Plexiglas Mini ITX Gehäuse "Shine"

Erstellt am: 12.02.2011 um 11:30 Uhr von Florian Hering.

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Im Zeitalter des technischen Fortschrittes und der doch sehr schnell wachsenden Gemeinde an Multimedianutzern und der immer schnelleren Entwicklung an neuen (Multimedia-)Geräten muss man einfach mit der Zeit gehen. Wer heute keinen Flachbildschirm hat, ist einfach von Gestern.
Dem wirken viele entgegen und holen sich die auch immer billiger werdenden dünnen Fernsehgeräte. Was allerdings meist vernachlässigt wird, sind die Zuspielgeräte, welche das Bild für den Fernseher erzeugen. Doch genau diese sind am wichtigsten, wenn es um die gute Bildqualität geht. Ein Full HD Fernseher will schließlich auch mit Full HD Material versorgt werden, um es voll ausnutzen zu können. Hat man nun alle alten Geräte gegen neue getauscht, steht man vor einem kleinen Berg an Geräten, welche sich nicht so gut machen, wenn man diese nicht irgendwie schön verstauen könnte.  
Darum habe ich für unseren Flachbildschirm einen Alleskönner gewollt, der Blurays, Musik, Videos, Bilder usw. abspielen kann. Was liegt näher als ein HTPC (Home Theater Personal Computer oder Media Center PC), welcher all das vereint.


Zielsetzung und Hardware

Das Wichtigste bei einem HTPC ist wohl die Lautstärke. Wer will schon bei leisen Filmpassagen durch störende Geräusche abgelenkt werden. Diese kommen überwiegend aus den Lüftern, aber auch von der Festplatte des PCs. Darum musste Hardware ausgewählt werden, die sich leicht kühl halten lässt, aber dennoch genug Leistung besitzt, um HD Filme ruckelfrei über den Monitor laufen zu lassen und die Festplatte möglichst schwingungsgedämpft montiert wird. Ein weiterer Faktor ist die Größe und das Design des HTPCs. Es sollte etwa die Größe eines Bluray-Players haben. Ein vollwertiger PC in ATX-Größe käme hierfür auf keinen Fall in Frage.

Genau für diesen Zweck bietet sich ein Mini ITX Board mit sparsamen Intel Atom Prozessor und der neuen Vidi ION Grafik an. Die ION Grafik ist leistungsfähig genug, um Full HD Filme ohne ruckeln darzustellen. Der Intel Atom 330 Dual Core mit 2 x 1,6 GHZ ist auch schnell genug für entspanntes Internetsurfen und durch die Intel Hyper Threading Technologie genau richtig für das gelichzeitige Ausführen von Programmen.

Diese Voraussetzungen erfüllt das Zotac ION ITX der A-E Serie und noch mehr! Mitunter erwähnenswert ist das externe Netzteil und die WLAN Karte, welche das neue Draft-N mit 300 Mbit/s unterstützt. Somit sind auch Full HD Streamings über WLAN kein Problem mehr. Vorausgesetzt, man ist im Besitz eines entsprechenden Access Points. Praktisch, da im Wohnzimmer doch häufig kein LAN-Anschluss vorhanden ist.

Als Festplatte wird für dieses Projekt eine Samsung Spinpoint F1 mit 1 TB Speicher verwendet, welche als sehr schnell und laufruhig gilt. Beim Zugriff auf die Festplatte ist jene jedoch deutlich zu vernehmen.

Weiter geht's mit der Planung...


Ganz am Anfang des Projekts steht wie jeder vermuten dürfte, die Planung. Erst im Kopf, dann auf Papier und schließlich auf dem PC mit einem CAD Programm. Dazu benutze ich Solid Edge von Siemens. An dem Punkt, an dem ich all meine Ideen ins CAD Programm fließen lasse, müssen manchmal einige Enttäuschungen hingenommen werden. Denn es wird alles Maßstabsgerecht und µMeter genau eingezeichnet. Da ist das eine Teil zu groß und das andere passt einfach nicht ins Gehäuse rein. Dann steht man vor der Wahl: Entweder das Teil weglassen oder von vorne Anfangen und das Gehäuse ein wenig größer bauen und umkonstruieren. So verging ein ganzer Monat nur mit Planung und die folgenden Aufzeichnungen sind dabei herausgekommen.

Das Gehäuse sollte einerseits schlicht sein, andererseits aber auch dezent auffallen.

Die Schlichtheit des Systems wird dadurch erreicht, dass keine Bedienelemente oder Buchsen an der Frontseite vorhanden sind. Für einen Media PC ist dies nicht schlimm, denn der PC wird per Fernbedienung gestartet. Dadurch spart man sich schon einmal den Power-Knopf. Für den Notfall, dass die Fernbedienung doch einmal nicht funktionieren sollte, ist auf der Rückseite des Gehäuses ein Kippschalter angebracht.

Für das dezente Auffallen des Gehäuses werden LED-Leuchtstreifen an der Front sowie an der Seite dienen. Mit RGB LEDs und einem RGB Steuergerät, welches per COM Port mit dem Mainboard verbunden wird, ist es möglich, mit einer Software alle Farben nach belieben einzustellen oder z.B. einen automatischen Farbwechsel zu programmieren. Das besondere dürfe jedoch die Sound to Light Fähigkeit der Steuerung sein, von der ich in diesem Artikel noch ausführlich berichten werde.

Weiter geht's mit dem Bau...


