 7 Professional x64

 

 


Testergebnisse: Montage und Temperaturen

Montage

Montierter Enermax ETS-T40 VD.Montierter Antec Kühler H20 620.Montierter Antec Kühler H20 920.Montierter Cooler Master Gemin II M4.Montierter Cooler Master Hyper 412S.

Zunächst lässt sich sagen, dass alle im Test verwendeten Kühllösungen ohne große Hindernisse auf dem neuen Testsystem aufgebaut werden konnten. Während wir die Montage des Enermax ETS T40-VD und des Cooler Master Gemin II M4 bereits in vorherigen Tests beschrieben haben, bleiben nur noch Worte über Antecs Kühler H20 620 und 920, sowie Cooler Masters Hyper 412S zu verlieren. Wenig überraschend ist das Montagesystem der Antec-Kühlungen identisch, wird durch die mitgelieferte bebilderte Anleitung aber nur sehr knapp erklärt. Außerdem war im Lieferumfang ein Teil enthalten, welches scheinbar keine Verwendung findet. Nach Ankleben einer spezifischen Backplate und dem Anbringen von Kühler und Lüfter an das Gehäuse kann der Spannring auf die Pumpe und diese auf den Prozessor montiert werden. Nach der notwendigen Verkabelung, die bei dem Kühler H20 920 durch das zusätzliche USB-Kabel ein wenig aufwendiger ist, ist das System einsatzbereit. Die gesamte Montage kann ohne Einsatz von Werkzeug erfolgen. Etwas schwieriger gestaltet sich die Demontage, die jedoch nur selten durchgeführt wird. Hier sind die Befestigungsschrauben des Spannrings zu nennen, die sich nur schwer aus ihren Schnapphalterungen lösen lassen. Ebenso geht nach mehrfacher Benutzung die Klebeeigenschaft der Klebeflächen auf der Backplate verloren. Als Besonderheit bietet Antecs Kühler H20 920 ein beleuchtetes Logo, dessen Farbe vom Benutzer mittels der Software eingestellt werden kann und die Kühlung dann wie folgt in Szene setzt:

Das Gespann aus Radiator und zwei Lüftern des Antec Kühlers H20 920 ragt ca. 10 cm in das Gehäuse hinein.Durch die Beleuchtung wird der Kühler in Szene gesetzt.

Ebenfalls zu erkennen ist der Platzbedarf des Radiators bei voller Lüfterbestückung - er ragt ca. 10 cm in das Gehäuse hinein.

Cooler Master bietet für den Hyper 412S ein Montagesystem, welches wir in dieser Form noch bei keinem der bei uns getesteten Prozessorkühler vorgefunden haben. Nachdem die mitgelieferte Backplate mit der Hauptplatine verschraubt wurde, wird Kühler mitsamt der Befestigungsklammer auf die CPU gesetzt und festgeschraubt. Da die Klammer lose auf dem Kühler liegt, kann die Montage nur bei liegender Hauptplatine durchgeführt werden. Dafür liefert der Hersteller einen ausreichend langen Kreuzschlitzschraubendreher gleich mit, der sich bei der Montage als sehr hilfreich erweist. Nach Anbringen des Lüfters ist auch diese Montage schnell vollbracht. Jedoch zeigt sich erneut die Schwäche vieler Tower-Kühler und ein Problem, welches die Kühllösungen von Antec nicht kennen - das Überragen von Speicherbänken:

Ein Problem vieler Tower-Kühler ist das Überragen von Speicherplätzen auf der Hauptplatine.

Dieses Bild zeigt deutlich, dass ausladende Heatspreader auf dem Arbeitsspeicher die Montage des Kühlers in dieser Ausrichtung erschweren können, weshalb auch die Ausrichtung des Kühlers in 90°-Schritten frei gewählt werden kann, um diesem Problem aus dem Weg zu gehen. Dann jedoch muss darauf geachtet werden, ob ein genutzter Steckplatz für Erweiterungskarten verdeckt wird oder eine eingesetzte Karte die Öffnung des Lüfters zum größten Teil verdeckt, was der Kühlleistung definitiv nicht zuträglich ist. Ebenfalls ein Problem, dem die Wasserkühlungskomplettsets aus dem Weg gehen.

