anidées AI-6W King Mod Edition - Innerer Aufbau

Erstellt am: 03.08.2014 um 13:00 Uhr von Marco Schaarschmidt.

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Innerer Aufbau

Auch wenn es bei einem vollkommen geschlossenen und ohne Sichtfernster versehenden Gehäuse überflüssig erscheinen mag, wurde auch der Innenraum durch eine weiße Lackierung farblich an das Gehäuse angepasst. Der Aufbau des Innenraumes wirkt auf dem ersten Blick sehr gut durchdacht und greift alle Merkmale auf, die einen Midi-Tower mit gehobenen Qualitätsansprüchen auszeichnen und den de facto Stand der Technik in dieser Preisklasse repräsentieren.

Das Gehäuse bietet dem Anwender die Möglichkeit, drei Laufwerke im 5,25"-Format zu montieren, im untersten der drei Schächte befindet sich ein Adapter, um ein 3,5"-Laufwerk oder eine entsprechende Lüftersteuerung in dem Gehäuse unterzubringen. Prinzipiell ist jeder der drei Schächte in der Lage, ein 3,5"-Laufwerk aufzunehmen. Für die Montage der externen Laufwerke bietet das AI-6 kein Schienensystem und auch keine schraubenlose Montage an. Stattdessen müssen die Laufwerke,zwar unter Zuhilfenahme von Rändelschrauben, aber dennoch auf herkömmlicher Art und Weise an dem Gehäuse befestigt werden.

Bei der Handhabe der internen 2,5"- sowie 3,5"-Laufwerke macht anidées hingegen alles richtig. Insgesamt sieben 2,5"/3,5"-Datenträger kann der dafür vorgesehene Festplattenkäfig aufnehmen. Selbiger ist in drei unterschiedliche Teilebereich unterteilt, die entweder drei Laufwerke (2x vorhanden) oder ein einzelnes Laufwerk (1x vorhanden) aufnehmen können. Die beiden sich mittig und am Boden befindlichen Teilbereiche können bei Nichtgebrauch problemlos demontiert werden, was das mögliche Platzangebot, beispielsweise für den Einsatz von Grafikkarten mit langen PCB, erweitert. Erfreulicherweise wird bei den internen Laufwerken ein Schienensystem eingesetzt, welches sogar eine entkoppelte Montage für 3,5" Datenträger ermöglicht. Die Laufwerke werden auf den sehr robusten Schlitten mittels vier Schrauben fixiert und können im Anschluss eingesetzt und verkabelt werden.

Hinter dem Festplattenkäfig befindet sich einer der zwei vormontierten Gehäuselüfter. Das 14 cm große Modell versorgt den oberen Bereich des Festplattenkäfigs mit einem entsprechenden Luftstrom, welcher den Datenträgern direkt zugutekommt. Die Front des Gehäuses weist insgesamt zwei Montageplätze für wahlweise 12 cm oder 14 cm große Modelle auf.

Das zweite, kleinere mitgelieferte Lüftermodell befindet sich an der Gehäuserückwand und sorgt für eine Abfuhr von erwärmter Luft aus dem Gehäuse. Die beiden Gehäuselüfter mit den Bezeichnungen A1225L12S und A1425L12S werden von der Firma Fly Alpine produziert, zu deren Kunden unter anderem Hersteller wie Aerocool und Thermaltake zählen. Weitere Montagemöglichkeiten befinden sich auf dem Boden, der bis zu zwei Lüfter bei Demontage der Führungsschiene für die Festplattenkäfige aufnehmen kann, und dem Deckel, wobei nur letzerer mit einem zusätzlichen Staubfilter versehen wurde. Da jedoch gerade der Deckelbereich als potentielle Luftzufuhr und nicht als -abfuhr genutzt wird, wäre ein Staubfilter an dieser Stelle wünschenswert gewesen.

