Xigmatek Midgard II

Erstellt am: 03.04.2012 um 10:00 Uhr von Thomas Radigk.

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Ungefähr Mitte des Jahres 2009 zeigte der Hersteller Xigmatek, dass gute Ausstattung und Qualität bei Computergehäusen nicht teuer sein muss. Mit dem Midgard wurde ein einfaches, aber durchdachtes Computergehäuse auf den Markt gebracht, das sich auch heute noch großer Beliebtheit erfreut. Dennoch sind Fortschritt und Trends nicht aufzuhalten, weswegen das Midgard II nun die Nachfolge antritt, um an den Erfolg des Vorgängers anzuknüpfen. Dabei hat Xigmatek aktuelle Entwicklungen auf dem Markt beobachtet und so viele wie möglich in das neue Konzept einfließen lassen, ohne von den Tugenden des erfolgreichen Erstlingswerks abzuweichen. Zu den größten offensichtlichen Neuerungen zählen die "Leather Touch" getaufte Oberfläche und die große Radiator-Öffnung im Deckel des Gehäuses. Eher unscheinbar, aber ebenso innovativ ist die Docking-Station im Deckel, die es ermöglicht, 2,5 und 3,5 Zoll Laufwerke per Hot-Swap mit dem PC zu verbinden. Zu guter Letzt erweitert das Unternehmen die Frontanschlüsse um einen aktuellen USB3.0 Anschluss, der per internem Pfostenstecker verbunden werden kann. Bei dieser langen Feature-Liste stellt sich zum Schluss die Frage: "Wie sieht es beim Preis aus?". Ab günstigen 63 Euro kann das Gehäuse erworben werden - ob es das Geld auch wert ist, erfahrt Ihr in unserem Test!


Übersicht

Xigmatek Midgard II Spezifikation
Größe
Tiefe 488 mm
Breite 205 mm
Höhe 458 mm
Einbauschächte
5,25 Zoll extern 4x
3,5 Zoll extern 0x
3,5 Zoll intern 6x
2,5 Zoll intern 6x (bitte Text beachten)
Sonstiges
Material Stahl und Plastik
Gewicht ca. 7,2 kg
Anschlüsse 1x USB 3.0 / 2x USB 2.0 / Mikrofonein-, Kopfhörerausgang
Lieferumfang
- Xigmatek Midgard II Towergehäuse
- 2x Xigmatek 120 mm Lüfter (1x Front, 1x Heck)
- 1x Lüftersteuerung
- Schrauben, Kabelbinder, Slim-Laufwerksblende für 5,25 Zoll Schacht, Handbuch

Das Xigmatek MIdgard II im Hardware-Factory.com TestLieferumfang des Xigmatek Midgard II

Um die Kosten niedrig zu halten, verzichtet Xigmatek beim Verpacken des Midgard II auf Hochglanzdruck auf dem Karton; das Gehäuse im Inneren ist dennoch sehr sicher verpackt und vor äußeren Gewalteinwirkungen gut geschützt. Im Lieferumfang befindet sich eine wie üblich im Gehäuseinneren untergebrachte Pappbox, die darauf wartet, vom interessierten Käufer entdeckt und geplündert zu werden. Neben dem Gehäuse erhält der Käufer eine 5,25 Zoll Blende für den Slim-Laufwerksschacht, eine Lüftersteuerung (Slotblende mit Drehknopf) für bis zu drei Lüfter per 3-Pin-Anschluss, Schrauben, Kabelbinder und eine Kurzinstallationsanleitung. Zu den Schrauben gehört auch ein Hilfsmittel, um die Abstandsbolzen für das Mainboard mit einem Kreuzschlitzschraubendreher montieren zu können. Ebenfalls vorhanden sind zwei Lüfter, die Xigmatek bereits vormontiert hat. Einer von beiden befindet sich hinter der vorderen Abdeckung, während der andere hinten im Heck montiert ist.

Die hier getestete Version bietet in der Seitenwand zwei Plätze für Lüfter - es gibt aber auch die Möglichkeit, das Midgard II mit einer Seitenwand inkl. eingebautem Fenster zu erwerben.


Äußere Details

Vorderansicht des GehäusesAuf der Oberseite sind die Anschlüsse platziert.

