Xigmatek Prime SD1484

Erstellt am: 24.12.2012 um 12:00 Uhr von Thomas Radigk.

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Xigmatek gehört wohl zu den bekannteren Herstellern von Gehäusen, Kühlern, Lüftern und Netzteilen. Mit hoher Qualität zum fairen Preis hat sich der Spezialist mit Hauptsitz in Taiwan einen guten Namen erarbeitet, der heute mit dem Test des Xigmatek Prime SD1484 wieder unter Beweis gestellt werden soll. Dieser gehört mit einem Gewicht von über 700 Gramm zu den Schwergewichten unter den Tower-Kühlern und setzt dabei auf die Kraft von vier Heatpipes mit einem Durchmesser von jeweils acht Millimetern, die außerdem direkten Kontakt zur CPU besitzen. Diese Technik hat sich bewährt und erlaubt den schnellen Wärmeabtransport zu den Kühllamellen, die hier von zwei Lüftern mit jeweils 140 mm Durchmesser belüftet werden. Bei bis zu 1200 U/min sollen maximal 18 dBA Schalldruck entstehen, was in der Regel für einen leisen Betrieb spricht. Leise und kraftvoll soll also das Auftreten des Prime SD1484 getauften Kühlers sein, was uns natürlich neugierig gemacht hat. Er tritt somit gegen unseren Spitzenreiter, den Enermax ETS T40 an, den wir vor einiger Zeit bereits unter die Lupe nahmen und der durch seinen besonders geringen Wärmewiderstand überzeugte. Allerdings kommt dieser nur mit einem Lüfter daher, der zudem nur 120 mm Rahmenbreite aufweist. Mit zwei 140 mm Lüftern sollte eine bessere und leisere Kühlung möglich sein, was wir im folgenden Test untersuchen werden.

 


Technische Daten und Lieferumfang

Spezifikationen Xigmatek Prime SD1484
Abmessungen Kühlkörper (LxBxH): 139 x 60 x 160 mm
Material: Aluminium (Lamellen), Kupfer (Heatpipes)
Gewicht (ohne Lüfter): 710 g
Kontaktfläche zur CPU: Heat Pipe Direct Touch
Anzahl Heatpipes und Durchmesser: 4 Stück, 8 mm Durchmesser
Anzahl Aluminiumlamellen und Abstand: 46 Stück, 1,5 mm
Nutzbare Sockel: AMD: AM2(+), AM3(+), FM1, FM2, Intel: 775, 1156, 1366, 1155, 2011
Abmessungen Lüfter (L x B x H): 140 x 140 x 25 mm
Drehzahlbereich: 800 - 1200 U/min
PWM: ja
Kabellänge: ca. 31 cm
Besonderheiten: zwei Lüfter im Lieferumfang
Lieferumfang Kühler, Lüfter, Befestigungsmaterial, Wärmeleitpaste, Anleitung

 

Xigmatek verpackt den Prime in einen edel gestalteten Karton.Er zeigt von außen Bilder des Inhalts und technische Spezifikationen.Neben dem Kühler sind zwei Lüfter mit 140 mm Durchmesser, ein Montagekit, eine Anleitung und ein wenig Wärmeleitpaste.

Als eines der Spitzenmodelle aus Xigmateks CPU-Kühler-Serie kommt der Prime SD1484 in einer sehr edel anmutenden Verpackung zum Kunden, die sowohl den Kühler als auch technische Daten des Gespanns zeigt. Dabei ist die H.D.T.-Technologie (Heatpipe Direct Touch) und ein Lüfterdesign mit optimierten Lüfterblättern zu nennen, was im Falle der Lüfter 20% mehr Luftdurchsatz bei 10% weniger Geräuschentwicklung erbringen soll. Eingesetzt werden kann der Kühler selbstverständlich auf allen gängigen Sockeln der letzten Jahre, beginnend bei Sockel 775 bis 2011 für Intel-Prozessoren, sowie von AM2 bis hin zu FM2 bei AMD-Prozessoren. Möglich macht dies eine Universalsockelhalterung, die Teil des Lieferumfangs ist und deren Aufbau in der mehrsprachigen Anleitung in Form eines Faltblatts beschrieben wird. Ebenfalls mit im Karton sind zwei Lüfter mit jeweils 140 mm Durchmesser, die einen Luftdurchsatz von bis zu 153,4 m³/h bei maximal 1200 U/min erzeugen sollen. Der Einsatz von derart großen Lüftern ermöglicht diese enormen Werte bei geringer Lautstärke, die Xigmatek mit maximal 18 dBA beziffert. Allerdings verfügt nur ein Lüfter über einen PWM-Anschluss, der zweite ist nur als 3-Pin Ausführung vorhanden. Die Kabellänge ist bei beiden, ansonsten gleich aussehenden Lüftern identisch und beträgt ca. 31 cm. Sie werden mit Gummibändern am Kühler befestigt, was den charmanten Vorteil hat, dass Vibrationen nicht an den Kühlturm übertragen werden und so einer möglichen Lärmquelle sinnvoll entgegengewirkt wird. Um den Kontakt zwischen CPU und dem 710 Gramm schweren Kühler zu verbessern, legt Ximatek eine Tube Wärmeleitpaste bei, womit der Lieferumfang komplett ist. Alles ist sehr säuberlich in Plastiktüten verpackt und kommt in einer Ummantelung aus stabilen Schaumstoff beim Kunden an.

