LC-Power Titus_X

Erstellt am: 10.06.2012 um 18:00 Uhr von Kai Tubbesing.

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LC-Power Titus_X

Die Silent Power Electronics GmbH gehört mit ihrer Marke LC-Power zu den fest etablierten Anbietern von vor allem Netzteilen und PC-Gehäusen auf dem deutschen Markt, wenngleich diesen Komponenten in der Vergangenheit nicht immer der beste Ruf anhaftete – aber: Auch am Beispiel der jüngsten Unternehmensentwicklung von LC-Power lässt sich erfreulicherweise aufzeigen, dass sich der Markt für Computerhardware in einem qualitativen Umbruch zugunsten der Konsumenten befindet. Mit einem deutlich ambitionierteren Auftreten hinsichtlich optischer Gestaltung sowie Ausstattung und Qualität der eigenen Produktpalette wendet man sich zunehmend explizit an eine anspruchsvollere Kundengruppe, wie beispielsweise die aktuelle Netzteil-Generation in diversen Leistungsklassen mit 80Plus Bronze-, Silber und Gold-Zertifizierung zeigt. Aber auch das Portfolio an Gehäusen wurde gründlich überarbeitet und richtet sich mit einer Vielzahl an Belüftungsoptionen und teils aggressiver Optik an Spieler sowie Besitzer leistungshungriger Hardware. Aus der Reihe dieser Produkte hat es mit dem LC-Power Titus_X (Pro-917B) ein Vertreter der unteren Mittelklasse im Preisbereich bis 50,-€ in unser Testlabor geschafft, das mit Ausstattungsmerkmalen wie einem entfernbaren Festplattenkäfig, serienmäßig verbautem 190 mm-Seitenlüfter und einigen Kabelmanagement-Optionen augenscheinlich auf der Höhe der Zeit zu sein scheint. Ob es sich dabei um einen Blender oder ein solides Grundgerüst für den Aufbau des eigenen Gaming-PCs handelt, soll im folgenden Test geklärt werden.


Spezifikationen und Lieferumfang

Spezifikationen LC-Power Titus_X (Pro-917B)
Maße (LxBxH) 470x200x490 mm
Gewicht ca. 6,5kg
Material Stahlblech, Kunststoff (Frontblende)
Formfaktor ATX, Micro-ATX
Einbauschächte intern 3x 3,5"
3x 2,5"
Einbauschächte extern 3x 5,25"
1x 3,5"
Anschlüsse Front 4x USB 2.0 (ab ca. Juli 2012 mit 2x USB 3.0 & 2x USB 2.0)
1x eSATA
1x HD Audio / AC97
Lüfter maximal 1x 120 mm Front
1x 120 mm Boden
1x190 mm oder Größer im Seitenteil
(Lochdiagonale 215 oder 235 mm)
1x 120 mm Heck
Lüfter vorinstalliert 1x120 mm Front (800 U/min) (rot beleuchtet)
1x190mm Seitenteil (800 U/min) (rot beleuchtet)
PCI-Steckplätze 7
Höhe CPU-Kühler 165 mm (184 mm bei demontiertem Seitenlüfter)
Länge Grafikkarte 295 mm (410 mm bei entferntem Festplattenkäfig)
Besonderheiten schraubenlose Montage der Laufwerke, oberer Festplattenkäfig entfernbar, Kabelmanagement


Das Titus_X ist mit einem Gewicht von unter 7 kg ein echtes Leichtgewicht im Bereich der Midi-Tower. Erreicht wird diese Gewichtsreduktion, indem für Teile des eigentlichen Gehäusechassis wie etwa der Rückseite etwas dünneres Stahlblech verwendet wird, für Anbauteile wie Seitenwände oder den Gehäusedeckel hingegen ein merklich stärkeres Material, sodass die Gesamtstabilität und Verwindungssteifigkeit im zusammengebauten Zustand keineswegs zu leiden hat.

Die Lieferung erfolgt in einem bunt bedruckten Karton, der neben ersten Bildern die Grundspezifikationen des Testkandidaten preisgibt. Darin eingefasst befindet sich das Titus_X in Passform-Halterungen aus Styropor. Aufgrund des geringen Gewichts ist das Auftreten von unerwünschten Transportschäden somit unwahrscheinlich. Das herstellerseitig beigegebene Zubehör beschränken sich – abgesehen von der durchaus passablen Ausstattung mit einem 120 und einem 190 mm Lüfter – auf das Nötigste in Form von Abstandshaltern und Schrauben zur Montage der zu verbauenden Hardware, roten Laufwerkschienen für die drei untenliegenden 3,5“ Einschübe und einen kleinen Piezo-Lautsprecher.

