Zowie FK2 - Innere Details

Erstellt am: 24.12.2015 um 12:00 Uhr von Marco Schaarschmidt.

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Innere Details

Um die neue Maus von Zowie in Gänze bewerten und Aussagen über die Qualität treffen zu können, ist ein Blick ins Innere der FK2 unumgänglich. Den technischen Analysen zu den verbauten Platinen, den verwendeten Schaltern des Herstellers Huano sowie dem optischen Sensor PMW3310DH von PixArt werden in diesem Kapitel eine besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Um das Innere der FK2 freizulegen, sind die gleichen Arbeitsschritte notwendig, wie die im Artikel zur FK1 bereits beschriebenen: Zunächst ist ein entfernen der auswechselbaren Teflongleitfüße notwendig. Doch da die Teflongleitfüße nur unter die Maus geklebt werden, sollte der ambitionierte FK2-Besitzer hier Vorsicht walten lassen. Schnell kann das Gleitfußpaar unbrauchbar werden, sollte der Biegeradius zu groß werden oder sich die klebende Seite mit Staub und Schmutz zusetzten. Anschließend ist ein Herausdrehen der vier Schrauben notwendig, die sich paarweise unter den Gleitfüßen befinden. Sind Teflongleitfüße und Schrauben erst einmal entfernt, offenbahrt die FK2 ihre technischen Finessen.

Die Hauptplatine, welche unter anderem den USB-Controller und den optischen Sensor beherbergt, ist mit zwei Plastiknasen und einem paar Schrauben auf der Bodenplatte der Maus fixiert und nimmt rund dreiviertel der gesamten Bodenfläche in Anspruch. Eine zweite Leiterplatine mit den vier um 90 Grad gedrehten Schaltern für die seitlichen Navigationstasten ist im oberen Teil der Maus ebenfalls mit zwei Schrauben fixiert untergebebracht und durch ein schmales Flachbandkabel mit der Hauptplatine verbunden. Gewichtige Bauteile kommen nicht zum Einsatz. Auch ist der überwiegende Prozentsatz des Platzes im inneren der Maus unbenutzt, wodurch sich leicht das sehr geringe Eigengewicht von gerade einmal 80 Gramm erklären lässt. Bevor mit der Aufarbeitung weiterer technischen Komponenten der FK2 im Detail fortgefahren wird, sei an dieser Stelle daraufhin gewiesen, dass beide Leiterplatinen einen positiven Eindruck sowohl vom übersichtlich gestalteten Platinenlayout als auch der Verarbeitung der selbigen hinterlässt.

Der in der FK1 sowie FK2 zum Einsatz kommende und auf der Hauptplatine untergebrachte USB-Controller CY7C64215 (enCoRe III) der Firma Cypress Semiconductor erreicht eine Datenübertragungsgeschwindigkeit von bis zu 12 Mbit/s und damit eine als Full-Speed bezeichnete Geschwindigkeitsklasse. Überraschend ist dies beim Betrachten der technischen Daten sicherlich nicht, da die maximal einstellbare Abtastrate von 1000 Hz (1 ms) bereits selbiges vermuten ließ.

Da die FK1 und die FK2 mit Ausnahme der Gehäuseform absolut identisch sind, ist es wenig überraschend, dass Zowie bei der FK2 ebenfalls auf Schalter der Firma Huano in gleicher Farbkodierung zurückgreift. Im Gegensatz zu Schaltern der Firma Omron, wie beispielsweise die "D2FC-F-7N"-Baureihe, weisen Huano-Schalter oftmals ein schwergängigeres Profil auf, was eine schnellere Ermüdung der Finger hervorrufen kann. Der höhere Widerstand hat vor allem den Vorteil, dass ein unabsichtliches Auslösen einer Taste verringert wird, was vor allem Spielern von First-Person-Shootern (FPS) zugutekommt, wo maximale Kontrolle bei Einzel- sowie Salvenfeuer bekanntlich sehr wichtig sind. Allgemein weisen Schalter der Firma Huano in ihrer Bedienung aufgrund des höheren Kraftaufwandes auch ein höheres Lautstärkeprofil auf.

