Phobya G-Silent & Nano Series Roundup 04/2011 - Technische Eckdaten und Technologien

Erstellt am: 26.04.2011 um 20:00 Uhr von Marco Schaarschmidt.

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Technische Eckdaten

Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die technischen Eckdaten der sechs in diesem Artikel vorgestellten Produkte aus dem Hause Phobya.

  G-Silent 12 1500rpm Red LED Nano-G 12 Silent Waterproof 1500rpm Multioption Nano-G 12 PWM Silent 1500rpm RED LED Nano-G 14 Silent Waterproof 1000rpm S7 Nano-G 14 PWM Black Silent Edition Nano-2G 12 PWM Silent 1500rpm Red LED
Abmessung 120 x 120 x 25mm 120 x 120 x 25mm 120 x 120 x 25mm 140 x 140 x 25mm 140 x 140 x 25mm 120 x 120 x 25mm
Farben transparenter Rahmen, rote Flügelblätter & rote LEDs schwarzer Rahmen, rote Flügelblätter schwarzer Rahmen, rote Flügelblätter, rote LED´s schwarzer Rahmen, rote Flügelblätter transparent schwarzer Rahmen, transparent schwarze Flügelblätter schwarzer Rahmen, rote und schwarze Flügelblätter, mit roten LED´s
Gewicht 119g 119g 119g 138g 150g 145g
Nennspannung 12V 12V 12V 12V 12V 12V
Startspannung 5 Volt 5 Volt 5 Volt 7 Volt 7 Volt 7 Volt
Leistungsaufnahme 0,2A 0,22A 0,22A 0,2A 0,15A 0,45A
Nenndrehzahl (+/-10%) 1500rpm 1500rpm 1500rpm 1000rpm 600-1100rpm 600-1500rpm
Luftförderleistung 97,20m³/h / 57,22 CFM 107,76m³/h / 63,44CFM 107,76m³/h / 63,44CFM 97,20m³/h / 57,22 CFM max. 100m³/h / 58,86 CFM max. 109,33m³/h / 64,16CFM
Lautstärke 25 dB/A 25 dB/A 25 dB/A 25 dB/A 10-24 dB/A 10-25 dB/A
MTBF (25°C) 50000 Std. 100000 Std. 100000 Std. 100000 Std. 100000 Std. 100000 Std.
Anschluss 3 Pin 3 Pin PWM/ 4 Pin 3 Pin PWM / 4 Pin PWM / 4 Pin
Max. statischer Druck 1.61 mm-H2O 1.6mm-H2O 1.6mm-H2O 1.85mm-H2O 1.85mm-H2O 1.6mm-H2O
Preis* ~7,00€ ~10,00€ ~ 12,00€ ~ 12,00€ ~13,50€ ~ 14,00€

*Stand: 04/2011

Wie man den Eckdaten unschwer entnehmen kann, sind diese Lüfter für die Verwendung in Kombination mit einer Wasserkühlung bzw. deren Komponenten ausgelegt. Dies äußert sich vor allem durch hohe Werte beim statischen Druck, der bei einer Beförderung von Luft durch eng aneinander liegenden Kühlrippen eines Radiators einen Faktor mit hohem Stellungswert darstellt. Dementsprechend hoch sind die herstellerseitigen Angaben beim Fördervolumen. Die Optimierung auf ein bestimmtes Einsatzgebiet ist mit Sicherheit auch der Grund, weshalb die Lüfter nur in Größen von 120mm - 140mm angeboten werden. Hervorzuheben ist neben den eigentlichen technischen Daten die lange Lebensdauer von 100.000 Std. (MTBF bei 25°C Raumtemperatur) der Nano Lüfterserie, die G-Silent Lüfter kommen immerhin auf rund 50.000 Stunden Betriebslaufzeit.

Ausgeliefert wird jedes der sechs Modelle in einer Umverpackung bestehend aus Pappe und einem kleinen Sichtfenster mit Blick auf das eigentliche Produkt. Als Minimum wird jedem Lüftermodell ein Satz Montageschrauben beigelegt. Die erste Generation wurde ohne jegliches Zubehör ausgestattet, mittlerweile sollten jedoch flächendeckend neue Versionen mit entsprechend angepasstem Lieferumfang ausgeliefert werden.