 


Der Kühler im Detail

 

Mit einer Höhe von 160 mm passt der Prime evtl. nicht in jedes Gehäuse.Vier Heatpipes mit jeweils acht Millimeter Durchmesser verhelfen dem Kühler zu einer guten Kühlleistung.Da bis zu zwei Lüfter verbaut werden können, ist der Kühler etwas Schmaler gehalten.

Xigmatek liefert mit dem Prime einen Kühler, der mit einem Wärmewiderstand von 0,14 °C/W in der Oberliga sogenannter Tower-Kühler rangiert, was mit etwa 45 € allerdings auch seinen Preis hat. Als Gegenwert erhält der Kunde über 700 Gramm feinst verarbeitetes Aluminium und vernickelte Kupfer-Heatpipes, derer vier Stück mit jeweils einem Durchmesser von acht Millimetern auftrumpfen können. Sie übertragen die Wärme des Prozessors an die 46 Aluminiumlamellen, die mit einem Abstand von 1,5 mm relativ dicht gepackt dem Kühler zu einer Gesamthöhe von 160 mm verhelfen. Mit diesem Maß folgt auch der Hinweis, dass der Kühler unter Umständen nicht in jedes Gehäuse passt und vor dem Kauf die maximale Kühlerhöhe des Gehäuses in Erfahrung gebracht werden sollte. Da an den Kühler zwei Lüfter befestigt werden sollen, ist die Breite von 60 mm gewählt worden, um Kompatibilitätsproblemen zu Mainboards weitestgehend aus dem Weg zu gehen. Immer wieder kommt es vor, dass ein Kühler mitsamt Lüfter so ausladend auf dem Prozessor sitzt, dass angrenzende Steckplätze für Arbeitsspeicher blockiert werden können, oder auf Arbeitsspeicher mit einem sehr niedrigen Passivkühler gesetzt werden muss. Ob auch beim Xigmatek Prime dieses Problem auftreten kann, haben wir im Praxisteil (Montage) untersucht.

 

Die Verarbeitung ist an jeder Stelle sehr gut.Im Gegensatz zum Cooler master Hyper 412S, den wir ebenfalls im Rahmen eines Artikels getestet haben, belässt Xigmatek hier einen kleinen Abstand zwischen den Wärmerohren und vernickelten sie nicht an der Stelle, an der sie Kontakt zur CPU haben sollen.

Um der Abwärme eines jeden Prozessors Herr werden zu können, vertraut Xigmatek auf vier Kupferrohre - sogenannte Heatpipes - die direkten Kontakt zum Prozessor besitzen. Der Kühler- und Gehäusespezialist vernickelt diese sonst kupferbraunfarbenen Rohre und verleiht diesen somit ein zum Rest passendes Aussehen. Lediglich an der Kontaktfläche zur CPU wurde darauf verzichtet, um den Wärmeübergangswiderstand so klein wie möglich zu halten. Diese Rohre sind mit einer Flüssigkeit (oft Wasser) gefüllt, die sich zum größten Teil bereits im gasförmigen und zum kleinen Teil im flüssigen Zustand befindet. Prinzipiell beginnt durch Erwärmung das flüssige Wasser im unter Druck stehenden und hermetisch abgeschlossenem Rohr zu verdampfen und aufzusteigen, wo es am kälteren Ende kondensiert und seine aufgenommene Wärmeenergie abgibt. Es kehrt im flüssigen Zustand zurück zu seinem Ursprung, wo es dann erneut verdampfen kann und sich somit ein Kühlkreislauf bildet. Dies ist eine sehr vereinfachte Beschreibung, die bei Interesse im Detail in einer Enzyklopädie unter dem Fachbegriff "Wärmerohr" nachgeschlagen werden kann.

