Noctua NF-P14 FLX

Erstellt am: 13.11.2011 um 10:00 Uhr von Marco Schaarschmidt.

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Der eher innovationsarme Markt der Gehäuselüfter unterliegt schon seit geraumer Zeit einer schleichenden Veränderung. Die bisher dominierenden Produkte mit einer Größe von 120mm werden nach und nach kontinuierlich von den 140mm Pendants verdrängt. Was in Netzteilen und bei CPU-Kühlern begonnen hatte, setzt sich nun auch bei Gehäuselüftern fort. Eine identische Trendwende war damals ebenfalls zwischen den 80mm und 120mm Produkten zu beobachten. Neben Noiseblocker und Enermax bieten mittlerweile eine Vielzahl von etablierten Herstellern Gehäuselüfter im 140mm Format an. Wie einige der großen Vertreter hat auch Noctua scheinbar lange gezögert und wollte die Trendwende zunächst beobachten und analysieren, bevor eigene Produkte entwickelt und vermarktet werden. Nach einer langen Entwicklungszeit präsentiert das aus Österreich stammende Unternehmen mit dem NF-P14 FLX einen ersten 140mm großen Gehäuselüfter – oder etwa doch nicht? Noch jedenfalls scheint Noctua nicht völlig überzeugt von der aktuellen Entwicklung auf dem Markt der Luftkühler. Denn genau genommen ist der NF-P14 FLX kein waschechter Kandidat im 140mm Format, sondern eine Kombination bestehend aus einem 140mm großen Rotor und Bohrungen für die Befestigung als herkömmlicher 120mm Lüfter. Möglich macht dies der abgerundete Rahmen, der zugleich auch das auffälligste Merkmal des Gehäuselüfters zu sein scheint. Welche Details noch in der Neuentwicklung stecken und wie sich der NF-P14 FLX in der Praxis schlägt, erfahrt Ihr im Short-Report bei Hardware-Factory.


Technische Daten

Um zunächst einen ersten Überblick über den Testkandidaten zu erhalten, werden dessen technischen Eigenschaften sowie weitere Informationen zum Produkt in der nachstehenden Tabelle zusammengefasst.

  NF-P14 FLX
Maße 140x140x25 mm
Lagertyp SSO-Bearing
Blattgeometrie NF-P14 Blattgeometrie mit VCN
Umdrehungsgeschw. (+/-10%) 1200 rpm
Umdrehungsgeschw. mit L.N.A. (+/-10%) 900 rpm
Umdrehungsgeschw. mit U.L.N.A. (+/-10%) 750 rpm
Volumenstrom 110,3 m³/h
Volumenstrom mit L.N.A. 83,7 m³/h
Volumenstrom mit U.L.N.A. 71,2 m³/h
Geräuschentwicklung 19,6 dB(A)
Geräuschentwicklung mit L.N.A. 13,2 dB(A)
Geräuschentwicklung mit U.L.N.A. 10,1 dB(A)
Statischer Druck 1,29 mm H2O
Statischer Druck mit L.N.A. 0,77 mm H2O
Statischer Druck mit U.L.N.A. 0,53 mm H2O
Leistungsaufnahme 1,2 W
Stromstärke 0,1 A
Betriebsspannung 12 V
MTBF* > 150.000 h
Garantie 6 Jahre
Preis** ab 19€

* MTBF: Mean Time Between Failures / mittlere Betriebsdauer zwischen Ausfällen
** Stand: 11/2011

