Dane-Elec Zpen

Erstellt am: 05.06.2011 um 11:00 Uhr von Florian Hering.

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Dane-Elec Zpen

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Nicht neu ist die Erfindung eines Stiftes, mit dem Notizen geschrieben und diese danach ohne Umwege auf den Computer übertragen werden können. Mit normaler Tinte wird wie mit einem ganz normalen Stift auf das Papier geschrieben und die aufgezeichneten Daten bzw. die gezeichneten Linien auf dem Papier können dann per USB auf den Computer übertragen werden. Für all diejenigen, die gerne einmal Zeichnungen erstellen oder häufig handschriftliche Notizen verfassen und diese dann später zur besseren Verwaltung digital haben möchten, ist so ein Stift genau das Richtige.  
Der ZPEN der noch relativ unbekannten niederländischen Firma Dane-Elec ist ein weiterer unter den sogenannten digitalen Stiften. Doch wie gut zeichnet der Stift die Daten auf und lässt er sich wirklich wie ein ganz normaler Stift bedienen? Das möchten wir im folgenden Test herausfinden.


Technische Daten

Es gibt verschiedene Techniken, das „Handgeschriebene“ zu digitalisieren. Unter anderem wird ein Stift mit integrierter Infrarotkamera verwendet, der das Papier abscannt und wie eine optische Maus funktioniert. Ein Nachteil dieser Technik ist allerdings die zwingende Voraussetzung eines nicht ganz billigen Spezialpapiers. Dieses ist mit einem feinen Punktraster bedruckt und dient der Kamera als Orientierung. Der ZPEN benutzt eine andere und auch viel günstigere Methode, mit der auf normalem Papier geschrieben werden kann.

Durch einen Infrarot-Receiver, der zunächst an das zu beschreibende Blatt mittig geklemmt werden muss, werden die Lichtsignale des Stiftes empfangen und ausgewertet. Anhand der Position des Infrarotlichtes errechnet der Receiver die Position des Stiftes auf dem Papier und speichert diese. Damit der Receiver nicht schon vor dem Schreiben auf dem Papier aufzuzeichnen beginnt, wird der Stift erst beim Aufdrücken auf das Papier aktiviert und sendet erst dann seine Position. Als Unterstützung werden Ultraschallsignale vom Stift abgegeben, die der Empfänger ebenfalls auswertet.


Die Technischen Daten des DANE-ELEC ZPEN im kompakten Überblick:

Technische Daten
Größe Stift 144 x 13 mm
Gewicht Stift 16 g
Größe Receiver 110 x 40 x 28 mm
Gewicht Receiver 56 g
Maximale Papiergröße DIN A4 (vertikal)
Auflösung 300 bis 900 dpi
USB Schnittstelle USB 1.1


Der Receiver besitzt eine USB-Schnittstelle und einen integrierten Speicher von 1 GB und hat einen integrierten Akku, den man über USB aufladen kann. Der Stift wird von zwei V393 Knopfzellen mit Strom versorgt.

Systemanforderungen:

  • Windows XP, Windows Vista, Windows 7
  • Mac OS X 10.5 oder höher
  • 1 GHz Prozessor
  • 512 MB Arbeitsspeicher
  • 2 GB Festplattenspeicher
  • Freier USB-Port

 

 

Lieferumfang

Der Lieferumfang beschränkt sich auf das Wesentliche. In dem mit den technischen Daten und Highlights des Stiftes bedruckten Karton befindet sich lediglich der digitale Stift, der Infrarot-Receiver, ein USB-Kabel mit einem Meter Länge und eine Kurzanleitung in unterschiedlichen Sprachen, darunter Deutsch, Englisch, Französisch und Niederländisch. Eine CD mit der mitgelieferten Software sucht man allerdings vergeblich, doch wie sich später herausstellen wird, ist eine CD gar nicht nötig.

 


Aussehen und Verarbeitung

Das Gehäuse des Stiftes sowie des Receivers besteht aus bruchfestem Plastik, welches sich in der Hand hochwertig anfühlt.  Deshalb wirkt das Gerät auch relativ massiv und sollte ein Herunterfallen vom Tisch überleben. Das Design ist intuitiv und praktisch, denn der Receiver ebenso wie der Stift liegen gut in der Hand und lassen sich leicht bedienen.

 

Der Stift bekommt von zwei Knopfzellen Energie, die sich durch Aufdrehen der Kappe am Ende des Stiftes wechseln lassen.

