Inter-Tech Eterno A6 Confident

Erstellt am: 17.06.2012 um 22:50 Uhr von Kai Tubbesing.

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Bereits seit 1996 ist das Langenhagener Unternehmen Inter-Tech auf dem europäischen Markt für Computerhardware aktiv – während man das Augenmerk zunächst vor allem auf den OEM-Bereich richtete, zeichnete sich in den letzten Jahren auch eine zunehmende Aktivität auf dem Retailmarkt ab. Neben der bekannten Netzteilmarke „Coba Nitrox“ bietet Inter-Tech unter dem Namen „Eterno“ seit einiger Zeit auch eine Reihe von Gehäusen für den Gaming-Markt an, die sich tatsächlich nicht nur durch einen günstigen Preis, sondern auch durch einige innovative Merkmale auszeichnen konnten und leider viel weniger Aufmerksamkeit seitens der Fachpresse erlangten, als sie es verdient hätten. Aus diesem Grund haben wir uns mit dem Eterno A6 Confident, das weltweit erste verfügbare Gehäuse im RTX-Format, geschnappt (das Mainboard wird um 180° gedreht auf dem Kopf stehend verbaut), das auch über diese Besonderheit hinaus durch die Platzierung des Sichtfensters auf der ungewöhnlichen rechten Gehäuseseite attraktiv scheint. Zusammen mit den drei ab Werk verbauten und blau beleuchteten 120 mm Lüftern, der blauen Innenlackierung  sowie einem Preis von lediglich um 40,- € ergibt sich eine augenscheinlich interessante Konzeption mit Preisbrecherpotential, die es auf unseren Prüfstand geschafft hat. Alternativ bietet Inter-Tech mit dem Eterno A6 Superior-RTX ein weitestgehend baugleiches Modell an, dass sich nur durch die optisch anders gestaltete Frontblende von unserem Testkandidaten unterscheidet. Die Ergebnisse dieses Tests sind somit weitestgehend übertragbar.


Spezifikationen und Lieferumfang

 

Spezifikationen Inter-Tech Eterno A6 Confident-RTX
Maße (LxBxH) 475x200x485 mm
Gewicht ca. 5,5 kg
Material Stahlblech, Kunststoff (Frontblende)
Formfaktor RTX (ATX, Micro-ATX um 180° gedreht)
Einbauschächte intern 7x 3,5"
1x 3,5" oder 2,5"
Einbauschächte extern 3x 5,25"
1x 3,5"
Anschlüsse Front 1x USB 3.0 oder 2.0
1x USB 2.0
HD Audio
Lüfter maximal 1x 120 mm Front
2x 120 mm Seite
2x 120 mm Oberseite
1x 120 mm Heck
Lüfter vorinstalliert 2x 120 mm Oberseite (1200 U/min) (blau beleuchtet)
1x 120 mm Heck (1200 U/min) (blau beleuchtet)
PCI-Steckplätze 7
Höhe CPU-Kühler 170 mm (145 mm bei optional verwendetem Seitenlüfter)
Länge Grafikkarte 265 mm (400 mm bei Hineinragen in 5,25" Käfig)
Besonderheiten schraubenlose Montage der Laufwerke, Kabelmanagement, RTX-Format

Inter-Techs Eterno A6 Confident-RTX gehört mit unter 6 kg zu den leichtesten Gehäusen im Bereich der Gaming-Midi-Tower. Dennoch erhält man hier dem ersten haptischen Eindruck nach zu urteilen Qualität im Bereich des guten Mittelfelds, die im Großen und Ganzen dem Verarbeitungsniveau unseres Referenzgehäuses von Sharkoon, dem Rebel 9 Economy, entspricht. Von innen kann das A6 Confident im direkten Vergleich sogar mit einer spürbar besseren Verarbeitung punkten (scharfe Kanten sind nicht vorhanden): Vor allem die blaue Lackierung erweist sich als angenehm robust, sodass man gemessen am sehr niedrigen Preis einen ordentlichen Gegenwert erhält. Das Zubehör umfasst neben den zur Montage der einzelnen Komponenten nötigen schwarzen Schrauben einen Piezo-Lautsprecher sowie insgesamt zehn farblich passende Kabelbinder, mittels derer sich die durch das Gehäuse gebotenen Kabelmanagementoptionen optimal nutzen lassen.

