Epicgear Meduza - 06 - Praxistest

Erstellt am: 11.11.2012 um 12:45 Uhr von Thomas Radigk.

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Praxistest

Allgemein

Epicgear bietet die Meduza mit treiberfreiem Plug-and-Play an, was bedeutet, dass in der Maus gespeicherte Einstellungen an jedem PC funktionieren. Dies gilt auch für gespeicherte Makros. Hierfür zeigt sich der 128 KB große Festspeicher in der Maus verantwortlich, der der 32-bit Cortex M3-CPU zur Seite gestellt wird. Dieser Prozessor wird unter anderem dafür genutzt, die beiden verwendeten optischen Sensoren miteinander zu verbinden, sodass im Hybridbetrieb unglaubliche Bewegungsgeschwindigkeiten von bis zu „200 inch per second“ (etwa 508 cm pro Sekunde) und Beschleunigungen von bis zu 30 G (das entspricht etwa 294 m/s²) fehlerfrei registriert werden können. Mit diesen Kenndaten sollte klar werden, dass damit jede noch so hastige Bewegung eins zu eins von der Maus aufgenommen und an den Mauszeiger oder das Zielkreuz übertragen wird. Um die Latenz des USB-Anschlusses zu verringern, kann zusätzlich die sogenannte Report Rate (deutsch: Abtastrate) auf bis zu 1000 Hz gesteigert werden. Gewöhnlich wird ein USB-Anschluss mit einem Viertel dieses Wertes oder weniger abgetastet.

Im Test machen sich das ergonomische Design und die seidenartige Oberfläche der Meduza positiv bemerkbar und bieten einer mittelgroßen Hand tatsächlich ein angenehmes Gefühl. Je nachdem, wie es der Nutzer vorher gewohnt war seine Maus zu halten, ist vielleicht eine Umgewöhnung nötig, die allerdings nach ein paar Tagen auch schnell vollzogen ist. Die Zusatztasten in der Nähe des Daumens sind sehr leichtgängig und im Gegensatz zum Profilwahltaster leicht zu erreichen. Das hat auch seinen Grund, denn wer im Eifer des Gefechts plötzlich das Profil wechselt und sich wundert, dass sein Makro nicht mehr funktioniert oder die Empfindlichkeit der Maus eine völlig andere ist, wird keine Zeit haben, auf die Beleuchtungsfarbe des Mausrads zu gucken, um zu sehen, dass sich das Profil geändert hat. Zusätzlich ist der Profilwahltaster auch räumlich etwas von den beiden Daumentasten entfernt, wodurch dieser auch leicht ertastet werden kann. Die beiden Haupttasten bieten im Vergleich zu einer Logitech G400 ebenfalls weniger Widerstand, was aber keinesfalls zu versehentlichen Klicks führt. Den größten Widerstand und einen ebenfalls sehr gut definierten Druckpunkt bietet das Mausrad, welches übrigens ein weder leicht- noch schwergängiges Raster besitzt, und der DPI-Wahlschalter. Einzig der Profilwahlschalter fällt gehörig aus der Reihe, so kann dieser doch ein gutes Stück in der Maus versenkt werden, bevor er mit einem Klickgeräusch das Profil und die Beleuchtungsfarbe des Mausrads ändert. Akustisch ist jede Taste einzigartig und klar von den anderen zu unterscheiden. Das Klickgeräusch ist dabei weder besonders leise, noch in irgendeiner Form aufdringlich - sehr zur Freude derer, die im Sprach-Chat mit dem Besitzer der Meduza verbunden sind.