Auf dem Receiver sind nur zwei Tasten vorhanden. Einmal die Powertaste auf der linken Seite, mit der der Receiver ein- und durch langes drücken wieder ausgeschaltet werden kann. Desweiteren besitzt er eine Pause-Taste auf der rechten Seite. Der Receiver schaltet sich nach 10 Minuten ohne Schreibbetätigung automatisch aus, aber durch drücken der Pause-Taste kann man diesen automatischen Ausschaltvorgang unterbinden.

In der Mitte sind drei Status-LEDs vorhanden, die den aktuellen Betriebszustand des Gerätes anzeigen. Die Power-LED leuchtet, wenn der Receiver an ist, und blinkt, wenn dieser am USB-Port lädt. Das Stiftsymbol in der Mitte leuchtet immer dann, wenn der Stift auf das Papier aufgedrückt wird. Ein paar Minuten bevor der Receiver wegen schwacher Batterie abschaltet, blinkt das Batteriesymbol. Man sollte das Gerät wieder aufladen.

Die LEDs lassen sich bei Tag wie auch bei Dunkelheit sehr gut ablesen.

Die Klemme ist mit einer starken Feder und Gummieinlagen ausgestattet und hält jedes Blatt Papier sicher fest und verrutscht nicht.

Der USB-Anschluss ist unter einer Kappe geschützt und Kontaktprobleme durch Verschmutzung sollten damit ausgeschlossen sein.

 


Praxistest

Kommen wir nun zum wichtigsten Teil - dem Praxistest. Lässt sich mit dem Kugelschreiber auch angenehm schreiben?
Der Stift ist in etwa vergleichbar mit einem normalen Kugelschreiber, nur ist er ein bisschen schwerer. Man gewöhnt sich allerdings recht schnell daran. Was dagegen sicherlich störender wirkt, ist die Schaltwippe, die auf der Gummierung für die Finger platziert wurde. Während des schnellen Schreibens kann es leicht passieren, dass man die Schaltwippe auslöst. Eine ungewollte Aktion wird dadurch aber nicht ausgeführt denn die Schaltwippen werden im Handbuch zwar als Vor- und Zurück Tasten beschrieben, aber nicht näher auf dessen Funktion eingegangen. Man muss den Stift also richtig halten, wodurch ein ungewollter Tastendruck verhindert wird. Im nachfolgenden Bild sieht man, wie der Stift gehalten werden muss und wie nicht (viele Menschen benutzen aber die Haltung wie auf der falschen Abbildung rechts). Dies ist aber auch nur eine Gewöhnungssache und daher nur ein kleiner Mängel.


Nachdem wir nun den Kugelschreiber auf Ergonomie getestet haben, widmen wir uns dem Receiver und der eigentlichen Funktion des Sets als digitalen Stift.

Nach dem Auspacken des Receivers sollte dieser zunächst vollständig aufgeladen werden. Das geschieht an einem USB-Port. Laut  Handbuch dauert dieser Vorgang ca. 6 Stunden, dabei blinkt die Power-LED; leuchtet diese dauerhaft, so ist der Akku voll.

Nach dem Verbinden wird der Receiver als ganz normaler USB-Stick erkannt und kann auch wie ein USB-Stick benutzt werden.


Deswegen beschäftigten wir uns während des Aufladens schon einmal mit dem Inhalt des 1GB großen Flash-Speichers und der darauf enthaltenen Programme. Unter anderem werden diese Programme mitgeliefert:


PenInk Viewer

Dieses Programm muss nicht installiert, sondern kann direkt vom USB-Stick ausgeführt werden - sehr praktisch, wenn die Notizen auch an einem fremden Computer angeschaut werden sollen. Mit dem PenInk Viewer könne geschriebene Notizen oder Zeichnungen angeschaut oder aber als PDF, PNG, GIF, BMP sowie JPEG abgespeichert werden. Ein direktes Ausdrucken ist ebenfalls möglich. Das Programm wird zudem zur Einstellung der internen Uhr des Receivers benötigt, um die Dokumente auch mit einem korrekten Zeitstempel versehen zu können. PenInk Viewer liest dazu praktischerweise die Systemzeit des Computers aus, sodass die Zeit nicht mehr selbst eingestellt werden muss.

Note Search
Bei Note Search handelt es sich um ein Programm, mit dem die geschriebenen Notizen digitalisiert werden und in dem nach bestimmten Wörtern oder ganzen Texten gesucht werden kann. Ebenso wird der Upload der Notizen ermöglicht, nachdem man sich mit dem Programm einen Account angelegt hat. So kann von jedem Computer auf der Welt mit Internetanschluss auf seine Notizen zugegriffen werden.