 


Der Lüfter im Detail

 

Die Lüfter können in jeder Asurichtung auf dem Kühler mit Hilfe von Gummibändern montiert werden.Obwohl beide Lüfter die selbe Bezeichnung besitzen, so kann man sie doch am Anschluss unterscheiden.Die Form der Lüfterblätter wurde von Xigmatek optimiert und der Rand mit einer silberfarbenen Bemalung optisch in Szene gesetzt.

Für die Belüftung greift Xigmatek auf die Kraft von zwei Lüftern mit jeweils 140 mm Durchmesser zurück, wovon einer als 4-Pin Ausführung und der andere lediglich als 3-Pin Ausführung daherkommt. In Betracht der verbauten CPU_FAN-Anschlüsse auf unserer Hauptplatine des Testsystems macht dies durchaus Sinn, denn dort sind ebenfalls zwei passende Anschlüsse vorhanden. Mit einer maximalen Luftfördermenge von über 153 m³/h liegen diese Exemplare über dem, was andere Lüfter gleicher Bauart bei der maximalen Umdrehungsgeschwindigkeit von 1200 Rotationen pro Minute vollbringen können. Möglich wird dies durch eine angepasste Form der Lüfterblätter, die der Hersteller obendrein mit einer silbernen Bemalung am Rand optisch in Szene setzt. Die Modellbezeichnung lautet bei beiden Lüftern trotz der verschiedenen Anschlüsse gleich: A1425L12S - Stromaufnahme von 300 mA bei 12 V Betriebsspannung werden als technische Eckdaten auf dem Typenschild preisgegeben. Dieses Modell wird in China gefertigt und kommt nur beim Xigmatek Prime zur Anwendung. Im Praxistest haben wir selbstverständlich auch beide Lüfter einzeln getestet und sind zu einem unerwarteten Ergebnis gelangt.

 


Testsystem und -methodik

Kommen wir nun zu den zweifelsohne wichtigsten Faktoren überhaupt: den Leistungsdaten. Schön zu lesende technische Daten und Eigenschaften reichen da natürlich nicht aus. Bei unserem Praxistest achten wir auf verschiedene Merkmale und Faktoren. Lüfter mit Gleitlagertechnologie benötigen eine gewisse Einlaufzeit, damit sich das Gleitmittel optimal verteilen kann. Dies kann erst durch eine ausreichende Temperatur im Betrieb erreicht werden. Daher geben wir den Lüftern eine Einlaufzeit von 30 Minuten. Vor der Kühlermontage wird ein Tropfen Wärmleitpaste mittig auf der CPU platziert und die Halterung möglichst fest angezogen, um den Anpressdruck zu maximieren. Anschließend werden folgende Punkte an den Produkten getestet:

Kühler

Montage

Bei der Montage sollte es dem Nutzer einfach gemacht werden, mit wenigen Schritten eine sichere, aber auch universelle Halterung für den Kühler anzubringen. Für größere Kühler kommt in der Regel ein eigenes System zum Einsatz, welches manchmal Schwierigkeiten bei umliegenden Bauteilen bereiten und in den schlimmsten Fällen nicht verwendet werden kann. Es wird der Kühler nach Anleitung Schritt für Schritt montiert, was einerseits eine Kontrolle für die Verständlichkeit der Anleitung ist und andererseits mögliche Schwachstellen des Montagesystems aufdeckt. Falls größere Schwierigkeiten aufgedeckt werden, so werden diese von uns ausführlich dokumentiert.

Temperaturverhalten

Das Temperaturverhalten gibt Auskunft über die Leistungsfähigkeit des Kühlsystems. Dafür verwenden wir zwei unterschiedliche Testszenarien. Im ersten Fall wird der Kühler im offenen Aufbau betrieben, sodass ihm die gesamte Umgebungsluft zur Verfügung steht. Hiermit wird die Rohleistung des Kühlers ermittelt, bevor wir mit dem Test in einem normal belüfteten Gehäuse beginnen. In diesem Fall muss der Kühler zeigen, was er mit Serienbelüftung in Alltagssituationen zu leisten im Stande ist. Zur vollständigen Auslastung verwenden wir das kostenlose Programm Coredamage und lesen mit Hilfe von HWiNFO64 den Sensor CPU (PECI) aus. In Abhängigkeit vom Wert dieses Sensors steuert das Mainboard üblicher Weise die Drehzahl des Lüfters, der an CPU_FAN angeschlossen ist. Dies umgehen wir, indem wir mit Speedfan die Ausgangsspannung des Anschlusses auf einen fixen Wert (12, 7 und 5 Volt) einstellen. Zur Sicherheit messen wir die Spannung parallel zu diesem Anschluss mit einem Digitalmessgerät.