Umverpackung mit aufgedruckten GrundspezifikationenDank des geringen Gewichts sitzt das Gehäuse sicher in der Styropor-HalterungDas Zubehör umfasst Laufwerksschienen, Schrauben und einen Lautsprecher

Der Ersteindruck erweist sich als überraschend gut. Das Gehäuse und insbesondere seine Seitenteile sind von guter, stabiler Qualität und Haptik. Es gibt keinerlei Lackmängel am Testobjekt und generell macht die Verarbeitung einen guten, soliden Eindruck. In der Preisklasse bis 50,-€ reiht sich das LC-Power Titus_X somit überraschend in vorderster Reihe ein.


Äußeres Erscheinungsbild

Das moderne Erscheinungsbild wirkt insgesamt homogen und gefällig – der große Seitenlüfter wurde optisch ansprechend in das Konzept integriert, die Front wird durch den teilweisen Einsatz von Kunststoff in Klavierlack-Optik und die roten Applikationen in Form der Lufteinlassgitter links und rechts sowie des zentral angeordneten „X“ bestimmt. Das sieht im Gesamtkontext wirklich gut aus, bringt jedoch die materialtypische Anfälligkeit für Fingerabdrücke mit sich.

Titus_X im Halbprofil - sieht gut aus!Die Frontblende wird von Hochglanzplastik und roten Applikationen dominiert

Die frontal oben angebrachten Bedienelemente umfassen neben dem Ein-/Ausschalter sowie Resetknopfdie obligatorischen HD-/AC97-Audio Anschlüsse auch vier USB 2.0 [Update: Wie der Hersteller uns mitteilte, verfügt die nächte ausgelieferte Serie über 2x USB 3.0 und 2x USB 2.0 - im Zweifelsfall ist daher beim Händler nachzufragen - Anm. d. Verf.] und einen eSATA-Anschluss (zwei der USB-Anschlüsse sowie der Resetknopf sind auf dem Deckel angebracht und hier nicht zu sehen). Darunter zeigen sich drei Blenden vor den 5,25“ Schächten. Die oberste Blende ist mit einem Klappmechanismus versehen, sodass das verbaute Laufwerk hinter ihr angebracht werden kann – wünscht der Anwender den Einsatz mehrerer Laufwerke, müssen die darunterliegenden Blenden entfernt werden. Im unteren Teil der Front ist der verblendete Einschub für ein externes 3,5“ Laufwerk zu erkennen, an den schließlich der Einlass für den frontal ab Werk verbauten und rot beleuchteten 120 mm Lüfter anschließt. Auf einen Luftfilter wurde hier leider verzichtet.

Die Frontanschlüsse - zwei weitere USB-Anschlüsse und den Reset-Schalter gibt es auf der OberseiteVon den 5,25 Blenden verfügt lediglich die oberste über einen KlappmechanismusHinter der mittleren Blende verbirgt sich der 3,5An der leicht aggressiv gestylten Front wirkt besonders das rote Lochblech interessant

Die linke Seitenansicht zeigt ein aus designtechnischen Gründen von dünnen Streifen durchsetztes Seitenfenster und den großen, ebenfalls rot beleuchteten und komplett transparenten 190 mm Lüfter. Die rechte Seite gibt sich demgegenüber klassisch-schlicht. Der Gehäusedeckel bietet keinen weiteren Belüftungsoptionen. Vorne sind die beiden bereits erwähnten USB-Anschlüsse sowie der Resetknopf zu sehen. Außerdem verfügt das Titus_X hier über eine Einbuchtung mit einer rauen Grundfläche – praktisch, um hier diverse Kleinigkeiten abzulegen.

