Cooler Master GeminII SF524 - Praxistest: Testergebnisse

Erstellt am: 23.07.2012 um 21:00 Uhr von Kai Tubbesing.

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Praxistest: Testergebnisse

Zunächst messen wir die Kerntemperaturen im Referenzbetrieb des Core i5-2500K, Spannung und Takt bleiben unangetastet. Zur besseren Einordnung wird sowohl ein Messwert bei Betrieb außerhalb eines Gehäuses als auch ein Messwert innerhalb eines mäßig belüfteten Sharkoon Rebel9 Economy angegeben. Die Temperaturangaben sind der Differenzwert von mittlerer Kerntemperatur abzüglich den Raumtemperatur.

Das Szenario der Standard-Taktung bewältigt der Cooler Master GeminII SF524 wie erwartet souverän. Auch die innerhalb des geschlossenen Aufbaus als zusätzliche Wärmequelle voll ausgelastete MSI N470GTX Twin FrozrII kann nicht für einen ungesunden Anstieg der mittleren Kerntemperatur sorgen. Unterstützt wird dieses Ergebnis durch die beiden verbauten 120 mm Lüfter bei 1200 U/min sowie das oben verbaute Netzteil, das für eine zusätzliche Abfuhr warmer Luft sorgt. Somit können akzeptable Differenzwerte von 41,75 K (12 V), 46,125 K (7 V) sowie 51 K (5 V) über der Umgebungstemperatur festgehalten werden, selbst im leisen Lüfterbetrieb bei 7 V der SF524 ist man gegen sommerliche Temperaturanstiege gut gewappnet. Der von uns verwendete und auf 1200 U/min heruntergeregelte Referenzlüfter liefert dieselben Werte wie das von Cooler Master beigelegte Exemplar, das allerdings auch bereits ab Werk mit knapp 1200 U/min seinen Dienst bei 12 V verrichtet. Der Testdurchlauf im offenen Aufbau zeigt, was der Kühler maximal zu leisten im Stande ist, hier kommt es zu keiner negativen Beeinflussung des Testergebnisses durch eine zusätzlich ausgelastete Grafikkarte oder einen suboptimalen Luftstrom innerhalb eines Gehäuses. Erwartungsgemäß setzen sich die Ergebnisse positiv von denen des geschlossenen Aufbaus ab - bei einem optimal belüfteten System sollten die Ergebnisse sich deutlich von denen im verwendeten Sharkoon Rebel9 abheben.

Im zweiten Durchlauf muss sich der Cooler Master GeminII SF524 dem beliebten Übertaktungsziel von 4,5 GHz für den Dauergebrauch stellen. Obwohl das Ergebnis bei vielen Prozessoren bei deutlich weniger als 1,32 V zu erreichen sein sollte, haben wir aus Gründen der höheren Temperaturentwicklung auf diese aus Anwender-Sicht suboptimale - weil mehr Abwärme produzierende Einstellung - zurückgegriffen und stellen den Probanden vor eine nicht ganz leicht zu bewältigende Aufgabe:

Bei diesen fordernden Bedingungen zeigt sich, dass der GeminII SF524 beim Versuch, die Temperaturentwicklung des i5-2500K bei 4,5GHz in Schach zu halten, an seine Grenzen stößt: Zwar ist dies bei voller Umdrehungsgeschwindigkeit des Lüfters immer noch möglich und im alltäglichen Gaming-Einsatz sicherlich auch unproblematisch, jedoch liegt die durchschnittliche Kerntemperatur hier bereits bei einem Differenzwert von 50 K (offenes Setup) beziehungsweise 57,125 K (geschlossenes Setup). Dafür bleibt der Lüfter mit seinen maximal ermittelten weniger als 1200 U/min allerdings auch im Vollbetrieb vergleichsweise leise und laufruhig. Mit einem Exemplar, das näher am oder gar über dem vom Hersteller angegebenen Wert von 1300 U/min liegt, wäre sicherlich eine weitere, kleine Verbesserung der gemessenen Werte möglich gewesen. Bei 7 V und 5 V überschreitet der Prozessor im Test den von Intel vorgegebenen Temperaturwert von 72,6 °C am Heatspreader der CPU (TCase), wodurch der wärmste Kern des von uns verwendeten Intel Core i5-2500K einen Wert von etwa 83 °C erreicht; ein Blick auf die Resultate des offenen Testaufbaus zeigt, dass ein 7 V-Betrieb bei voller Übertaktung in einem gut belüfteten Gehäuse durchaus möglich sein kann - der Messwert liegt hier 58,5 K.

