Revoltec Alu-Line II EX206

Erstellt am: 28.11.2010 um 20:30 Uhr von Thomas Radigk.

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Vor Kurzem konnten wir das externe Gehäuse EX-10Q von LIAN LI für 2,5" Festplatten unter die Lupe nehmen. Mit einem Preis von fast 30€ gehört es zu den teuersten Vertretern seiner Art mit USB3.0 Anschluss. Dabei ließ zwar nicht das Gehäuse, aber der Lieferumfang einiges zu wünschen übrig.

Mit dem hier getesteten Gehäuse "EX206" bietet die Firma Revoltec eine gleichwertige Alternative zum halben Preis von ca. 15€ an. Dabei gehört das EX206 zur neuen Alu Line II Reihe, die die Nachfolge der nur mit USB2.0 ausgestatteten ersten Generation "Alu Line" antritt. In einer Preisspanne von 7 bis 23€ bietet Revoltec über ein Dutzend verschiedener Produkte zur Aufnahme einer 2,5" Festplatte an, aber nur das EX206 bietet (bis jetzt) als einziges Gehäuse auch die neue und schnelle USB3.0 Schnittstelle.

Ob das Gehäuse zu empfehlen oder zu vermeiden ist, klären wir in diesem Review.

 

(Preise: Stand November 2010)


Technische Daten, Verpackung, Lieferumfang

 

Technische Daten  
Brückenchip Asmedia ASM1051 (Revoltec macht hierzu keine Angabe)
Zusätzlicher Stromadapter nicht notwendig
Material Aluminium und Kunststoff
Interne Schnittstelle SATA-II (abwärtskompatibel zu SATA-I)
Externe Schnittstelle USB3.0 (abwärtskompatibel zu 2.0 und 1.1)
Betriebs-LED Blaue LED für Versorgung und Lesen/Schreiben
Transferraten Super-Speed USB 5GB/s (max)
High-Speed USB 480MB/s (max)
Unterstützte Betriebssysteme Windows 7/2000/XP/Vista, Mac OS 9.x/10.x und höher
Maße Länge:     132mm
Breite:       84mm
Höhe:        16mm
Gewicht ca. 100g

 

Verpackung vorneVerpackung hintenLieferumfang


Auf der Verpackung sind alle wichtigen Informationen über dessen Inhalt zu finden. Die Rückseite gibt in den Sprachen deutsch, englisch, französisch und spanisch, Aufschluss über die technischen Daten und den Lieferumfang.
Hat man den Karton geöffnet, findet man zwei Abteilungen in diesem vor: In einer Luftpolstertüte sind USB-Kabel, Anleitung, Schrauben und Kunstlederetui enthalten, in der weißen Pappe befindet sich das Gehäuse sicher eingebettet in einer Plastiktüte. In der Schraubentüte sind sechs Schrauben enthalten, von denen jeweils zwei Schrauben zum Verschrauben der Festplatte mit der Platine und zwei Schrauben zum Schließen des Gehäuses gebraucht werden. Für jedes Paar legt Revoltec eine Ersatzschraube bei. Bei der Anleitung handelt es sich um ein etwa DIN-A4-großes Faltblatt, welches in englischer Sprache und mit Schwarz-Weiß-Bildern den Einbau und das Formatieren einer neuen Festplatte sowie Informationen über die Firma Revoltec und Entsorgungshinweise enthält. Das schwarze USB3.0 Kabel ist wie gewohnt etwa einen Meter lang.


Äußere Details

 

Außenansicht obenAußenansicht unten

 

Trotz des niedrigen Preises macht das Gehäuse keinen billigen Eindruck. Der stabile Aluminiumkorpus ist durchgängig mit einem silber glänzenden Lack beschichtet, auf dem keine Fingerabdrücke sichtbar werden. Scharfe Kanten oder Fehler im Material sind nicht zu finden, was zeigt, dass Revoltec auch in dieser Preisklasse viel Wert auf eine gute Verarbeitung legt. Andere Farbvarianten sind unseren Wissens bisher leider nicht geplant.
Auf der Oberseite befindet sich bis auf einen Revoltec-Schriftzug keine Beschriftung und die Unterseite zieren verschiedene Logos, wie z.B. Serial-ATA oder das CE-Siegel. Der Druck macht einen hochwertigen Eindruck, denn Herunterkratzen mit dem Fingernagel ist nicht möglich. Beide Stirnseiten bestehen aus schwarzem Plastik und schließen bündig mit dem Korpus ab. Während die vordere Stirnseite hochglänzend ist und die Betriebsanzeige bereitstellt, ist die rückwärtige Stirnseite matt und führt den USB3.0 Anschluss nach außen. Außerdem hält sie die Platine, welche wiederrum mit der Festplatte verschraubt werden kann. Da die neue USB3.0 Schnittstelle mehr Leistung zur Verfügung stellt als USB2.0, ist hier kein Anschluss für eine zusätzliche Stromversorgung vorgesehen.
Beim Etui handelt sich um zwei aneinander genähte Stücke Kunstleder, welche zusammen ihren Zweck, das Gehäuse vor leichten Schäden zu bewahren, einfach aber effektiv erfüllen, denn das Etui passt sich dem Gehäuse wie eine zweite Haut an.