Die beiliegenden Programme lassen sich erstaunlich leicht bedienen. Man muss sich nicht großartig einarbeiten und so gut wie alle Funktionen sind selbsterklärend. Doch die Buttons sind trotz Umstellung der Programmsprache in Deutsch immer noch in englischer Sprache. Da fragen wir uns, was die Sprachumstellungsmöglichkeit bringen soll. Aber das ist nicht weiter schlimm, denn selbst wenn man des Englischen nicht so mächtig ist, kann man deren Funktion anhand der Icons selbst erkennen.

Des Weiteren ist die vollständige Bedienungsanleitung, die allerdings nur auf Englisch und Französisch verfügbar ist, mit auf dem Datenträger.

Der 1GB große Speicher ist von Hause aus schon mit 582MB belegt.
Den meisten Speicherplatz belegen die verschiedenen Installationsdateien für das Programm Note Search. Für jede Sprache gibt es einen eigenen Installer. Insgesamt sind es zehn Sprachen, die mit je 50MB zu Buche schlagen. Wir haben den gesamten Inhalt auf unseren Testrechner heruntergeladen. Dabei fällt allerdings auf, dass der USB-Stick nicht der schnellste ist. Mit durchschnittlich 1,1 - 1,3 MB/s geht es voran. Das heißt langes Warten und Geduld haben. Wäre das geschafft, kann man aber die Installationsprogramme und Benutzerhandbücher löschen. Dies spart satte 500MB ein und knapp 900MB Speicher bleiben zur freien Verwendung. Die Ordner "My Notes" und "PenInk Viewer" sollten aber vorhanden bleiben. Löscht man diese beiden Ordner, so legt der Receiver den Ordner "My Notes" wieder an, aber ohne PenInk Viewer Software lassen sich die Notizen nicht betrachten.


Test der Erfassungsgenauigkeit

Weil der Akku schon vorgeladen bei uns angekommen ist, war dieser schon nach knapp 4,5 Stunden vollständig geladen und wir starteten mit verschiedenen Tests. Um die Erfassungsgenauigkeit des Stiftes zu testen, wurde auf einem karierten Papier (0,5cm Kästchengröße) mehrere Sätze mit unterschiedlichem Anpressdruck geschrieben. Das obligatorische ABC und Zahlenreihen gehören ebenfalls dazu. Zum Schluss wurde ein langer Fließtext mit normalem Anpressdruck und normaler Stifthaltung geschrieben. Anschließend wurde die gespeicherte DIN A4 Seite mit Note Search geöffnet und der Text in eine digitale Form umgewandelt.Doch das Ergebnis fällt eher nüchtern aus, denn lediglich 50% des Textes werden richtig erkannt. Nachfolgend daher die drei Versionen des geschriebenen Textes zum Vergleich. Auf dem linken Bild das Originaltextblatt und zur rechten die digital erfasste Version in der View-Ansicht. Unter den Bildern ist der per OCR erfasste Text.

Ö ii (c-b.>.,.., c-u. m-Ii,..,..,.!. Bin;,..,...-r, h und n..,.. le.. '"i!'' 'im-
% {schreibe einen Satz mit höherem Anpressdruck. und normaler Stillhaltung
Ich schreibe einen Sat mit normalen Spassbad und normale Stiftung
Sehnliche einen Sah mitfahren Lynchmob und normaler Stiftsberg
Normaler Anpressdruck':
1 2 3 'I 5 6 7 8 9 O A B C D E i G H I J K L M N O P
Q R s T v V W X Y 2 a b c d e t g h i j k I m n o p
q r s t v v w x; <ÄÖÜ ä. ö ö
Starker
Anpressdruck;
1 2 3 4 5 G 7 8 9 O A B c D t E G H I J K I H N o P
Q R s i v v W × y 2 a b c d c f g h i j k I m n o p
q r s t u r w x g, ÄÖÜ ä ö ü
Ich schreibe einen längeren Text mit normalen Anpressdruck und normaler Stift-
Lalling und das in Bloc Inschrift mit normaler Schreibgeschwindigkeit. Damit wird
g. f., fit, ob der Stift den überwiegenden Teil dieses isert ausschnitte} erfasst und
t


Eventuell ist die Schrift einfach nicht groß genug. Darum wurde der gleiche Fließtext nochmals auf liniertem Papier geschrieben mit 9mm Zeilenabstand. Hier wird der Text deutlich besser abgebildet und die Umwandlung ins digitale Format gelingt damit auch besser. Trotzdem treten immer noch sehr viele Fehler auf. Was ebenfalls Rätsel aufgibt, ist, dass das Wort „Dane“, das auf dem Originalblatt direkt vor „ELEC“ steht, auf dem digital erfassten Blatt ganz woanders steht. Der gleiche Fehler trat schon beim vorherigen Test auf kariertem Papier auf.