 

Temperaturen

Im Test bei einem offenen Aufbau zeigt sich schnell, dass Kühler und Lüfter aufeinander abgestimmt sein müssen, um eine gute Leistung zu erzielen. Der Enermax Vegas Duo Lüfter dreht zu langsam um die Luft zwischen den eng beieinander liegenden Lamellen des Enermax Kühlers zu drücken, wodurch Cooler Masters Hyper 412S hier als Gewinner der Tower-Kühler hervorgeht. Er befindet sich auf Augenhöhe mit dem Wasserkühlungskomplettset H20 620 von Antec. Nur ein Grad besser schneidet die teuerste Kühllösung im Test ab: Antecs H20 920 Kühler, wohlgemerkt mit einem Lüfter. Wird ein zweiter Lüfter eingesetzt, kann die Leistung um drei weitere Grad verbessert werden, ohne dass sich die Lärmkulisse merklich steigert. Weit abgeschlagen liegt der Gemin II M4 von Cooler Master, der aber trotz seiner geringen Größe immer noch eine weit bessere Vorstellung liefert als Intels Boxed-Kühler, der nicht im Stande war, die CPU ausreichend zu kühlen - eine Aufgabe, die alle hier getesteten Kühler bei sommerlichen Außentemperaturen noch spielend bewältigen.

 

Bei einer Betriebsspannung von sieben Volt rückt das Testfeld etwas näher zusammen und Enermax' ETS-T40 kann über Cooler Masters Hyper 412S und Antecs Kühlung 620 triumphieren. Ausgestattet mit nur einem Lüfter befindet sich Antecs 920 Kühllösung ebenfalls auf Augenhöhe des Spitzenreiters, kann aber von einem zusätzlichen Lüfter erneut profitieren und verbessert sich nur minimal gegenüber dem vorherigen Testszenario. Welchen Nachteil für die Geräuschkulisse ein weiterer Lüfter hat, haben wir auf der folgenden Seite genauer untersucht. Eine erneut gute Leistung zeigt auch Cooler Masters Gemin II M4, welcher zudem sehr leise zu Werke geht - und das zu einem Preis von unter 25 €! Im Folgenden erhöhen wir die Betriebsspannung auf 12 V, was einem ungeregelten CPU_FAN-Anschluss auf dem Mainboard gleicht und das Maximum an Leistung aus den Kühlern holt - natürlich mit entsprechender Lautstärke.

 

Eine interessante Wendung zeigt sich beim Betrieb mit 12 V Betriebsspannung. Zwar holt Cooler Masters Gemin II M4 weiter auf und kann den Abstand auf den Nächsten auf wenige Grad verkürzen, muss sich aber den ausgewachsenen Kühlern geschlagen geben. Der Gemin 412S schneidet nur minimal schlechter ab, als die Komplettwasserkühlungssets von Antec, die auch mit einem zweiten Lüfter den Spitzenreiter ETS-T40 von Enermax nicht einholen können. Dieser zeigt mit einer mittleren Kerntemperatur von 39 °C das beste Ergebnis im Test und verweist seine Mitstreiter - egal ob mit Luft oder mit Wasser gekühlt wird - auf die Plätze. Offenbar greifen hier sämtliche Optimierungsmaßnahmen, die die Ingenieure von Enermax entwickelt haben, erst bei voller Drehzahl des eingesetzten Lüfters, um dem Gespann diese Position zu sichern. Einen generellen Nachteil von Wasserkühlungen bergen auch Antecs Produkte in sich - Komponenten um die CPU herum bekommen quasi keinen Luftstrom mehr ab, weswegen Antec empfiehlt, die Lüfter der Komplettwasserkühlungen einblasend zu montieren, wodurch auch ein kleiner Kühlungsvorteil entsteht.

 


Testergebnisse: Lautstärke

Was nützen schöne Ergebnisse in Tests, wenn dies durch eine Lärmkulisse erkauft wird, die das Arbeiten in der Umgebung der Kühlung zur Geduldsprobe macht? Auch die Lautstärke spielt eine wichtige Rolle und ist ganz besonders auch uns sehr wichtig. Ein Kühler liefert nur dann hervorragende Arbeit, wenn die Lautstärke gering und die Kühlleistung hoch ist. Die Balance zwischen diesen beiden Aspekten zu finden, ist die Hauptaufgabe der Ingenieure und Konstrukteure von Kühlern, die im Handel erhältlich sind. Enermax zeigt bereits beim ETS-T40, dass sich die Hersteller viele Gedanken um das Thema Lautstärke machen, und Antec erlaubt sogar mit der Software die Gestaltung einer eigenen Lüfterkurve abhängig von der Temperatur des Kühlmittels - sofern er den Kühler H20 920 erworben hat. Andernfalls muss die Lüftersteuerung des Mainboards genügen, welche mal mehr und mal weniger den Geschmack des Kunden trifft. Wir haben uns für euch in ein stilles Kämmerlein gesetzt und ganz genau hingehört, während die Testkandidaten ihre Arbeit verrichteten. Was wir dabei herausgefunden haben erfahrt ihr im Folgenden:

 

Antec Kühler H20 920

Antec liefert den Kühler H20 920 mit zwei Hochleistungslüftern aus, die Drehzahlen von 600 bis 2400 U/min erreichen können. Ihre Versorgung erfolgt über den Anschluss, den die Pumpe zur Verfügung stellt, welche selbst keinen PWM-Anschluss besitzt. Das PWM-Signal wird also in der Pumpe generiert und abhängig von der Softwareeinstellung dementsprechend von den Lüftern in eine Drehzahl umgesetzt. Dank des großen Spielraums lässt sich somit die Geräuschkulisse und damit verbundene Kühlleistung bedarfsgerecht anpassen. Wer sich selbst als "lärmresistent" bezeichnet, kann den Schalter für die Lüfterdrehzahl in der Software auf "Extreme" stellen, um maximale Kühlleistung zu erhalten. Bei über 50 dB gemessenem Schalldruck aus 30 cm Entfernung stellt Antecs Kühler H20 920 den lautesten Kühler dar, der jemals den Weg in unser Testlabor gefunden hat. Mit dieser Geräuschkulisse gleicht Antecs Produkt der eines Serverschranks und Schwebungen tragen dazu bei, von dieser Einstellung abzusehen - immerhin werden damit sämtliche Geräusche anderer Geräte (Festplatte, Grafikkartenlüfter o.ä.) vollständig übertönt. Bei der Einstellung "Silent" oder der Verwendung einer benutzerdefinierten Lüftereinstellung entsteht eine angenehmere Geräuschkulisse. Im Benutzermodus können Start- und Endpunkt einer einfachen Geraden definiert werden, wodurch ein linearer Anstieg der Lüfterdrehzahl mit steigender Temperatur des Kühlmittels erreicht wird, was sich im Test manchmal dadurch bemerkbar machte, dass häufige Drehzahländerungen wahrnehmbar waren. Die Pumpe kann nur vom Mainboardanschluss aus in ihrer Drehzahl verändert werden - Antecs Software ermöglicht dies nicht. Dafür ist aber auch eine stufenlose Regelung zwischen fünf und 12 Volt möglich (Achtung: Auch die Lüftergeschwindigkeit wird dadurch beeinflusst, siehe Tabelle).

Spannung Produkt Umdrehungen Subjektiver Eindruck Lager-/Laufgeräusche, Bemerkung
12 V Antec Kühler H20 920 Pumpe: 3000 U/min
Lüfter: 2400 U/min
ein Lüfter: deutlich hörbar
zwei Lüfter: sehr laut
zwei Lüfter: Schwebungen im Geräusch, sehr starker Lüfterdurchsatz
9 V Antec Kühler H20 920 Pumpe: 2600 U/min
Lüfter: 1980 U/min
ein Lüfter: deutlich hörbar
zwei Lüfter: laut
sehr starker Lüfterdurchsatz
7 V Antec Kühler H20 920 Pumpe: 2300 U/min
Lüfter: n.m.
hörbar leiseres Pumpenrauschen, starker Lüfterdurchsatz
5 V Antec Kühler H20 920 Pumpe: 1800 U/min
Lüfter: n.m.
leicht hörbar Lüfter kaum in Bewegung, rauschende Pumpe

(n.m. = nicht messbar)

 