Der NF-P14 FLX schafft es aufgrund seines 140 mm Rotors mit 1200 U/min ein Luftfördervolumen von bis zu 110,3 m³/h zu erreichen. Physikalisch bedingt gilt stets, dass größere Gehäuselüfter im Vergleich zu den kleineren Mitstreitern weniger Umdrehungen pro Minute benötigen, um das gleiche Luftfördervolumen zu erreichen. Aufgrund der geringeren Umdrehungszahlen sinkt der statische Druck oft merklich ab. Beim NF-P14 FLX geht Noctua den Mittelweg. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenzprodukten, die meist bei  800-1000 U/min ihr volles Potential ausgeschöpft haben, erhöht Noctua die maximale Drehzahl auf 1200 U/min. Der dadurch erreichte statische Druck von 1,29 mm H2O entspricht dem eines durchschnittlichen 120mm Gehäuselüfters.
Keine Produkteigenschaft, aber dennoch mit Sicherheit kauffördernd ist die von Noctua angebotene sechsjährige Garantiezeit. Jedoch gehören gerade im Premium-Segment Garantiezeiten von mehr als fünf Jahren schon längst zum guten Ton. Neben Noctua haben dies Beispielsweise auch Noiseblocker und Nanoxia bereits erkannt.

Weniger überzeugend ist da schon der Anschaffungspreis: Mit rund 19 € fällt dieser selbst für einen Gehäuselüfter aus dem Premium-Segment ungewohnt hoch aus. Geschuldet ist dies sicherlich auch dem stattlichen Lieferumfang.


Lieferumfang

Auch beim NF-P14 FLX bleibt Noctua seiner Linie treu und lässt es sich nicht nehmen, den Lüfter mit einem äußerst umfangreichen Zubehörpaket auszustatten. Mit dabei sind die Low-Noise-Adapter (L.N.A.) und Ultra-Low-Noise-Adapter (U.L.N.A.) zur Drosslung sowie ein herkömmlicher 3:4-Pin-Adapter zum Anschluss des Gehäuselüfters an einen herkömmlichen 4-Pin-Moloex-Stecker. Summa Summarum liegen drei Adapter bei. Hinzu kommen vier Montageschrauben sowie -halterungen zur Befestigung des Gehäuselüfters bei 140mm Bohrungen.

In diesem Zusammenhang möchten wir die äußerst stabile und durch Noctua mit vielen Informationen versehene Verpackung des NF-P14 FLX nicht unerwähnt lassen. Die aufklappbare Rückseite enthält eine Vielzahl an Hintergrundinformationen zu den eingesetzten Technologien, sodass die Verpackung als kleines Handbuch angesehen werden kann. Den weiteren Platz teilen sich eine Tabelle mit den technischen Eckdaten sowie eine Einbauanleitung.

Der Lieferumfang im Überblick:

  • Ultra-Low-Noise Adapter (U.L.N.A.)
  • Low-Noise Adapter (L.N.A.)
  • Adapter für 140mm Montage
  • 4 Vibration-Compensators
  • 3:4-Pin Adapter
  • 4 Lüfterschrauben


Technologien

Wie die Verpackung schon ansehnlich illustriert, kommen in dem NF-P14 FLX eine Vielzahl verschiedenster Technologien zum Einsatz, die über die Jahre von Noctua entwickelt und verbessert wurden. Einige der technischen Lösungen kamen schon erfolgreich bei 120mm Gehäuselüftern oder CPU-Kühlern zum Einsatz, andere wiederrum feiern in dem NF-P14 FLX ihr Debüt. Zweifelsohne lassen sich Begriffe wie „Metal Reinforcements“, „SC-Drive 2“ und „SSO-Bearing“ von der Marketingabteilung exzellent einsetzten und vermarkten, was aber hinter den Begriffen steckt, bleibt ob im Verborgenen. Für diesen Abschnitt haben wir die wichtigsten Technogien herausgesucht und möchten diese im Folgenden erläutern.

SSO-Gleitlager
Das selbststabilisierende Öldruck-Gleitlager (SSO) ist ein eigens von Noctua entwickeltes Gleitlagersystem, das schon seit einigen Gehäuselüftergenerationen eingesetzt wird und als sehr zuverlässiges und laufruhiges Lager gilt.