Das A6 Confident-RTX wird gut gepolstert in Passform-Halterungen aus Styropor in einem Pappkarton geliefert, dessen Aufdruck bereits das innovative Kühlkonzept hervorhebt. Hier arbeitet der Hersteller in der Lüfterbestückung ab Werk nach dem Unterdruck-Prinzip: Alle drei verbauten Lüfter saugen die Wärme aus dem Gehäuse heraus. Über den dadurch entstehenden Unterdruck wird automatisch kühlere Raumluft von außen über die Front und die Öffnungen im Seitenteil angesaugt. Ziel des ungewöhnlich gedrehten Aufbaus (RTX-Format) soll es sein, die warme Abluft in ihrem natürlichen Drang an die Oberseite zu unterstützen und so effektiv abzuführen – dafür sorgt vor allem die Doppelbestückung mit 120 mm Lüftern an der Oberseite. Wie sich dieses Konzept in der Praxis schlägt, wird sich im folgenden Test zeigen. Zunächst möchten wir den Kandidaten jedoch im Detail vorstellen.

Die Verpackung in Form eines schlichten PappkartonsDas Zubehör ist erfreulicherweise in passendem Schwarz gehalten

 


Äußeres Erscheinungsbild

Für eine Überraschung sorgt die Platzierung der Sichtscheibe auf der rechten statt der üblicherweise linken Seite des Eterno A6 Confident von Inter-Tech – der Wunsch nach Gehäusen mit einem solchen seitenverkehrten Aufbau wurde zwar schon von vielen verschiedenen Seiten geäußert, aber seitens der Hersteller bis auf wenige Ausnahmen nur selten gehört (Silverstone bietet mit den erheblich teureren Raven- und Fortress-Modellen entsprechende Lösungen an). Viele Enthusiasten besitzen mehr als einen PC und durch derart gestaltete Gehäuse erhält man die Möglichkeit, rechts wie links vom Anwender eine Hardware-Behausung mit Sichtscheibe für den Blick auf ein attraktives Inneres zu platzieren. Insgesamt wirkt das  Eterno A6 Confident ungewöhnlich, aber nicht aufdringlich.

Auf den ersten Blick ungewöhnlich: Seitenfenster auf der rechten Seite

Das Design der Front bestimmt die Aufteilung in einzelne Blenden. Dabei sind allerdings nur die drei oberen wirklich herausnehmbar und sitzen vor den Einschüben für die 5,25“ Laufwerke. Bei jenen, die sich im unteren Drittel finden, handelt es sich lediglich um eine optische Spielerei – sie befinden sich direkt vor dem Festplattenkäfig sowie dem Montageplatz für den Frontlüfter und sind nicht demontierbar. Erfreulicherweise sind sowohl die echten Blenden im oberen, als auch die Scheinblenden im unteren Bereich mit Staubfiltern versehen. Dezent stechen der zentral positionierte Power- sowie der kleine, links angebrachte Reset-Knopf unter den Anschlüssen des Frontpanels hervor: Sie verfügen über eine blaue Metallic-Lackierung. Das Frontpanel selbst bietet neben den üblichen HD-Audio-Anschlüssen auch jeweils einen Steckplatz für USB 2.0 sowie 3.0 Geräte. Hinter dem „Eterno“-Aufkleber befindet sich die Blende für den Montageplatz des extern zugänglichen 3,5“ Laufwerks.

Die Front - alle Bedienelemente wurden hier mittig platziertAuffällig sind Power- und Resetschalter in einem Metallic-Blau-FarbtonDie augenscheinlichen Blenden an der unteren Front sind lediglich ein Designelement

Die linke Gehäuseseite bietet, wie bereits erwähnt, kein Fenster, sondern eine Ausbuchtung im Seitenteil. Die Möglichkeit zum Blick auf die verbaute Hardware wurde auf der rechten Seite angebracht und offenbart zudem zwei optional nutzbare Montageplätze für 120 mm Lüfter. Aufgrund der leicht keilförmigen Form des Sichtfensters bleibt ein im obersten Einschub angebrachtes 5,25" Laufwerk außerhalb des direkten Blickfelds.

