Zowie FK1

Erstellt am: 10.04.2015 um 15:30 Uhr von Marco Schaarschmidt.

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Der Markt für Spieler-Peripheriegeräte im Bereich der Mäuse unterlag in den letzten Jahren einem großen Wandel. Sahen sich viele Spieler zur Anfangszeit noch dazu genötigt, Produkte von Herstellern zu beziehen, die die Tauglichkeit ihrer Mäuse vorrangig durch eine extravagante Formgebung mit zusätzlicher bunter Beleuchtung, einer Vielzahl von Zusatzfunktionen, hochgezüchteten Sensoren mit absurden DPI-Zahlen und Zusatzgewichten zu unterstreichen versuchten, so findet der oftmals geäußerte Wunsch nach Produkten mit wenigen, aber perfekt aufeinander abgestimmten Grundfunktionen immer größeres Gehör. Die neuen Mäuse sind zudem in einer äußerst schlichten Form gehalten, was viele Anwender begrüßen. Dabei sind es nicht die Großen der Branche, die den Wünschen der Kunden nachkommen, sondern vielmehr kleinere Spezialisten, wie die im Jahr 2008 gegründete und in Kalifornien beheimatete Firma Zowie Gear. Das Unternehmen arbeitet schon seit der ersten Stunde mit szenebekannten Profispielern zusammen, was die ersten Spielermäuse "EC1" und "AM" schon zu beachtlichen Erfolgen führte. Mit der FK-Serie konnte sich der Hersteller - dessen eigenes bestreben es nicht ist das größte, sondern das beste Unternehmen zu sein - einen festen Platz am Markt sichern. Mit der FK Pro 2014 gab es im letzten Jahr eine Neuauflage des beliebten Nagers, der eine IR-LED, eine verbesserte Oberflächenbeschichtung sowie ein verändertes Mausrad spendiert bekam. Alle Änderungen wurden dabei im Dialog mit der Community ermittelt und entsprechende Wünsche der Gegenseite berücksichtigt. Durch diesen kontinuierlichen Prozess ist mit der FK1 nun ein weiterer Ableger der Mausserie entstanden. Im Gegensatz zur FK Pro 2014 fällt die Zowie FK1 bei verringerter Gesamthöhe einige Millimeter länger sowie breiter aus und erhält mit dem Avago ADNS-3310 (PixArt PMW3310DH) nicht nur einen neuen, sondern zeitgleich einen der aktuell besten am Markt erhältlichen Sensor, durch den der Nager unter anderem eine größere Flexibilität der Auflösungsstufen erhalten soll. Wir haben uns die Zowie FK1 im Paket mit der hauseigenen Maus-Bungee Camade in die Redaktion geholt und möchten für euch herausfinden, ob das Gespann den Erwartungen der Spieler gerecht werden kann.


Technische Daten und Lieferumfang

Bereits die recht kurzen und unverwechselbaren Namen der Produkte könnten als ein Indiz für die pragmatische Denkweise von Zowie angesehen werden. Der Produktname setzt sich nach Zowies Tradition immer aus dem ersten Buchstaben des Vor- sowie des Nachnamens des jeweiligen szenebekannten Profispielers zusammen, welcher an der Entwicklung maßgeblich beteiligt war. Im Falle der FK1 ist dies der Counter-Strike-Spieler Filip Kubski, besser bekannt als "neo". Geliefert wird die rund 59 € teure Spielermaus in einer mehrfarbig bedruckten und bebilderten weißen Umverpackung. Die Verpackung weist einen großzügig transparent-schwarzen Ausschnitt an der Vorderseite auf, welcher einen Blick auf die komplette Maus zulässt. Neben der obligatorischen mehrsprachigen Produktbeschreibung sowie den technischen Daten enthält die Verpackung - pragmatischer Weise - die komplette Bedienungsanleitung der FK1.

 

 

Die technischen Daten der Zowie FK1 und Zowie Camade im tabellarischen Überblick:

Spezifikationen Zowie FK1
Maße(BxHxT) 67x37x128 mm
Sensor Avago ADNS-3310 (PixArt PMW3310DH)
Sensortyp optisch
Auflösung 400/800/1.600/3.200 dpi
Lift-Distanz 1,5 - 1,8 mm
Schalter Huano Blue Point (Maustasten)
Hauno Red Point (Mausrad, Seitentasten)
Tasten 7 (5 inkl. Mausrad-Button gleichzeitig nutzbar)
Layout rechts-/linkshändige Bedienung
Gewicht ca. 90 g
Farbe Schwarz (Matt), Gelb
Anschluss USB
USB-Abtastreate 125/500/1.000 Hz
Kabellänge 2 m
Kompatibilität Windows 8, 7, Vista, XP, 2000; Mac OS X ab v10.2
Preis 56 € (Stand: 04/2015)

 

Spezifikationen Zowie Camade
Gewicht    240 g
Höhe min: 8 cm, max: 11 cm
Farbe Schwarz, Gelb
Preis 22 € (Stand: 04/2015)

Das Highlight der neuen FK1 ist sicherlich der neue Sensor mit der Bezeichnung ADNS-3310 von Avago/PixArt. Dieser geht als Nachfolger des bereits in der FK Pro 2014 sowie der AM-Serie verwendeten ADNS-3090 ins Rennen, welcher in der Vergangenheit einer der beliebtesten optischen Sensoren unter Spielern war. Zu den Neuerungen der FK1 zählt eine vierstufig einstellbare Auflösung zwischen 400 sowie 800 dpi (Low-Sense) und 1.600 sowie 3.200 dpi (High-Sense), wodurch beiden Spielertypen eine größere Flexibilität eingeräumt wird. Zur Erinnerung: Die FK Pro 2014 besaß, ebenso wie die AM, lediglich drei Einstellungsstufen (450, 1.150, 2.300 dpi). Eine aktuelle Marktanalyse zeigt, dass einige Hersteller bereits auf diesen Sensortyp setzen und selbigen entsprechendin ihren Produkten verwenden, wie beispielsweise Steelseries (Rival), Mionix (Avior 7000) oder Corsair (Raptor M45). Die Thematik rund um den neu verwendeten Sensor sowie dessen interessantesten technischen Eigenschaften und Besonderheiten werden im späteren Teil "Innere Details" des Artikels nochmals aufgegriffen und vertieft behandelt.