Technologien

Wer sich in der letzten Zeit mit Lüftern beschäftigt und Wissen auf diesem Sektor angesammelt hat, wird bei den Phobya-Lüftern schnell parallelen zu den ebenfalls bei uns getesteten GELID Wing 12 UB BLUE und WING 12 PL ziehen können. In der Tat handelt es sich um nahezu identische Produkte, welche sich lediglich in den technischen Eckdaten, insbesondere den Drehzahlen und Fördervolumina sowie dem statischen Druck unterscheiden. Technologisch sind die Produkte jedoch nicht zu unterscheiden. Sie verwenden die gleichen Magnet-Lager und setzen ebenfalls auf beschichtete Komponenten, um so einen Schutz gegen Spritzwasser herzustellen.

Nanoflux Bearing (NFB)
Das in den Produkten verwendete Lager ist unter anderem auch bekannt als Nanoflux Bearing (NFB) und setzt allein auf die Verwendung von Magnetismus. Der Trick bei diesem Lager ist die verwendete magnetisierte Stahlkugel zwischen dem Magneten und dem Rotor. Bedingt durch die Kugelform gibt es tatsächlich nur einen kleinen Berührungspunkt zwischen Achse und der Kugel. Stabilität erhält die Rotorachse durch das aufgebaute Magnetfeld schon kurz nach dem Einschalten. Magnetismus hat den entscheidenden Vorteil, schon kurz nach Anlegen einer Spannung vorhanden zu sein. Gerade beim Startvorgang des Lüfters ist dieses Merkmal von Nutzen. Während der Selbststabilisierung der Rotorachse wird eine schnellere, präzisere und zuverlässigere Zentrierung erreicht und sorgt zudem für eine höhere Langzeitstabilität und Laufruhe des Lüfters durch die Reduzierung des Lagerwiderstands und Verschleißes. Bei herkömmlichen Lüftern ohne magnetische Unterstützung entsteht beim Einschalten zunächst ein unter dem Namen Kreisel-Effekt bekanntes Verhalten, bei dem der Lüfter eine leicht oval-ähnliche Kreisel-Bewegung vollzieht, bis seine Drehungsfrequenz hoch genug ist, sich selbst zu stabilisieren. Setzt man ein Magnetfeld für die Stabilisierung ein, wird der Kreisel-Effekt reduziert. Dass Magnet-Lager komplett reibungslos laufen, ist eine Erfindung der Marketingabteilungen. Natürlich werden Abrieb und Kontakte mit anderen Bauteilen verringert, bedingt durch die schnellere Stabilisierung, sind aber dennoch vorhanden. Lassen wir die Stahlkugel einmal außer Acht, kann es gerade beim Startvorgang immer noch zu Berührungen kommen. Dies ist auch der Grund weshalb sich Schmierfette auf der Innenseite des Rotors befinden. Ein weiteres Argument gegen die Reibungslosigkeit ist die Verwendungsweise der Magnetfelder. Entweder kann das Magnetfeld bei diesem Lüfter horizontal stabilisieren oder vertikal. Damit dürfte klar sein, dass (Reibungs-)Kontakte vorhanden sein müssen.
Neben Phobya verbauen ebenfalls die Firmen GELID und Enermax diese Art von Lagern in ihren Produkten. Jedoch anders als bei Enermax wird bei Produkten von Phobya und GELID die Eisenkugel nach hinten verlagert und befindet sich zwischen Magnet und Rotorachse und nicht zwischen Rotorachse und Rotorblatt.

Winglet Blade
Das winglet Blade ist ein Designelement, welches der Luftfahrt entnommen wurde. Bei den meisten starrflügligen Luftfahrzeugen befinden sich solche Winglets an den Randbögen der Flügel. Durch diese Anbauten entsteht der Eindruck von nach oben geklappten oder senkrecht zu den Flügelebenen stehenden Flügelspitzen. Das Resultat ist eine Steigerung der aerodynamischen Eigenschaften und eine Reduktion des induzierten Widerstands. Der Ursprung dieser Technologie ist auf das Tierreich zurückzuführen und ist den Flügelspitzen der Vögel, die fächerförmig in der Höhe gestaffelt gespreizt werden, nachempfunden. In der Lüfter-Technik wird damit das Ziel, einen größeren Luftstrom und einen höheren statischen Druck zu erzielen, verfolgt. Inwieweit dieses Features zur Gesamtleistung der Lüfter beiträgt, lässt sich nur sehr schwer ohne ein entsprechend ausgestattetes Labor und einen Lüfter gleicher Leistungsklasse ohne winglet Blade bestimmen. Dieses Feature wird vor allem bei Produkten der Nano-G Serie in 12cm Größe eingesetzt; die beiden 14cm Modelle (der Nano-2G sowie der G-Silent Lüfter) müssen ohne diese Feature auskommen.

