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PC Building Simulator - Konzept, Spielmodi & Gameplay

Erstellt am: 18.10.2018 um 19:00 Uhr von Thomas Radigk.

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Konzept, Spielmodi & Gameplay

Das Konzept vom PC Building Simulator ist gleichermaßen innovativ wie einfach. Es geht in diesem Simulator darum, einen lauffähigen PC zu bauen, zu reparieren und zu testen. Der Spaß soll vor allem aber am Bauen liegen, weswegen auch das Lösen und Festziehen von Kabel und Schrauben eine Rolle spielt. Von den in der Einleitung genannten Unterstützern kommen Produktdaten, die im Spiel in einsetzbare Hardware umgewandelt werden. Der Stand beschränkt sich dabei auf das was "gerade aktuell" ist und geht dabei nicht in die Anfänge des PCs zurück. Vielmehr ist, im von uns getestetem Stand des Spiels, Hardware aus den Jahren 2017 und 2018 enthalten. Diese Jahre sind geprägt durch Innovationen wie Seitenteile aus Glas und RGB-Beleuchtung, was im Gegensatz zu den 1990er Jahren aktuellen, schlichten weißen PC-Gehäusen einen höheren optischen Anreiz darstellt. Der PC-Simulator kann auch ganz praktisch genutzt werden, um eine geplante Anschaffung ohne Kosten für Hardware aufzubauen und auf Kompatibilität zu prüfen. Außerdem kann natürlich auch sichergestellt werden, dass geplante Beleuchtungseffekte so zur Geltung kommen wie es die Produktabbildungen in Geschäften erahnen lassen.

Für die Unterstützer, also den Herstellern von Computerhardware, ergibt sich durch die Mitwirkung eine neue Plattform die Produkte zu bewerben, da ein potenzieller Kunde im PC Building Simulator z.B. die gewünschte Grafikkarte von allen Seiten als vorgefertigtes 3D-Modell nicht nur betrachten, sondern ihre Beleuchtungsfunktionen auch in Aktion sehen kann. Ergänzend kann mit Hilfe eines Benchmarks (3D Mark von UL) die ungefähre Leistung des Systems ermittelt werden, um sicher zu gehen, dass der geplante "Build" den gestellten Anforderungen genügt. Auch hier ergeben sich wieder neue Synergien, die die Motivation am Erschaffen eines PC Building Simulators deutlich werden lässt.

Produktlogos der Unterstützer (Spielversion 0.8.11, Stand: 16.09.2018)

Spielmodi

Der PC Building Simulator bietet grundsätzlich zwei verschiedene Möglichkeiten zu Spielen:

  • Karriere-Modus
  • Freies Spiel

Zusätzlich gibt es für Einsteiger ein Tutorial unter "Wie baut man einen PC", das die grundsätzlichen Schritte zum Bau eines PCs erklärt und die Bedienung einübt. Dabei werden auch die Bestandteile der Hardware, mit der wir im Laufe des Spiels in Berührung kommen, dargestellt und ihre jeweilige Funktion mit wenigen Worten erläutert. Zusätzlich gibt es für Einsteiger ein Tutorial unter "Wie baut man einen PC", das die grundsätzlichen Schritte zum Bau eines PCs erklärt und die Bedienung einübt. Dabei werden auch die Bestandteile der Hardware dargestellt, mit der wir im Laufe des Spiels in Berührung kommen und. Im Tutorial fällt die fehlende Optimierung einiger deutschsprachiger Textbausteine besonders auf, die zu Teilen unvollständig oder durch andere Elemente im Spielbildschirm nicht gänzlich lesbar sind. Im Folgenden werden wir die zwei Spiemodi noch etwas genauer untersuchen.