Der Lieferumfang scheint für eine rund 59 € teure Maus nur auf denersten Blick sehr gering auszufallen. Neben der FK1 befinden sich lediglich ein Aufkleber mit Zowie-Markenlogo sowie - nach guter Zowie-Tradition - ein zweites Paar Teflongleitfüße, falls das unter der Maus angebrachte Paar einmal abgenutzt sein sollte. Aus ökologischer Sicht sehr Lobenswert ist der Verzicht seitens Zowie, ein Handbuch in ausgedruckter Form beizulegen. Stattdessen befinden sich die Anleitungen zur Einstellung der Auflösung, USB-Abtastrate und der Wechsel zwischen den beidseitig abgebrachten Navigaitonstasten direkt auf der Retail-Verpackung. Bei der FK1 werden alle Einstellungen, egal ob dpi-Zahl oder Abtastrate des USB-Anschlusses, hardwareseitig gespeichert, sodass keine zusätzlichen Treiber benötigt werden und deshalb die Dreingabe eines solchen auf einem physikalischem Medium ebenfalls entfällt.


Äußere Details

Wie bei allen Versionen der FK-Produktserie besitzt auch die FK1 ein symmetrisch geformtes Mausdesign, das sowohl für Links- und als auch Rechtshänder gleichermaßen gut geeignet ist. In der jüngeren Vergangenheit waren vor allem die FK- und die AM-Produktserien aufgrund ihres schmalen Designs für kleinere bis mittelgroße Hände geeignet, was bei der Nutzerschaft, vor allem bei der FK Pro 2014, für leichte Kritik sorgte. So ist es auch zu erklären, dass die Zowie mit der neuen FK1 die Maße zugunsten von Spielern mit etwas größeren Händen angepasst hat. Statt der bisherigen 60 mm, ist die FK1 nun 67 mm breit. Auch die Länge wurde mit 128 mm um drei Millimeter erhöht, die Höhe ist dagegen von 39 mm auf 37 mm geschrumpft.


(Quelle: Zowie)

Durch die leicht buckelige Form eignet sich die FK1 vorwiegend für die Benutzung mittels der Claw- sowie der Fingertip-Technik. Bei der Claw-Technik, auch Krallentechnik genannt, wird die Maus zwischen den Fingerspitzen und dem hintersten Teil des Handballens fixiert und über das Mauspad bewegt. Die Fingertip-Gripp-Technik funktioniert ähnlich, jedoch wird die Maus bei dieser Technik nur mit den Fingerspitzen berührt und geführt. Beide Techniken werden aufgrund ihrer Ähnlichkeit auch gerne als Mischform verwendet, was mit der FK1 kein Problem sein sollte. Aufgrund der geringen Höhe von nur 37 mm eignet sich die Zowie FK1 theoretisch auf für Liebhaber der Palm-Technik, bei der die Finger sowie der Handballen nahezu komplett auf der Maus aufliegen. Allerdings kann diese Haltungstechnik je nach Größe der Hand aufgrund des länglichen Korpusses als etwas unbequemer empfunden werden.

Der Korpus der FK1 besitzt an den Seiten eine leichte Taillierung, sodass sowohl der Daumen als auch die nicht zur Steuerung benutzen Finger eine angenehme und wohlfühlende Position einnehmen. Damit die Maus beim Anheben und Umsetzen nicht aus der Hand gleitet, erfahren die Seiten der FK1 auf einer Höhe, welche sich an den Spitzen der linken- und rechten Maustaste orientiert, bis zum Bodenbereich eine Verringerung der Breite, was auch als V-Shapebezeichnet werden kann. Dies ist auch einer der Kernunterschiede zur Zowie AM, dessen Breite nach unten orientiert in ungefähr gleichem Maße zunimmt. Der hintere Teil der FK1 fällt recht breit aus und besitzt zum höchsten Punkt des Korpusses einen recht steilen Anstieg, während die Maus über die Maustasten relativ flach nach vorne abfällt.

Bei der Farbgestaltung zeigt sich Zowie erneut bewusst zurückhaltend. Die Mischung aus einer matt-schwarzen Oberfläche, dessen hinterer Teil durch ein gelbes Herstellerlogo verziert wird, hochglanzbeschichte, schwarze Navigationstasten und einem gelbfarbenen Mausrad wurden mit Ausnahme der mittlerweile ebenfalls matt-schwarz eingefärbten Unterseite beibehalten. Als Oberflächenbeschichtung kommt erneut eine Soft-Touch-Mixtur zum Einsatz, die sich beim ersten Auflegen der Hand jedoch ungewöhnlich und nicht als solche anfühlt. Der Grund für die etwas andere Haptik ist eine verbesserte Resistenz gegen eine Abnutzung bzw. einen Verschleiß, was in jüngerer Vergangenheit eines der Hauptprobleme der Zowie Nager war. Die Haptik der Maus lässt sich eher als glatter und feiner mit einer leicht rauen Strukturierung beschreiben, die genügend Griffigkeit für Hand und Finger bietet, aber nicht an eine Gummierung in traditionellen Sinne erinnert.