(Quelle: Noctua.at)

Eines der Kernelemente des Öldruck-Gleitlagers ist das eingeschlossene Spezialöl, das bei einer Rotationsbewegung der Achse ein dynamisches Druckfeld erzeugt und so die Achse innerhalb der Lagerschale stabilisieren und zentrieren soll. Das Problem bei Druckfeldern ist jedoch, dass sie dieses nicht schlagartig oder exponentiell aufbauen, sondern logarithmisch. Aufgrund dessen entsteht direkt nach dem Start der sogenannte Kreisel-Effekt, eine leicht ovalähnliche Kreiselbewegung. Bis ein ausreichend großer Druck aufgebaut ist, um die Rotorachse zu stabilisieren, kommt es bei Flüssigkeitslagern bedingt durch den Kreisel-Effekt zu einer erhöhten Abnutzung des Lagers, was unter Umständen zu Defekten führen kann oder sich durch einer mitunter deutlichen Zunahme der Geräuschentwicklung bemerkbar macht. Jedoch sollte man den Aufbau des Druckfeldes in diesem Zusammenhang nicht überbewerten. Die Stabilisierung hängt auch mit der Drehzahl zusammen. Ist die Umdrehungszahl eines Objektes groß genug, stabilisiert sich dieses selbständig.

Der Kreisel-Effekt soll durch den Festkörpermagneten, dem zweiten Kernelement, unterbunden werden. Magnetfelder sind im Gegensatz zu Druckfeldern bei Elektromagneten oder um Leitungen schon kurz nach dem Anlegen einer Spannung aufgebaut oder sind bei Festkörpermagneten beispielsweise dauerhaft vorhanden. Das durch den Festkörpermagneten des NF-P14 FLX erzeugte Magnetfeld soll die Selbststabilisierung der Rotorachse während der Anlaufphase unterstützen und so für eine Reduzierung des Lagerwiderstands und Verschleißes sorgen, was zu einer höheren Langzeitstabilität und Laufruhe des Lagers führt.

Vortex-Control Notches
Wie schon im Kapitel über die technischen Daten erläutert wurde, schaffen es die größeren Gehäuselüfter bei geringeren Umdrehungszahlen das Fördervolumen eines 120mm Modells zu erreichen, jedoch leiden diese unter Einbußen beim statischen Druck. Folglich kann der statische Druck nur erhöht werden, wenn die Umdrehungszahlen wieder zunehmen, was sich bei den 140mm Gehäuselüftern unweigerlich in einer erhöhten Gesamtlautheit niederschlägt. Diese Problematik hat auch Noctua erkannt und stattet den NF-P14 FLX mit der bereits beim NF-P12 erfolgreich eingesetzten Neunblattgeometrie, die sowohl auf Airflow/Noise-Effizienz als auch auf Erhaltung des statischen Drucks abgestimmt wurde.


(Quelle: Noctua.at)

Die Flügelblätter des Rotors besitzen jeweils zwei Einkerbungen (engl.: notches), die für eine bessere Vereinigung des Luftstroms von Saug- und Druckseite sorgen. Die Einkerbungen verhindern einen starken Geschwindigkeitsabfall und reduzieren die Verwirbelungen an der Blatthinterkante, was zu einem erhöhten Wirkungsgrad und damit auch einem besseren statischen Druck führt. Ein netter Nebeneffekt ist die höhere Laufruhe, die sich unweigerlich auf die Gesamtlautheit auswirkt. Um eben diese noch weiter zu optimieren, befinden sich die Vortex-Control Notches zudem versetzt an den verschiedenen Rotorblättern, sodass jedes Blatt eine andere Turbulenzstruktur als das vorhergehende und das nachfolgende Blatt erzeugt.


(Quelle: Noctua.at)

Die entstehenden Turbulenzen an der Blatthinterkante werden durch die Vortex-Control Notches in mehrere Partikularströme aufgespaltet, die jeweils eine leicht unterschiedliche tonale Charakteristik aufweisen. Der so erreichte breitere Frequenzbereich wird vom menschlichen Gehör als weniger störend wahrgenommen.