Ansicht des linken Seitenteils mit einer AussparungEin Blick durch das Seitenfenster bietet den Blick auf die teilweise blaue Lackierung des Innenraums

Der Luftauslass für die beiden Lüfter im Gehäusedeckel wurde vom Hersteller mit einer großflächigen Plastikblende versehen - da hier kein gesonderter Staubfilter angebracht wurde, kann hier allerdings beim Stillstand der im Betrieb herausblasenden Lüfter Staub eindringen. Der Blick auf den Boden überrascht demgegenüber mit einem solchen Filter für den Ansaugbereich des Netzteils – ein Ausstattungsmerkmal, das gerade im unteren Preissegment immer noch viel zu selten anzutreffen ist. Im Falle des Eterno A6 Confident-RTX handelt es sich dabei um ein Bauteil aus einem weichen, biegsamen Kunststoff, sodass der Filter leicht aus seiner Halterung entfernt und nach der Reinigung wieder an ihr angebracht werden kann. Die Standfüße sind zwar ausreichend hoch, um dem Netzteil eine angemessene Beatmung zu ermöglichen, allerdings sind sie auch aus einem sehr harten Material gefertigt und verfügen somit über keinerlei entkoppelnde Wirkung – beim Betrieb auf dem Fussboden macht sich dies nicht bemerkbar, bei der Platzierung auf einer dünnen, hölzernen Schreibtischplatte könnten hingegen unter Umständen störende Vibrationen übertragen werden.

Die Optik der Oberseite wird vor allem durch die Blende vor den beiden Top-Lüftern gekennzeichnetDie Unterseite ist bis auf die Öffnung zur Belüftung des Netzteils geschlossen, die...... über einen abnehmbaren Filter verfügt

Erstmals deutlich wird der ungewöhnlich gedrehte Aufbau des RTX-Gehäuses beim Betrachten der Rückseite – die PCI-Steckplätze befinden sich oben, die Aussparung für die ATX-Blende des Mainboards darunter und das Netzteil am Boden. Im Bereich unter den PCI-Steckplätzen sind einige Schlauchdurchlässe für eine mögliche Wasserkühlung angebracht. Diese sind nicht gummiert, sondern mit herausbrechbaren Blenden versehen. Das ist vielleicht die eleganteste Lösung, erfüllt aber durchaus unauffällig seinen Zweck. Die Seitenwände wurden mit jeweils zwei Rändelschrauben arretiert.

Ansicht der Rückseite: Hier zeigt sich der ungewöhnliche RTX-Aufbau


Innerer Aufbau

Näher erschließt sich das RTX-Konzept bei der Betrachtung des Innenraums, anhand dessen sich der vorgesehene, um 180° gedrehte Einbau des Mainboards erkennen lässt. Positiv hervorzuheben ist vor allem die robuste und dick aufgetragene blaue Innenlackierung. Hier zeigt sich zwar der ein oder andere kleine Einschluss im Lack selbst, dafür verzeiht dieser aber selbst Abrutscher mit scharfen Gegenständen beim Einbau. Als erfreulich sind zudem die zahlreichen Möglichkeiten für ein effektives Kabelmanagement zu bezeichnen, die auch mehrere kleine Durchlässe an der Oberseite des Mainboard-Trays umfassen, wodurch die Kabel der Bedien- und Leuchtelemente des Gehäuses wie HD-Audio-Stecker oder Power- und Resetknopf nahezu unsichtbar verlegt werden können. Das Kabel des 4- beziehungsweise 8-Pin Steckers für die Spannungsversorgung der CPU stellt generell kein Problem dar, da sich die Oberseite des gedreht angebrachten Mainboards direkt über dem Netzteil befindet. Gerade dieser Kabelstrang ist bei sehr vielen Netzteilen für ein Verlegen hinter dem Mainboard-Tray zu kurz gehalten, was im Inter-Tech Eterno A6 Confident jedoch kein Problem darstellt. Eine Gummierung der Durchlässe ist nicht vorhanden, das Blech wurde allerdings an den Aussparungen zur Rückseite hin umgebogen, sodass sich ein ausreichend dicker, abgerundeter Rand ergibt, um auch empfindliche Kabel problemlos verlegen zu können. Die Ansicht der Rückseite zeigt zudem eine Reihe von Ösen, an denen sich die rückseitig verlegten Netzteilkabel mit Kabelbindern festzurren lassen. Der hierfür vorgesehene Platz beträgt dank der Ausbuchtung in der Seitenwand komfortable 15 mm zwischen selbiger und der Rückseite des Mainboard-Trays.