Die beiden Maustasten verfügen über eine konkave Wölbung, die sich in Richtung der Tastenspitzen prägnanter herausbildet. Dadurch erfahren die beiden aufliegenden Finger eine Art von leichter, bestimmender Positionierung. Zowie verspricht sich von dieser Form in erster Linie einen besseren Halt der jeweiligen Finger und gibt dadurch auch den optimalen Druckpunkt vor. Das Mausrad der Zowie FK1 wurde nahezu unverändert übernommen. Bereits bei der FK Pro 2014 war das Raster des Mausrads von 16 auf 24 Punkte erhöht worden. Das aus Vollgummi hergestellte Rad mit einer Breite von ca. 8 mm stammt ebenfalls aus der FK Pro 2014 und auch der verwendete Huano Schaltertyp der Mausradtaste ist identisch. Der Generationswechsel sollte dem Anwender - bezogen auf das Mausrad - also vor keine großen Probleme stellen oder längere Umgewöhnungsphasen erfordern.

Die FK1 fällt obgleich ihrer sieben physikalisch vorhandenen Tasten in die Kategorie der klassischen 5-Tasten-Mäuse. Während die linke sowie rechte Maustaste ebenso wie die Mausradtaste zu den Grundtasten gehören und immer zur Verfügung stehen, ist die Nutzung der seitlich angebrachten Navigationstastenpaare von der Konfiguration der FK1 abhängig. Bei rechtshändiger Einstellung stehen die beiden Navigationstasten auf der linken Flanke zur Verfügung, während die Tasten auf der gegenüberliegenden Seite funktionsfrei sind. Im Linkshänderbetrieb verhält es sich entsprechenden umgekehrt. Das Umschalten zwischen den beiden Modi erfolgt über Tastenkombinationen der Maus- und Navigationstaten. Die daraus resultierenden weiteren Auswirkungen werden im Kapitel "Praxistest" eruiert.

Die Gleiteigenschaften einer Maus sind neben der Formgebung und den zum Einsatz kommenden Schaltern der Maustasten allgemein das  A und O bei der Kaufentscheidung. Zowie überlässt auch bei der FK1 nichts dem Zufall. Auf der Unterseite befinden sich zwei großflächig dimensionierte und aus Teflon gefertigte Gleitfüße, welche der Maus sowohl auf weichen Textil- als auch auf harten Kunststoffunterlagen eine konstant gute Gleiteigenschaft und eine reibungsarme Nutzung garantieren sollen. Die Form und Ausprägung der Gleitfüße ist überdies generationen- und serienweit unverändert geblieben. Soll heißen: Die dem Lieferumfang beigelegten Ersatzgleitfüße der Zowie AM erster Generation können anstandslos auch bei der FK1 verwendet werden. Dadurch steht es um die Ersatzteilverfügarkeit bei Verschleiß beider Gleitfußpaare verhältnismäßig gut. Auch ein Wechsel der Gleitfüße stellt den Anwender vor wenige Probleme. Die Teflonfüße sind entsprechend in die Maus eingelassen und lassen sich durch Aussparungen an der Unterseite der Maus sehr einfach aushebeln und entfernen. Dies ist übrigens ein essentieller Vorgang, sollte die Maus einmal aufgeschraubt werden müssen, sei es zur Reinigung oder aus reiner Neugierde.

Ebenfalls auf der Unterseite ist ein Hardwareschalter beherbergt, mit dem sich die Abtastraten des verwendeten Sensors zur Laufzeit einstellen lassen bzw. gewechselt werden können. Die FK1 lässt dabei eine vierstufige Veränderung der Abtastrate zu, die aktuelle Einstellung wird dabei von einer oberhalb des Schalters befindlichen Status-LED optisch kenntlich gemacht (rot: 400 dpi, lila: 800 dpi, blau: 1600 dpi, grün: 3200 dpi).


(Auflösungsstufen: 400/800/1600/3200 dpi)

Anders als viele Konkurrenten setzt Zowie beim Anschlusskabel nicht auf Gewebe- oder Nylonschlauch, sondern auf eine spezielle Ummantelung, gefertigt aus einem weichen Gummi mit einer geringen Eigensteifigkeit, was dem rund zwei Meter langen Anschlusskabel eine außerordentlich Flexibilität ermöglicht. Ein Kabel mit hoher Flexibilität neigt gerne zum Kabelbruch, Kopfhörer und Headsets sind hier ein gutes Beispiel. Zowie versucht dem vorzubeugen, indem sowohl am Übergang zum Mauskorpus als auch am Stecker Knickschutzelemente mit höherer Steifigkeit eingearbeitet wurden. Der USB-Anschlussstecker ist indes vergoldet, was jedoch nur der Optik zugutekommt.