 


Innere Details

 

Platine


Das Revoltec Gehäuse wird unverschraubt ausgeliefert. Bei genauer Betrachtung der Platine entdeckt man zwei Löcher in den Ecken, die im Faltblatt unerwähnt geblieben sind. Diese dienen zur Verschraubung mit der Festplatte; genügend Schrauben sind dafür beigelegt worden. Beim verbauten Chip handelt es sich um den ASM1051, ein SATAII-USB3.0 Brückenchip aus dem Hause Asmedia, der schon beim LIAN LI EX-10Q zum Einsatz kam und nicht wie beworben der VL700 von VIA, wie unser Review zeigen konnte. Die Firma Asmedia ist im Übrigen ein Tochterunternehmen der ASUSTeK Computer Inc. oder kurz: Asus.
Schaut man in den nun an einer Seite geöffneten Korpus, kann man erkennen, dass sich an der nicht lösbaren anderen Stirnseite zwei Moosgummies befinden, deren Aufgabe es ist, dort die Festplatte vom Gehäuse zu entkoppeln. An anderen Stellen im Korpus lässt sich jedoch dergleichen nicht finden, was sich leider auch negativ bemerkbar macht. Hierauf gehen wir auf der nächsten Seite genauer ein. Damit das Licht der Betriebs-LED an den gesamten Streifen der vorderen Stirnseite ankommt, hat Revoltec transparentes Plastik als optischen Leiter eingebaut. Dieses transparente Plastik leitet das blaue Licht der LED nach vorne und verteilt es auf den gesamten Streifen. Bedingt durch die Größe des Korpus können nur Festplatten mit einer Höhe von 9,5mm eingesetzt werden - Festplatten mit 12,5mm Dicke passen nicht hinein.

 


Einbau und Funktion

 

EinbauEinbau


Wie bereits erwähnt kann die Festplatte mit der Platine verschraubt werden. Ein Vermerk hierzu im Faltblatt wäre wünschenswert gewesen, um Transportschäden durch eine fehlende Verschraubung zu vermeiden. Wer also auf Nummer sicher gehen möchte, verschraubt den Datenträger mit der Platine. Um die Montage des Datenträgers abzuschließen, schiebt man diese in den Korpus; ein fälschlicherweise gedrehtes Einbauen ist nicht möglich. Hat man die Rückseite verschraubt, kann man gleich loslegen und für den gesamten, problemlosen Einbau sind keine 5 Minuten verstrichen. Obwohl die HDD mit der Platine verschraubt ist und sich an der vorderen Stirnseite viereckige Moosgummis befinden, existiert dennoch genügend Spielraum, um ein leichtes Klappern hervorzurufen, wenn man das Gehäuse nur ein wenig in alle Richtungen bewegt. Die Festplatte schlägt leicht gegen Ober- und Unterseite des Gehäuses, an denen von Revoltec keine Präventivmaßnahmen getroffen wurden. Mit einer dünneren Festplatte würde dies lauter ausfallen; es ist aber nicht als kritisch einzustufen. Dennoch sollten solche Bewegungen nicht während des Betriebes eines Magnetspeichers ausgeübt werden. Das Laufgeräusch des ohnehin schon sehr leisen Massenspeichers wird im gleichen Maße gedämpft wie beim LIAN LI Gehäuse und Zugriffsgeräusche werden nicht verstärkt.
Positiv fällt die dezente Betriebsanzeige auf, denn diese besitzt eine angenehme Lichtintensität und fügt sich gut in das Designkonzept ein.
Da seitens Asmedia beim ASM1051 Brückenchip kein Verfahren zum Auslesen einer Betriebstemperatur des verbauten Datenträgers integriert wurde, können wir diesen Messwert innerhalb dieses Reviews nicht angeben.
Allerdings sammelt Revoltec Pluspunkte durch eine kluge Wahl eines schnell wärmeleitenden Materials in Form von Aluminium, wodurch eine Überhitzung der Festplatte nahezu ausgeschlossen wird.