 

Dem Trend folgend wird auch beim anidées AI-6 das Netzteil im Bodenbereich montiert. Der Montageplatz wurde bereits in Form von vier dünnen Gummiplättche, auf denen das Netzteil später aufliegt, vorbereitet und auch die Rückseite bietet eine Vorbereitung in Form von Moosgummi, das sowohl als Staubschutz dient, als auch ein Übertragen von Vibrationen des Netzteils an das Gehäuse unterbinden soll. Befestigt wird das Netzteil auf gewohnte Art und Weise mit vier Schrauben. Zusätzlich sieht anidées noch eine Montage in Form eines Klettbandes vor, welches jedoch nur als zusätzliche Sicherung neben der Verschraubung angesehen werden darf und keinesfalls als gleichwertiger Ersatz gegenüber der Befestigung mittels Schrauben gilt.

Der Aufbau des Mainboardträgers ähnelt stark erfolgreichen Konzepten von Firmen wie beispielsweise Xigmatek, GELID oder auch Corsair, was aber keinesfalls als negativ zu bewerten ist. Auffallend sind zunächst fünf großzügig dimensionierten und mit Gummitüllen versehene Öffnungen, mittels derer der Anwender über die Möglichkeit verfügt, die Kabel ordentlich verlegen zu können und diese beispielsweise hinter den Mainboardträger zu führen, wo sie den Luftstrom nicht negativ beeinflussen können und das Gehäuse aufgeräumter erscheinen lassen. Anidées unterstütz dieses Vorhaben beim AI-6 durch eine ausreichende Anzahl an Ösen, an denen die Kabel mittels Kabelbinder befestigt werden können.

Eine zusätzliche Öffnung im oberen Bereich des Mainboardträgers ermöglicht ein Arbeiten an der Backplate, ohne vorher das Mainboard ausbauen zu müssen. Im Gegensatz zu vielen Produkten anderer Hersteller fällt diese Öffnung äußerst großzügig aus, sodass keine Probleme zwischen verschiedenen Sockel- und Mainboard-Typen zu erwarten sind. Ein ebenfalls von Xigmatek bekanntes, aber nicht weniger praktikables Feature stellen die beiden auf dem Mainboardträger verschraubten Platinen dar, an denen bis zu acht Gehäuselüfter mit 3-Pin-Molex-Stecker angeschlossen und mit Strom versorgt werden können. Die Platine mit drei Anschlussmöglichkeiten befindet sich in der Höhe der 5,25"-Laufwerksschächte, die zweite Platine mit fünf Anschlussmöglichkeiten im Bodenbereich.

Aufgrund der uns vorliegenden King Mod Edition sind die Seitenteile bereits mit Dämmmatten präparieret. Dennoch sind diese alles andere als Instabil, was auf das hochwertige und ausreichend dicke Material der Seitentüren zurückzuführen ist. Zusätzlich sind Dämmmatten oberhalb der Befestigungsschiene der Erweiterungskarten und im Deckelbbereich geklemmt worden, die je nach Wunsch des Anwenders problemlos herausgenommen werden können.

Zusammenfassend kann der Innenraum als sehr gelungen bezeichnet werden. Viele der Funktionalitäten wie die Öffnungen im Mainboardträger und der Einsatz von Platinen zum Anschluss von weiteren Gehäuselüftern haben sich in etwas abgewandelter Form bereits in der Vergangenheit als nützlich herausgestellt, der Einsatz von Staubfiltern im Bodenbereich kann für das Netzteil lebenswichtig sein und auch der flexible und variabel einsetzbare Festplattenkäfig hat seinen besonderen Vorteil. Scharfe Kanten oder Verarbeitungsmängel beim Material konnten zudem nicht festgestellt werden. Leider deckt sich der äußerst positive Gesamteindruck des Erstlingswerks nicht mit der Qualität der Innenlackierung. Diese ist leider stellenweise alles andere als sauber durchgeführt worden. An einigen Stellen im Gehäuse befinden sich Lacknasen, so zum Beispiel bei den Halterungen für die Seitenteile, die beim ersten Öffnen abbrechen. An anderen Stelle, vorzugsweise beim Festplattenkäfig und den Einschüben, hat der Lack vermehrt blasen geworfen, was auf eine eventuelle ungenügende Reinigung der Lackierfläche zurückgeführt werden kann. Nichtsdestotrotz sollte der Mangel in Relation gesehen werden. Da es sich bei diesem Modell um ein gedämmtes Gehäuse ohne Fensteröffnungen handelt, sind die Lackschäden zwar ärgerlich aber wenig dramatisch, zumal die Lakierfehler vermehrt an Stellen auftreten, die bei normaler Benutzung durch Hardware- und Gehäuseelemente verdeckt sind.