Der große Seitenlüfter und die Sichtscheibe wurden optisch gelungen in das Seitenteil integriertDas rechte Seitenteil bietet keine BesonderheitenBlick auf den Gehäusedeckel - hier werden...... weitere USB-Anschlüsse und eine kleine Ablagefläche geboten

Mit dem Platz für einen optional anbringbaren 120 mm Lüfter und zwei Schlauchdurchlässen kann das Heck aufwarten. Es ist bereits hier zu sehen, dass die PCI-Blenden glücklicherweise gesteckt sind und wiederverwendet werden können, was leider immer noch nicht unbedingt selbstverständlich ist. Das Netzteil wird am Boden des Gehäuses angebracht. Abschließend präsentiert sich das Titus_X an der Unterseite mit zwei Lüfteröffnungen, von denen eine als Frischluftzufuhr für das Netzteil angedacht ist (so der Anwender dieses von unten saugend montiert) sowie die zweite als Anbringungsmöglichkeit für einen optionalen Bodenlüfter mit 120 mm Rahmenbreite. Die Standfüße sind ausreichend hoch, um auch dem Netzteillüfter eine adäquate Frischluftzufuhr zu ermöglichen. Man hätte hier ein etwas weicheres Material wählen können, um beispielsweise beim Aufstellen des Gehäuses auf Tischplatten eine bessere entkoppelnde Wirkung erzielen zu können, aber während des Tests konnten diesbezüglich keine unangenehmen Auffälligkeiten festgestellt werden. Zudem vermisst man einen Luftfilter vor der Netzteilöffnung – hier sind jedoch Bohrungen vorhanden, die es ermöglichen, bei Bedarf selbst einen entsprechenden Filter anzubringen oder man greift gleich auf ein Modell mit magnetischer Halterung zurück.

Blick auf die Rückseite - die Seitenteile werden mit Rändelschrauben befestigtHier hätten wir uns einen Luftfilter für die Einsaugöffnung des Netzteils gewünscht


Innerer Aufbau

Die Innenansicht des Titus_X zeigt zunächst ein ausreichend groß dimensioniertes Loch im Mainboard-Tray, das Kühlerwechsel auch im eingebauten Zustand des Mainboards ermöglicht. Zudem sind mehrere Durchlässe zu erkennen, die für ein ordentliches Kabelmanagement genutzt werden können. Diese sind zwar nicht gummiert, dafür aber nicht scharfkantig und in ausreichender Anzahl vorhanden. Zusätzlich gibt es eine ganze Reihe kleiner Ösen, an denen die rückseitig verlegten Kabel mit Kabelbindern befestigt werden können. Mit etwa 7,5 mm ist der Platz zwischen der Rückseite des Mainboard-Trays und der Seitenwand zwar nicht gerade üppig bemessen, dennoch ist bei sauberem Arbeiten Kabelmanagement problemlos möglich. Wir vermissen lediglich eine Öffnung links oben [also neben der Öffnung im Mainboard-Tray zum Wechsel von mittels gesonderter Backplate verschraubten CPU-Kühlern - Anm. d. Verf.], durch die der vier beziehungsweise achtpolige Stecker des Netzteils zur Stromversorgung des Prozessors direkt über dem Anschluss auf dem Mainboard verlegt werden könnte.

Der Innenaufbau ermöglicht ein ordentlich-aufgeräumtes Verbauen der HardwareÜber zahlreiche Ösen lassen sich rückseitig Kabel mit Kabelbindern verlegen

Für 5,25“ sowie die 3,5“ und 2,5“ Laufwerke im mittleren Käfig stehen Schnellbefestigungsverschlüsse zur Verfügung, die den verbauten Laufwerken einen guten Halt geben – zumal LC-Power sein Titus_X gleich beidseitig damit bestückt hat. Der untere Käfig fasst 3,5“ Laufwerke, die hier mittels der mitgelieferten Einschubschienen arretiert werden können. Bei Bedarf lässt sich der mittlere Laufwerkskäfig durch das Lösen einiger Schrauben komplett entfernen und ermöglicht so, bis zu 410 mm lange Grafikkarten im Titus_X unterzubringen.