 

Testsystem:

Testsystem  
Gehäuse LIAN LI Q08B (schwarz)
Mainbaord Gigabyte H55N-USB3 rev1.0, H55 Sockel 1156, MiniITX
CPU Intel Core i3 530 (155x22 = 3410MHz) S1156, Dualcore
Ram 2x2048MB G.Skill Ripjaw DDR3-2000 MHz
Grafikkarte AMD/ATI Radeon 4870 512MB
Netzteil Corsair HX520W
Betriebssystem Windows 7 Professional 64bit
USB3.0 Treiber NEC USB3.0 Driver Version 1.0.14.0
Festplatten Testrechner: Supertalent Ultradrive ME 128GB SSD
Revoltec Alu-Line II EX206: Samsung HM641JI, 5400 U/min, 640GB HDD

 


Testergebnisse

 

HD-Tune

Bei HD-Tune handelt es sich um ein einfaches Testprogramm für Festplatten, welches die Leserate der Festplatte über die gesamte Größe misst. Das Ergebnis dieser Messung wird in einem Diagramm dargestellt, wobei die blaue Linie immer das Maximum der Leserate darstellt. Anschließend wird noch die Zugriffszeit zufällig verteilt über die gesamte Kapazität der Festplatte gemessen, was zu den gelben Punkten im Diagramm führt. Wir haben die Testfestplatte (Samsung HM641JI) am internen S-ATA Anschluss des Testrechners mit diesem Programm getestet und anschließend die Messung wiederholt, während das Revoltec Ex-206 einmal an einem USB2.0 und einmal an einem USB3.0 Anschluss betrieben wurde.

alt

Anschluss: SATA-IIAnschluss: USB3.0Anschluss: USB2.0

 

Dadurch, dass die Geschwindigkeit maßgeblich von der Festplatte bestimmt wird, zeigt dieser Test nur, dass am USB3.0 Anschluss die volle Geschwindigkeit zur Verfügung steht. Die gebotene USB2.0 Leistung stellt das Maximum des Möglichen dar.
Durch die Verwendung des gleichen Brückenchips wie beim LIAN LI EX-10Q sind wir in der Lage Unterschiede außerhalb der Messtoleranzen festzustellen. Während der Testphase liessen sich jedoch keine Ausreißer beim Revoltec Alu Line II EX206 ausfindig machen.

 

Atto Benchmark

Beim ATTO Benchmark handelt es sich um einen Festplatten-Benchmark, der detailliert Aufschluss darüber geben kann, wie gut sich die Festplatte bei verschiedenen Dateigrößen verhält. So kann man mögliche Schwächen einer Schnittstelle oder eines Controller-Chips feststellen. Einen Auszug der Messdaten enthält diese Tabelle:

 

  Write Read
Anschluss: S-ATA min max min max
QD2 10,4 MB/s 74,56 MB/s 11,1 MB/s 73,7 MB/s
QD10 23,7 MB/s 74,57 MB/s 24,8 MB/s 73,7 MB/s
         
Anschluss: USB3.0 min max min max
QD2 4,56 MB/s 73,3 MB/s 4,64 MB/s 73,5 MB/s
QD10 5,38 MB/s 74,5 MB/s 5,18 MB/s 73,6 MB/s
         
Anschluss: USB2.0 min max min max
QD2 1,32 MB/s 29,3 MB/s 1,30 MB/s 32,6 MB/s
QD10 1,36 MB/s 29,3 MB/s 1,36 MB/s 32,8 MB/s
         


Es ist erkennbar, dass die USB3.0 Schnittstelle nicht ganz die Geschwindigkeit der S-ATA Schnittstelle erreicht, aber dennoch eine enorme Verbesserung gegenüber der USB2.0 Schnittstelle darstellt, gerade was ein Schreiben und Lesen von kleinen Dateigrößen betrifft.