Für eine sinnvolle Arretierung des Anschlusskabels bietet sich die Verwendung der Zowie Camade sicherlich an. Das Maus-Bungee kann einzeln oder als Paket mit verschiedenen Zowie-Mäusen erworben werden. Während das aus mehreren geometrischen Figuren zusammengesetzte Design bei allen Versionen einheitlich ist, unterscheiden sich die Farbvariationen je nach Mausserie. Das in diesem Review vorliegende Exemplar fügt sich nahtlos in das schwarz-gelbe Farbschema der FK1 ein. So hinterlässt das Duo einen harmonischen Gesamteindruck am heimischen Arbeitsplatz. Mit 240 g sorgt die überwiegend aus Kunststoff gefertigte Camade für einen sicheren Stand. Die Vorder- sowie Rückseite des Maus-Bungees besitzen die Form eines nach oben spitz zulaufenden Trapezes. Während die Vorderseite mit einem Herstellerlogo verziert ist, sieht Zowie an der Rückseite eine Kabelführung vor. Die beiden Seitenteile sind in Form eines Dreiecks ausgestaltet und besitzen eine durchgängige, mit gelbem Plastik in Hochglanzoptik ausgeschmückte Öffnung. Der ausfahrbare Arm der Camade ist durch zwei Spiralfedern doppelt entkoppelt. Letztere werden über ein an der Spitze angebrachtes Endstück miteinander verbunden. Dieses sorgt dafür, dass der Arm hochflexibel wird und stets in seine ursprüngliche Position zurückfällt, sollte einmal kräftiger am Mauskabel gezogen werden. Durch die Verwendung eines sehr weichen Kunststoffes am Endstück ist der Durchmesser des Mauskabel nicht auf das der FK1 beschränkt. Neben dem hohen Eigengewicht sorgen vier rundliche Gummifüße für eine zusätzliche Stabilität, sowohl auf weichen als auch harten Unterböden. Der Arm der Zowie Camade kann je nach Nähe zur Maus durch einen Schieberegler an der Rückseite in seiner Höhe zwischen 8,8 cm und 12,6 cm verstellt werden.

Keinen Grund zur Kritik gibt es bei der Verarbeitungsqualität der Zowie FK1. Die Passgenauigkeit der einzelnen Bestandteile des Korpusses sind als hervorragend zu bezeichnen, die sehr niedrigen Spaltmaße allesamt einheitlich. Auch die Oberflächenbeschichtung hinterlässt einen sehr guten Eindruck. Eine Aussage über zeitliche Abnutzungserscheinungen kann im Rahmen dieses Artikels natürlich nicht getroffen werden. Trotz des sehr leichten Gewichts von gerade einmal 90 g weißt die Maus eine sehr hohe Robustheit auf. Weder ein Zusammendrücken noch ein Verformen des Korpusses lässt die FK1 zu oder wird gar von einem Quietschen begleitet.


Innere Details

Um eine Aussage über die Qualität der Zowie FK1 treffen und alle technischen Fragestellungen entsprechend klären zu können, ist ein Blick ins Innere der FK1 unumgänglich. Dazu ist ein Herausdrehen der vier Schrauben notwendig, die sich paarweise unter den auswechselbaren Gleitfüßen befinden, welche es im ersten Arbeitsschritt natürlich zunächst zu entfernen gilt. Doch da die Teflon-Gleitfüße nur unter die Maus geklebt werden, sollte der ambitionierte FK1-Besitzer hier Vorsicht walten lassen. Schnell kann das Gleitfuß-Paar unbrauchbar werden, sollte der Biegeradius zu klein werden oder sich die klebende Seite mit Staub und Schmutz zusetzten.

Der erste Blick ins Innere der Maus offenbart, was die technischen Daten bereits angedeutet haben. Bei 90 g Eigengewicht darf die Erwartungshaltung ohnehin nicht sonderlich hoch ausfallen. Die gesamte Technik der FK1 ist auf zwei Leiterplatinen verteilt, die mit einem Flachbandkabel verbunden sind. Die Leiterplatinen machen einen soliden Eindruck. Es sind keine Klebereste oder unsauberen Arbeiten feststellbar, das Layout wirkt übersichtlich und aufgeräumt. Das Haupt-PCB befindet sich auf der Bodenfläche der Maus, nimmt ca. zweidrittel des vorhandenen Platzes ein und wird mittels Plastiknasen und zwei kleinen Schrauben fixiert. Am anderen Ende des Flachbandkabels befindet sich eine kleine und an der Oberschale mittels zweier weiteren Schrauben befestigte Platine, welche die vier, um 90° gedrehten Schalter der Navigationstasten beherbergt.

Der sich auf der Hauptplatine befindliche USB-Controller CY7C64215 (enCoRe III) der Firma Cypress Semiconductor erreicht eine Datenübertragungsgeschwindigkeit von bis zu 12 Mbit/s und damit eine als Full-Speed bezeichnete Geschwindigkeitsklasse. Überraschend ist dies jedoch nicht, die in den technischen Daten angegebene maximal einstellbare Abtastrate von 1000 Hz (1 ms) lies selbiges bereits vermuten.

Eine von zwei interessanten Bauteilgruppen bei einer Maus sind sicherlich die verwendeten Schalter. Zowie bleibt auch hier seiner Linie treu: Zum Einsatz kommen nachwievor hochwertige Schalter des Herstellers Huano. Die Frage nach den richtigen Schaltertypen hat bereits in der Vergangenheit mehrfach für Diskussionen unter Spielern auf diversen Plattformen gesorgt. Im Kern geht es dabei um die Debatte, ob nun Schalter der Herstellers Omron oder Huano die besseren am Markt erhältlichen Produkte darstellen. Dabei scheint weniger die Qualität der Produkte im Diskussionsmittelpunkt zu stehen, sondern vielmehr dreht es sich um die Frage des bevorzugten Einsatzzwecks. Schalter der Firma Omron zeichnen sich i.d.R. durch einen leichtgängigen Auslösecharakter aus, weshalb Spieler diese bei Echtzeit-Strategiespielen wie StarCraft, Diablo oder anderen, klickintensiven Spielen, den Vorzug geben. Hinzu kommt, dass Omron-Schalter, wie beispielsweise die "D2FC-F-7N"-Baureihe, quasi omnipräsent sind und in vielen Produkten verschiedener Hersteller zum Einsatz kommen, wodurch eine gewisse Gewohnheit entsteht und sich andere Schaltertypen im ersten Moment "komisch" anfühlen. Die Huano-Schalter weisen oftmals ein schwergängigeres Profil auf, was eine schnellere Ermüdung der Finger hervorrufen kann. Der höhere Widerstand hat vor allem den Vorteil, dass ein unabsichtliches Auslösen einer Taste verringert wird, was vor allem Spielern von First-Person-Shootern (FPS) zugutekommt, wo maximale Kontrolle sowie Einzel- sowie Salvenfeuer bekanntlich sehr wichtig sind. Allgemein weisen Schalter der Firma Huano in ihrer Bedienung aufgrund des höheren Kraftaufwandes auch ein höheres Lautstärkeprofil auf. Letztlich ist es jedoch kein geschriebenes Gesetz, welcher Hersteller und welche Schalter für ein Spiel genutzt werden sollen. Wie in vielen anderen Bereich auchist diese Entscheidungsfrage ganz von den eigenen Präferenzen abhängig.