(Quelle: Noctua.at)

SC-Drive 2
Das Smooth Commutation Drive (SCD) wird ebenfalls schon seit einigen Lüfter-Generationen von Noctua eingesetzt und versucht die „Commutation Noise“ bei bürstenlosen Gleichstrommotoren zu unterbinden. Die Umschaltgeräusche können bei jedem Übergang von einem Stator-Anker (Spule zur Magnetfelderzeugung) zum nächsten entstehen. Bei jedem Umschalten erhält der Rotor einen abrupten Drehimpuls, was eine winzige Verformung der gesamten Lüfterstruktur zur Folge hat und je nach Drehmoment und Material des Lüfters zu einem wahrnehmbaren Geräusch führen kann.

Die SCD Antriebstechnik sorgt für einen sanfteren Übergang zwischen den Statorankern, was die zu einer höheren Laufruhe des Lüfters führen kann. Die zweite Generation dieser Technologie (SCD2) erzielt eine verbesserte Laufruhe und reduziert minimale Geräusche in unmittelbarer Nähe zum Motor.

Metal Reinforcements
Bedingt durch den Durchmesser des Impellers von 140mm entsteht bei der Rotation durch die erhöhte Masse im Gegensatz zu den 120mm Modellen eine größere Unwucht, sofern die Einzelteile nicht passgenau und präzise gefertigt wurden. Damit Noctua seinen Kunden auch bei den 140mm Produkten ein Höchstmaß an Fertigungspräzision, minimale Toleranzen und hervorragende Langzeitstabilität gewährleisten kann, kommen bei der Lüfterkonstruktion von einer CNC-Fräse gefertigte Einzelteile aus Messing zum Einsatz. Im Detail umfasst dies die komplette Lagerschale und Teile des Motor-Hubs.


(Quelle: Noctua.at)


NF-P14 FLX im Detail

Bei der näheren Betrachtung des NF-P14 FLX sticht genau eine optisch gut erkennbare Eigenschaft ins Auge. Nein - das für Noctua traditionelle Farbenspiel, das aus einem cremefarbenen Rahmen gepaart mit einem braunen Rotor definiert wird, ist es nicht. Wie schon einleitend für diesen Short-Report erwähnt, ist es der fehlende äußere Lüfterrahmen, der den NF-P14 FLX die runde Form verschafft.

Dabei ist der runde Rahmen bei weitem keine bloße optische Spielerei. Durch die Konstruktion gelingt Noctua der Spagat zwischen einem 120mm und einem 140mm großen Gehäuselüfter. Dies wird durch den Rotor mit einem 140mm großen Durchmesser erreicht, während die Bohrungen für die Montage weiterhin denen eines 120mm Lüfters entsprechen. Diese Bauart besitzt eine ganze Reihe von Vor- aber eben auch Nachteilen. Durch das große Zubehörpaket lässt sich der NF-P14 FLX mit Adaptern an Bohrungen für 140mm Lüfter befestigen. Diese benötigen allerdings die vier beiliegenden Montageschrauben, die anschließend für die Befestigung auf dem CPU-Kühler, dem Radiator oder der Gehäusewand fehlen, sofern die Anti-Vibration-Bolts keine Verwendung finden oder nicht genutzt werden können. Einen zweiten Satz Montageschrauben sucht man vergebens. Durch den großen Rotor besitzt auch der Rahmen einen größeren Durchmesser, der die Bohrungen zu jeder Seite um einen Zentimeter überragt. Bei einigen für 120mm große Gehäuselüfter vorgesehenen Montageplätzen kann dies zu Platzproblemen führen, wie der Vergleich mit einem herkömmlichen 120mm Lüfter in der folgenden Abbildung aufzeigt.