 

CrystalDiskMark 3.0 Beta2

Der CrystalDiskMark ist ein sehr einfach strukturiertes Programm, welches automatisiert vier Disziplinen einer Festplatte testet. Es handelt sich dabei um in der Praxis aussagekräftige Messungen, wie zum Beispiel das Lesen und Schreiben sequenzieller Daten (=Kopieren großer Dateien) oder auch von kleinen Dateien mit Größen von 512KB und 4KB (=Starten von Programmen). Dabei wird jede Messung fünf Mal wiederholt um genaue Messergebnisse zu erzielen. Auf diese Details werden bei Solid State Drives besonders Wert gelegt. Hier dient das Programm wie der ATTO Benchmark dazu, mögliche Schwächen des S-ATA/USB-Controllers aufzudecken. Das Ergebnis der Messung enthält die folgende Tabelle:

 

Anschluss: S-ATA USB3 USB2
  read write read write read write
seq. Read 73,5 MB/s 73,5 MB/s 73,4 MB/s 73,3 MB/s 33,5 MB/s 30,1 MB/s
512K 31,0 MB/s 28,0 MB/s 30,8 MB/s 32,3 MB/s 20,4 MB/s 29,6 MB/s
4K 0,41 MB/s 0,55 MB/s 0,40 MB/s 0,67 MB/s 0,40 MB/s 0,70 MB/s
4K QD32 0,65 MB/s 0,56 MB/s 0,50 MB/s 0,65 MB/s 0,50 MB/s 0,70 MB/s
             

Die Ergebnisse des CrystalDiskMarks bestätigen das Ergebnis des ATTO-Benchmarks. Einzige Besonderheit hier ist, dass die interne S-ATA Schnittstelle beim Schreiben von 512KB großen Dateien langsamer zu sein scheint, als die USB3.0 Schnittstelle.


Fazit

Der geneigte Käufer eines externen Gehäuses für 2,5“ Festplatten wird im Internet vor die Qual der Wahl gestellt. Ohne Verpackung, Lieferumfang oder eventuelle Schwächen des Produktes zu kennen, kann er nur nach Aussehen und Preis entscheiden. Dann beginnt die Phase des Abwägens, ob ein billiges Produkt nicht eventuell versteckte Schwächen haben könnte.

Der heutige Test wird die Wahl erheblich erleichtern. Denn obwohl das Alu-Line II EX206 von Revoltec zu den günstigsten externen Gehäusen für 2,5“ Festplatten gehört, erlebt der Kunde mit diesem Gehäuse keine Enttäuschung. Revoltec punktet besonders beim Lieferumfang, der das Vergleichsprodukt von LIAN LI für fast den doppelten Preis klar in den Schatten stellt. Ein Schutz-Etui und eine Lackierung, auf der keine Fingerabdrücke sichtbar werden, helfen die Freude am Produkt lange Zeit zu erhalten. Lediglich der Klavierlack an der vorderen Stirnseite sollte vorsichtig behandelt werden.
Funktional leistet sich Revoltec wie beim Lieferumfang keine Schwäche und bietet, was der Stand der Technik zu bieten hat. Der Preis liegt zwischen ca. 16€ und 26€.

Für diese hervorragende Leistung erhält das Alu-Line II Line EX206 von Revoltec aufgrund unserer deutlichen Empfehlung an dieser Stelle den Gold Award, sowie unsere Best-Price Auszeichnung für sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis.

 

 

 

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Testsystem:

Wie bereits erwähnt kann die Festplatte mit der Platine verschraubt werden. Es wird wahrscheinlich deshalb nicht im Faltblatt erwähnt, weil im Gehäuse sowieso nicht genug Platz wäre, so dass sich die Festplatte von der Platine lösen könnte. Wer also auf Nummer sicher gehen möchte verschraubt sie mit der Platine. Danach schiebt man die Festplatte in das Gehäuse; falschherum einbauen kann man sie nicht. Hat man die Rückseite verschraubt kann man gleich loslegen. Für den gesamten Einbau sind keine 5 Minuten notwendig. Obwohl die Festplatte mit der Platine verschraubt ist und an der vorderen Stirnseite, wie bereits erwähnt, sich viereckige Moosgummis befinden, hat die Festplatte dennoch Spielraum, um ein leichtes Klappern von sich zu geben, wenn man das Gehäuse schüttelt. Mit einer dünneren Festplatte würde dies lauter ausfallen, ist mit einer 9,5mm hohen Festplatte aber nicht als kritisch ein zu stufen. Das Laufgeräusch der ohnehin schon sehr leisen Festplatte wird im gleichen Maße gedämpft, wie beim LIAN LI Gehäuse, Zugriffsgeräusche werden nicht verstärkt.

Positiv fällt die Betriebsanzeige auf, denn diese blendet nicht wie bei einem Blick direkt in LED.
Da die Temperatur der Festplatte nicht ausgelesen werden kann bleibt nur zu sagen, dass durch die Wahl des schnell wärmeleitenden Materials Aluminium eine Überhitzung der Festplatte ausgeschlossen wird.

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