Beim Midgard II hält sich Xigmatek an ein schlichtes schwarzes Design, das kaum auffällt. Große Meshöffnungen in Front und Deckel lassen bereits viele Belüftungsmöglichkeiten erahnen. Ganz zart ist ein "X" des Xigmatek Logos in das vordere Gitter eingeprägt, das von schwarzem Plastik eingerahmt wird. Für Vorderseite und Deckel verwendet der junge Gehäusehersteller die sogenannte "Leather-Touch" Oberfläche, die durch ihre Mattierung eine besondere Eleganz erzeugen soll. Bisher ist auch kein anderes Xigmatek Gehäuse mit dieser Beschichtung versehen - das Midgard II genießt hier (noch) ein Alleinstellungsmerkmal. Die Verarbeitung der Beschichtung ist absolut homogen und gut gelungen. Obwohl die Oberfläche "weicher" als andere ist, lässt sich Staub trotzdem gut abwischen. Selbiges gilt auch für Kratzer, die mit einem Fingernagel hinterlassen werden können. Oberhalb des Meshgitters in der Front sieht man vier Plätze für 5,25 Zoll Laufwerke, von denen allerdings nur die drei unteren für 5,25 Zoll Laufwerke nutzbar sind. Der obere Schacht ist allein für die Verwendung eines Slim-Laufwerks vorgesehen - die passende Blende, um einen nahtlosen Übergang zur Gehäusevorderseite zu gewährleisten, ist im Lieferumfang enthalten.

Genauer Blick auf die Anschlüsse. Der Power-Knopf fällt größer aus, als der Reset-Knopf.Bei entferntem Deckel zeigt sich das Platzangebot für Lüfter oder Radiator.

Über den Laufwerksschächten befinden sich die Anschlüsse, die Xigmatek um einen USB 3.0 Anschluss erweitert hat. Im Gegensatz zu älteren Gehäusen mit USB 3.0 Anschlüssen wird hier schon auf einen 20-poligen Pfostenstecker gesetzt, womit leider ein weiterer USB 3.0 Anschluss unwiederbringlich verloren geht, da er im Stecker nicht belegt ist. Die beiden USB 2.0 Anschlüsse können wie gewohnt auch intern auf die selbe Art und Weise verbunden werden. Über den altbekannten Audiobuchsen sowie Reset- und Powertaster befinden sich kleine Status-LEDs für Festplatte und Betriebsstatus sowie der Hot-Swap Schacht, den wir uns an anderer Stelle ("Einbau der Hardware") genauer ansehen werden. Hinter diesem Schacht folgt der Platz für den Radiator oder zwei Lüfter (120 oder 140 mm), die nicht zum Lieferumfang des Gehäuses gehören.

Ist der Deckel entfernt, wird darunter der Platz für einen optionalen Radiator freigelegt, der maximal 280 mm lang und 50 mm hoch sein darf. Alternativ finden hier, wie bereits erwähnt, zwei Lüfter in der Größe 120 oder 140 mm Platz. Bei der Demontage des Deckels ist uns des öfteren die Haube des Powertasters abgefallen, denn wie auch die Haube des Resettasters ist diese nicht verklebt worden. Beide Teile, also Vorderseite und Deckel des Gehäuses können durch einfaches Abziehen demontiert werden. Da der Deckel aber auch von der Vorderseite gehalten wird, ist es leichter, zuerst die Vorderseite zu entfernen, bevor der Deckel abgenommen wird.

Die Gehäuseunterseite hält keine Überraschungen bereit.Auch in der Vorderseite lassen sich zwei Lüfter montieren - einen liefert Xigmatek bereits mit.

Die Unterseite des Midgard II offenbart keine Besonderheiten, lediglich die Staubfilter sind nicht immer eine Selbstverständlichkeit. Zusammen mit der optionalen Möglichkeit, im Boden des Gehäuses einen 120 mm Lüfter montieren zu können, bringt es das Midgard II insgesamt auf rekordverdächtige acht Lüfterplätze.