180° gedrehter Mainboard-Einbau und reichlich Öffnungen zur Realisierung eines ordentlichen KabelmanagementsVor allem die Ösen an der Rückseite erleichtern das gezielte Verlegen von KabelnDie Aussparung im Seitenteil sorgt für ausreichend Platz, um auch das störrische 24-Pin Kabel des Netzteils problemlos unterzubringen

Eine gesonderte Netzteilentkopplung ist nicht vorgesehen, im Testbetrieb traten hier allerdings auch keine unerwünschten Vibrationen und Störgeräusche auf. Der blau beleuchtete, rückseitige Lüfter ermöglicht die direkte Abfuhr der vom Prozessor produzierten Abwärme, ohne diese erst an der darüber liegenden Grafikkarte vorbeiführen zu müssen. Der Blick nach oben zeigt zwei weitere, ebenfalls blau beleuchtete 120 mm Lüfter im Gehäusedeckel sowie die PCI-Blenden, die geschraubt sind und somit wiederverwendet werden können.

Ein blau beleuchteter 120mm Lüfter an der Rückseite und...... zwei im Decksel sorgen für die Be- und Entlüftung nach dem Unterdruckprinzip.

Der vordere Innenteil bietet Einschübe für 5,25“ sowie 3,5“ Laufwerke. Wie auf den Bildern zu erkennen, wurde bereits ab Werk ein Einschub im unteren Käfig montiert, auf dem sich optional auch eine kleine Festplatte im 2,5“ Format befestigen lässt.
Für alle drei 5,25“ sowie vier der insgesamt acht 3,5“ Schächte stehen Schnellbefestigungsklammern zur Verfügung. Die Letztgenannten sind quer angebracht und ermöglichen somit ein Verstecken der Daten- und Stromkabel zu den verbauten Festplatten. Der 3,5“ Käfig ist leider nicht unterteilt und durch seine feste Vernietung nicht entfernbar; zudem bietet er kaum Öffnungen, durch die ein optional montierbarer Frontlüfter zusätzliche Außenluft in das Gehäuseinnere transportieren könnte.

Zum Lieferumfang gehört ein Adapter, um ein 2,5Schnellverschlüsse finden wir sowohl zur Montage von 5,25... als auch 3,5

Dies zeigt sich noch einmal ganz deutlich bei abgenommener Frontblende – die Anbringung eines zusätzlichen Lüfters scheint kaum sinnvoll, zumal dieser auch nicht mit regulären Madenschrauben, sondern nur mit etwa 30 mm langen Schrauben an den vorgesehenen Gewinden befestigt werden kann.  Die Blenden der 5,25“ Laufwerke am Gehäusekäfig sind leider nicht verschraubt, sondern nur herausbrechbar, was aber angesichts des günstiges Preises des Eterno A6 Confident zu verschmerzen ist. Der Einschub des externen 3,5“ Laufwerks ist von vornherein nicht verblendet.

Die Front des Innenkäfigs hinter der Frontblende bietet erwartungsgemäss...nur die in dieser Preisklasse üblichen herausbrechbare FrontblendenEin optionaler Frontlüfter kann nur mit langen Spezialschrauben montiert werden, die nicht mitgeliefert werden

Eine wirklich nützliche Detaillösung zeigt Inter-Tech für die Front-Panel-Anschlüsse an der Frontblende: Vom USB 3.0 Stecker, der direkt am Mainboard anzubringen ist, geht zusätzlich ein kleineres Modell für den USB 2.0 Anschluss ab. Verfügt das verwendete Mainboard somit beispielsweise noch nicht über eine Anbindung des neuen Standards auf dem Mainboard selbst, kann der Frontanschluss stattdessen problemlos für die ältere Option genutzt werden.