Antec Kühler H20 620

Sowohl Lüfter als auch Pumpe sind im Spannungsbereich von mehr als fünf und weniger als zehn Volt als leise zu bezeichnen. Außerhalb dieses Bereiches sind zwei Extreme anzutreffen: Bei 12 Volt beispielsweise ist die Pumpe trotz hoher Drehzahl am leisesten, der Lüfter jedoch am lautesten und bei fünf Volt ist es die Pumpe, die hörbar rattert, während sich der Lüfter kaum in Bewegung setzt. Zusätzlich neigt der Lüfter zu leichten Vibrationen, die aber kaum auffallen - genauso wie ein leichtes Schleifgeräusch, das nur aus nächster Nähe wahrnehmbar ist. Das Gesamtpaket bildet ein gutes Gespann, was auch die Kühlleistung attestiert, die mit steigender Betriebsspannung stetig zunimmt. Bei geringen fünf Volt kann Antecs Kühler H20 620 bestenfalls an einen Luftkühler heranreichen; darüber hinaus bietet das System andere Vorteile, als die beste Kühlleistung. In der folgenden Tabelle ist nur die Drehzahl der Pumpe angegeben, da der Lüfter über kein Lüftersignal verfügt. Wie auch die Pumpe der größeren Version ist sie über den Anschluss auf der Hauptplatine zwischen ca. fünf und 12 Volt stufenlos in ihrer Drehzahl regelbar (Achtung: Auch die Lüftergeschwindigkeit wird dadurch beeinflusst, siehe Tabelle).

Spannung Produkt Umdrehungen Subjektiver Eindruck Lager-/Laufgeräusche, Bemerkung
12 V Antec Kühler H20 620 1490 U/min hörbar leichte Vibrationen, leises Pumpengeräusch
9 V Antec Kühler H20 620 1268 U/min leise Lüfterschleifgeräusch, leichte Vibrationen, leises Pumpengeräusch
7 V Antec Kühler H20 620 1100 U/min leise leises Lüfterschleifgeräusch
5 V Antec Kühler H20 620 885 U/min hörbar ratternde Pumpe

 

Cooler Master Hyper 412S

Der Lüfter des Cooler Master Hyper 412S verrichtet seine Arbeit sehr leise. Lediglich leichte Schleifgeräusche sind vernehmbar, die aber ein geschlossenes Gehäuse nicht zu durchdringen vermögen. Bei dem hohen Lamellenabstand von drei Millimetern ist der Lüfter mit seiner geringen Drehzahl gut gewählt. Wer die Drehzahl verringern möchte und über keinen regelbaren Anschluss auf der Hauptplatine verfügt, kann den beigelegten Adapter verwenden, um die Umdrehungsgeschwindigkeit von ca. 1170 auf 645 U/min zu senken. Die Kühlleistung wird aber ebenso wie die Lautstärke vermindert. Ein Cooler Master Hyper 412S eignet sich somit hervorragend für leise Computersysteme, ohne dabei auf Leistung verzichten zu müssen. Wer es lieber etwas extremer mag, kann einen zweiten Lüfter anbauen, der dem Kühler im sogenannten Push-Pull-Betrieb ein weiteres Leistungsplus beschert.

Spannung Produkt Umdrehungen Subjektiver Eindruck Lager-/Laufgeräusche, Bemerkung
12 V Cooler Master Hyper 412S 1170 U/min leise minimales Schleifgeräusch, Luftrauschen
9 V Cooler Master Hyper 412S 945 U/min leise minimales Schleifgeräusch
7 V Cooler Master Hyper 412S 770 U/min sehr leise minimales Schleifgeräusch
5 V Cooler Master Hyper 412S 568 U/min unhörbar kaum Durchsatz, minimales Schleifgeräusch

 

Enermax ETS T40-VD

Der Enermax ETS T40-VD wurde Ende 2011 von uns bereits einem intensiven Test unterzogen. Es wurde für diesen Artikel dasselbe Modell eingesetzt, weswegen sich die Ergebnisse gleichen und hier der Auszug aus dem ausführlichem Test des Enermax ETS T40-VD gegeben wird:

Der mitgelieferte Enermax T.B.Vegas Duo ist gut auf den Kühler abgestimmt. Relativ enge Kühllamellen benötigen einen hohen statischen Druck, den der Lüfter durchaus zu erzeugen vermag. Gerade bei 12 V Betriebsspannung scheint dieser keine Grenzen zu kennen und erzeugt dabei eine hohe, aber noch halbwegs vertretbare Lautstärke. Die umgewälzte Luftmenge ist sehr hoch, was allerdings zu starkem Luftrauschen führt. Bei verringerter Spannung sinkt natürlich auch die geförderte Luftmenge, wirklich "leise" können wir den Lüfter erst unterhalb von 9 V einstufen: Ungefähr bei 8 V ist ein guter Kompromiss aus Lautstärke und Durchsatz erreicht. Bei dieser Betriebsspannung ist der Lüfter nur noch in einem Silent-System eventuell heraushörbar. Wer die untenstehende Tabelle betrachtet, wird auf die Eigenvibrationen aufmerksam werden, die sich durch den gesamten Messbereich ziehen. Wir können aber auch hier gleich eine Entwarnung geben: Durch die Gummipuffer gehen diese bei weniger als 12 V Betriebsspannung deutlich unter und fallen nicht weiter auf.