In der FK1 kommen zwei unterschiedliche Versionen der Huano-Schalter zum Einsatz. Für die beiden Maustasten werden in der Neuauflage der Maus nun Schalter mit einer blauen statt einer weißen Kodierung eingesetzt, bei allen anderen Tasten finden nachwievor rote Huano-Schalter Verwendung. Nach Rücksprache mit Zowie soll es sich bei den neuen, blau kodierten Schaltertypen um besonders langlebige Modelle handeln, die eine mittlere Ausfallrate von zehn Millionen Anschlägen aufweisen. Zum Vergleich: Bei den roten Huano-Schaltern wird eine Beständigkeit von acht Millionen Anschlägen angegeben. Allgemein sind jedoch Informationen über die genauen Eigenschaften und die Qualitätsstufen der einzelnen Schaltertypen von Huano äußerst rar gesät.

In der FK1 kommt das durch Zowie zuletzt verbesserte Mausradkonstrukt zum Einsatz. Die Achse des Mausrads liegt rechtseitig auf einen rot kodierten Huano-Schalter auf, auf der linken Seite befindet sich ein weiteres, schwarzes Rädchen zur optischen Erfassung der Drehbewegung. Der Vorteil einer optischen Sensorik ist zweifelsohne die Haltbarkeit durch das Ausbleiben von Abnutzungserscheinungen. Erneut stehen dem Mausrad 24 Rasterpunkte zur Verfügung, die mittels einer an zwei Federn befestigten Metallkugel und einer entsprechend gestalteten Innenseite des Mausrads umgesetzt werden.

Ein Highlight und zugleich die zweite wichtige Bauteilgruppe ist der verwendete Sensor. In der FK1 setzt Zowie erstmals den neuen Sensor PMW3310DH-AWQT von PixArt ein, der unlängst als Nachfolger des - gerade unter Spielern sehr beliebten - ADNS-3090 betitelt wird. Bereits heute findet der Sensor bereits in vielen Produkten Verwendung, meist unter verschiedenen Namen. So verbaut SteelSeries diesen Sensor gelabelt als PixArt PMW3310DH in der Rival und Roccat selbigen unter dem Namen PixArt PAW 3310 in der Kone Pure Military. Im Jahr 2012 haben sich PixArt und Avago auf eine Kreuzlizenzierung geeinigt, worauf letzterer sich aus dem Sensormarkt zurückgezogen hat. Seitdem werden alle alten Modelle von Avago durch PixArt gefertigt und vertrieben, wobei die alten Avago-Modellnummern beibehalten wurden. Da Avago als Qualitätshersteller noch vielen bekannt ist und mit dem Hersteller ein gewisser positiver Ruf verbunden wird, hat Zowie sich dessen bedient und den Sensor als Avago ADNS-3310 betitelt. Die Entwicklung des PMW3310DH-AWQT hat viele Verbesserungen hervorgebracht. Gegenüber dem ADNS-3090 verfügt der neue Sensor über eine Auflösung von 50 - 5000 dpi, die in Schritten von je 50 dpi einstellbar sind. Dies wird von der FK1 im Übrigen nicht unterstützt. Zowie stellt dem Anwender stattdessen vier feste dpi-Stufen bereit. Auch sind die 5000 dpi eher mit Vorsicht zu genießen. Der Sensor als Hardwarekomponente erreicht eine native Auflösung von 1600 dpi, den Rest übernehmen Algorithmen von PixArt (u. A. durch Interpolation) in der Firmware oder auf Sensorlevel. Gesteigert wurde zudem die Abtastrate auf 6500 Bilder pro Sekunde. Der Wert liegt damit um 100 fps über den des ADNS-3090. Die Geschwindigkeit des Sensors hat noch einmal deutlich zugelegt: Mit rund 3,3 m/s (130 ips) konnte die Geschwindigkeit des Sensors mehr als verdoppelt werden. Auch bei der NAOS und AVIOR 7000 von Mionix wird dieser Sensortyp verwendet. Allerdings wurde dort über Firmwaremodifikationen bereits eine Geschwindigkeit von rund 5,4 m/s (215 ips) erzielt. Eine durch den Anwender direkt sichtbare Änderung ist die Verwendung einer LED im infraroten Wellenlängenbereich, anstatt der sonst üblichen LED mit sichtbarer, roter Wellenlänge. Auch auf eine Beschleunigung - positiv wie negativ - sowie auf eine Prediction (auch Angle Snapping genannt) wird zur Freude vieler Spieler nachwievor verzichtet.