Die Verarbeitungsqualität ist noctuatypisch sehr robust und stabil. Obwohl der äußere Lüfterrahmen fehlt, können keine Einbußen an der Gesamtstabilität festgestellt werden. Das Anschlusskabel ist mit einem sehr feinen Gewebeschlauch ummantelt und mit 41cm in der Gesamtlänge ausreichend dimensioniert. Einen kleinen Wehrmutstropfen stellt allerdings die Verarbeitung des Rotors dar. Dieser ist zwar wie auch der Rahmen grundsolide konstruiert, allerdings sind die Spitzen der Flügelblätter extrem scharfkantig, sodass diese zu Verletzungen führen können, auch wenn der Lüfter mit nur wenigen Umdrehungen betrieben wird. An dieser Stelle sollte Noctua unbedingt nachbessern.

Wie sich der NF-P14 FLX in unserem Praxistest schlägt, gilt es auf den nachfolgenden Seiten herauszufinden.


Praxistest: Testmethoden

Kommen wir nun zu den zweifelsohne wichtigsten Faktoren überhaupt: die Leistungsdaten. Schön zu lesende technische Daten und Eigenschaften reichen da natürlich nicht aus. Bei unserem Praxistest achten wir auf die verschiedenen Merkmale und Faktoren. Lüfter mit Gleitlagertechnologie benötigen eine gewisse Einlaufzeit, damit sich das Gleitmittel optimal verteilen kann. Dies kann erst durch eine ausreichende Temperatur im Betrieb erreicht werden. Daher geben wir den Lüftern eine Einlaufzeit von 30 Minuten. Anschließend werden folgende Punkte an den Produkten getestet:

Anlaufspannung
Häufig wird dieser Punkt mit einem Herunterregeln der Spannung verwechselt. Für Lüfter, die sich im Betrieb problemlos herunterregeln lassen, ist noch lang nicht bewiesen, dass sie auch bei dieser Spannung aus absolutem Stillstand wieder anlaufen. Gemessen wird hier die minimale Anlaufspannung bei horizontaler sowie vertikaler Lage. Für einen gültigen Messwert darf der Lüfter nicht mehr als zwei Startversuche unternehmen. Schafft es ein Produkt nach den genannten zwei Versuchen nicht, komplett anzulaufen, wird die Spannung schrittweise um einen Wert von 0,01V erhöht. Ermittelt werden die Messwerte über ein Schaltnetzteil der Firma Voltcraft, verifiziert mit einem Voltmeter der Firma PeakTech.

Leistung
Gemeint ist hier die Leistung unter 12V, 9V, 7V und 5V sowie die dabei erreichten Drehzahlen. Wichtig ist zudem die Einhaltung der herstellerseitigen Angaben inklusive der Toleranzen. Ermittelt werden diese Werte über das Programm Smart Guardian in der Version 2.03 sowie einem Multimeter der Firma PeakTech. Außerdem werten wir die erreichten Drehzahlen von 3-Pin Molex Lüftern im Spannungsbereich von 0-12V in Form einer Drehlzahlkennlinie aus. Ziel dieser Messung ist das Verhalten eines Lüfters bei einer bestimmten Spannung im Bezug auf die erreichten Drehzahlen zu ermitteln. Gemessen wird in einem Bereich von 0-12 Volt mit Intervallen von jeweils 0,25V.

Lautstärke
Sie ist eines der Hauptfaktoren jedes Lüfters. Getestet werden hier die Lautstärken beim Betrieb mit 12V, 7V und 5V. Störende Schleifgeräusche sowie ein Nichtanlaufen finden ebenfalls Erwähnung (Geräuschcharakteristik). Zu beachten ist allerdings, dass Lautstärkemessungen prinzipiell auf subjektiver Basis stattfinden und auch dementsprechend als solche bewertet werden.