Laufwerke werden beidseitig mit Schnellverschlüssen befestigtDabei wurde auch an Platz für 2,5Der mittlere Käfig lässt sich komplett herausnehmen, um beispielsweise Platz für lange Grafikkarten zu schaffemUnten sind fest vernietete Einschübe für 3,5

Die Betrachtung des Innenbodens zeigt die Ansaugöffnung für das Netzteil und einen zusätzlich möglichen 120 mm Lüfter. Für die Entkoppelung des Stromspenders wurden vier weiche und somit wirksame Gummiauflagen verbaut. Die darüber liegenden Slotblenden sind einzeln gesteckt und somit problemlos wiederverwendbar. Obwohl sie nicht verschraubt sind, halten sie stabil in den einzelnen Slots – eine Lösung, die uns ausgesprochen gut gefällt, da sie ein schnelles Wechseln ermöglicht.

Für das Netzteil steht eine Gummientkoppelung bereitDie wiederverwendbaren, gesteckten Slotbelnden sind eine guten LösungSchade, daß nicht schon ab Werk ein zusätzlicher Lüfter am Heck angebracht ist - die mitgelieferten Lüfter sind nämlich wirklich ordentlich.

Die Vorderseite unter der Frontblende bietet lediglich herausbrechbare Bleche vor den einzelnen Slots und zeigt den Blick auf den rot beleuchteten, ab Werk angebrachten Frontlüfter.

Die schlichte, nackte Front unter der BlendeFrontblende von hinten - hier sieht man noch einmal den Federzug für die oberste Slotblende

Beide Lüfter arbeiten laut Herstellerangabe mit 800 U/min (+/- der obligatorischen 10% Toleranz). Aus diesem Grund stört es nicht, dass sie lediglich über einen regulären 4-Pin-Molex-Anschluss direkt ans Netzteil angeschlossen werden, schließlich ist die Regelung der Lüfter über einen 3-Pin- oder 4-Pin-PWM-Lüfteranschluss angesichts der geringen Drehzahl nicht nötig. An der Seitenwand zeigen sich unterschiedliche Anschraubmöglichkeiten für Lüfter – sollte man also das mitgelieferte 190 mm Exemplar ersetzen wollen, so stehen einem Anschraubpunkte mit einem diagonalen Abstand von 215 und 235 mm zur Verfügung. Ob ein alternativer Lüfter passt, muss im Einzelfall nachgemessen werden – die Lochabstände bei Lüftern mit mehr als 140 mm Rahmenbreite sind nicht genormt und können sich daher unterscheiden – umso besser, dass LC-Power hier mitgedacht hat.

190mm Seitenlüfter, rot beleuchtetEbenso verfügt der Frontlüfter über eine rote LED-Beleuchtung


Testsystem, Montage und Inbetriebnahme

Hardware-Testsystem
Mainboard Gigabyte GA-Z68XP-UD4
Prozessor Intel Core i5-2500K
RAM 1x4096MB G.Skill DDR3-1333
Grafikkarte MSI N470GTX Twin FrozrII
Festplatte 320GB Samsung HD322GJ
Netzteil 850W Xilence XQ Rev. 2
Betriebssystem Windows 7 Home Premium x64
Sonstiges Aqua Computer Aquaero 5 LT (Lüftersteuerung)

Leider ist unser Referenzkühler, der Xilence M612 Pro, einige wenige Millimeter zu hoch für das LC-Power Titus_X bei verbautem Lüfter in der Seitenwand. Aus diesem Grund haben wir mit dem Cooler Master Gemin II SF524 auf einen Top-Blow-Kühler zurückgegriffen, zu dem ebenfalls in Kürze ein Test auf Hardware-Factory erscheinen wird. Dank der starken Seitenbelüftung des Titus_X ist es sicherlich interessant zu sehen, wie sich ein Modell dieser Bauform noch einmal gegenüber dem Test im Sharkoon Rebel9 Economy verbessern wird.

Die Montage der in der Tabelle aufgeführten Bauteile geht schnell und problemlos vonstatten. Scharfe Kanten sucht man vergeblich, das Gehäuse ist von innen wie außen sauber verarbeitet und lackiert und die Laufwerke sitzen in allen Käfigen stramm und ohne großes Spiel an den Schnellverschlüssen oder Einschubschienen.
Auch wenn der rückseitige Platz zur Unterbringung der Kabel knapp bemessen ist, ist ein ordentliches Verlegen dennoch möglich [mit etwas mehr Mühe natürlich auch noch ordentlicher als auf dem untenstehenden Bild – Anm. d. Verf.].