Da es sich bei den obenstehenden Messungen um den ersten Test auf dem Sandy Bridge-System handelt, fehlen noch die nötigen Vergleichswerte, um den Cooler Master GeminII SF524 besser einordnen zu können. Aus diesem Grund haben wir ihm zum einen den mitgelieferten Boxed-Kühler von Intel gegenübergestellt und andererseits mit dem Xilence M612 Pro gegen einen Towerkühler der gehobenen Mittelklasse antreten lassen [der M612Pro ist oberhalb eines Scythe Mugen 2 Rev. B und ungefähr auf Augenhöhe eines be qiuet! Dark Rock C1 Advanced anzusiedeln - Anm. d. Verf.]. Da mit dem Intel-Kühler aufgrund des raschen Anstiegs der Prozessortemperatur keinerlei Übertaktungsversuche möglich waren, können wir an dieser Stelle lediglich Messungen im Standard-Takt für den offenen sowie geschlossenen Testaufbau angeben:

Die Temperaturen im Zustand der Volllast des System sind als gerade noch akzeptabel zu bezeichnen. 51,5 °C oberhalb der Raumtemperatur im offenen Testaufbau sind sicherlich problemlos - der Differenzwert von 60 K im Sharkoon Rebel9 Economy bedeutet hingegen, dass bereits bei einer Raumtemperatur von 25 °C eine Kerntemperatur von 85 °C erreicht werden kann, was bei unserem Test-Prozessor mit einem Überschreiten des zulässigen Wertes für den TCase -Sensor von 72,6 °C gleichzusetzen wäre. Dabei erweist sich der von Intel mitgelieferte Prozessorkühler hinsichtlich der Lautstärke als ein wahrer Rüpel: Liegt im offenen Testaufbau eine gerade noch erträgliche Drehzahl von 2000 U/min an, rotiert der Boxed-Kühler im geschlossenen Gehäuse nach einer Stunde mit ganzen 2800 Umdrehungen. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass die Kühler von Intel mit einem Sensor für die Temperatur der Ansaugluft versehen sind, die den Lüfter in Abhängigkeit von den Temperaturverhältnissen im Gehäuse gegebenenfalls über dem bei 12 V anliegenden Wert von 2000 U/min drehen lassen.

Ein deutlich würdigerer Gegner für den Cooler Master GeminII SF524 ist der Xilence M612 Pro - ein Tower-Kühler mit 140 mm Lüfter. Wir haben zur Einordnung der Werte lediglich einen Kurztest in allen Szenarien bei 12 V vorgenommen:

Der zum Vergleich herangezogene Xilence M612 Pro ist ein stärkerer, aber auch platzintensiverer und um etwa 30% teurerer Kühler und lässt die mittlere Kerntemperatur des Intel Core i5-2500K im offenen Setup auf nur 29,75 K (Referenztakt) bzw. 44,375 K (übertaktet) ansteigen - damit sind die gemessenen Ergebnisse um jeweils knapp über 3 K besser als die des GeminII SF524. Die gleiche Differenz lässt sich im geschlossenen Gehäuse festhalten.

Damit weiß die Leistung des Cooler Master GeminII SF524 aus Preis-Leistungs-Sicht durchaus zu überzeugen, gerade die Möglichkeit zu einer in 90°-Schritten drehbaren Montage geben dem Anwender die Möglichkeit, selbst zu bestimmen, welche optionalen, umliegenden Komponenten auf dem Mainboard primär zusätzlich gekühlt werden sollen (Spannungswandler, Arbeitsspeicher). Zudem lässt er sich durch seine bauartbedingte sehr geringe Gesamthöhe in nahezu jedem Gehäuse verbauen und ist somit insbesondere für den Einsatz in schmalen Tower- oder auch Desktopgehäusen geeignet. Dabei ist allerdings unbedingt darauf zu achten, dass der Lüfter des GeminII SF524 durch eine Öffnung in - je nach verwendetem Gehäuse - der Seitenwand oder dem Deckel direkt Frischluft von außen anziehen kann, was wir im folgenden Abschnitt noch einmal gesondert beleuchten möchten, da die Wahl des richtigen Gehäuses gerade bei einem Top-Flow-Kühler entscheidend für dessen Gesamtleistung sein kann.

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