Blick auf die Rückseite der Frontblende - hier wurden ausreichend Staubschutzfilter angebrachtMitgedacht: Der Front-Anschluss für USB 3.0 lässt sich optional auch für USB 2.0 nutzen

Die drei verbauten 120 mm Lüfter – dem Aufdruck nach vom Typen „Noah’s Ark“ – bieten neben einer blauen LED-Beleuchtung eine Umdrehungsgeschwindigkeit von 1200 U/min (+/- 10%). Leider verfügen sie alle lediglich über einen 4-Pin-Molex-Anschluss, ein Tachosignal kann somit weder ausgelesen noch können die Lüfter selbst geregelt werden. Da sie sich allerdings bezüglich ihrer Betriebslautstärke als durchaus angemessen präsentieren (siehe unten), ist dies durchaus verschmerzbar.

Die transparenten 120mm Lüfter bieten lediglich einen 4-Pin-Molex-Anschluss...... arbeiten aber mit 1200 U/min bei einem vertretbaren Lautstärkepegel


Testsystem, Montage und Inbetriebnahme

Hardware-Testsystem
Mainboard Gigabyte GA-Z68XP-UD4
Prozessor Intel Core i5-2500K
RAM 1x4096 MB G.Skill DDR3-1333
Grafikkarte MSI N470GTX Twin FrozrII
Festplatte 320 GB Samsung HD322GJ
Netzteil 850 W Xilence XQ Rev. 2
Betriebssystem Windows 7 Home Premium x64
Sonstiges Aqua Computer Aquaero 5 LT (Lüftersteuerung)

Verzichtet man auf das Verbauen eines Seitenlüfters im unteren Bereich der Seitenwand, so fasst das Inter-Tech Eterno A6 Confident-RTX auch hohe Tower-Kühler wie unseren Xilence M612Pro. Allerdings kann angesichts der seitlichen Belüftungsmöglichkeiten und der nur schwachen Luftzufuhr von vorne der Einsatz eines günstigeren Top-Flow-Kühlers in diesem Gehäuse von Vorteil gegenüber selbst größeren und teureren Tower-Kühlern sein. Wie es sich diesbezüglich genau verhält, wollen wir im Praxistest näher untersuchen und mit Temperaturmessungen belegen. Da beim Eterno A6 Confident zwei 120 mm Lüfter in der Seitenwand aufgenommen werden können, von denen sich der untere über dem Prozessorkühler befindet, lassen sich Top-Flow-Modelle viel unmittelbarer mit Luft von außen versorgen.

Der Einbau der einzelnen Komponenten verläuft problemlos – ausgesprochen positiv sei an dieser Stelle noch einmal auf die guten Kabelmanagement-Optionen verwiesen.

Das montierte System im RTX-GehäuseBesonders beleuchtete Grafikkartenkühler würden hier endlich einmal zur vollen Geltung kommen

Die Abstandshalter zur Montage des Mainboards waren bei unserem Testexemplarbereits angebracht. Aufgrund des niedrigen Luftstromgeräusches der drei verbauten 120 mm Lüfter gehen wir davon aus, dass ihre Drehzahl am unteren Ende der Toleranzschwelle anzusiedeln ist – messbar ist dies aufgrund der verwendeten 4-Pin-Molex-Stecker ohne Möglichkeiten zum Abgreifen eines Tachosignals leider nicht. Auch sonst arbeiten sie ohne größere Entwicklung von Eigengeräuschen. Lediglich bei einem Modell können wir ein sehr leises Lagergeräusch (allerdings direkt am Ohr) vernehmen, das in der Praxis kaum wahrgenommen werden wird. Positiv hervorzuheben sind die sehr stramm sitzenden 5,25“ Blenden in der Front, verbesserungswürdig jedoch die Schnellverschlüsse für die verbauten Laufwerke: Diese halten zwar wie gewünscht in ihren Slots, ein wenig mehr Spannung auf den Schnellverschlüssen würde jedoch die Zweifel an der Eignung der Befestigung für häufige Transporte zerstreuen.