 

Lüfter

Anlaufspannung

Häufig wird dieser Punkt mit einem Herunterregeln der Spannung verwechselt. Für Lüfter, die sich im Betrieb problemlos herunterregeln lassen, ist noch lang nicht bewiesen, dass sie auch bei dieser Spannung aus absolutem Stillstand wieder anlaufen. Gemessen wird hier die minimale Anlaufspannung bei horizontaler sowie vertikaler Lage. Für einen gültigen Messwert darf der Lüfter nicht mehr als zwei Startversuche unternehmen. Schafft es ein Produkt nach den genannten zwei Versuchen nicht, komplett anzulaufen, wird die Spannung schrittweise um einen Wert von 0,1V erhöht.

Leistung

Gemeint ist hier die Leistung unter 12 V, 9 V, 7 V und 5 V sowie die dabei erreichten Drehzahlen. Wichtig ist zudem die Einhaltung der herstellerseitigen Angaben inklusive der Toleranzen. Ermittelt werden diese Werte über das Programm AIDA64 sowie einem Multimeter. Außerdem werten wir bei reinen Lüftertests die erreichten Drehzahlen von 3-Pin Molex Lüftern im Spannungsbereich von 0-12V in Form einer Drehzahlkennlinie aus. Ziel dieser Messung ist, das Verhalten eines Lüfters bei einer bestimmten Spannung in Bezug auf die erreichten Drehzahlen zu ermitteln.

Lautstärke

Sie ist einer der Hauptfaktoren jedes Lüfters. Getestet wird hier die Lautstärke beim Betrieb mit ebenfalls 12, 9, 7 und 5 Volt. Störende Schleifgeräusche sowie ein Nichtanlaufen finden ebenfalls Erwähnung (Geräuschcharakteristik). Zu beachten ist allerdings, dass Lautstärkemessungen prinzipiell auf subjektiver Basis stattfinden und auch dementsprechend als solche bewertet werden.



Als Testsystem dient die folgende Zusammenstellung:

Hardware Testsystem
Mainboard ASRock Extreme 4, Z77
Prozessor Intel Core i5-2500K
RAM 2x4096 MB GeIL Enhance Corsa DDR3-1600
Grafikkarte Sapphire Radeon 6950 2048MB
Festplatte Supertalent Ultradrive ME 128GB SSD
Netzteil Corsair HX520W
Gehäuse Xigmatek Midgard II
Gehäuselüfter 1x120 mm Enermax T.B.Silence, 1x 140 mm Enermax T.B.Silence, 1x 120 mm Lian-Li
Betriebssystem Windows 8 Professional x64

 


Praxistest: Montage

 

Mit Hilfe der Anleitung wird nicht ganz klar, wie genau die Lüfter am Kühler befestigt werden sollen.Erst der Blick auf die Verpackung schaffte Klarheit.Mit zwei montierten Lüftern komtm der Kühler auf eine Gesamtbreite von 110 Millimetern

Bevor wir mit dem Test des Probanden beginnen, beschäftigen wir uns zunächst mit der Montage von Kühler, Lüfter und Sockelhalterung. Wie bei Antecs Kühler H20 920 können am Xigmatek Prime sowohl nur ein, als auch zwei Lüfter montiert werden. Hierfür liegen dem Lieferumfang vier Gummibänder bei, die durch die Schraublöcher des Lüfters gesteckt und anschließend mitsamt Lüfter am Kühler befestigt werden sollen. Gerade beim letzten Punkt fiel auf, dass sich Xigmatek hier wohl auf die Phantasie des Nutzers verlässt, denn das kleine Bildchen in der Anleitung lässt nicht erkennen, wie das genau aussehen soll. Dementsprechend sieht auch unser erster Versuch so aus, wie auf dem Bild zu sehen ist. Das ist zwar eine mögliche Lösung, auf den Produktbildern der Verpackung sah das aber irgendwie anders aus, weswegen wir einen zweiten Anlauf wagten und versuchten, den Lüfter so zu befestigen, wie es die Abbildungen auf der Produktverpackung zeigen. Das Ergebnis haben wir im zweiten Bild festgehalten. Bei beiden Lösungen ist der Lüfter fest mit dem Kühler verbunden, aber dennoch durch das Gummi entkoppelt.