Innere Details

Sind die relativ dünnen und leicht verbiegbaren Seitenteile entfernt liegt der Blick auf das Innere des Gehäuses frei, bei dem der Gehäusefabrikant dem Trend der schwarzen Lackierung folgt. Neben den drei Schächten für 5,25 Zoll Laufwerke im oberen Teil des Testprobanden werden sechs Plätze für Festplatten angeboten. Diese Laufwerke werden auf Plastikschienen montiert, die sowohl die Montage von 2,5 Zoll als auch von 3,5 Zoll Laufwerken ermöglichen. Für die Kühlung zeigen sich die Gehäuselüfter an der Vorderseite des Gehäuses verantwortlich und einer ist bereits von Xigmatek verbaut worden. Einer der beiden Laufwerkskäfige, genauer gesagt der obere, ist sogar werkzeuglos entfernbar, was die maximale Grafikkartenlänge auf dieser Höhe von ca. 290 auf 410 mm erhöht - auf Kosten von drei Plätzen für Festplatten. Um einen Luftstrom im Gehäuse erzeugen zu können, liefert Xigmatek auch einen zweiten Gehäuselüfter gleich mit und verbaut diesen an der Rückwand. Beide Ventilatoren vom Typ "Brushless DC Fan (2,4 Watt)" werden über einen 3-Pin-Anschluss versorgt und übertragen auch ein Lüftersignal. Die Steuerung per PWM ist allerdings ausgeschlossen. Angeschlossen an der mitgelieferten Lüftersteuerung können diese zwischen ca. 800 bis 1400 Umdrehungen pro Minute geregelt werden. Dies entspricht einem Spannungsbereich von ca. 5,25 bis 11,25 V.

Mainboards dürfen die üblichen Formfaktoren ITX, µATX und ATX annehmen, für größere Vertreter ihrer Zunft ist leider nicht ausreichend Platz vorhanden. Um die Montage von CPU-Kühlern zu erleichtern, ist auch beim Midgard II eine Öffnung in diesem Bereich des Mainboardtrays vorhanden und keine Neuigkeit bei Computergehäusen. Apropos Öffnungen: Für Kabelmanagement sieht Xigmatek drei Öffnungen im Gehäuse vor, die das Verlegen von Kabeln zwischen Mainboard und Seitenwand ermöglichen.

Im Gegensatz zu teureren Gehäusen sind keine Gummiabdeckungen vorhanden, dafür bietet das Midgard II dem Netzteil vier Gummipuffer am Boden und einen Gummirahmen an der Rückseite, um dieses so gut wie möglich vom Gehäuse zu entkoppeln. Die Montage der 5,25 Laufwerke im oberen Teil des Gehäuses erfolgt schraubenlos, wie auch die Montage der 3,5 Zoll Laufwerke, was wir im folgenden Abschnitt "Einbau der Hardware" noch genauer darstellen werden.


Einbau der Hardware

Beim Einbau der Hardware beginnen wir mit der Montage des optischen Laufwerks, denn hier traten die meisten Schwierigkeiten auf. Zuerst muss eine Plastikblende aus der Vorderseite entfernt werden. Während das Abziehen der Vorderseite ganz einfach vonstatten ging, bereitete das Entfernen der Blende doch größere Probleme. Die Haltenase an der Seite der Blende muss leicht gebogen werden, damit sie die Blende freigibt - im Test brach sie dabei ab. Hier muss also vorsichtiger gehandelt werden, bei einem Test an anderer Stelle brach aber nichts ab. Hatten wir diese Hürde genommen, kamen wir zum nächsten Problem. Als das doch relativ kurze Laufwerk in den obersten Schacht eingesetzt werden sollte, kollidierte es hinten mit dem Kabelstrang, der von den oberen Anschlüssen durch das Gehäuse gelegt ist. Nach der Lockerung dessen konnten wir aber auch diese Hürde meistern und das Laufwerk auf beiden Seiten schrauben- und werkzeuglos montieren.

Nach der Montage des optischen Laufwerks wandten wir uns den Speicherlaufwerken zu. Für 3,5 Zoll Laufwerke hat sich Xigmatek für eine einfache Montagemöglichkeit entschieden, bei der auf Schrauben und Werkzeug verzichtet werden kann. Das Laufwerk wird in die Schiene gepresst und vier kleine Metallstifte "klicken" in die Gewinde des Laufwerks ein, womit es komplett fixiert ist und direkt in den Laufwerksschacht geschoben werden kann. Zusätzlich sind laufwerksseitig Gummiringe in die Schiene eingearbeitet, die eine entkoppelnde Wirkung auf das Laufwerk ausüben.

