Thermalright Macho 120 - Praxistest: Testergebnisse

Erstellt am: 14.09.2012 um 10:30 Uhr von Kai Tubbesing.

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Praxistest: Testergebnisse

Temperaturentwicklung im Referenzbetrieb

Zunächst messen wir die Kerntemperaturen im Referenzbetrieb des Core i5-2500K, Spannung und Takt bleiben unangetastet. Zur besseren Einordnung wird sowohl ein Messwert bei Betrieb außerhalb eines Gehäuses als auch ein Messwert innerhalb eines mäßig belüfteten Sharkoon Rebel9 Economy angegeben. Die Temperaturangabe ist der Differenzwertwert von mittlerer Kerntemperatur abzüglich der Raumtemperatur.

Wie bereits eingangs vermutet, bietet der Mini-Macho angesichts seiner für einen Towerkühler platzsparenden Ausmaße eine wirklich gute Kühlleistung. Selbst im nur mäßig belüfteten Sharkoon Rebel 9 Economy wäre ein problemloser Betrieb des Core i5-2500K bei minimaler Drehzahl des Lüfters auch bei einer Raumtemperatur von über 30°C bei absoluter Volllast von Prozessor und der hitzköpfigen und stromhungrigen GTX 470 noch problemlos möglich - wohlgemerkt bei einer Volllast, die im Praxisbetrieb in dieser Form ebenso wenig auftreten wird, wie die gemessenen Temperaturwerte. Bei vollen 1500 U/min des Lüfters liegt die gemessene Temperatur des Prozessors innerhalb des Gehäuses bei einem Differenzwert von 37,5 K zur Umgebungstemperatur. Welche niedrigeren Lüfterdrehzahlen angesteuert werden können, hängt von der verwendeten Lüftersteuerung oder aber der Regelung des Lüfteranschlusses auf dem Mainboard ab - aber selbst bei einer minimal möglichen Umdrehungsgeschwindigkeit von 666 U/min bleibt die mittlere Temperatur der Prozessorkerne bei einem entsprechenden Differenzwert von 45,7 K.
Noch besser schneidet der Thermalright Macho 120 im offenen Testaufbau ab und liefert bei den Messungen bei maximaler, mittlerer und minimaler Drehzahl des Lüfters Werte von 29,7, 32,2 sowie 36,4 K oberhalb der Raumtemperatur - wie weit der einzelne Anwender sich diesen Idealwerten annähern kann, ist dabei von der Belüftungssituation im Gehäuse sowie der zusätzlichen Erwärmung der Umgebungstemperatur durch die Wärmemissionen vor allem der Grafikkarte abhängig.

 

Temperaturentwicklung im Overclocking-Betrieb

Im zweiten Testdurchlauf übertakten wir den Core i5-2500K auf 4,5 GHz bei einer softwareseitig ausgelesenen VCore von 1,272 V. Auch hier agiert der Mini-Macho souverän und weiß sich in jeder Situation angemessen der seitens des Prozessors freigesetzten Abwärme zu erwehren.

Selbst im übertakteten Zustand schafft es der Macho 120, die gemessene Differenz der mittleren Temperatur der Prozessorkerne knapp unter 40 K Differenz zur Raumtemperatur zu halten - im Rebel 9 Economy mit zwei 120 mm Lüftern bei 1200 U/min messen wir immer noch einen guten Wert von 46,8 K, womit der Kühler sich auch an warmen Tagen durchaus für ambitioniertere Übertaktungsversuche eignet. Die hohe Maximaldrehzahl des Lüfters von 1500 U/min ist dabei eher als eine Option auf mehr Leistung bei Bedarf zu sehen - dass der Machon 120 auch bei geringen Drehzahlen gute Kühlwerte liefert, zeigen unsere Messungen: Die oftmals für den i5-2500K angestrebten 4,5 GHz stellen kein Problem dar. Auch bei den von uns zu Testzwecken dauerhaft heruntergeregelten Drehzahlen von 1062 U/min (42,3 / 50,1 K bei offenem Aufbau / geschlossenem Aufbau) sowie den minimal möglichen 666 U/min (47,7 / 56,9 K) schneidet der Mini Macho besser ab, als manch größeres Modell.

 

Einordnung der Temperaturwerte im Vergleich zum Thermalright Macho HR-02

Die gemessenen Temperaturwerte sind insgesamt respektabel - gemessen an der geringen Bauhöhe sogar sehr gut. Zum Vergleich ziehen wir an dieser Stelle mit dem größeren Thermalright Macho HR-02 einen aktuell aufgrund seines sehr guten Preis-/Leistungsverhältnisses äußerst beliebten Prozessorkühler heran - hier in der aktuell leider nicht mehr erhältlichen Special Edition mit einem 140 mm PWM-Lüfter mit der Modellbezeichnung TR-TY145. Auch dieses Modell haben wir mit maximaler, mittlerer und minimaler Drehzahl getestet (1323, 968 und 697 U/min) und stellen die Ergebnisse denen des kleineren Macho 120 mit seinem 120 mm Lüfter (1515, 1062 und 666 U/min) gegenüber.