Als Testsystem dient die folgende Zusammenstellung:

  • CPU: AMD Athlon 64 x2 5400+ (2x 2.6 Ghz)
  • Mainboard: Asus M2N32-SLI Deluxe
  • RAM: 2x 1024MB Mushkin SP2-6400 DDR2, 2x 1024MB G.Skill F2-6400CL5D-2GBNQ DDR 2
  • Grafikkarte: Gainward Bliss 8600GT PCX 256MB
  • Netzteil: NZXT HALE90-650-M

Praxistest: Ergebnisse

Anlaufspannung / Minimale Betriebsspannung
Im ersten Teil des Praxistests wird zuerst die minimale Anlaufspannung des Lüfters über ein Schaltnetzteil der Firma Voltcraft ermittelt und mit einem Voltmeter der Firma PeakTech verifiziert. Zur Erinnerung: Als Anlaufspannung wird diejenige Spannung angegeben, die ein Lüfter sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Lage aus dem absoluten Ruhestand heraus für das Anlaufen benötigt. Auch sollte das Vorhandensein einer gewissen Serienstreuung inklusive der hervorgerufenen Toleranzen nicht außer Acht gelassen werden. Es ist also durchaus möglich, dass zwei identische Produkte voneinander abweichende Messwerte erzielen können. Des Weiteren wurde im gleichen Durchlauf die minimale Betriebsspannung ermittelt. Leider versäumt es Noctua, in den Spezifikationen des NF-P14 FLX eine Startspannung anzugeben, wodurch unserem ermittelten Wert ein größeres Interesse zuteilwird.

Produkt gemessene Anlaufspannung minimale Betriebsspannung
NF-P14 FLX 5,02 V 3,14 V

Unsere Messungen haben ergeben, dass der NF-P14 FLX eine Startspannung von ca. 5 V benötigt, um anzulaufen. Dies ist ein durchaus zufriedenstellendes Ergebnis. Obwohl sich der Lüfter bis auf 3,14 V Betriebsspannung herunterregeln lässt, ist ein Betrieb bei weniger als 5 V nicht empfehlenswert. Genau genommen beginnt der Motor bei einer Betriebsspannung von weniger als 4 V mit starken Vibrationen auf sich Aufmerksam zu machen, die nahezu komplett auf dem Rahmen übertragen werden. Je dichter sich die aktuelle und die minimale Betriebsspannung annähern, desto stärker werden die Vibrationen.

Leistung/Lautstärke
Im weiteren Testverlauf wurden die Leistungswerte im Bereich von 5-12 V ermittelt. Ein subjektiver Eindruck der Lautheit sowie vermeintliche Störgeräusche finden ebenfalls Erwähnung. Die nachfolgende Tabelle schlüsselt die einzelnen, während des Messverfahrens ermittelten Werte im Detail auf.

Spannung Produkt Umdrehungen Subjektiver Eindruck Lager-/Laufgeräusche, Bemerkung
12 V NF-P14 FLX 1170 U/min deutlich hörbar deutliches Luftrauschen, guter Durchsatz
9 V NF-P14 FLX 897 U/min wahrnehmbar leichtes Luftrauschen
7 V NF-P14 FLX 706 U/min sehr leise leichte Schleifgeräusche des Motors, geringe Eigenvibrationen
5 V NF-P14 FLX 466 U/min unhörbar leise leichte Eigenvibrationen

