Microlab FC362 - 04 - Praxistest / Höreindruck

Erstellt am: 13.10.2011 um 16:30 Uhr von Thomas Radigk.

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Praxistest und Höreindruck

Vorwort

Wie bei allen hörbaren Computerkomponenten müssen wir hier betonen, dass sämtliche Testergebnisse und Meinungen nur das subjektive Hörempfinden des Redakteurs wiedergeben, der aufgrund seiner Erfahrung mit verschiedenen Lautsprechern oder anderen Tonquellen einen Vergleich zu Bekanntem ziehen kann. Deshalb sind Bewertungen im Bereich der Akustik als subjektive Empfindungen zu verstehen und zu bewerten, die auch durch räumliche Gegebenheiten beeinflusst werden können.

Der Test der Microlab FC362 Lautsprecher fand in einem etwa 12 m² großen Zimmer einer Dachgeschosswohnung in oben gezeigter Aufstellung statt (der Subwoofer befand sich links unter dem Tisch).


Allgemein

Beim Einschalten der Lautsprecher ist ein mittellautes kurzes Knacken zu vernehmen, der nicht vom Einschalter stammt. Microlab gibt in der Bedienungsanleitung an, dass die Lautstärke beim Einschalten niedrig eingestellt sein sollte. Anschließend ist ein leichtes, aber permanentes Rauschen in den Hochtönern zu vernehmen, das sich nur leicht mit dem Erhöhen der Lautstärke verändert. Im Test konnte das Rauschen verstärkt werden, indem die Box näher an den Monitor gestellt wurde. Vollständig eliminiert werden konnte das Rauschen leider nicht, sodass es aus etwa einem Meter Entfernung in einem relativ leisen Zimmer permanent hörbar ist. Da das Rauschen nicht ohne Energie erzeugt werden kann, vermuten wir hier einen erhöhten Stromverbrauch, ohne dass die Lautsprecher einen Ton wiedergeben.


Musikwiedergabe

Die Musikwiedergabe dürfte als Hauptaufgabe von Hifi-Klang versprechenden Lautsprechern gelten, weswegen dieser Kategorie die größte Aufmerksamkeit gewidmet wird. Wir spielen hier verschiedene Musikstücke aus den Bereichen Rock, Pop, Techno und Klassik ab und versuchen eine subjektive, unvoreingenomme Bewertung der Akustik durchzuführen.
Das Ergebnis ist aber bei allen Musikstücken gleich: Die Bässe, die separat am Powercube verstärkt oder gemindert werden können, kommen klar und teils kräftig am Ohr des Zuhörers an. Allerdings sind die Mitten und Höhen nicht klar differenzierbar, was zu einem eher "flachen" Musikvergnügen führt. Von Hifi-Klang kann man hier nicht reden, zumal sämtliche Versuche einer Kompensation mittels vorgeschaltetem Equalizer fehl schlugen. Während Änderungen im niedrigen Frequenzband sich sofort am Tieftöner bemerkbar machten, konnte nur noch im 2 KHz Band eine leichte hörbare Änderung erwirkt werden. Eine Verstärkung oder Dämpfung von Frequenzen über 2 KHz hatten weniger bis gar keine hörbare Änderung zur Folge. Der Eindruck der Musikwiedergabe liegt zwar definitiv höher als der Klang von in Monitoren integrierten Lautsprechern, kann aber die meisten Erwartungen, die man an "High Fidelity" stellt, nicht erfüllen. Das Ergebnis ist eher mittelmäßig einzuordnen.


DVD-Film Wiedergabe

Auch hier haben wir uns verschiedene Filme von Action bis Kömödie angesehen und dabei ganz genau hingehört. Ein gutes Klangerlebnis bleibt in den meisten Fällen nicht aus und nur bei musikalischen Passagen kommt der "flache" Charakter wieder zum Vorschein. Es fallen die klar verständlichen Stimmen der Charaktere im Vordergrund auf, die zu keiner Zeit von Nebengeräuschen überschattet werden. Da sämtliche "kräftigen" Töne bei Actionszenen von dem Subwoofer abgespielt werden, fällt hier die Trennung von Hoch- und Tieftöner positiv ins Gewicht, was den Spaßfaktor enorm erhöht. Eine Verzerrung irgendwelcher Geräusche konnte zu keinem Zeitpunkt festgestellt werden. Das Ergebnis ist als gut zu bezeichnen.


Betrieb bei Computerspielen

Angeschlossen an einem Computer, der zum Spielen genutzt wird, kann sich das Microlab FC362 leider nicht ganz so sehr entfalten wie bei der DVD-Film Wiedergabe. Der "flache" Charakter gewinnt hier an vielen Stellen wieder die Oberhand und trübt das Spielerlebnis. So wirkt der Auftritt des Drachen im Startbildschirm von "World of Warcraft: Wrath of the Lich King" wenig bedrohlich, moderne Schießeisen aus "Call of Duty Modern Warfare 2" hören sich ebenso weniger echt an und die strikte Trennung zwischen Tieftöner und Hochtöner macht sich doch negativ bemerkbar. Spricht ein Charakter mit einer tiefen männlichen Stimme, so kommt einem dies leiser vor als die einer weiblichen Stimme. Die männliche Stimme, im niedrigen Frequenzbereich angesiedelt, wird nur schlecht von den Hochtönern wiedergegeben, ist aber nicht tief genug, um vom Subwoofer verstärkt zu werden, weswegen wir der Meinung sind, dass den Hochtönern ein breiteres Frequenzspektrum in den niedrigeren Bereich hinein gut getan hätte.


Stromverbrauch

Das Rauschen im Betrieb bestätigt unsere Befürchtungen. Ganze sieben Watt zeigt das Strommessgerät für die Lautsprecher an, ohne dass diese einen Ton (außer dem Rauschen) von sich geben. Die Konkurrenz liegt hier in der Regel bei weniger als einem Watt, selten sogar bei fast null Watt. Hier verpufft (wenn auch nicht viel) elektrische Leistung im Nichts. Bei normaler Musikwiedergabe in Zimmerlautstärke und mittlerer Bassstärke schwankt der Stromverbrauch zwischen sieben und elf Watt.
Ansonsten gilt natürlich, dass bei bassstarken Passagen in Film-, Musik- und Spielpassagen der Stromverbrauch ansteigt, da für die tiefen Frequenzen viel Energie benötigt wird, um eine große Membran zum Schwingen zu bringen. Bei hoher Lautstärke konnten wir dem System einen Spitzenwert von 37 Watt entlocken, wobei der entstehende Schalldruck des Tieftöners schon fast zu Schwindelgefühlen führte.

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