Gemessen am angesichts der Bestückung mit drei akzeptablen und beleuchteten Lüftern sehr geringen Preis bietet das Eterno A6 Confident ein gutes und ungewöhnliches Gesamtpaket im Einsteiger-Segment.

Eine farblich passende LED illuminiert den Power-Schalter des A6 ConfidentAuch die ab Werk verbauten 120mm Lüfter erstrahlen in einem kräftigen Blau und...... heben so die verbaute Hardware hervor.


Testablauf und Resultate

Zur Messung maximal zu erreichender Temperaturen wird das System etwas mehr als eine Stunde unter Volllast betrieben: Während Prime95 (Small FTTs) für die Auslastung der einzelnen Rechenkerne des Core i5-2500K zuständig ist, nutzen wir zur Auslastung der MSI N470GTX Twin Frozr II das auf Furmark basierende, erweiterte Herstellertool „MSI Kombustor“. Wir messen anschließend die Temperaturen der CPU (arithmetisches Mittel der jeweiligen Temperatur der vier Kerne), des Sensors auf dem Mainboard für die Umgebungstemperatur, der Festplatte und der Grafikkarte unter zusätzlicher Angabe der Drehgeschwindigkeit ihrer Lüfter. Als Vergleichswert dienen die Temperaturwerte, die wir im Sharkoon Rebel9 Economy gemessen haben, in dem vorn und rückseitig jeweils ein auf 1200 U/min heruntergeregelter 120 mm Xilence 2ComponentFan verbaut wurde. Zusätzlich entlüftend wirkt das oben verbaute Netzteil.
Wir unterziehen das Inter-Tech Eterno A6 Confident-RTX mehreren Testdurchläufen, um das optimale Kühlungsszenario zu ergründen und dadurch auch ein dem Testkandidaten angemessenes Urteil abgeben zu können:
Zunächst testen wird mit dem Xilence M612Pro Tower-Kühler auf dem Prozessor und untersuchen die Temperaturentwicklung verschiedener Komponenten bei Standard-Belüftung, mit einem zusätzlich verbauten 120 mm Frontlüfter sowie schließlich mit gedrehten (Luft ansaugenden) Lüftern im Deckel und setzen diese in direkten Vergleich zu den in unserem Referenzgehäuse erzielten Ergebnissen.
Ein zweiter Testdurchlauf soll die Frage klären, ob die Nutzung eines Top-Flow-Kühlers Vorteile hinsichtlich der Temperatur bringen kann – hier testen wir mit einem Cooler Master Gemin II SF524 sowie einem auf Höhe des CPU Kühlers verbauten Seitenlüfter mit 1200 U/min.

Die Raumtemperatur lag während des gesamten Tests bei 20 °C (Abweichungstoleranz +/- 1%).

 

Testdurchlauf 1: Xilence M612Pro (Tower-Kühler)

In einem ersten Durchlauf mit unserem durchaus potenten Referenz-Tower-Kühler aus dem Hause Xilence zeigt sich, dass das Eterno A6 Confident-RTX hinsichtlich der mittleren Kerntemperatur des Prozessors in allen gemessenen Szenarien nur minimal hinter unserem Sharkoon Rebel 9 Economy mit zwei 120 mm Lüftern bei 1200 U/min liegt. Das Verbauen eines zusätzlichen Frontlüfter im Inter-Tech Gehäuse bringt lediglich eine geringe Verbesserung der mittleren Kerntemperatur von 61,1 auf 60,5 °C. Nimmt man die beiden am Deckel arretierten und die heiße Luft nach außen blasenden Lüfter und dreht sie um (sodass kalte Luft in das Gehäuse hineingeleitet wird), verschlechtert sich die gemessene Temperatur auf 62 °C.