Dem NF-P14 FLX scheinen geringe Drehzahlen nicht zu liegen. Anders kann man das im Abschnitt Anlaufspannung / Minimale Betriebsspannung und das unter 5 V beobachtete Verhalten des Motors nicht erklären. Auch bei der geringen Betriebsspannung von 5 V äußert sich der Lüfter über leichte Eigenvibrationen, die unweigerlich vom Motor stammen und an den Rahmen übertragen werden. Dennoch bleibt der Lüfter sehr leise und dieses Erscheinungsbild bleibt bei einer Betriebsspannung von 7 V erhalten, auch wenn sich zu den Eigenvibrationen noch leichte Schleifgeräusche des Motors dazu gesellen. Bei 9 V Betriebsspannung agiert der Gehäuselüfter aufgrund eines leichten Luftrauschens schon wahrnehmbar, mit einem guten Durchsatz, aber deutlich hörbar kann der NF-P14 FLX bei einer Spannung von 12 V betrieben werden.
Wie auch schon bei den vorangegangen Reviews über Gehäuselüfter möchten wir auch beim NF-P14 FLX dem Leser anhand einer Drehzahlkennlinie das Verhältnis zwischen anliegender Spannung und der erreichten Drehzahl verdeutlichen. Gemessen wurde zwischen 0-12 V mit einem Intervall von 0,25 V.

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Zum Abschluss des Praxistests haben wir die im Lieferumfang enthaltenen Adapter unter die Lupe genommen, deren Aufgaben es ist, den NF-P14 FLX auf 900 U/min respektive 750 U/min zu drosseln, ohne an der eigentlichen Betriebsspannung etwas ändern zu müssen. Die ermittelten Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeschlüsselt. Der Praxistest wurde an einem 3-Pin-Anschluss auf dem Mainboard unseres Testsystems durchgeführt, der mit einer standardmäßigen Spannung von 12,32V betrieben wird.

Produkt Umdrehungszahl lt. Hersteller gemessene Umdrehungszahl gemessene Betriebsspannung
Low-Noise Adapter (L.N.A.) 900 U/min 880 U/min 8,8 V
Ultra-Low-Noise Adapter (U.L.N.A.) 750 U/min 776 U/min 7,6 V

Auf der nachfolgenden Seite werden unsere Eindrücke unter Berücksichtigung der Ergebnisse des Praxistests in einem abschließenden Fazit zusammengefasst.

 


Fazit

Der Noctua NF-P14 FLX schlägt sich in unserem Short Report leider nicht so souverän wie wir im Vorfeld dieses Reviews aufgrund des ebenfalls bei uns getesteten NF-S12B angenommen hatten. Auch wenn es an den physikalischen Eigenschaften und der von Noctua stets gebotenen hohen Verarbeitungsqualität - mit Außnahme der scharfkantigen Rotorblätter - nichts auszusetzten gibt, so offenbarte der Praxistest einige Schwächen. Bei einer Betriebsspannung von weniger als 7 V produziert der Motor Eigenvibrationen, die, je tiefer die Betriebsspannung und damit auch die Drehzahl fällt, an Stärke zunimmt. Somit empfiehlt sich ein Einsatz erst bei einer Spannung zwischen 7 V und 9 V. Ungebremst erreicht der Gehäuselüfter einen sehr guten Durchsatz, bei dem allerdings eine Zunahme der Gesamtlautheit in Form eines deutlichen Luftrauschens in Kauf genommen werden muss. Die beiden im Lieferumfang enthaltenen Low-Noise-Adapter und Ultra-Low-Noise-Adapter drosseln den Noctua NF-P14 FLX auf eine entsprechende Spannung von 8,8 V respektive 7,8 V.

Pluspunkte gibt es für das Zubehörpaket, das wie von Noctua bereits gewohnt sehr umfangreich ausfällt. Ebenfalls positiv hervorzuheben ist die Möglichkeit, den Noctua NF-P14 FLX entweder an 140mm oder, sofern der umliegende Platz ausreicht auch, an 120mm Bohrungen zu befestigen. Leider trübt der ebenfalls noctuatypische hohe Anschaffungspreis von derzeit rund 19 € das Gesamtbild und verhindert zudem eine bessere Bewertung.

Trotz der Pluspunkte bei der Verarbeitung und des Zubehörpakets, aber aufgrund des hohen Preises und der Ergebnisse des Praxistests ist die Auszeichnung des NF-P14 FLX mit dem Bronze-Award sicherlich gerechtfertigt.

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