Mäusen mit einem optischen Abtastverfahren, wie bei der FK1, wird im Gegensatz zu den Pendants mit Laserabtastung eine höhere und damit schlechtere Lift-Off-Distance (LOD) nachgesagt. Neben dem Herstellen treiberloser Peripherie ist Zowie vor allem bekannt durch die Verwendung spezialangefertigter Linsen. Da der Sensor jedoch eine Anpassung der LOD von Haus aus ermöglicht, verzichtet Zowie bei der FK1 auf die von Kingsis speziell angefertigte Linse und benutzt eine Standardvariante. Die Kombination von Sensoreinstellung und der Linse von PixArt sorgen in erster Linie für die sehr niedrige LOD von 1,5 – 1,8 mm, abhängig vom verwendeten Untergrund.


Praxistest

Der Praxistest kann in zwei Abschnitte gegliedert werden. Der erste Abschnitt widmet sich der Inbetriebnahme, und im Falle der Zowie FK1 mit besonderen Augenmerk auf die verschiedenen Konfigurationsmöglichkeiten mittels Tastenkombinationen. Im zweiten Abschnitt wird die Maus in verschiedenen Szenarien und auf verschiedenen Oberflächen getestet.

Inbetriebnahme
Die Inbetriebnahme der Zowie FK1 gestaltet sich denkbar einfach. Mit der Wahl des nächst freien USB-Ports und dem anschließenden Einstecken des USB-Steckers ist der Großteil der Inbetriebnahme bereits erfolgt. Wo viele Hersteller einen Weg einschlagen, ihre Produkte mit aufwendigen Treiber- und Softwarepaketen, Tastenprofilen und Zusatzfunktionen zu versehen, geht Zowie bei den Mäusen einen gegenteiligen Weg. Natürlich lassen sich auch bei der FK1 grundlegenden Einstellungen vornehmen, dies geschieht jedoch ausschließlich über Tastenkombinationen der fünf Maustasten, die beim Anschließen der Maus entsprechend gedrückt gehalten werden müssen. Der Vorteil dieses Verfahrens liegt klar auf der Hand: Sämtliche Einstellungen werden im nichtflüchtigen Speicher der Maus vorgehalten, sodass jegliche Einstellungen beim Wechsel des PCs erhalten bleiben und die Maus direkt mit den präferierten Einstellungen betriebsbereit ist. Mit einer einzigen Ausnahme - siehe Abschnitt Alltagserfahrungen - sind alle Konfigurationsmöglichkeiten auf der Umverpackung abgedruckt.
Die Abtastrate der USB-Schnittstelle lässt sich durch die Navigationstasten beim Einstecken konfigurieren. Wird nur die hintere Navigationstaste beim Einstecken gedrückt gehalten, so arbeitet die USB-Schnittstelle mit einer Frequenz von 1000 Hz, was einem Zeitinterval von einer Millisekunde entspricht. Bei Betätigung der vorderen Navigationstaste wird eine Einstellung von 500 Hz vorgenommen und mit einer Frequenz von 125 Hz arbeitet die USB-Schnittstelle, wenn beide Navigationstasten gedrückt gehalten werden. Auf ganz ähnliche Weise kann zwischen Rechts- und Linkshändermodus gewechselt werden. Dazu wird entweder die linke und mittlere Maustaste für den Rechtshändermodus oder die rechte und mittlere Maustaste für den Linkshändermodus beim Einstecken gedrückt. Die FK1 ist übrigens für eine Nutzung mit der rechten Hand voreingestellt, weshalb nur Linkshänder eine solche Einstellung vornehmen müssten. Anders als auf der Verpackung beschrieben, werden beim Wechsel des Modus nicht nur die Navigationstasten auf der dem Anwender zugewandten Seite der Maus aktiviert, auch die linke und rechte Maustaste sind nach dem Wechsel in ihren Funktionalitäten vertauscht. Aufgrund mehrfacher Belegung der Tasten für verschiedenen Konfigurationseinstellungen kann beim Einstecken der Maus nur eine Einstellung zur gleichen Zeit vorgenommen werden, was aber noch weit davon entfernt ist, eine Zumutung darzustellen. Der dpi-Wert kann mittels eines Tasters auf der Unterseite der Maus verstellt werden. Anders als die zuvor beschriebenen Einstellungen kann dies während des Betriebs erfolgen, sodass selbige nicht für jede Änderung vom PC getrennt werden muss.

Alle Einstellungsmöglichkeiten sind zusammengefasst in der folgenden Tabelle festgehalten. Das nachfolgende Bild dient als Hilfestellung zur Identifizierung der benötigten Tasten.

Konfigurationsmöglichkeiten Zowie FK1
Eigenschaft Tastenkombination Bemerkung
USB-Polling-Rate
125 Hz Tasten 4+5 -
500 Hz Taste 5 -
1000 HZ Taste 4 -
Bedienmodi
Rechtshändermodus Tasten 2+3 Standardeinstellung, Navigationstasten rechts inaktiv
Linkshändermodus Tasten 1+3 Navigationstasten links inaktiv
Sensoreinstellungen (Lift-Off-Distance)
Stoffpad Tasten 1+4 Standardeinstellung, optimale LOD für Stoffpads
Andersartige Mauspads Tasten 2+4 Erhöht die LOT für Stoffpads, optimale Einstellung für Plastikpads, eingeschränkte Funktionalität auf Stoffpads
Ureinstellung Tasten 1+2+4 optimale Einstellung für andersartige Oberflächen, LOT auf Stoffpads nun bei 2 bis 2,4 mm