Bei der durch den mittels des Temperatursensors auf dem Mainboard abgegriffenen Umgebungstemperatur innerhalb des Gehäuses können nahezu keine Unterschiede festgehalten werden: Jeweils 46 °C messen wir im Eterno A6 Confident mit den ab Werk verbauten Lüftern sowie im Sharkoon; um jeweils 1 °C verbesserte Temperaturen ergeben sich bei der Bestückung des Inter-Tech-Gehäuses mit einem zusätzlichen Frontlüfter oder dem Umdrehen der beiden Lüfter im Deckel.

Profitieren kann – das war durchaus zu erwarten – vor allem die Grafikkarte durch das Umdrehen der beiden Deckellüfter (allerdings auf Kosten der Prozessor- sowie Festplattentemperatur): Während wir sowohl mit als auch ohne zusätzlich verbauten Frontlüfter die 75 °C Marke bei der GPU-Temperatur unserer MSI N470GTX Twin Frozr II erreichen, sinkt die Temperatur bei direkter Luftversorgung durch die beiden Deckellüfter auf 69 °C ab und kann sich damit deutlich vom Vergleichsgehäuse absetzen, das in dieser Disziplin ansonsten mit 73 °C leicht vorn liegt. Temperaturen von unter 75 °C machen sich vor allem in einer geringeren Drehzahl des Lüfters des Twin Frozr II Kühlers und damit hinsichtlich der Lautstärkeentwicklung bemerkbar.

Eine Überraschung zum Schluss bietet die gemessene Temperatur der verwendeten Festplatte im Leerlauf, die sich mit 27 bzw. 26 °C im Inter-Tech Eterno A6 Confident-RTX positiv von unserem Referenzgehäuse mit einem Messwert von 29 °C absetzt. Allein die gedrehten Lüfter im Deckel bringen auch hier dem Testkandidaten aus dem Hause Inter-Tech einen Nachteil – wir halten hier eine Temperatur von 31 °C fest.

Testdurchlauf 2: Cooler Master GeminII SF524

Der Luftstrom von vorne (Lufteinlass) nach hinten und oben (Luftauslass) liefert somit bei einem verbautem Tower-Kühler solide Resultate und wird auch bei kleineren Übertaktungsversuchen keinerlei Probleme bereiten. Dennoch liegt angesichts des Aufbaus des Gehäuses die Vermutung nahe, dass sich selbst mit einem gegenüber dem obenstehend verwendeten Modell von Xilence auf dem Papier schwächeren Cooler Master GeminII SF524 deutlich bessere Ergebnisse erzielen lassen – denn immerhin bietet unser Proband Montageplätze für zwei zusätzliche seitliche 120 mm Lüfter. Wir haben dieses Szenario durchgespielt und dabei jeweils einen Lüfter mit 1200 U/min installiert. Zumindest bei der Montage im unteren Steckplatz liegt der Zusatzlüfter dabei fast genau über dem CPU-Kühler, was eine deutliche Verbesserung der Temperatur der CPU-Kerne mit sich bringen sollte.

Diese tritt dann auch erwartungsgemäß ein – und zwar noch deutlicher, als zunächst angenommen: Während eine Montage des Lüfters im oberen Montageplatz auf Höhe der Grafikkarte keinen herausragenden Effekt auf die gemessene mittlere Kerntemperatur hat, kann diese sich bei der Montage unten auf beachtliche 54,3 °C gesenkt werden und setzt sich damit auch deutlich von den vorigen Ergebnissen mit dem Xilence M612 Pro und seinen bestenfalls 60,5 °C ab. Dies ist dem Luftstrom zuzuschreiben, der sich in diesem spezifischen Fall, bzw. bei diesem Gehäuse, durch den optionalen Seitenlüfter viel unmittelbarer und effektiver realisieren lässt. Für ambitioniertere Übertaktungsversuche ist dieser Aufbau somit vorzuziehen.

So gut wie keine Auswirkung auf die GPU-Temperatur hat die Montage eines Lüfters am oberen Montageplatz – sowohl Temperatur (74 °C) als auch Drehzahl der Lüfter unserer Grafikkarte (2670 U/min) bleiben identisch zu den Ergebnissen mit einem an der Seitenwand unten verbauten Zusatzlüfter. Die Durchlässe des unteren Montageplatzes sind allerdings auch deutlich größer, sodass hier mehr Luft angesaugt werden kann.