Zowie sieht den Einsatz von sieben Schaltern vor, die von Huano und zwei unterschiedlichen Versionen oder auch Farbkodierungen geliefert werden. Die beiden primären Maustasten der FK2 werden von Zowie mit blau kodierten Huano-Schaltern ausgestattet. Nach Rücksprache mit Zowie soll es sich bei den neuen, blau kodierten Schaltertypen um besonders langlebige Modelle handeln, die eine mittlere Ausfallrate von zehn Millionen Anschlägen aufweisen. Allerdings hält sich Zowie mit weiteren Aussagen bezüglich der Schalter und deren Eigenschaften äußerst bedeckt. Für die Navigationstasten sowie für die mittlere Taste im Mausrad werden Huano-Schalter mit roter Farbkodierung eingesetzt, die eine Beständigkeit von acht Millionen Anschlägen aufweisen. Die Achse des Mausrads liegt rechtseitig auf einen rot kodierten Huano-Schalter auf, auf der linken Seite befindet sich ein weiteres schwarzes Rädchen zur optischen Erfassung der Drehbewegung. Der Vorteil einer optischen Sensorik ist zweifelsohne die Haltbarkeit durch das Ausbleiben von Abnutzungserscheinungen. Insgesamt verfügt das bei der FK2 eingesetzte Mausraus über 24 Rasterpunkte, die mittels einer an zwei Federn befestigten Metallkugel und einer entsprechend gestalteten Innenseite des Mausrads umgesetzt werden.

Sicherlich das interessantes Bauteil der FK2 stellt der verwendete Sensor dar. In der FK2 setzt Zowie wie bei der FK2 auf den Sensor PMW3310DH-AWQT von PixArt, der unlängst als Nachfolger des - gerade unter Spielern sehr beliebten - ADNS-3090 betitelt wird. Im Jahr 2012 haben sich PixArt und Avago auf eine Kreuzlizenzierung geeinigt, worauf letzterer sich aus dem Sensormarkt zurückgezogen hat. Seitdem werden alle alten Modelle von Avago durch PixArt gefertigt und vertrieben, wobei die alten Avago-Modellnummern beibehalten wurden. Da Avago als Qualitätshersteller noch vielen bekannt ist und mit dem Hersteller ein gewisser positiver Ruf verbunden wird, hat Zowie sich dessen bedient und den Sensor als Avago ADNS-3310 betitelt.  Gegenüber dem ADNS-3090 verfügt der neue Sensor über eine Auflösung von 50 - 5000 dpi, der in Schritten von je 50 dpi einstellbar sind. Zowie stellt dem Anwender bei der FK2 allerdings nur vier voreingestellte DPI-Stufen bereit. Auch sind die 5000 dpi eher mit Vorsicht zu genießen. Der Sensor als Hardwarekomponente erreicht eine native Auflösung von 1600 dpi, den Rest übernehmen Algorithmen von PixArt (u. A. durch Interpolation) in der Firmware oder auf Sensorlevel. Gesteigert wurde zudem die Abtastrate auf 6500 Bilder pro Sekunde. Der Wert liegt damit um 100 fps über den des ADNS-3090. Die Geschwindigkeit des Sensors hat noch einmal deutlich zugelegt: Geschwindigkeiten von bis zu 3,3 m/s (130 ips) konnte mit diesem Sensor Störungsfrei abgetastet werden. Eine durch den Anwender direkt sichtbare Änderung ist die Verwendung einer LED im infraroten anstatt der sonst üblichen LED im roten Frequenzbereich. Auf eine Beschleunigung - positiv sowie negativ - und eine Prediction (auch Angle Snapping genannt) wird zur Freude vieler Spieler verzichtet. Prediction beschreibt eine Eigenschaft der Maus ungerade Bewegungen durch den Anwender automatisch zu korrigieren.

Gerade Mäusen mit einem optischen Abtastverfahren wie bei der FK1 und FK2 wird im Gegensatz zu den Pendants mit Laserabtastung eine höhere und damit schlechtere Lift-off-Distanz (LOD) nachgesagt. Eines von Zowies Alleinstellungsmerkmalen ist die geringe LOD bei Mäusen, die in der Vergangenheit durch Linsen in Spezialanfertigung durch die Firma Kingsis erreicht wurde. Der neu verwendete Sensor bietet als neue Funktionalität allerdings bereits eine Anpassungsmöglichkeit der LOD von Haus aus an, sodass Zowie fortan wieder auf die von PixArt angebotenen Standardlinsen zurückgreift.

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