Bei der Wahl der Unterlage zeigt sich der schwarzrote Nager von seiner flexibelsten Seite. Egal ob wir Pappe, einen Holztisch, eine Klarsichtfolie oder eloxiertes Aluminium als Unterlage verwenden - die Sensoren (optisch sowie Laser) geben absolut keinen Anlass zur Kritik. Beide stammen von dem Unternehmen Avago, welches auf über 50 Jahre Erfahrung im Bereich LEDs und optischer Sensoren zurückgreifen kann. Auch die großflächigen Gleitfüße tragen ihren Teil bei und lassen die Maus ohne Anstrengungen über jede Oberfläche gleiten. Dass Epicgear keine Hexenkunst vollzogen hat, zeigt dann der Spiegeltest, auf dem keine Bewegung der Maus erkannt werden kann, denn die Oberfläche ist einfach zu glatt und zeigt auch keine guten Gleiteigenschaften für die Teflonfüße der Meduza. Die beste Unterlage stellt somit das Hybridpad dar, auf dem die Maus angenehm gleitet - wäre da nicht die gerade abgeschnittene und durch das Fasergeflecht leicht fransige Kante am Rand, die zwar nicht so sehr schneidet, wie die Kante eines Billigmauspads, aber dennoch etwas unangenehm wirkt. Auch mussten wir im Test feststellen, dass sich das Pad nach einer längeren Nutzungszeit nicht mehr an dem Ort befand, an den wir es eigentlich platziert hatten. Zwar rutscht es im Betrieb nicht merklich mit der Maus hin und her, ein bisschen mehr Halt wäre aber wünschenswert.

Da im reinen Laserbetrieb auch auf Lift-off-Distanz (auch HDST™-Betrieb) und Angle-Snapping Einfluss genommen werden kann, gehen wir an dieser Stelle kurz darauf ein. Wird der maximale Wert für die Lift-Off-Distanz im Treibermenü eingestellt, so ändert sich diese im Verhalten der Maus nur wenig. Gemeint ist damit die Distanz, ab der die Maus den Untergrund als nicht mehr vorhanden annimmt und somit der Mauszeiger stillstehen soll. Was vorher etwa einen Millimeter betrug wächst hier nun auf etwa 2 mm (Laser) bzw. etwa 4 mm (HDST™-Modus) an. Diese Einstellung ist dann wichtig, wenn in hektischen Situationen die Maus angehoben und an einer anderen Stelle des Mauspads wieder aufgesetzt werden soll. Ist die Lift-Off-Distanz hoch, so folgt der Mauszeiger der Bewegung, falls die Maus nicht hoch genug angehoben wurde, wodurch mit dieser Bewegung kein Vorteil entsteht. Viel intensiver ist da schon der Einfluss von Angle-Snapping. Dieser Begriff wird dann verwendet, wenn die Maus die Bewegung einer geraden Linie zuordnet, die im 0, 45 oder 90° Winkel verläuft. Folglich wird aus einer kreisenden Bewegung ein Viereck, dessen Ecken im 45° Winkel stehen und dessen Kanten absolut gerade sind. Hilfreich ist dies unter anderem dann, wenn der Bewegung eines Feindes auf einer Ebene gefolgt werden soll, denn so bleibt das Zielkreuz idealer Weise auf einer Höhe mit dem Ziel. Andererseits ist an einen Betrieb unter Windows nicht mehr zu denken, da viele Bewegungen in gerade Linien umgesetzt werden und der Mauszeiger bei weitem nicht mehr 1:1 der Bewegung der Hand folgt. Es ist also empfehlenswert bei der Nutzung dieser Fähigkeit ein Profil für Windows zu belassen, in dem Angle-Snapping auf den niedrigsten Wert und somit quasi "aus" gestellt ist.

 

Spielbetrieb

Der Schwerpunkt unseres Praxistests fällt diesmal auf den Spielbetrieb, wofür Epicgears Produkt auch konzipiert wurde. Wir gehen mit der Maus in die Schlachtfelder von Sanktuario (die Spielwelt von Diablo 3), tragen mit ihr Feuergefechte in Battlefield 3 aus und messen unser strategisches Können mit dem anderer Mitspieler in Starcraft 2 Partien. Die Aufgabe einer guten Computermaus ist es, den Nutzer vergessen zu lassen, was er eigentlich in der Hand hält und dass diese die Befehle des Spielers wie gewünscht und ohne Verzögerung in eine Aktion auf dem Bildschirm umsetzt.

