LIAN LI EX-10Q - Hintergrund: USB3.0

Erstellt am: 17.10.2010 um 10:00 Uhr von Thomas Radigk.

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Hintergrund: USB3.0

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Obwohl die USB3.0 Schnittstelle abwärtskompatibel zu USB2.0 ist, gibt es derzeit nur etwas über 40 USB3.0 fähige externe Festplatten im 2,5“ Format, was etwas mehr als 4% des Marktes entspricht (Stand September 2010). Welches Fabrikat im Gehäuse steckt und ob das verwendete Modell schnell und leise ist, weiß man meistens nicht. Wer nicht die Katze im Sack kaufen möchte, kann sich Gehäuse und Festplatte getrennt voneinander kaufen, muss dafür aber auf ein Softwarepaket verzichten und in der Regel etwas mehr bezahlen.

Unerlässlich für den Betrieb: Der Controller

Der langsame Fortschritt von USB3.0 liegt darin begründet, dass man zunächst den nötigen Anschluss am Computer besitzen muss, um von den Vorteilen profitieren zu können. NEC bietet derzeit leider als einziger Hersteller einen Chipsatz an, der maximal zwei USB3.0 Anschlüsse zur Verfügung stellt. Die Konkurrenz von VIA, die vier Anschlüsse bietet, lässt noch auf sich warten und Chipsätze mit USB3.0 Unterstützung fürs Mainboard werden frühestens zum Ende 2010 erwartet. Das Ausstatten der Mainboards mit einem Zusatzchip macht die Produkte teurer und es gibt sicherlich den einen oder anderen potenziellen Käufer der sagt, dass er USB3.0 (noch) nicht braucht. Wer sich kein neues Mainboard kaufen möchte, ist auf eine Zusatzkarte angewiesen die mindestens 16€ kostet und unter Umständen nicht die volle Leistung bringen kann. Diese Zusatzkarten werden in einen PCI Express x1 Steckplatz verbaut, der maximal 250MB/s bei Verwendung von PCI Express 1.0, 500 MB/s in der Version 2.0 übertragen kann. Ein einzelner USB3.0 Port kann aber bis zu 5Gbit/s übertragen, bei zwei Ports müssten der Karte also 10GBit/s oder 1280MB/s (640 MB/s pro Port) an Bandbreite zur Verfügung gestellt werden. Die PCI-Express Lanes sind aber in der Regel knapp, keine Festplatte kommt heute über 150MB/s Datenrate, weshalb ein x1 Anschluss für die meisten Fälle ausreichen wird.

Was bringt der neue Standard?

USB3.0 hat zwei entscheidende Vorteile gegenüber USB2.0 was sich gerade bei externen Gehäusen für 2,5" Festplatten bemerkbar macht:
Zum einen wurde USB2.0 sehr schnell zum Flaschenhals was die Übertragung großer Datenmengen anging, denn die 2,5" Festplatten bieten dank 4KB Sektoren und Perpendicular Recording immer mehr Speicherplatz. USB3.0 setzt da an und verzehnfacht die mögliche Datenübertragunsrate.
Zum Anderen ist ein weiterer Vorteil der USB3.0 Spezifikation die höhere Anschlussleistung. Während USB2.0 maximal 500mA bei 5V erlaubt, kann über einen Anschluss maximal eine Leistung von 2,5 Watt abgegriffen werden. Viele schnelle Festplatten im 2,5" Format können damit nicht ausreichend versorgt werden, was meistens dazu führt, dass man zur eigentlich portablen Festplatte noch ein zusätzliches Netzteil oder USB-Kabel haben muss. Dann benötigt man entweder eine freie Steckdose in Reichweite oder einen weiteren USB-Anschluss. Gerade bei Notebooks sind diese aber meistens spärlich vorzufinden.
Bei USB3.0 wurde die Signalspannung von 5V zwar nicht angetastet, allerdings dürfen angeschlossene Geräte nun bis zu 900mA Strom verbrauchen, was einer Leistung von bis zu 4,5 Watt entspricht. Damit lassen sich alle Festplatten im 2,5" Format betreiben, für 3,5" Festplatten reicht es in den allermeisten Fällen nicht ganz aus.

Gibt es Alternativen?

E-SATA wäre eine weitere schnelle Schnittstelle, die man für externe Festplatten nutzen könnte, gerade aber die sinnvollere E-SATAp Schnittstelle, die auch eine Stromversorgung für Geräte liefert, hat sich bei Mainboardherstellern und Anbietern für externe Festplatten nicht durchsetzen können. Dabei kann man sogar auf eine extern per E-SATA angeschlossene Festplatte Windows ohne Probleme installieren. Um aber den Vorteil der Hot-Plug-Fähigkeit nutzen zu können, muss mindestens SATA der zweiten Generation verwendet werden und im BIOS der Controller im AHCI Modus eingestellt sein, was unter Umständen eine extra Treiberinstallation während der Installationsroutine (seit Windows Vista auch per USB-Stick) nötig macht.

 

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