Die Lüfterbewertung ist somit identisch:

Spannung Produkt Umdrehungen Subjektiver Eindruck Lager-/Laufgeräusche, Bemerkung
12 V Enermax
T.B. Vegas Duo
1830 U/min deutlich hörbar deutliches Luftrauschen, enormer Durchsatz, Eigenvibrationen
9 V Enermax
T.B. Vegas Duo
1344 U/min hörbar Luftrauschen, guter Durchsatz, geringe Eigenvibrationen
7 V Enermax
T.B. Vegas Duo
929 U/min leise guter Durchsatz, minimale Eigenvibrationen
5 V Enermax
T.B. Vegas Duo
524 U/min unhörbar leise minimale Eigenvibrationen

 

Cooler Master Gemin II M4

Da dieser Kühler ebenfalls in der Vergangenheit von uns getestet wurde und sich die Ergebnisse nicht geändert haben, hier der relevante Auszug aus dem Test des Cooler Master Gemin II M4:

Der mitgelieferte Lüfter ist zwar eher als hochtourig einzustufen, bleibt dafür aber erstaunlich ruhig. Gerade bei Drehzahlen unter etwa 1200 Umdrehungen pro Minute ist vom Lüfter nur aus nächster Nähe ein Geräusch wahrnehmbar. Die Luftförderleistung ist dennoch relativ hoch. Ebenfalls auffällig ist der stark gerichtete Luftstrom, den nicht jeder Lüfter vorweisen kann. Hierfür sind sicherlich die besonders geformten Lüfterblätter verantwortlich, was der Kühlleistung nur zuträglich ist, denn der Gemin II M4 kann vom stärkeren Luftstrom sichtlich profitieren. Verbunden mit den höheren Drehzahlen ist so auch das bessere Abschneiden im Temperaturtest leicht zu erklären. Die Lautstärke steigt bis zu einer Grenze von etwa 8 V nur moderat, von dort an aber stetig in Richtung hoher Lautstärke.

Auch an der Lüfterbewertung ändert sich nichts:

Spannung Produkt Umdrehungen Subjektiver Eindruck Lager-/Laufgeräusche, Bemerkung
12 V Cooler Master Gemin II M4 1615 U/min deutlich hörbar deutliches Luftrauschen, enormer Durchsatz,
metallisches Nebengeräusch
9 V Cooler Master Gemin II M4 1316 U/min hörbar Luftrauschen, guter Durchsatz
7 V Cooler Master Gemin II M4 1035 U/min sehr leise keine
5 V Cooler Master Gemin II M4 699 U/min unhörbar leise keine

 

Lüfter-Anlaufspannungen

Produkt gemessene Anlaufspannung minimale Betriebsspannung
Antec Kühlung 920* Pumpe: 3,1 V
Lüfter an Pumpe: 5,5 V, an Netzteil: 5,5 V
ca. 5,5 V (mit Lüfter)
Antec Kühlung 620 Pumpe: 3 V
Lüfter an Pumpe: 8,5 V, an Netzteil: 5,3 V
ca. 5,3 V (mit Lüfter)
Cooler Master Hyper 412S 2,9 V (stehend), 4 V (liegend) 2,8 V
Cooler Master Gemin II M4* 4,66 V 3,50 V
Enermax ETS T40-VD* 3,77 V 3,48

*Obwohl der Lüfter mit dem PWM-Signal umgehen kann, ist noch ein kurzer Test für die minimale Anlaufspannung und Betriebsspannung durchgeführt worden. Die Testmethodik war hier die gleiche wie bei allen anderen von uns veröffentlichten Lüftertests (siehe zum Beispiel: Noctua NF-P14 FLX - short Report).