In der Spielwelt von Diablo 3 übernimmt der Spieler die Rolle eines Helden (auch Nephalem genannt) und steuert diesen in Rollenspielmanier aus der entfernten Third-Person-Perspektive. In langen Schlachten mit mehreren Dutzend Gegnern, Champions und seltenen Gegnern, sowie in epischen Kämpfen gegen die Fürsten der Hölle kommt es nicht selten vor, dass die linke Maustaste für den primären Angriff (je nach Spielweise) dauerhaft gedrückt bleibt. Eine gute Ergonomie und ein geringer Auslösewiderstand dieser Maustaste sind hierfür vorteilhaft und das bringt auch die Meduza mit. Selbst nach langen Streifzügen durch die Dungeons Sanktuarios und etlichen getöteten Monstern sind keine Schmerzen oder Ermüdungserscheinungen festzustellen. In keiner Situation hat uns das Produkt von Epicgear im Stich gelassen oder auch nur den Ansatz gezeigt, unsere Bewegungen missverstanden zu haben. Die Meduza zeigt sich nach Ende des Tests in Diablo 3 als treuer Begleiter, geht aber auch nicht gänzlich ohne Spuren aus dem Kampf hervor. Zwar konnte die seidenartige Oberfläche die meiste Schweißbildung unterbinden, dennoch sind einige Talgreste verblieben, die sich jedoch mit ein wenig Aufwand und einem angefeuchteten (am besten nichtfusselnden) Tuch entfernen lassen. Härter trifft es da die Ablage für den Ringfinger, da diese glatt, aber dafür auch leichter zu reinigen ist.

Für die Kampf auf einem Schlachtfeld von Battlefield 3 nutzen wir die Möglichkeit, ein anderes Profil zu wählen. In diesem ändern wir die Art der DPI-Umschaltung und legen diese auf die beiden Seitentasten, sodass wir die Sensorauflösung im Kampf komfortabel vergrößern und verringern können. Die niedrigste Einstellung verwenden wir für den Einsatz als Scharfschütze, damit wir in hektischen Situationen unser Ziel immer im Auge behalten können und nicht aus Versehen den Feind aus den Augen verlieren, weil wir eine 180° Drehung gemacht haben. Die nächste DPI-Stufe verwenden wir für den normalen Sturmsoldaten und erhöhen die Auflösung abermals, wenn wir das Geschütz eines Panzers steuern wollen. Wer diese Art der Bedienung nicht gewohnt ist, was eindeutig auf uns zutrifft, wird nicht immer konsequent sein und die richtige Wahl für den jeweiligen Einsatzzweck wählen - wer sich aber daran gewöhnt hat, wird vielleicht einen Vorteil im Kampf genießen können, der über Sieg und Niederlage entscheiden kann. Darüber hinaus können wir den optischen Sensor wieder einen tadellosen Betrieb attestieren und sind sehr zufrieden, sowohl mit der Ergonomie, als auch der Lift-off-Distanz und dem Gleiten auf dem Hybridpad small.

In der letzten Testkategorie unterstützt uns die Meduza im Kampf gegen unsere Kontrahenten in mehreren Partien von Starcraft 2. Erneut nutzen wir die Möglichkeit, ein anderes Profil für diesen Einsatzzweck zu programmieren. In diesem Fall kommt ein Makro zum Einsatz, womit wir mit Hilfe eines Tastendrucks den Bau mehrerer Einheiten in Auftrag geben, während wir gerade unsere Einheiten an der Front kontrollieren. Da wir weder DPI-Umschaltung, noch weitere Tasten (außer der linken und rechten Maustaste) benötigen, können wir sogar noch weitere Makros programmieren und diese auf nicht verwendete Tasten legen. Während der Ausführung des Makros ist der Mauszeiger zwar noch zu bewegen, die Betätigung einer Maustaste wird aber erst wieder umgesetzt, sobald das Makro beendet ist.


Officebetrieb

Wer eine Maus für knapp 60 € Marktpreis in einem Büro einsetzt, wird sich den einen oder anderen verwunderten Kommentar seiner Kollegen über sich ergehen lassen müssen, ist doch eindeutig erkennbar, dass es sich hier um eine rein für Spiele konzipierte Maus handelt. So zieht der Nutzer keinen Vorteil aus den meisten Zusatztasten und kann erst recht mit mehreren Profilen nur wenig anfangen. Dennoch ist ein solches Einsatzgebiet nicht undenkbar und wenn eine präzise und zuverlässige Maus gefordert wird, kann die Meduza von Epicgear auf jeden Fall punkten. Auch die Ergonomie erlaubt längeres Arbeiten am Computer ohne Ermüdungserscheinungen der Hand.

 

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