Die Lüfter lassen im Betrieb ein sehr leises Lagergeräusch (Rattern) vernehmen, allerdings verrichten sie ihren Betrieb insgesamt erstaunlich laufruhig und leise bei einer geringen Drehzahl ohne gesonderte Regelung und wirken keineswegs störend, was uns durchaus überrascht hat. Außergewöhnliche Vibrationsübertragungen können wir im Einsatz nicht feststellen. Auch die (ohnehin relativ vibrationsarme) verwendete Festplatte aus der Samsung Spinpoint F4 Reihe sorgt diesbezüglich für keinerlei Probleme. Die Entkoppelung des Netzteils funktioniert gut, lediglich die Standfüße des LC-Power Titus_X hätten gern aus einem noch etwas weicheren Material gefertigt werden können, um beispielsweise Geräuschübertragung auf dünne, hölzerne Tischplatten gänzlich zu unterbinden. Für den Dauerbetrieb hätten wir uns allerdings zumindest einen Staubfilter für die Einsaugöffnung des Netzteils gewünscht. Die Ablichtung der stimmungsvollen roten Beleuchtung der verbauten Lüfter haben wir uns natürlich nicht nehmen lassen – gerade in einem halb abgedunkelten Raum macht das Titus_X mit dem großen Seitenlüfter eine wirklich gute Figur.

Zugegeben: Man hätte noch etwas mehr Zeit ins Kabelmanagement investieren können ;)Der rote Frontlüfter scheint bei leicht abgedunkeltem Raum durch das LochblechDer Seitenlüfter wirft eine roten Schein auf die verbaute Hardware


Testablauf und Resultate

Zur Messung maximal zu erreichender Temperaturen wird das System etwas mehr als eine Stunde unter Volllast gesetzt: Während Prime95 (Small FTTs) für die Auslastung der einzelnen Rechenkerne des Core i5-2500K zuständig ist, nutzen wir zur Auslastung der MSI N470GTX TwinFrozr II das auf Furmark basierende, erweiterte Herstellertool „MSI Kombustor“. Wir messen anschließend die Temperaturen der CPU (arithmetisches Mittel der jeweiligen Temperatur der vier Kerne), des Sensors auf dem Mainboard für die Umgebungstemperatur, der Festplatte und der Grafikkarte unter zusätzlicher Angabe der Drehgeschwindigkeit ihrer Lüfter. Als Vergleichswert dienen die Temperaturwerte, die wir im Sharkoon Rebel9 Economy gemessen haben, in dem vorne und rückseitig jeweils ein auf 1200 U/min heruntergeregelter 120 mm Xilence 2ComponentFan verbaut wurde. Zusätzlich entlüftend wirkt hier auch das an der Oberseite verbaute Netzteil.
Das LC-Power Titus_X unterziehen wir zweier Testdurchläufe – einmal mit der Lüfterbestückung durch den Hersteller und das andere Mal mit einem zusätzlichen 120 mm Lüfter im Heck mit 1200 U/min.

Die Raumtemperatur lag während des gesamten Tests bei 19 °C.

Die erreichte mittlere Kerntemperatur im LC-Power Titus_X ist im Vergleich zum Sharkoon Rebel9 deutlich besser. Schon unter Verwendung der lediglich langsam drehenden (und dafür leisen) ab Werk verbauten Lüfter werden die Temperaturen im Rebel9 um mehr als 1,5 °C unterboten - letzteres ist allerdings mit bei 1200 U/min deutlich schneller drehenden und somit lauteren Lüftern bestückt. Setzt man einen zusätzlichen 120 mm bei 1200 U/min an die Rückwand des Titus_X, wächst der Temperaturunterschied gar auf über 5 °C. Das spricht für eine effektive Belüftung.

Die zweite Messung bestimmt die Temperatur, die durch den entsprechenden Sensor auf dem Mainboard wiedergegeben wird. Wir nehmen dies als Maß für die Umgebungstemperatur. Leider ist uns die Temperatur im Sharkoon Rebel9 nach der Fertigstellung der Testreihe verloren gegangen und kann hier nicht wiegergegeben werden. Für das Titus_X zeigt sich jedoch, dass es bei seinen ohnehin schon guten Werten durch einen zusätzlichen 120 mm Lüfter noch einmal deutlich profitiert. Die Umgebungstemperatur kann von 43 °C auf 36 °C gesenkt werden.