 

Einer der beiden Lüfter ist als PWM-Ausführung gefertigt, während der andere nur als 3-Pin-Ausführung vorhanden ist.Ein zu erwartendes Problem eines jeden Tower Kühlers ist die Blockade von Speichersteckplätzen, wenn der Kühlr montiert wird, wie auf dem Bild zu sehen ist.Die Montage verlief zwar größtenteils ohne Probleme, birgt aber Tücken.

Um den Kühler mit dem Mainboard und somit auch mit der CPU zu verbinden, bedarf es der Montage der mitgelieferten Sockelhalterung. Bei unserem Intel-System ist der Aufbau etwas einfacher, da weniger Teile verwendet werden, als für einen AMD-Sockel. Die Backplate wird mit vier Schrauben versehen und diese von unten durch das Mainboard gesteckt. Von oben wird dann auf jede Schraube ein schwarzer Abstandshalter gesteckt, worauf dann zwei Metallbügel aufgesteckt und mit Rändelmuttern fixiert werden. Anschließend wird es etwas kniffeliger, denn ähnlich wie beim Enermax ETS T40 Kühler muss nun ein Joch durch den CPU-Kühler geschoben und mit den beiden Metallbügeln verschraubt werden. Während bis hierhin noch alles ohne Werkzeug erledigt werden konnte, so muss nun ein Schraubendreher eingesetzt werden. Die Schwierigkeit entsteht dadurch, dass die Schrauben mit Federn ausgestattet sind und nicht auf die Gewinde der Metallbügel "fallen", sondern mit etwas Druck festgeschraubt werden müssen. Außerdem besitzt dieses Joch an der Unterseite zwei kleine Nasen, die den Kühler fixieren sollen. Da gibt es allerdings erneut eine kleine Falle, denn durch zwei Nuten im Kühler ist auch eine azentrische Ausrichtung möglich, wodurch nach unserem ersten Versuch der Kühler nicht die ganze CPU berührte und an der anderen Seite überstand. Dies war auch am Abdruck der Wärmeleitpaste an der Kühlerunterseite erkennbar.

Fertig montiert zeigt sich ein bekanntes Bild in der Nähe der Speichersteckplätze: Einer von diesen ist quasi nicht nutzbar, da ihm einer der beiden Lüfter im Weg steht. Ebenfalls wird der Raum über dem PCI-Express x1 Slot überdeckt, wo zwar eine Steckkarte montiert werden könnte, der Kühler aber definitiv Kontakt mit der Rückseite dieser Karte hätte, was unter Umständen zu Kurzschlüssen und Beschädigung der Hardware führen kann. Dem kann nur dadurch aus dem Weg gegangen werden, indem der Kühler um 90° gedreht und mit der meist etwas schlechteren Ausrichtung mit Luftstrom zum Deckel, befestigt wird. Diese Möglichkeit stellt das Montagekit auch für AMD-Sockel zur Verfügung - Eine Besonderheit, die nicht jedes Montagekit besitzt.

Nach nur wenigen Montagen und Demontagen der Lüfter ist bereits ein Gummiband beschädigt.

Durch die schwierige Montage und auch Demontage der Lüfter ist es uns im Test passiert, dass nach nur wenigen Installationen der Lüfter ein Gummiband in Mitleidenschaft gezogen wurde. Wie auf dem Bild zu sehen ist, ist das Gummiband zwar noch nicht ganz gerissen, wohl aber kurz davor, wodurch ein Lüfter nicht mehr montierbar wäre. Würde der Lüfter mit unserer zuerst gefunden Methode befestigt werden, wäre ein solch frühzeitiger Verschleiß sicherlich erst später oder vielleicht gar nicht aufgetreten.

Sollte es dennoch dazu kommen, dass ein Gummi reißt und somit nicht mehr einsetzbar ist, so versicherte man uns, dass dem Kunden auf Anfrage innerhalb der Garantiezeit kostenfrei Ersatz zukommt.

 


Praxistest: Testergebnisse

Im ersten Teil unseres Testparcours befindet sich der Kühler im offenen Aufbau und hat die Möglichkeit seine Leistung unabhängig von einem Gehäuse und Gehäuselüftern zu entfalten. Während wir im zweiten Teil die Grafikkarte im geschlossenen Gehäuse ebenfalls belasten, kommt hier die in der CPU integrierte Grafikeinheit HD3000 für die Darstellung auf dem Monitor zum Einsatz. Der Prozessor wird mit seinen Standardeinstellungen betrieben, was allerdings von CPU zu CPU unterschiedliche Werte bedeutet. Seine Leistungsaufnahme lag bei diesem Test bei etwa 65 W.