Bei 2,5 Zoll Laufwerken hingegen kommt der Monteur um das Benutzen von Schrauben nicht herum, denn die Metallstifte erreichen das Laufwerk nicht. Eine Entkopplung für diese Laufwerke ist leider nicht vorgesehen - einen geringen Effekt hat vielleicht der Montagerahmen, der etwas weicher ist, als man ihn sich vorstellt, da er für die Montage von 3,5 Zoll Laufwerken leicht auseinandergebogen werden muss.

Nutzung des Hotswap-Schachtes

Eine neue Möglichkeit, schnell eine "nackte" Festplatte an den Computer anzuschließen, bietet der Deckel: In den Hotswap-Schacht lässt sich ein 2,5 oder 3,5 Zoll Laufwerk einsetzen. Was bei 2,5 Zoll Laufwerken ein wenig fummelig ist, fällt bei 3,5 Zoll Laufwerken viel leichter, da es kaum Bewegungsspielraum gibt. So schön es sich auch anhört, im Betrieb die Laufwerke an dieser Stelle nach Lust und Laune anschließen und trennen zu können, so birgt dieser Mechanismus doch eine Gefahr für herkömmliche HDD-Laufwerke. Für das Herausziehen ist ein relativ großer Kraftaufwand nötig, der zu einer starken Beschleunigung bei der Freigabe führt. Diese kann unter unglücklichen Umständen so groß sein, dass die Schreib-/Leseköpfe auf dem Weg in die Ruheposition noch auf dem Platter (die Magnetscheibe, auf der die Daten gespeichert sind) aufsetzen und dabei sowohl Platter als auch der Schreib-/Lesekopf selbst beschädigt werden. Zumindest was Festplatten mit rotierenden Magnetscheiben angeht, raten wir vom Entfernen eines solchen Laufwerks im Betrieb ab und empfehlen den Computer vorher abzuschalten.

Beim Einsetzen der Laufwerke im Gehäuse sollten kabeltechnische Eigenheiten bedacht werden, sonst könnte es schnell so zugehen, wie es im Bild oben zu sehen ist. Das SSD-Laufwerk (oben) wurde zuerst eingesetzt und angeschlossen, bevor das 3,5 Zoll Laufwerk (unten) folgte und gegen die gewinkelten Kabel stieß. Von dieser Kleinigkeit abgesehen verlief der Einbau der restlichen Hardware absolut problemlos. Etwas "dunkel" erscheint die rote LED für die Festplatten, denn die Betriebs-LED leuchtet in einem sehr hellen blau-ton.


Temperatur- und Lautstärkemessungen

Temperaturmessung
Um die Temperaturwerte der einzelnen Komponenten im Zusammenspiel mit dem Xigmatek Midgard II ermitteln zu können, haben wir sowohl einen Idle- als auch einen Last-Betrieb des Systems bei einer durchschnittlichen Raumtemperatur von 20°C simuliert und die Ergebniswerte über einen Zeitraum von jeweils einer Stunde mit dem Tool AIDA64 der Firma FinalWire Ltd protokolliert. Angegeben werden in diesem Test die jeweiligen Durchschnittswerte des Testzeitraums. Die folgenden Diagramme zeigen unsere ermittelten Systemtemperaturen im Idle- und Last-Zustand.

Der Idle-Betrieb (Monitor zeigt nur Windows-Desktop) zeigt zwei Dinge: zum einen die Messtoleranz der Temperatursensoren, denn die HDD zeigt mit 19°C einen Grad weniger an, als die Raumtemperatur beträgt, was nicht möglich ist und zum anderen kann auf die Geräuschkulisse, die durch die Verwendung von Systemlüftern erzeugt wird, verzichtet werden. Zwar wirkt sich ein geringer Luftstrom bereits positiv auf sämtliche Temperaturen im Gehäuse aus, sorgt aber nur bei der Festplatte für die größte Änderung der Temperatur.Anders sieht es im Last-Betrieb aus, bei dem der Temperaturunterschied zwischen "keine Belüftung" und "serienmäßige Belüftung (max)" gerade bei der CPU satte 10°C beträgt. Eindrucksvoll zeigt sich, welche Auswirkung zwei langsam drehende Lüfter auf die Temperaturentwicklung im System trotz der großen Öffnungen im Gehäuse haben. Eine Verbesserung kann durch Erhöhen der Lüfterdrehzahlen erreicht werden, die aber im Bereich der HDD und des Mainboards eher eine geringere Auswirkung zeigen.