Anmerkung des Autors: Für mich als Linkshänder war der für mich passende Modus zunächst sehr verwirrend. Zwar bediene ich die Maus mit der linken Hand, allerdings seit je her auch eben genau so, wie man sie auf allen PC-Arbeitsplätzen vorfindet: Linksklick links, Rechtsklick rechts. Auch ist mir persönlich kein Linkshänder bekannt, der mit vertauschten Maustasten arbeitet. Möchte ich nun die Navigationstasten der FK1 nutzen und gleichzeitig mit gewohnter, primärer Maustastenbelegung arbeiten, bleiben mir nun die folgenden Möglichkeiten:

  • Maus ausschließlich mit der rechten Hand bedienen
  • Die Funktionen der primären Maustasten in den Systemeinstellungen des Betriebssystems (nochmals) vertauschen. Dies würde den Vorteil der hardwareseitigen Speicherung der Einstellungen allerdings zunichtemachen.
  • Den Rechtshändermodus mit verdrehter Platine für die Navigationstasten verwenden. Somit wären die aktiven Navigationstasten rechtsseitig. Achtung: Garantieansprüche können beim öffnen der Maus möglicherweise erlöschen.

Alle Ideen sind sicherlich Umsetzbar. Der prozentuale Teil der Linkshänder, welche zusätzliche die Maustasten vertauschen, wird verschwindend gering sein, sodass Zowie gut beraten wäre, wenn sie, wie auf der Verpackung angegeben, einfach nur die Seitentasten vertauschen würden um sich größeren Unmut der Anwender zu ersparen.

Alltagserfahrungen
Im Praxiseinsatz hinterlässt die Zowie FK1 einen ausgesprochen positiven Eindruck. Die Maus liegt äußerst gut in der Hand und ist auch aufgrund ihres geringen Gewichts von nur 90 g besonders agil. Dies dürfte nicht nur Low-Sens-Spieler erfreuen, welche ihre Maus erfahrungsgemäß über weite Strecken bewegen. Ferner lassen sich die Navigationstasten mit dem Daumen ohne Probleme erreichen. Positiv hervorzuheben sind ebenfalls die Gleiteigenschaften der FK1. Durch die zwei großflächigen Teflongleitfüße agiert die Maus auf den meisten Oberflächlichen ohne sich negativ auswirkende Reibungswiderstände. Sollten die robusten Gleitfüße dann doch einmal in ihren Eigenschaften nachlassen, können selbige ohne Probleme gegen die im Lieferumfang enthaltenen Ersatzgleitfüße ausgetauscht werden.

Die verwendeten Huano-Schalter tun genau das, was von ihnen erwartet wird. Ist der höhere Auslösewiderstand überwunden, ist ein exaktes und vor allem präzises Auslösen ohne Einschränkungen möglich, wodurch (FPS-)Spieler, wie bereits im Kapitel Innere Details erwähnt, voll auf ihre Kosten kommen.

Der PixArt PMW3310DH zeigt sich auch im Praxistest wie erwartet erstklassig. Hervorzuheben sind insbesondere die hohe Präzision des Sensors sowohl bei geringen als auch bei hohen dpi-Einstellungen der FK1, eine direkte Umsetzung der Bewegungen und sehr geringe Jitter-Werte. Zudem verfügt der Sensor weder eine Begradigungen von Linien (Angle-Snapping oder Prediction) noch über eine ausgeprägte positive sowie negative Beschleunigungen (Acceleration).


(Testbild des Sensors bei 500 Hz)


(Testbild des Sensors bei 1000 Hz)

Wie akkurat der PixArt PMW3310DH bei der Arbeit vorgeht, verdeutlichen die nachfolgenden Geschwindigkeitsdiagramme. Sehr schnelle Bewegungen von rund 4,8 m/s werden von der FK1 anstandslos erkannt und umgesetzt. Höhere Werte sind zwar möglich, entsprechen aber nicht mehr realitätsnahen Bedingungen. Ebenfalls auf den Diagrammen gut zu erkennen ist der Unterschied zwischen einer Abtastrate der Maus mit 500 Hz und 1000 Hz.


(Geschwindigkeitsmessung bei 500 Hz)


(Geschwindigkeitsmessung bei 1000 Hz)

Überraschend problematisch zeigt sich die FK1 jedoch auf verschiedenen Untergründen. Während ein schwarzes Stoffpad die FK1 zu ihren Höchstleistungen verhilft, bleibt die Maus auf weißfarbenen Untergründen oder auf beschichtetem Holz (typischerweise der hauseigene Schreibtisch) völlig ohne Funktion. Da der PixArt PMW3310DH generell jedoch mit diesen Untergründen zurechtkommt, ist die Fehlerquelle an anderer Stelle zu suchen. Im Falle der Zowie FK1 ist dies die Einstellung des Sensors mit der verwendeten Linse, welche für die niedrige Lift-Off-Distance verantwortlich sind. Der neue Sensor ist durchaus in der Lage die Lift-Off-Distance anzupassen, nur wird dies in erster Linie über eine zusätzliche Software gelöst. Ist dies nun das K.O.-Kriterium für die FK1?