Karriere-Modus

Am Anfang des Karriere-Modus übernimmt der Spieler das Büro unseres Onkels Tim, in dem dieser bereits einige PCs repariert hat. Damit wir sein Unternehmen fortführen können, haben wir als Kommunikationszentrale Zugriff auf das E-Mail-Konto des Geschäfts. Hier wählen wir in Form von E-Mails aus, ob wir einen Auftrag annehmen oder ablehnen wollen. Auch sonstige Korrespondenz in Form von Rechnungen des Stromanbieters nehmen und wir hier entgegen. Dann und wann bekommen wir eine E-Mail von unserem Onkel mit nützlichen Tipps, wie z.B. dem Ausschalten des Lichts am Abend, um entsprechend Stromkosten einzusparen. Haben wir einen Auftrag angenommen, steht in der Regel das PC-Gehäuse verpackt in einem unscheinbar braunen Karton im Flur und mit einer Notiz versehen, was grundsätzlich zu machen ist und an wer den Auftrag bei uns platziert hat. Die Notizen haben es in der aktuellen Spielversion noch nicht in den Lokalisierungsumfang geschafft, so dass hier einfache Begriffe wie "Scan" oder "Upgrade" bekannt sein müssen, um den Auftrag korrekt auszuführen.

Für unsere Aufträge haben wir zwar so viel Zeit, wie wir brauchen, dürfen uns aber auch nicht tagelang Zeit lassen. Denn der Tag beginnt und endet mit dem Betreten und Verlassen des Büros durch die Tür. Erledigen wir einen Auftrag nicht fristgerecht, ist der Kunde verärgert und wir erhalten natürlich auch keine Bezahlung. Andersherum kann ein fertiggestellter Auftrag wieder zu weiteren Aufträgen führen, wobei nicht offensichtlich ist, ob das Spiel ein Reputationssystem beinhaltet. Das Spiel bleibt also ein "Simulator" und hat (noch) nicht den Anspruch uns zum Tycoon (deutsch: Manager oder Magnat) zu machen, wo wir Aufträge delegieren und das Geschäft expandieren.

Unseren Bedarf in Form von neuer Hardware und Werkzeugen kaufen wir online und erhalten diese innerhalb weniger Tage ebenfalls in den Flur geliefert. Nachdem das gelieferte Paket ausgepackt wurde, haben wir die Hardware virtuell bis zum Einbau zur Verfügung, denn in keinem Schrank oder Regal tauchen Produktverpackungen auf. Dadurch erspart sich der Spieler allerdings auch lästiges Auspacken und muss sich nicht um optionale Beigaben kümmern. Die folgende Galerie enthält einige Bildschirmfotos aus dem Spiel und zeigt mit Anmerkungen in welchem Kontext das Bild steht. Aufgrund der Vielzahl und ständig steigenden Anzahl verfügbarer Hardware zeigen wir nur ein Bruchstück des Spielumfangs. So bleibt Raum für die eigene Erkundung.

Freies Spiel

Das "Freie Spiel" widmet sich vor allem dem spontanen Planen von PC-Systemen. Alle Komponenten können ausgewählt werden und es gibt keine Limitierungen durch Level oder Geld. Ebenso stehen dafür alle im Büro freischaltbaren Tische und Schränke zur Verfügung, so dass auch das Aufbauen mehrerer Systeme zum direkten Vergleich möglich ist. Damit hier das Aufbauen im Vordergrund stehen kann, sind natürlich auch alle Werkzeuge freigeschaltet, so dass das lästige Schrauben oder Kabel-Stecken nicht im Weg steht "mal eben schnell" einen Build auszuprobieren.

Bedienung

Das Spiel lehnt die Bedienung an die eines First-Person-Shooters an, indem wir in der Ego-Perspektive durch Mausbewegungen unseren Blickwinkel verändern und mit der linken Maustaste Aktionen ausführen (somit ist das Spiel mehr "Point and Click" als "Shooter"). Durch das Büro bewegen wir uns mit W, A, S und D. Dort wo die Bedienung nicht so intuitiv für PC-Spieler gestaltet ist, werden stets notwendige Tastatureingaben auf dem Bildschirm angezeigt.