 

Zunächst lassen wir den Kühler seine volle Leistung zeigen und betreiben dessen Lüfter mit der maximalen Ausgangsspannung des CPU_FAN-Anschlusses der Hauptplatine. Zu diesem Zweck verwenden wir einen 3-Pin Y-Adapter, um sicherzustellen, dass beide Lüfter mit exakt der gleichen Spannung betrieben werden. Abwechselnd messen wir dann die CPU-Temperatur bei Betrieb mit einem Lüfter und mit doppelter Belüftung - also zwei Lüftern. Im letzten Fall kann das Spitzenmodell von Xigmatek sich um 4 Kelvin gegenüber dem Betrieb mit nur einem Lüfter verbessern und erlaubt der CPU nur 25 Grad wärmer zu werden, als die Umgebungstemperatur. Damit liegt das Gespann aus Kühler und zwei Lüftern auf dem Niveau von Antecs Kühler H20 920, der dieses gute Ergebnis nur unter einer sehr lauten Geräuschkulisse erbrachte. Dazu sind die zwei Lüfter des Xigmatek Kühlers mit jeweils nur 1200 U/min nicht im Stande, und sie verrichten ihre Arbeit auf einem erträglichen Lautstärkeniveau. Kommt jedoch nur ein Lüfter zum Einsatz, kann sich der Kühler nicht gegen unseren Spitzenreiter von Enermax durchsetzen und fällt ein Kelvin hinter diesen und Antecs Kühler H20 620 zurück. Die Leistung des Gemin 412S von Coolermaster kann der Prime aber eindeutig überbieten, ist dabei allerdings auch etwas lauter. Um die Geräuschkulisse zu reduzieren, stellen wir im nächsten Test die Betriebsspannung auf 7 V und wiederholen unseren Test.

 

Bei verringerter Betriebsspannung von 7 V kann der Testkandidat seine guten Leistungen nicht wiederholen und fällt hinter Antecs kleine Wasserkühlung zurück. Das Anbringen des zweiten Lüfters zeigt hier nur eine geringfügige Verbesserung von nur einem Kelvin, was keine große Leistungssteigerung bedeutet. Die CPU-Temperatur ist zwar immer noch im grünen Bereich, wir hätten jedoch etwas mehr von einem so großen und schweren Kühler erwartet. Hier wird bereits der etwas geringere Wärmewiderstand des Enermax-Kühlers sichtbar, welcher die beste Leistung für einen klassischen Tower-Kühler zeigt.

 

Zu guter Letzt gehen wir mit der Betriebsspannung auf das Minimum von lediglich 5 V und lasten den Prozessor erneut voll aus. Ausgestattet mit nur einem Lüfter gelingt es dem Prime-Kühler wieder nicht, seinen Kontrahenten aus dem Hause Enermax zu schlagen, und liefert erneut ein um ein Kelvin schlechteres Ergebnis ab. Wird jedoch der zweite Lüfter montiert, wendet sich das Blatt, und die Kühlleistung steigt um beachtliche acht Kelvin. Die Ursache dieses Verhaltens ist schnell erklärt: Die Aluminiumlamellen des Kühlers sind mit einem Abstand von nur 1,5 mm relativ nah aneinander gereiht, wodurch ein Lüfter einen verhältnismäßig großen Druck benötigt, um die Luft zwischen die Lamellen zu drücken. Offensichtlich reicht hier die Leistung eines Lüfters nicht mehr aus, was aber ein zweiter Lüfter durch die Erzeugung eines Unterdrucks auf der anderen Seite des Kühlers kompensieren kann. Dadurch kann der Prime SD1484 verlorene Leistung zurückgewinnen und muss sich nur noch den Wasserkühlungen von Antec geschlagen geben, die sich wie geschaffen für eine sehr leise Kühlung zeigen.

 

Im zweiten Teil muss sich der Kühler im Gehäuse unter Beweis stellen. Ihm stehen einige Gehäuselüfter zur Seite, während die Grafikkarte nicht belastet wird. Im gesamten Testablauf wurden die Gehäuselüfter im Xigmatek Midgard II mit folgenden Drehzahlen betrieben: 120 mm Enermax T.B. Silence (vorne): 1000 U/min, 120 mm Lian-Li Modell (hinten): 1450 U/Min, 140 mm Enermax T.B. Silence (oben): 700 U/min. Die Drehzahl der Lüfter auf dem Scythe Musashi Grafikkartenkühler betrug 1400 U/min. Da wir diesen Test nicht mit den Kühlern aus unserem Artikel durchgeführt haben, stellen wir hier nur die Ergebnisse des Xigmatek Prime und des Enermax ETS T40-VD gegenüber.