Hinsichtlich der Temperatur der Festplatte ergeben sich lediglich Unterschiede im Rahmen der Messtoleranz – der oben verbaute Seitenlüfter entscheidet diese Disziplin mit 29 zu 30 °C für sich, der geringe Unterschied hat aber wie gesagt nahezu keine Aussagekraft.


Fazit

Mit dem Eterno A6 Confident-RTX liefert Inter-Tech ein gemessen am sehr geringen Anschaffungspreis von nur knapp über 40,-€ ein durch und durch ungewöhnliches Stück Hardware ab. Denn auch wenn das RTX-Format mit dem um 180° gedreht verbauten Mainboard den Markt hinsichtlich der Kühlleistung nicht revolutioniert, wird neben soliden Temperaturwerten sicherlich eines der optisch auf den zweiten Blick ungewöhnlichsten Gehäuse geboten, die sich in der letzten Zeit auf unserem Prüfstand befanden.

Derartige Konstruktionen waren bislang in der Regel dem High-End Segment vorbehalten, um hier die herausragende Position des entsprechenden Produktes zu unterstreichen. Im Einsteiger-Bereich für Gaming-Gehäuse wurde demgegenüber zumeist Standard-Kost geboten und wenig gewagt. An diesem Punkt setzt Inter-Tech an: So bietet das Eterno A6 Confident zunächst einmal das Sichtfenster auf der rechten statt auf der üblichen linken Seiten und wird so automatisch für alle Anwender interessant, die ihr Gehäuse gern links von sich platzieren möchten, ohne dafür den Blick auf die verbaute Hardware opfern zu müssen. Für zusätzliche Attraktivität sorgt das unkonventionelle RTX-Format: Durch das gedreht verbaute Mainboard in Verbindung mit ausreichend vielen Öffnungen im Mainboard-Tray ist hier ein sehr ordentliches Kabelmanagement möglich, zudem wird die obenliegende Grafikkarte sowie der untenliegende CPU-Kühler sicher für Aufmerksamkeit sorgen - immerhin ist Inter-Tech der weltweit erste Hersteller, der das Format überhaupt anbietet.

Die Kühlleistung bei verbautem Tower-Kühler ist ausreichend, wenngleich nicht herausragend – mit einem Top-Flow-Kühler zuzüglich des optional montierbaren Seitenlüfters können hingegen wirklich gute Ergebnisse erzielt werden. Die Kühlung der Grafikkarte profitiert nicht vom RTX-Aufbau – allerdings könnte sich das Konzept im Gegensatz zu unseren Messungen mit einer aktiv gekühlten Grafikkarte bei passiv gekühlten Modellen als vorteilhaft erweisen, da hier die entstehende Abwärme viel unmittelbarer aus dem Gehäuse abgeführt würde als bei Modellen, die entsprechend dem regulären ATX-Format aufgebaut sind. Im Lieferumfang befinden sich bereits drei blau beleuchtete 120 mm Lüfter, die Verarbeitungsqualität wie auch die Materialstärke ist (mit Ausnahme der etwas zu locker sitzenden Schnellverschlüsse) durchweg in Ordnung, die Luft wird an der Front sowie an der Einsaugöffnung des Netzteils gefiltert.

Insgesamt hat sich das Inter-Tech Eterno A6 Confident-RTX vor allem aufgrund seines ungewöhnlichen Designs, zu dem sich eine - abhängig von der spezifischen Kühlerwahl - passable bis gute Kühlleistung gesellt, unseren Silber-Award redlich verdient und wir hoffen, dass der Hersteller den beschrittenen Weg, auch das Einsteiger-Segment mit überraschend unkonventionellen Lösungen zu bedienen, weitergehen wird. Aufgrund der Tatsache, dass es sich bei dem Produkt um eine Abkehr vom bisher üblichen Vorgehen der Hersteller handelt, allein das High-End-Segment mit Überraschungen zu versorgen (und aufgrund des niedrigen Preises angesichts der adäquaten Grundausstattung), erscheint zudem die Vergabe des Best-Price-Awards angemessen.

 

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