Gameplay

Schon im Tutorial macht der PC Building Simulator einiges richtig. So lernen Anfänger direkt alle Komponenten eines PCs kennen und wie diese verbaut werden. Dabei ist es nicht mit ein paar Klicks getan. Stattdessen müssen beispielsweise alle Schrauben gelöst respektive angezogen werden und wenn das Mainboard nun einmal sechs Abstandshalter benötigt, dann sind alle einzusetzen. Die Abläufe zu verinnerlichen bietet Anfängern wohl den meisten Mehrwert. Allerdings fehlen hier und da ein paar Informationen über den Tellerrand hinaus. So muss der Spieler die Hardwarebauteile aus einer Kiste entnehmen. Die einzelnen Teile können nach Kunst der Physikengine grob bis rabiat behandelt werden. Eine Sensibilisierung, wie mit einzelnen Komponenten umgegangen werden sollte, fehlt vollständig. Auch wird versäumt auf Alternativen einzugehen. Statt einer HDD als Hauptspeicher könnte auch eine SSD eingesetzt werden. Welche Vorteile eine SSD mit sich bringt, wie sich Netzteile unterscheiden und welchen Einfluss eine Komponente auf den Energieverbrauch hat sind nur einige Fragen, die das Spiel versäumt zu beantworten.

PC-Komponenten im Tutorial

Die meiste Zeit verbringt der Spieler wohl im Karriere-Modus, dem sicherlich spannendsten und umfangreichste Teilstück des Spiels. Der PC Building Simulator ist, wie bereits beschrieben, ein echter Simulator, der gerade durch den Karriere-Modus einen Tycoon-Stempel aufgedrückt bekommt. Dies sind zugleich diejenigen Aspekte, die den Modus so interessant machen. Der Schwierigkeitsgrad des Spiels ist unserer Meinung nach allerdings recht unausgewogen. Die Aufträge erhalten meist eine konkrete Problembeschreibung mitsamt der Lösung. In den ersten Leveln besteht ein signifikanter Teil der Aufgaben darin, den RAM, die GPU oder CPU zu tauschen. Manchmal kommt ein Virenscan oder ein Upgrade einer Komponente dazu. Und genau hier beginnt die Krux. Soll beispielsweise das Mainboard getauscht werden, so weiß der Anfänger häufig nicht weiter. "Welchen Sockel brauch ich?" oder "Welcher Chipsatz ist besser" sind nur einige der aufkommen Fragestellungen.

Z170 Mainboard-Auswahl im Shop

Der erste Anlaufpunkt ist der Shop, über den die Hardware bezogen werden kann. Dort werden recht früh im Spiel drei Z170-Mainboards mit exakt gleicher Beschreibung zu verschiedenen Preisen angeboten. Welches Exemplar soll nun gekauft werden? Nach Tycoon-Manier natürlich das günstigste. Dies führt dazu, dass bei Upgrade-Aufträgen Komponenten verbaut werden, die zwar auf dem Papier ein wenig höher getaktet oder besser ausgestattet sind, real allerdings nur marginale Performanceverbesserungen aufweisen. Den Auftraggebern scheint dies egal zu sein, das Geld erhalten wir trotzdem. Was das Spiel als "Verbesserung" ansieht, bleibt oft verborgen. Ein Anhaltspunkt ist der Erlös des Auftrages, der in etwa den Rahmen für die Kosten neuer Hardware absteckt. Für Fortgeschrittene ist dieser Umstand nicht gerade eine Herausforderung. Selbige bleibt das Spiel dem Spieler an vielen Stellen schuldig. Manchmal verirrt sich jedoch ein Auftrag in das Emailpostfach, bei dem sich ein Kunde einen gewissen 3DMark Score wünscht. Hier kann der Fortgeschrittene sein Vorwissen ausspielen, wohingegen der Anfänger gar nicht abschätzen kann, welche Komponenten nun welche Auswirkung auf den Benchmark haben.