Zur besseren Einordnung der Kühlleistung des kleinen Macho 120...... haben wir einen Macho HR-02 SE zwecks Vergleichsmessung herangezogen.

Im Direktvergleich zeigt sich vor allem: Bei voller Drehzahl liegt die Differenz der mittleren Kerntemperatur des Core i5-2500K unter Verwendung des Macho 120 nur zwischen 2-3 K mehr über der Raumtemperatur, als es beim großen Bruder der Fall ist - dafür geht der Lüfter des kleineren Modells mit mehr Umdrehungen allerdings auch hörbarer ans Werk. Je mehr nun die Lüfterdrehzahl abnimmt, umso größer wird das Delta zwischen der kleinen und der großen Kühlerversion - im Extremfall bedeutet dies bei minimaler Drehzahl des Prozessorlüfters bei 597 U/min in unseren geschlossenem Testaufbau mit zwei zusätzlichen 120 mm Lüftern im Sharkoon Rebel 9 Economy eine Zunahme der Differenz auf bis zu etwa 5 K im übertakteten Zustand des Prozessors. Die restlichen Werte befinden sich zwischen diesen Extremen. Dennoch: Auch wenn der kleine Macho 120 natürlich bedingt durch eine kompaktere Bauform mit geringerer Kühlfläche sowie dem Verzicht auf eine Heatpipe hinter dem HR-02 zurückliegt, bietet er eben für diese Größe eine ausgezeichnete Leistung.

 

Exkurs: Einsatz als pasiver CPU-Kühler

Aufgrund seiner weit auseinanderliegenden Kühllamellen bei gleichzeitig einer vergleichsweise großen Gesamtkühlfläche bieten sich die Macho-Prozessorkühler aus dem Hause Thermalright auch für den Einsatz als passiver Kühlkörper auf der CPU an und können in der Regel in einem ansonsten mit langsam drehenden Gehäuselüftern versehenen System durchaus auch potentere CPUs wie den von uns verwendeten Intel Core i5-2500K kühlen. Zu diesem Zweck haben wir das Testsystem in ein großflächig mit Meshblechen versehenes Cooltek Skiron verbaut, welches demnächst ebenfalls hier auf Hardware-Factory getestet werden wird.

Aufgrund des großflächigen Einsatzes von Mesh-Blechen bietet das Cooltek Skiron eine gute Basis für den Aufbau semipassiver SystemeWir testen, wie sich der Macho 120 ohne eigenen Lüfter als passiver CPU-Kühler schlägt.

Das Gehäuse verfügt ab Werk über insgesamt vier Lüfter (2x 120 mm Front, 1x 120 mm Heck, 1x 140mm Top), die wir mittels der Aqua Computer Aquaero 5 LT Lüftersteuerung alle komplett auf leise 650 U/min heruntergeregelt haben. Auf die Verwendung und Auslastung einer zusätzlichen Grafikkarte wurde in diesem Aufbau verzichtet. Unter Einsatz des Mini-Macho nähert sich die TCase (ausgelesen per Diode am Heatspreader und somit ein anderer Wert, als das ansonsten von uns aufgeführte arithmetische Mittel der einzelnen Kerntemperaturen) zwar bei einer Raumtemperatur von 19°C zum Testzeitpunkt dem seitens Intel vorgegebenen Maximalwert 72,6°C, der immerhin bis auf 68°C ansteigt - ein Einsatz auf einer weniger stromhungrigen CPU wie beispielsweise einem Core i3 oder gar einem i5 als Stromsparmodell sollte hingegen nichts entgegen stehen.

Im direkten Vergleich zwischen Macho HR-02 SE und Macho 120 bei 650 U/min aller Gehäuselüfter kommt es zu folgenden Differenzen der mittleren Kerntemperatur zur Raumtemperatur:

Von diesen Ergebnissen aus kann man schließen, dass auch bei sommerlichen Temperaturen zumindest Intels aktuelle Stromsparvierkerner sowie sämtliche Dual-Core-CPUs für den Sockel 1155 problemlos im semipassiven Gesamtbetrieb mit dem Thermalright Macho 120 als passiv agierender Kernkomponente kühlbar sein sollten. AMDs AM3+ Prozessoren scheiden aufgrund ihrer hohen Verlustleistung leider aus - allerdings verfügen die kleinen Llano Modelle für den Sockel FM1 bis einschließlich zum A6-3600 ebenso wie die genannten Prozessoren von Intel über eine TDP von 65 W und könnten somit für einen semipassiven Aufbau ebenfalls von Interesse sein.

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