 

Bei voller CPU-Last leisten sich beide Kühler ein Kopf-an-Kopf-Rennen, welches der Kühler von Enermax mit nur einem Lüfter ausgestattet knapp (aber eindeutig) gewinnt. Der Leistungszuwachs durch den Anbau eines zweiten Lüfters hält sich beim Xigmatek Prime sehr in Grenzen und kommt über ein Kelvin nicht hinaus. Etwas unerwartet; so lies ein zusätzlicher Lüfter im offenem Aufbau doch die Temperatur um bis zu vier Kelvin purzeln (bei entsprechend höherer Lautstärke). Der höhere Wärmewiderstand des Prime verhindert hier ein besseres Ergebnis.

 

Das bereits entstandene Bild bei 12 V Betriebspannung ändert sich auch bei 7 V nur wenig, denn zwischen der Leistung beider Kühler bestehen nur wenige Kelvin Unterschied. Erstmals zahlt sich der Betrieb mit zwei Lüftern am Prime aus, womit er sich den ersten Platz mit seinem Kontrahenten teilt. Bei der Lautstärke kann der Xigmatek-Kühler aber auftrumpfen und gibt sich etwas leiser im Betrieb, was durch die geringe Drehzahl der Lüfter erklärt werden kann.

 

Werden die Lüfter beider Kühler nur noch mit der Mindestspannung von 5 V betrieben, wendet sich das Blatt zugunsten des Xigmatek Prime und er geht als Sieger in dieser Disziplin hervor. Wie auch schon in unserem Artikel "Wasserkühlung gegen Luftkühlung" zeigt sich, dass dem Enermax-Kühler niedrige Lüfterdrehzahlen zu schaffen machen, wodurch er sich anderen Kühlern unterordnen muss. Xigmateks Kühler verschlechtert sich mit zwei noch langsamer drehenden Lüftern nur wenig und im Falle von zwei Lüftern liegt der Unterschied zum Betrieb bei 7 V bei lediglich einem Kelvin, was definitiv eine gute Leistung darstellt und dementsprechend positiv in unsere Bewertung einfließt.

Lautstärkemessungen

Spannung Produkt Umdrehungen Subjektiver Eindruck Lager-/Laufgeräusche, Bemerkung
12 V Xigmatek Prime 3-Pin: 1176 U/min
4-Pin: 1264 U/min
1 Lüfter: hörbar
2 Lüfter: laut
3-Pin: Vibrationen
9 V Xigmatek Prime 3-Pin: 971 U/min
4-Pin: 982 U/min
1 Lüfter: leise
2 Lüfter: hörbar
3-Pin: leichte Vibrationen
Schwebungen im Betriebsgeräusch
7 V Xigmatek Prime 3-Pin: 828 U/min
4-Pin: 775 U/min
1 Lüfter: leise
2 Lüfter: leise
-
5 V Xigmatek Prime 3-Pin: 646 U/min
4-Pin: 510 U/min
1 Lüfter: sehr leise
2 Lüfter: leise
4-Pin: leises Lagergeräusch

Um differenziert Aussagen über die Lautstärke des Xigmatek Prime bei unterschiedlicher Anzahl von Lüftern machen zu können, haben wir beide Betriebsarten getrennt von einander getestet und die Ergebnisse notiert. Auffällig ist hier, dass der Rotor des Lüfters mit dem 4-Pin Anschluss nur bei einer Betriebsspannung von 12 V mehr Umdrehungen pro Minute macht, als das Pendant mit dem 3-Pin Anschluss. An dieser Stelle möchten wir darauf hinweisen, dass hier nicht das PWM-Signal verwendet wurde, wodurch in der Regel ein weiterer Drehzahlbereich angesteuert werden kann. Leicht ersichtlich ist auch, dass mit steigender Lüfterzahl nicht nur die Kühlleistung zunimmt, sondern auch die Geräuschkulisse - wie zu erwarten war. Werden beide Lüfter mit etwa 9 V betrieben, so konnten wir eine Schwebung im Klangbild ausmachen, was sich in einer stetig abwechselnden lauter und leiser werdenden Akustik bemerkbar machte. Dies kommt durch die nur leicht unterschiedliche Zahl der Umdrehungen pro Minute eines jeden Lüfters zustande. In einem geschlossenem Gehäuse wird dies aber durch andere Lüftergeräusche vermutlich überdeckt werden.