Detachable Impeller
Das abnehmbare Flügelrad ist ein Feature, das durch geschickte Konstruktion des Lagers entstanden ist. Die Platzierung des Magneten für das Lager senkrecht am unteren Ende der Rotorachse ermöglicht ein Herausziehen des Flügelrads mitsamt der Rotorachse. Bei herkömmlichen Lüftern ist statt des Magnets an dieser Stelle ein Plastikring platziert, um die Achse im Lauf des Lüfters zu halten. Dank der neuen Konstruktion lässt sich die Rotorachse lösen und entfernen, da sie am Befestigungspunkt nur mittels der Magnetkonstruktion gehalten wird. Der detachable Impeller bietet enorme Vorteile, wenn es um das Thema Reinigung geht. Oftmals ist ein gründliches Reinigen der Lüfter mit einem Ausbau verbunden; hinzu kommen Schwierigkeiten bei der Reinigung der Flügelräder und der Innenseite des Rahmens, gerade bei sehr feinem Staub. Abgenommen kann das Flügelrad auch unter fließendem Wasser gereinigt werden; auch der Rahmen, der für diese Aktion nicht vom Gehäuse demontiert werden muss, lässt sich so einfach mit einem Putztuch vom Staub befreien.

Sonstige Eigenschaften
Der Phobya Lüfter besitzt die Eigenschaft durch die Konstruktion und die verwendeten Materialien wasser- und staubabweisend zu sein (bedingter Schutz gegen (Spritz-)Wasser). Gerade für Besitzer einer Wasserkühlung scheint diese Eigenschaft von Interesse zu sein, gerade dann, wenn der Lüfter einmal ein wenig Wasser abbekommt. Ein Unterwasserbetrieb ist hingegen ausdrücklich nicht gemeint. In diesem Zusammenhang bekommt das Wort Nanotechnik auch eine Bedeutung zugeschrieben. Die Produkte sind trotz sichtbarer elektrischer Bauteile nicht anfällig gegen Wasser. Woran kann das liegen? Die Antwort ist recht simpel, die Platinen samt den Bauteilen sind mit einer Art Lackierung überzogen, die für jede Art von Feuchtigkeit undurchdringlich ist. Leider betrifft dies nur die Platine, nicht die womöglich verwendeten LEDs. Aus diesem Grund besitzen lediglich zwei der vier Produkte diese Eigenschaft, was sich auch direkt in der Produktbezeichnung widerspiegelt.

Der Nano-G 12 PWM Silent 1500rpm RED LED, der Nano-2G 12 PWM 1500rpm RED LED wie auch der Nano-G 14 PWM Black Silent Edition verwenden die PWM-Technologie (Pulse Width Modulation, zu Deutsch: Pulsbreitenmodulation). Beim PWM-Verfahren wird konstant die volle Spannung - also beim Lüfter 12V - angelegt. Dabei übernimmt ein zusätzlicher Chip in dem Lüfter die Steuerung, in dem er mit einem bestimmten Verhältnis und fester Periodendauer ein Signal an den Motor schickt. Je länger die eingeschaltete Phase andauert, desto höher ist die Leistung des Motors, da er länger an der Spannung anliegt. Abhängig von dem PWM-Signal - einem zusätzlichen Rechtecksignal, dass die Steuerinformation überträgt - wird diese 12V-Spannung in einem mehr oder weniger aufwändigen Regelkreis bestehend im einfachsten Fall aus einem Transistor und einem Kondensator zu einer analogen Spannung mit beispielsweise 5V oder 7V umgewandelt. Ein weiterer Vorteil der PWM-Technik ist die Steuerbarkeit des Lüftermotors, bei dem der Hersteller die Eigenschaften an die Erfordernisse des Lüftermotors anpassen kann.
Ein kleines Beispiel zur Erläuterung:
Mit einem Tastverhältnis t / T von 1:4 (T ist die Periodendauer, t bezeichnet die Einschaltphase) entsteht am Motor eine Leistung von 25%. Bei einer konstanten Spannung von 12V entspricht die durch das PWM-Verfahren erzeugte Spannung 3 Volt.

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