Lautstärke
Für die Lautstärkemessung vertrauen wir auf unser empfindliches Ohr, welches uns einen subjektiven Eindruck über die entstehende Geräuschkulisse vermittelt. Da das Hörempfinden bei jeder Person unterschiedlich stark ausgeprägt ist, sind folgende Äußerungen mit einer gewissen Weitsicht zu betrachten. Das verwendete Testsystem ist bereits auf einen sehr leisen Betrieb ausgelegt und auch im Xigmatek Midgard II verrichtet der PC nahezu lautlos seinen Dienst, solange die Gehäuselüfter stillstehen. Sobald diese aber in Betrieb genommen werden, fallen diese durch ein unangenehmes Lagerklackern auf. Zwar ist das System noch als leise zu bezeichnen, doch das Klackern der Lüfter ist ab einer Entfernung von ca. 20 cm gut wahrnehmbar. Wird nun an der beigelegten Lüftersteuerungen das Drehrad auf "max" eingestellt, so reagieren die angeschlossenen Lüfter sofort und machen sich durch enormes Luftrauschen bemerkbar. Was den Temperaturen nur zuträglich ist, muss mit einer leicht störenden Geräuschkulisse erkauft werden. Das Lagerklackern wird dabei nur wenig übertönt und für einen silent-Betrieb ist hier zum Lüfterwechsel zu raten. Aber auch erfreuliches gibt es zu berichten, denn die eingebaute 3,5 Zoll Festplatte verrichtet sehr ruhig ihren Dienst. Zwar sind die Zugriffsgeräusche auch bei geschlossenem Gehäuse gut wahrnehmbar, aber dennoch leiser als in anderen getesteten Gehäusen. Das Prädikat "lautlos" bleibt weiterhin den SSDs vorbehalten.


Fazit

Groß sind die Fußstapfen, in die das Midgard II von Xigmatek tritt. Dass es diese auszufüllen vermag, liegt vor allem an Updates an den richtigen Stellen. Viele Lüfterplätze, aktuelle (USB 3.0) Anschlüsse und eine mitgelieferte Lüftersteuerung sprechen für das Gehäuse. An einigen Ecken besteht dennoch Nachholbedarf, wie unser Test zeigte. Zwar ist die Verarbeitung des Gehäuses auf einem hohen Niveau, dennoch könnte Xigmatek hier und da noch nachbessern. Gerade was die Auswahl der Lüfter betrifft, hätte sich der Hersteller auf eine Alternative verlassen sollen, denn Lüfter mit Lagerklackern gehören im wahrsten Sinne des Wortes nicht zum guten Ton. Da mag auch ein Laufwerksschacht für Slim-Line Laufwerke nicht darüber hinweg trösten, da dieser in den allermeisten Fällen keine Verwendung finden wird. Ein entsprechendes Laufwerk bietet in der Regel nicht mehr Funktionen, kostet dafür jedoch eine einiges mehr als ein vergleichbares größeres Schwestermodell. Durch die Kabelführung wird der Einbau eines solchen Laufwerks obendrein eine sehr aufwändige Angelegenheit.

Ein lockerer Power-Knopf und eine abgebrochene Halterung für die Laufwerksblenden stehen zwar ebenfalls auf der Negativliste, werden aber von der "Leather-Touch"-Oberfläche aufgewogen. Unseren Befürchtungen, dass eine solche Oberfläche schwer zu reinigen oder kratzempfindlich wäre, haben sich nicht bestätigt. Außerdem konnten wir eine starke Staubansammlung im Gehäuse nach einigen Wochen Testzeit feststellen, die von den Meshgittern nicht abgefangen wurde. Auf die Frage, ob das Gehäuse sein Geld wert ist, können wir guten Gewissens mit "Ja" antworten und verleihen dem Xigmatek Midgard II hiermit den Hardware-Factory Silber-Award. Für den Preis-Leistungs-Award hat es bei einem Straßenpreis von ca. 62 Euro leider nicht ganz gereicht.


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