Ein ähnliches Ergebnis zeichnet sich für die Grafikkarte ab - die GTX470 ist bekannt für ihren nicht unerheblichen Stromverbrauch und trotz der seitens MSI verbauten guten Kühllösung können ihre Lüfter in einem schlecht belüfteten Gehäuse schnell auf Touren kommen und andere Komponenten bezüglich der Lautstärke schnell übertönen. Und hier setzt sich fort, was wir bisher schon festhalten konnten: Im Titus_X erreichen wir mit 68 °C bzw. 70 °C signifikant niedrigere Temperaturen als im Vergleichsgehäuse, in dem die Temperatur auf bis zu 75 °C ansteigt. Viel schwerwiegender ist aber die damit einhergehende Zunahme der Lüfterdrehzahl des TwinFrozr II Kühlers: Während die Karte unter voller Last im LC-Power Gehäuse bei akzeptablen 2130 beziehungsweise 1930 U/min ihren Dienst verrichtet, steigt die Geräuschkulisse im Rebel9 bei bis zu 2910 Umdrehungen deutlich hörbar an.

Lediglich in der letzten Messung zeigt sich ein umgekehrtes Bild: Durch die komplette Mesh-Front erhält die verbaute Festplatte in unserem Vergleichsgehäuse eine etwas bessere Luftzufuhr als im LC-Power Titus_X und bleibt 25 °C kühl, während die Werte im Testkandidaten mit 32 °C und 26 °C geringfügig höher ausfallen. Alle Werte befinden sich jedoch in einem absolut unbedenklichen Rahmen der Normalität, ein echter Vorteil besteht somit nicht durch die marginal bessere Kühlung dieses Laufwerks.


Fazit

LC-Power scheint mit der aktuellen Gehäusegeneration einen wirklich beachtlichen Schritt nach vorne gemacht zu haben: Die Konstruktion und Verarbeitung kann in der Preiskategorie bis 50,-€ in der vorderen Reihe mitmischen: Gerade die stabilen Seitenwände sowie der Gehäusedeckel verleihen dem Titus_X eine überdurchschnittliche Stabilität. Lediglich der Innenkäfig wirkt im Vergleich etwas labiler, erhält jedoch bei verbauter Hardware automatisch eine höhere Verwindungssteifigkeit.

Als Stärke des Titus_X ist sicherlich die Belüftung zu nennen: Bei einer niedrigen Drehzahl von 800 U/min konnte das Belüftungskonzept vor allem aufgrund des großen Seitenlüfters bei geringer Lautstärke durch gute Temperaturwerte überzeugen. Bedauerlich ist, dass nicht schon ab Werk ein zusätzlicher 120m Lüfter angebracht wurde, durch den sich im Test noch einmal signifikant verbessetere Messwerte festhalten ließen. Ein USB 3.0 Anschluss an der Front wäre wünschenswert gewesen [Update: Wie bereits obenstehend angemerkt, werden die aktuellen Modelle mit 2x USB 3.0 und wx USB 2.0 ausgeliefert - Anm. d. Verf.], abgesehen davon befindet sich das LC-Power Titus-X mit den gebotenen Features wie schraubenloser Montage, Kabelmanagement-Optionen und dem gebotenen Platz für CPU-Kühler und Grafikkarten jedoch auf der Höhe der Zeit. Während das Fehlen von Luftfiltern an den Öffnungen der einsaugenden Gehäuselüfter aufgrund des verwendeten Überdruck-Prinzips als weniger kritisch angesehen werden kann, stellt das Fehlen eines Staubfilters unter dem Netzteil die einzige wirkliche Schwäche dar - hier sollte der Hersteller nachbessern. Alternativ empfehlen wir dem interessierten Käufer die Anschaffung eines magnetischen Staubfilters für die Ansaugöffnung des Netzteils im Boden, der schon für knapp 4,-€ verfügrbar ist.

Trotz dieses Mangels können wir dem für knapp unter 50,-€ erhältlichen Gehäuse von LC-Power als eine auch für hitzköpfige Gaming-Hardware durchaus solide Basis jedoch unsere Empfehlung aussprechen und vergeben angesichts des guten Preis-/Leistungsverhältnisses durch den beinhalteten 190 mm Seitenlüfter sowie die überdurchschnittliche Verarbeitungsqualität noch einen knappen Silber Award.

 

 


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