Fazit

Fünf verschiedene Produkte traten in diesem Artikel gegeneinander an, um zu zeigen, wozu sie fähig sind. Allen voran eilt der teuerste Mitstreiter aus dem Hause Antec - der Kühler H20 920. Obwohl der enorme Lärm und der orkanartige Luftstrom bei voller Lüfterdrehzahl das beste Kühlergebnis bedeuten sollte, kann der Kühler sein Potenzial nicht ausspielen und muss sich einem halb so teuren Luftkühler geschlagen geben, der sein Werk zudem wesentlich leiser verrichtet. Der Vorsprung zu dem Kühler H20 620 ist zwar sichtbar, aber dennoch zu gering, um den höheren Preis zu rechtfertigen. Die mitgelieferte Software und damit verbundene Möglichkeiten von benutzerdefinierten Einstellungen trösten nur wenig über das entstandene Loch im Geldbeutel hinweg. Abseits der Kühlleistung besitzen diese Kühlungen jedoch einen großen Vorteil, der oft gar nicht erkannt wird: In Mini-ITX-Systemen, also kleinen Computerkraftpaketen, wo der Platz gerade im Bereich der CPU-Kühlung begrenzt ist, erhält der Käufer hier eine wirklich leistungsfähige Alternative zu kleinen Top-Blower-Luftkühlern, wie dem Intel-Boxed-Kühler oder den im Test verwendeten Cooler Master Gemin II M4. Gegenüber diesen Kleinstkühlern und den Produkten von Antec besteht eine Differenz von bis zu 17 K zugunsten der Komplettwasserkühlungssets, wodurch diese ihre Daseinsberechtigung erhalten. Durch die enorme Kühlleistung ermöglichen diese Wasserkühlungen die Übertaktung und somit kostenlose Leistungssteigerung des Systems, ohne dabei um die Lebensdauer der eigenen Komponenten fürchten zu müssen. Gerade bei geringen Betriebsspannungen und somit geringen Pumpen- und Lüfterdrehzahlen spielen Antecs Kühler H20 920 und auch 620 ihre Stärken aus und erlauben Kühlleistung auf Höhe eines guten Tower-Kühlers bei sehr geringer Lautstärke. Jedoch lässt sich kaum ein Tower-Kühler in Mini-ITX-Systemen verwenden! Außerdem wird der Einbau von Hauptspeicher - auch mit den ausladensten Heatspreadern - nicht durch eine derartige Kühlung blockiert.

Aufgrund der guten Kühlleistung, der dreijährigen Garantie und der meistens geringen Lautstärke auf der einen Seite, aber dem relativ hohen Anschaffungspreis auf der anderen Seite, erreichen sowohl Antecs Kühler H20 620, als auch 920 unseren Hardware-Factory Silber-Award. Das hohe Betriebsgeräusch macht Antecs Kühler H20 920 durch die mitgelieferte Software wieder wett - mit "keinem Wartungsaufwand" können sie nur bedingt punkten, da auch die Radiatoren vor Staub nicht verschont bleiben.


Antec Kühler H20 620 / Antec Kühler H20 920


Ebenfalls im Test zeigt Cooler Masters Hyper 412S, dass das aus Taiwan stammende Unternehmen die Fertigung hochwertiger Kühler sicher beherrscht. Der Hyper 412S zeigt in allen Lebenslagen, dass gute Kühlung weder teuer noch laut sein muss. Auch die Verarbeitungsqualität lässt keinen Raum für Kritik; das gleichwertige Pendant aus dem Hause Enermax kann der Kühler aber nur bei niedrigen Drehzahlen übertreffen, wodurch sich die Ambitionierung des Kühlers zeigt: absolute Silenttauglichkeit. Durch den Lüfteradapter, Halteklammern für einen zusätzlichen Lüfter und dem Montagematerial, welches dem Kühler die Montage auf allen gängigen Sockeln in beliebiger Ausrichtung ermöglicht, ist zudem eine große Flexibilität gewährleistet. Für diesen gelungenen Auftritt erhält der Hyper 412S von uns den Hardware-Factory Silber-Award und den Best-Price-Award, da 30 € für die gebotene Leistung ein wirklich fairer Preis ist. Und als ob das nicht schon reichen würde, können wir guten Gewissens obendrein unseren Silent-Award vergeben, da wir es hier mit einem besonders leisen Luft-Kühler zu tun hatten, der trotzdem hohe Kühlleistung bietet.

Cooler Master Hyper 412S



 


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