 

Lüfter-Anlaufspannungen

Produkt gemessene Anlaufspannung minimale Betriebsspannung
Xigmatek Prime
3-Pin-Lüfter
liegend: 4,8 V
stehend: 5 V
4,8 V
Xigmatek Prime
4-Pin-Lüfter*
3,5 V 3,5 V

*Obwohl der Lüfter mit dem PWM-Signal umgehen kann, ist noch ein kurzer Test für die minimale Anlaufspannung und Betriebsspannung durchgeführt worden. Die Testmethodik war hier die gleiche, wie bei allen anderen von uns veröffentlichten Lüftertests (siehe zum Beispiel: Noctua NF-P14 FLX - short Report).

Obwohl es sich bei beiden Lüftern um das namentlich selbe Modell handelt, so ist hier doch eine gewisse Abweichung zwischen beiden feststellbar. Geschuldet ist dies der völlig verschiedenen Betriebsweise beider Lüfter, die für den einen das PWM-Signal und für den anderen eine Drehzahländerung über Spannungsänderung vorsieht. Eine unterschiedliche Modellbezeichnung wäre also angebracht.

 


Fazit

Zum Schluss wie immer das Fazit; und es stellt sich uns die Frage: Was hat Xigmateks Hochleistungskühler mit dem Namen Prime besser und was schlechter gemacht, als andere Kühler? Definitiv begrüßen wird bei einem Kühler, an dem zwei Lüfter angebracht werden können, dass dem Lieferumfang auch zwei Lüfter beiliegen. Dass dies stets eine Verbesserung der Kühlleistung zur Folge hat, hat unser Test beweisen können. Der Nutzer erkauft sich diesen Vorteil allerdings durch eine erhöhte Geräuschkulisse, die durch den zweiten Lüfter entsteht. Hier können wir aber sagen, dass bei bis zu einer Betriebsspannung von 7 V das Gespann aus Kühler und zwei Lüftern noch als leise und auch leistungsfähig beschrieben werden kann. Dies gelingt dem Gehäuse- und Kühlerspezialisten durch die Wahl von Lüftern mit 140 mm Durchmesser, die allerdings auch den Nachteil mit sich bringen, dass bei einigen Mainboards Steckplätze für Arbeitsspeicherriegel blockiert werden. Auch die Art und Weise zur Befestigung der Lüfter am Kühler hat uns nicht vollständig überzeugt, denn so ist zwar definitiv für eine Entkopplung gesorgt, allerdings birgt diese Methode die Gefahr des schnellen Verschleißes in sich, den wir leider auch am eigenen Leib erfahren mussten. Auch die Montage des Kühlers mit Hilfe des mitgelieferten Befestigungskits ist nicht so gut gelungen, wie der Konkurrenz aus dem Hause Enermax, einem Unternehmen, das eigentlich für die Fertigung hochwertiger Netzteile bekannt ist. Messen muss sich das Produkt von Xigmatek aufgrund der ähnlichen Leistung auch beim Preis mit dem Pendant von Enermax. Hier stehen ca. 48 € für den Prime* den 35 € für einen Enermax Kühler* gegenüber, wodurch eine beachtliche Lücke von 10 € entsteht. Diese kann der Xigmatek-Kühler auch mit dem zweiten Lüfter im Lieferumfang, vernickelten Heatpipes und der hervorragenden Leistung bei 5 V in einem geschlossenen Gehäuse nicht wett machen, wodurch er unsere Empfehlung verpasst. Insgesamt gesehen haben wir es dennoch mit einer reifen Leistung zu tun gehabt, die dem Prime im unseren Bewertungssystem einen Silber-Award sichert und der ihm hiermit offiziell verliehen wird.

 

Conclusion

Xigmatek's Prime offers a mixture of pros and cons. Its major advantage lies in its excellent cooling performance while being equipped with two fans running at five volts. On the other hand we encountered a rather complicated mounting solution and a slightly ripped rubber band for the installation of the fans. When operating at voltages above five volts, the Xigmatek Prime could not benefit from higher fan speeds in the same way as our currently top-rated cooler, the Enermax ETS-T40. Being available for around 35,-€*, the Enermax also outprices the Prime SD 1484, although it does not include a second fan for further performance improvement. Xigmatek provides two fans of 140 mm in diameter as an equivalent value and therefore ensures a more quiet operation because of less rotations per minute. Besides, the SD1484 uses an optimized, wavy shape of the fan blades for an increased airflow of 153 mm³/h – more than any othe 140 mm fan with a maximum rotation speed of 1200 rpm and a noise level of 18 dBA. Although this CPU cooler was not able to beat our top-rated model, the cooling performance is at a very high level and accompanied by an acceptable noise emission. This is resulting in a silver award according to our rating system, although it cannot be considered a best buy at an actual proce of almost 45,-€*.

*Dezember 2012

 


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