 

Kommentare   

+1 #3 Marco Schaarschmidt 2014-10-12 06:46
zitiere PHANTOM_tm:
Nachtrag:
Meine persönliche Beurteilungen von wegen der besten Gehäuse bezieht sich haupstsächliche auf Konstruktion und Design der Korpusse, nicht auf die jeweils aufgesetzten Deckel/Front- und sonsige Partien, meist aus Plastik, welche seltenst wirklich gut sind.

Hier noch eine kleine Kritik an diesem Review:
Die Messung von Temperaturen mit/ohne Belüftung machen wenig Sinn bzw. haben eine vernachlässigbare Aussagekraft, wenn die Hardware - hier insbesondere sowohl der CPU-Kühler als auch der GPU-Kühler aufgrund ihrer Beschaffenheit kaum in der Lage sind, Hitze abzutransportieren - dies ist ein sehr großer und zudem gedämmter Miditower, kein HTPC ;)

Grüße


Hallo PHANTOM_tm,
konstruktive/s Kritik/Feedback hilft uns natürlich immer und wird von uns entsprechend registriert und berücksichtigt, dafür zunächst einmal vielen Dank.

Die Temperaturmessu ng ohne Belüftung sollte das größere Potential eines Hitzestaus durch die Dämmung und die Wichtigkeit einer funktionierende n Kühlung gerade bei diesen Arten von Gehäusen demonstrieren.

Ja, die Absplitterungen sind ärgerlich, keine Frage. Der auf dem Bild abgebildete Bereich befindet sich hinten am Gehäuse, der später vermutlich mit Kabeln verdeckt und generell nur wenig begutachtet wird. Gut Dokumentiert lässt sich bestimmt auch mit der Firma Caseking eine für beide Seiten zufriedenstelle nde Lösung finden. Andernfalls kannst du dir das Gehäuse und das verwendete Kit einzeln kaufen und selbst Hand anlegen. Als letzte Notlösung existiert ja dann noch die zweiwöchige Widerrufsfrist, sodass du keinesfalls mit den Schäden leben musst. Ob es sich bei dem Vorfall nun um einen blöden Einzelfall handelt, konnten wir leider nicht überprüfen.

Gruß
Marco
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0 #2 PHANTOM_tm 2014-10-12 01:42
Nachtrag:
Meine persönliche Beurteilungen von wegen der besten Gehäuse bezieht sich haupstsächliche auf Konstruktion und Design der Korpusse, nicht auf die jeweils aufgesetzten Deckel/Front- und sonsige Partien, meist aus Plastik, welche seltenst wirklich gut sind.

Hier noch eine kleine Kritik an diesem Review:
Die Messung von Temperaturen mit/ohne Belüftung machen wenig Sinn bzw. haben eine vernachlässigba re Aussagekraft, wenn die Hardware - hier insbesondere sowohl der CPU-Kühler als auch der GPU-Kühler aufgrund ihrer Beschaffenheit kaum in der Lage sind, Hitze abzutransportie ren - dies ist ein sehr großer und zudem gedämmter Miditower, kein HTPC ;)

Grüße
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0 #1 PHANTOM_tm 2014-10-12 00:44
Hallo zusammen,

danke für den schönen Bericht.

Wenn ich allerdings so etwas wie auf dem letzten Bild der 3. Seite sehe, sage ich: Finger weg von meinem Gehäuse, ihr "Cäsemodder" ! (Caseking).
Etwas so stümperhaftes geht gar nicht - vor allem nicht bei so einem Gehäuse.

Immerhin handelt es sich hier um geschätzt eines der 5 bis 8 besten Tower-Gehäuse überhaupt - von weit über 1.000, welche für vertretbare Konditionen erstanden werden können - die also einen echten Gegenwert bieten.

Allerdings gibt es kein perfektes Gehäuse und kann es auch nicht geben - dennoch ist am Beispiel der Firma anidées schön zu sehen, wie viel Engagement hinter den Produkten einzelner Hersteller steht, um einem Ideal verdammt nahe zu kommen. Klasse!

Grüße
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