Nachdem die ersten Plexiglasteile (3mm Klar- und 3mm Milchglas) angekommen sind, kann es auch schon mit dem Aussägen der einzelnen Teile losgehen. Mit einem Folienstift werden die Teile genau nach Plan angezeichnet und dann von Hand mit einer japanischen Feinsäge ausgesägt.

Anschließend werden die Schnittkanten noch nachgeschliffen und das wären dann schon einmal die „groben“ Teile. Eigentlich perfekt bis auf zwei Seitenteile. Die waren 4mm zu kurz; da hab ich wohl falsch angezeichnet. Naja also eben nochmal sägen. Hier einmal der Vergleich. Oben ist richtig und unten ist zu kurz:

Für die kleinen Kästen in dem Gehäuse an der Gehäusewand muss natürlich auch noch alles ausgesägt werden. Wie immer erst einmal Aufzeichnen...

Nachdem die dann auch ausgesägt sind, die Bohrlöcher anzeichnen und bohren. ...und das ist das Ergebnis

Für die Backplate des Mainboards musste natürlich eine passende Aussparung gesägt werden. Das habe ich mit einer Stichsäge erledigt. Anzeichnen, aussägen und laaaaaange Feilen und irgendwann hat es dann perfekt gepasst

Die Beleuchtung wird nun gebaut....


Für die Beleuchtung an der Front und an den Seiten habe ich mich für einen „beleuchten Streifen“ in der Mitte des Plexiglases entscheiden. Da Tesafilmstreifen 1,5 cm breit sind, erschien mir das genau richtig. Also erst einmal auf die Seitenteile und das Vorderteil einen Tesafilmstreifen genau mittig geklebt.

Das Ganze dann mit der Airbrushpistole und den entsprechenden Farben gebrushed.

Zur Information: Ich habe ein Aquacolor-Produkt der Firma Revell für das Plexiglas genommen, der Farbton nennt sich Panzergrau. Jetzt den Tesastreifen vorsichtig abnehmen...

...und neuen wieder drauf. Dann nochmal brushen und danach die ganzen Tesas runter.

Einfaches Prinzip: Da wo die Tesastreifen waren, wurde keine Farbe aufgetragen. Diese ergeben die Fenster, welche nachher noch beleuchtet werden.  Im Übrigen wird die Farbe nur auf der Innenseite aufgetragen, somit ist die Außenseite hochglänzend. Damit die LEDs auch auf diese Fläche strahlen können, brauchen diese noch eine Halterung. Dazu werden einfache Kästen gebaut, auf dessen Deckeln die LED-Platinen geklebt werden. Doch die Kästen selber sollten im Inneren nicht Leuchten, deswegen wurde die Innenseite mit schwarzer Farbe gebrushed. Auf weiße Plexiglasplatten werden dann die Kästen geklebt. Diese Streuen das Licht und es entstehen trotz der kleinen Distanz zwischen LED und Wand keine Hotspots (einzelne Lichtpunkte).

Damit der Effekt jetzt schon deutlich wird ein Foto.

Später wird es nicht nur in blau leuchten können, sondern in allen möglichen Farben, denn ich setze RGB-LEDs ein. Da die industriell gefertigten SMD Stripes alle einen viel zu großen Abstand zwischen den einzelnen LEDs aufwiesen, musste eben etwas selbst gebastelt werden. Was liegt da näher, als sich die Platinen eben selber zu ätzen und mit den SMD LEDs zu bestücken.


Das Ganze dann wie schon erwähnt auf den Deckel der kleinen Kästen kleben.


Sleeven und Displaysteuerung

 

Die Displaysteuerung erfolgt über USB. Fertig gekaufte USB-Displays sind allerdings sehr teuer. Demnach habe ich einfach selber eine Displaysteuerung zusammengelötet.


Die ganzen Kabel, welche man im Inneren später sehen wird, werden mit schwarzem Gwebeschlauch gesleevt.




Akzente setzen...


Ein paar kleine Akzente, die das Gehäuse ein wenig Edler erscheinen lassen sollen, setze ich mit Aluminium.

Ebenso aus Aluminium besteht die Festplattenaufhängung. Diese habe ich während des Baus in einem „Baumateriallieferengpass“ entworfen. Die Lösung ist ebenso simpel wie genial und vor allem muss ich nichts Neues bestellen. Diese Gummiartigen Ringe habe ich noch in meiner PC Kiste gefunden. Diese in die Löcher pfropfen und ein Bild machen.





Die Grundkonstruktion wird nun angefertigt...



Der Gehäuseboden und -deckel musste auch noch angefertigt werden. Erst die ganzen Mainboardhalterungen und sonstigen Halterungen bohren und Gewinde schneiden, schließlich die großen Löcher für die Lüfter bohren und schlußendlich die Kanten abrunden und polieren, die Bodenplatte dann auch lackieren.



 

Der Finale Zusammenbau beginnt...


Das ganze Gehäuse wird geschraubt und nicht geklebt. Als Verbindungselemente dienen Aluminiumprofile.




 

Finale Bilder des Projektes....


Insgesamt muss ich sagen, dass der Casecon seinen Zweck erfüllt. Er ist schlicht, edel und die Hardware leise genug, damit man auch bei leisen Filmpasagen keine störenden Geräusche vom HTPC wahrnimmt.

Und nun zum Schluss die Bilder des fertigen Projektes:





 



 

 

 

 Ein abschließendes Video der Beleuchtung:

 

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