Glücklicherweise nicht: Zowie sieht - wie bereits in der obigen Tabelle aufgeführt - eine Einstellung der Maus vor, mit der sich auch die Lift-Off-Distance anpassen lässt. Insgesamt sind von Zowie drei verschiedene Einstellungen vorgesehen. Die erste und gleichzeitig voreingestellte Stufe ist optimiert für Mauspads aus Stoff. Bei einem von uns verwendeten schwarzen Stoffpad von Zowie (Zowie G-TF) reagierte die FK1 bei einer Höhe von etwa 1,2 mm (entspricht der Höhe einer CD) zwar noch, weist aber unregelmäßige Aussetzer auf. Ab einer Höhe von 2 mm kann der Sensor keine Punkte auf der Oberfläche mehr erfassen. Die zweite Einstellung ist für andersartige Mauspads (z.B. Plastik) vorgesehen und lässt sich beim Einstecken mit gedrückter rechter Maus- und hinterer Navigationstaste vornehmen. Unter Nutzung von Stoffmauspads reagiert die Zowie FK1 in diesem Fall nicht mehr flüssig. Die dritte und letzte Einstellung kann als Ureinstellung bezeichnet werden. Konfiguriert wird diese bei gedrückter linker sowie rechter Maustaste und der hinteren Navigationstaste. In diesem Modus arbeitet die FK1 mit der höchstmöglichen Lift-Off-Distance, durch die auch weißfarbige Unterlagen oder beschichtetes Holz vollständig unterstützt werden. Während die Lift-Off-Distance bei den letztgenannten Untergründen weniger als 1,2 mm beträgt, erhöht sich selbige bei Stoffmauspads auf einen Wert zwischen 2 und 2,4 mm.

Der einzige wirklich an dieser Stelle angebrachte Kritikpunkt lässt sich durch die Frage ausdrücken, wieso Zowie eine solche essenzielle Einstellungsmöglichkeit nicht an den Kunden weitergibt.

Auch die Zowie Camade überzeugt auf voller Linie. Aufgrund des hohen Gewichts, der recht großen Standfläche und des in der Höhe frei verstellbaren, flexiblen Arms kann das Maus-Bungee frei auf dem Schreibtisch platziert werden. Das Mauskabel der FK1 wird durch die Camade zuverlässig geführt, sodass ein Verkanten des Kabels mit der Tischoberfläche, der Tastatur oder dem Mauspad völlig eliminiert wird. Oftmals wird das Kabel mit der Maus nachgezogen, weil es durch die vielen Bewegungen wieder hinter dem Schreibtisch verrutscht ist. Auch dieses Problem wird zuverlässig durch die Camade beseitigt.




Fazit

Aufgrund großer Erfolge des kalifornischen Mausspezialisten Zowie bei der AM-Serie sowie der vorherigen FK-Modelle war die Erwartung an der FK1 entsprechend hoch. Äußerlich wurde die FK1 nur geringfügig verändert. Durch die modifizierte Formgebung sollten Spieler mit etwas größeren Händen die Maus nun besser führen können, die symmetrische Bauweise wurde beibehalten, sodass die Maus nachwievor von Links- und Rechtshändern verwendet werden kann. Aufgrund des weiterhin treiberlosen Betriebes und der hardwareseitig gespeicherten Einstellungen ist die FK1 überall gleichermaßen einsatzfähig. Hier und da ein paar Änderungen der Abtastrate des USB-Anschlusses und der dpi-Einstellung und schon ist die Maus optimal auf die Wünsche des Anwenders abgestimmt, und das Systemübergreifend.

Herzstück der FK1 ist der neue Sensor PMW3310DH von PixArt. Dieser ist mittlerweile in einer Vielzahl von Spielermäuse im Einsatz und zeigt sich in unserem Test als äußerst präzise. Dass der Sensor zusätzlich ohne Korrekturen wie Prediction oder Acceleration daherkommt, freut die Spielergemeinde einmal mehr. Durch den neuen Sensor stehen der FK1 mit den vier Sensivitätsklassen 400/800/1.600/3.200 dpi nun auch feinere Einstellungsmöglichkeiten zur Verfügung, sodass alle Spieler, unabhängig ob hohe oder niedrige Sensitivitätseinstellungen präferiert werden, auf ihre Kosten kommen werden. Eine mögliche Erwartungshaltung bezüglich leichtgängigerer Tastenanschläge wird von der Zowie FK1 nur bedingt erfüllt. Für die beiden Haupttasten kommen langlebige Huano-Schalter mit blauer Kodierung zum Einsatz. Die mittlere Maustaste und die Navigationstasten verfügen über Huano-Schalter mit einer roten Kodierung.

Die FK1 ist für Stoffpads – vorzugweise in dunkler Farbe – optimiert. Auf andersartigen (z.B. Holz) oder andersfarbigen (z.B. weiß) Oberflächen hatte die FK1 zunächst sichtliche Probleme und quittierte den Betrieb teilweise vollständig. Der Sensor ist werkseitig dazu in der Lage die Lift-Off-Distance zu modifizieren. Auch Zowie sieht über Tastenkombinationen eine solche Einstellung vor, sodass Mauspads aus Plastik sowie andersartige und andersfarbige Oberflächen mit der FK1 funktionieren. Weshalb die drei Einstellungsmodi mitsamt den benötigten Tastenkombinationen jedoch nicht nach außen kommuniziert werden, ist uns äußerst unverständlich. Auch wenn es an dieser Stelle berechtigten Grund zur Kritik gibt, ist die FK1 ansonsten frei von Mängeln.

Zu den bereits aufgeführten Punkten zeichnet sich die FK1 außerdem durch einen hohe Qualität des verwendeten Materials und geringe, gleichbleibende Spaltmaße aus. In Kombination mit der Zowie Camade holen sich Käufer ein erstklassiges Gespann ins Haus. Zweifelsohne erfüllt die Zowie Camade ihren Zweck und dies auch völlig zufriedenstellend. Ob dies den recht hohen Anschaffungspreis von 25 € gerechtfertigt, liegt im Ermessen des Interessenten. Wer die FK1 bisher in die engere Auswahl genommen hat, wird von der rund 56 € teuren Maus nicht enttäuscht werden. Dies verdeutlicht auch unser Gold-Award, den sich Zowie mit der FK1 in unserem Testbericht sichern konnte.

 

 

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