Ich schreibe ein-n längeren Text mit normale.-Anpressdruck
rul normaler S%I-t!-Hing und das in Blochs drift mit
normaler Schreibgeschwindigkeit. Damit wird getestet, ob der
Stift den überwiegenden Teil dieses Textausschnitte, erfasst und
korrekt wiedergibt-Ebenfalls soll die Fähig steif der beiliegenden
Software,, Note Sarah", die Schrift zu erkennen und in eine
digitale Schrift umzuwandeln, getestet werden.
Dieses mal auf Liniertem Papier mit größeren Lettern
BAWE-
ELEC?-en-Teste.-1 by Landware. f.-ctöy. con


Den Mal-Test besteht der Stift auch nicht sehr viel besser. Dazu wurde eine mittelschwere Zeichnung auf dem Papier ohne komplizierte Linienverläufe und mit ein paar ausgemalten Flächen erstellt. Oftmals sind Flächen und Linien versetzt oder es fehlen gar welche. Im Großen und Ganzen wurde die Zeichnung aber korrekt widergegeben.

 


Optionales Zubehör

Wer seinen ZPEN oft braucht und viel mit sich herumträgt, der sollte sich unbedingt auch noch die mit 10 EUR optional erhältliche Aufbewahrungsbox anschaffen. Diese ist aus stabilem Metall mit weicher Innenverkleidung und schützt so den Receiver und den Stift vor Beschädigungen durch den Transport.
Ebenso kann man direkt von DANE-ELEC Ersatzminen und -knopfzellen bestellen. Diese schlagen ebenfalls mit 10 EUR zu Buche, doch diese sind auch im normalen Handel von jedem anderen Anbieter deutlich günstiger erhältlich.

 




Wechseln der Batterien und der Mine

Die Batterien des Stiftes lassen sich ohne Hilfsmittel durch das Aufdrehen der Kappe am Ende des Stiftes sehr leicht wechseln. Dagegen muss die Miene mit einer Pinzette oder besser einer Zange aus dem Stift herausgezogen werden, denn mit den Fingerspitzen lässt sich die festsitzende Mine keinen Millimeter bewegen. Eine neue Mine lässt sich danach einfach wieder einschieben.


Fazit

Der ZPEN von DANE-ELEC ist für gelegentliche Notizen mit großer Schrift durchaus sehr gut geeignet. Auch einfache Zeichnungen meistert der Stift mühelos und zeichnet - sofern fest genug aufdrückt wird - alle Linien brav mit. Doch das ist auch der Punkt, weshalb sich der ZPEN nicht für einen Dauerbetrieb eignet. Ständig muss der Stift ein bisschen fester auf das Papier aufdrücken werden als ein normaler Kugelschreiber, damit auch keine Buchstaben ausgelassen werden. Der Stift sollte beim Schreiben immer in der gleichen Halteposition geführt werden, denn verändert man sie, so wird die Schrift schon mal in der falschen Zeile aufgenommen. Deswegen ist der Stift für komplexere Zeichnungen ebenfalls nicht tauglich, da man hier die Halteposition oft verändern muss und/oder das Papier auch einmal dreht.

Zu bemängeln ist auch die beiliegende hauseigene Note Search Software, denn obwohl der gespeicherte Text einige Aussetzer hat, so ist die Schrift beim Ausdruck der Seite gut lesbar. Wir haben die ausgedruckte Seite wieder eingescannt und durch eine Texterkennungssoftware eines anderen Anbieters geschickt. Das Ergebnis war weitaus besser. Leider speichert der Receiver die Daten in einem ungewöhnlichen .ELI-Format und lässt sich damit nicht mit anderen Programmen öffnen.

Der Receiver kann zwar als ganz normaler Flash Speicher fungieren, doch angesichts der Größe und vor allem der Geschwindigkeit des Speichers ist dieser nicht für größere Dateien geeignet und ist der heutigen Zeit mit USB 1.1 nicht mehr gewachsen.

Der Stift ist eine nette Spielerei, aber alles andere als ein Muss ist und für knapp 100 EUR auch viel zu teuer, so lautet unser abschließendes Fazit. Wer dennoch seine handgeschriebenen Texte digitalisieren möchte, für den wäre wohl ein Scanner mit Texterkennungssoftware (OCR) das bessere Mittel der Wahl.

 

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