Wem die ewige Schrauberei dann doch irgendwann zu lästig sein sollte, kann im Shop vom verdienten Geld ein entsprechendes Upgrade erwerben, welches diesen Job für einen erledigt. So wird die Abarbeitung der Aufträge nicht mehr als allzu repetitiv empfunden. Mit PCBAY befindet sich auch eine abstrahierte Version von Ebay im Spiel, bei dem gebrauchte Hardwarekomponenten vergünstigt eingekauft werden können. Mindestens genauso illegal. wie Kunden gebrauchte Waren zu verkaufen, ist das Einbehalten von defekten oder ausgetauschten Komponenten. Während erstere direkt aus dem Inventar heraus für kleines Geld verkauft werden können, lassen sich letztere, sofern passend, beim nächsten Kunden einsetzen; Kundenbeschwerden Fehlanzeige. Würde das lokale Servicegeschäft so hantieren, könnte es wohl alsbald seine Tore schließen.

Der Ebay-Klon PCBAY

Dass der Tycoon-Gedanke nicht besonders gut durchdacht wurde, zeigt sich auch an anderen Stellen. So müssen wir monatlich Geld für den Strom zahlen und sollten daher das Licht immer ausschalten, eine Möglichkeit das Tageslicht zu benutzen existiert nicht. Beim Kauf der Komponenten im Shop können wir verschiedene Versandarten mit unterschiedlicher Lieferzeit wählen, auf das Geld von Kunden haben wir dagegen direkten Zugriff, ein Knopfdruck in der Email und das Geld ist auf unserem Konto. Auch scheint Mundpropaganda völlig auszureichen, denn kaum ist ein Auftrag erledigt, kommt auch schon ein Neuer eingetrudelt. Ausgaben für Angebote und Marketing sind nicht nötig.

Aus Sicht eines Simulators überrascht das Spiel mit stellenweiser hoher Detailgenauigkeit auf der einen und mit Limitierungen und Bugs auf der anderen Seite. Der Grad der Details für die einzelnen Komponenten fällt ausgesprochen hoch aus. Beispielsweise zeigen einige Gigabyte Mainboards mit 7-Segmentanzeige den aktuellen BIOS-Statuscode an, der je nach Defekt und Komponentenstatus andersartig ausfällt. Die Akkuratheit der Anzeigen haben wir jedoch nicht überprüft. Bei der Interaktion mit der Hardware und beim Verhalten selbiger existiert großer Nachholbedarf. So erreichte uns ein Auftrag, bei dem eine von zwei HDDs einen Defekt aufwies und ausgetauscht werden sollte. Erster Anhaltspunkt ist immer die Akustik des Objektes, beispielsweise bei einem Defekt des Schreib-Lese-Kopfes. Im PC Building Simulator ließ sich der Defekt nur äußerst umständlich und durch wechselseitige Demontage einer HDD herausfinden.

Diagnosehinweis zum Auffinden defekter Komponenten Biosanzeige mit fehlender CPU als Fehlerbeschreibung

Eine defekte CPU wird beispielsweise im BIOS angezeigt. Auch wenn einige Mainboards für Intel-Prozessoren mittlerweile ein Update des BIOS ohne CPU ermöglichen, so ist ein Interagieren mit dem BIOS ohne CPU in der Realität nicht möglich. Auch muss bei jeder Demontage des CPU-Kühlers die Wärmeleitpaste jedes Mal neu aufgetragen werden. Fun Fact: Uns war es zudem möglich, einen Kunden-PC gänzlich ohne CPU-Kühler durch den 3DMark Benchmark Parkour zu jagen. Dass wir zur Wegoptimierung die PCs durch die Wände greifen und abstellen konnten, fällt an dieser Stelle nicht weiter ins Gewicht.

3dMark Testlauf mit demontiertem CPU-Kühler Wegoptimierung: Abstellen und Anheben von PCs durch die Wand

Die Musik in dem Spiel ist recht eintönig und wirkt schnell störend. Glücklicherweise bietet der PC im Shop einen integrierten Musik-Player, mit dem sowohl eigene Musik als auch Internetradio aus dem Spiel heraus wiedergegeben werden kann. Blöderweise brüllt die Musik sobald das Spiel gestartet schon im Hauptmenü los und übertönt sämtliche anderen Töne des Spiels.

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