GeIL Enhance Corsa 8GB 1600MHz CL9 - 05 - Benchmarks

Erstellt am: 16.03.2012 um 15:00 Uhr von Thomas Radigk.

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Benchmarks

Das Testen von Speichermodulen ist stark plattformabhängig. Durch die Integration des Speichercontrollers in den Hauptprozessor wird die Speicherleistung maßgeblich von der Aktualität des Prozessors bestimmt. Ein aktueller Prozessor holt mehr Leistung aus dem Speicher als es der Prozessor der Vorgängergeneration zu schaffen vermag. Da dadurch das Ergebnis unter den Plattformen nicht oder nur schlecht verglichen werden kann, haben wir uns dazu entschlossen, an dieser Stelle eine kleine Kolumne zum Thema Speicherlatenzen zu schreiben. In Zeiten von SD-Arbeitsspeicher konnte man hier ein größeres Leistungsplus erreichen, als durch Takterhöhung, die in der Regel stark eingeschränkt war. Welchen Einfluss diese Latenzen im heutigen DDR3-Arbeitsspeicher auf die Arbeitsleistung haben, wurde von uns untersucht. Dafür haben wir den Betrieb bei 1333 MHz gewählt, da der vorliegende Enhance Corsa Arbeitsspeicher hier bei Timings von Cl7 bis CL9 betrieben werden kann. Als Testprogramme dienten uns der Speichertest von AIDA64, Cinebench in der Version 11.5, WPrime und stellvertretend für Spieleleistung der 3D Mark in der Version 2011. Beim Speicherbenchmark von AIDA64 haben wir jeweils drei Durchläufe gestartet und geben hier den Mittelwert dieser drei Messungen an.

Leistung bei CL7-7-7-24 (BCLK 133 MHz); DDR3-1333
AIDA64 Speicher Leseleistung: 8618 MB/s
AIDA64 Speicher Schreibleistung: 8654 MB/s
AIDA64 Speicher Kopierleistung: 10573 MB/s
Cinebench Ergebnis: 2,43 Punkte
WPrime (32M Durchlauf): 18,517 sek.
3D Mark 11 (Performance): 4248 Punkte
 
Leistung bei CL8-8-8-26 (BCLK 133 MHz); DDR3-1333
AIDA64 Speicher Leseleistung: 8563 MB/s (-0,6%)
AIDA64 Speicher Schreibleistung: 8652 MB/s (-0,02%)
AIDA64 Speicher Kopierleistung: 10441 MB/s (-1,2%)
Cinebench Ergebnis: 2,43 Punkte (+/- 0%)
WPrime (32M Durchlauf): 18,469 sek. (+0,3%)
3D Mark 11 (Performance): 4208 Punkte (-1%)
 
Leistung bei CL9-9-9-28 (BCLK 133 MHz); DDR3-1333
AIDA64 Speicher Leseleistung: 8537 MB/s (-0,9%)
AIDA64 Speicher Schreibleistung: 8653 MB/s (-0,01%)
AIDA64 Speicher Kopierleistung: 10325 MB/s (-2,4%)
Cinebench Ergebnis: 2,43 Punkte (+/- 0%)
WPrime (32M Durchlauf): 18,613 sek. (-0,5%)
3D Mark 11 (Performance): 4180 Punkte (-1,6%)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es ist leicht zu erkennen, dass das Anheben der Speicherlatenzen kaum Einfluss auf dessen Leistung hat. Viele Ergebnisse zeigen Abweichungen unter 2%, was man leicht der Messtoleranz zuschreiben kann. Lediglich der Wert für den AIDA64 Speicher Kopierdurchsatz springt mit -2,4% aus der Reihe. Dass diese Abweichung in Anwendungen nicht spürbar sind zeigt der unveränderte Wert des Cinebench-Benchmarks, der bei 2,43 Punkten quasi festgenagelt scheint. Auf die Spieleleistung ist der Einfluss ebenfalls gering und hält sich mit einem Unterschied von 1,6% auch in Grenzen.

Was kann man also tun, um die Leistung des Computers zu erhöhen, ohne den Arbeitsspeicher oder die CPU zu übertakten?
Für den getesteten Betrieb bei 1333 MHz wurde ein BCLK (Pendant zum altertümlichen FSB) von 133 MHz eingestellt, was bei einem Speichermultiplikator von 10 diesen Takt für den Arbeitsspeicher einstellt. Bei einem Multiplikator von 22 für den Prozessor ergibt sich der Standardtakt von 2,93 GHz. 1333 MHz Taktrate für den Speicher lassen sich aber auch bei einem BCLK von 166 MHz bei einem Speichermultiplikator von 8 erreichen. Da die CPU allerdings maßgeblich übertaktet und das Ergebnis der Messungen verfälschen würde haben wir dessen Multiplikator auf 18 verringert, was in etwa einem Takt von 2988 MHz entspricht. Mit diesen Einstellungen haben wir sämtliche Messungen erneut durchgeführt und können ablesen, ob mit einem erhöhten BCLK die Änderung der Latenzen größere Auswirkungen haben. Das sind unsere Ergebnisse:

Leistung bei CL7-7-7-24 (BCLK 166 MHz); DDR3-1333
AIDA64 Speicher Leseleistung: 9980 MB/s
AIDA64 Speicher Schreibleistung: 10789 MB/s
AIDA64 Speicher Kopierleistung: 12277 MB/s
Cinebench Ergebnis: 2,49 Punkte
WPrime (32M Durchlauf): 18,142 sek.
3D Mark 11 (Performance): 4322 Punkte
 
Leistung bei CL8-8-8-26 (BCLK 166 MHz); DDR3-1333
AIDA64 Speicher Leseleistung: 9818 MB/s (-1,65%)
AIDA64 Speicher Schreibleistung: 10704 MB/s (-0,79%)
AIDA64 Speicher Kopierleistung: 11861 MB/s (-3,5%)
Cinebench Ergebnis: 2,51 Punkte (+0,8%)
WPrime (32M Durchlauf): 18,096 sek. (-0,25%)
3D Mark 11 (Performance): 4288 Punkte (-0,8%)
 
Leistung bei CL9-9-9-28 (BCLK 166 MHz); DDR3-1333
AIDA64 Speicher Leseleistung: 9666 MB/s (-3,2%)
AIDA64 Speicher Schreibleistung: 10720 MB/s (-0,6%)
AIDA64 Speicher Kopierleistung: 11976 MB/s (-2,4%)
Cinebench Ergebnis: 2,50 Punkte (+0,4%)
WPrime (32M Durchlauf): 18,220 sek. (+0,4%)
3D Mark 11 (Performance): 4293 Punkte (-0,7%)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In diesem Szenario zeigt sich erneut der geringe Einfluss der Latenzen auf die Leistung des Arbeitsspeichers. Es existieren jedoch viel mehr Ausreißer als zuvor, die dem Tester ein unerwartetes Ergebnis weiß machen wollen. Während man z.B. bei CL8 gegenüber CL7 eine verringerte Leistung im Cinebench erwartet, wie es auch von CL8 gegenüber CL9 der Fall ist, so scheint hier die Leistung „vorübergehend“ zuzunehmen. Ein Verhalten, das wir vorher nicht beobachten konnten. Auch WPrime will bescheinigen, dass 32 Millionen Nachkommastellen der Zahl PI in kürzerer Zeit berechnet wurden, als bei Betrieb mit CL7. Lediglich die einzelnen Positionen des AIDA64 Speichertests, der übrigens komplett synthetischer Natur ist, zeigen eine Verschlechterung der Speicherleistung, die mit bis zu -3,5% zu Buche schlägt. Dort, wo aber diese große Änderung sichtbar wird, nämlich in der Kopierleistung, offenbart sich ein weiterer Ausreißer beim Betrachten von CL8 und CL9. Hier scheint die Speicherleistung gegenüber CL7 zwar abgenommen zu haben, gegenüber CL8 jedoch besser dazustehen. Auch die simulierte Spieleleistung durch den 3D Mark 2011 scheint sich verbessert zu haben, ist aber dennoch um 0,7% geringer als bei CL7-Latenzen. Lediglich das WPrime Ergebnis verhält sich hier wie erwartet und zeigt das schlechteste Ergebnis.

Im Vergleich mit den vorherigen Ergebnissen ist aber eines klar: der gesteigerte BCLK bei gleichgebliebenem CPU- und Speichertakt hat einen sehr viel größeren Einfluss auf die Gesamtleistung des Computers. Dies kann an jeder Stelle abgelesen werden. Dabei hält sich die Steigerung trotzdem in Grenzen und kann nur im synthetischen Speichertest von AIDA64 ein Leistungsplus von 16% im Kopierdurchsatz verzeichnen. Dass davon in der Praxis nur wenig übrigbleibt, zeigt die Steigerung in 3DMark11 (+1,7%) und Cinebench (+3,3%). Wenn man den Einfluss der geringfügig übertakteten CPU noch einbezieht, bleibt vom Leistungsplus insgesamt nur noch so viel übrig, dass man schon fast wieder von Messtoleranz sprechen muss.

Viel mehr kann man mit der sogenannten Command Rate erreichen, die im Test stets auf 1T belassen wurde. Wie groß der Unterschied zwischen 1T und 2T ausfällt, sollen diese beiden Screenshots verdeutlichen:

In tabellarischer Form stellt sich das Ergebnis so dar:

Disziplin Leistung CR2 Leistung CR1 Unterschied
Lesen 10455 MB/s 10692 MB/s +2,2%
Schreiben 10190 MB/s 11249 MB/s +10,3%
Kopieren 11633 MB/s 12920 MB/s +11%

Es ist deutlich zu erkennen, dass die Command Rate bei DDR3-Speicher die ausschlaggebende Rolle für Speicherleistung spielt. Während man mit dem Absenken der anderen üblichen Latenzen nur wenige Prozentpunkte Mehrleistung erreichen kann, so kann man hier in zwei von drei Fällen eine zweistellige Leistungssteigerung feststellen. Der Nutzzuwachs kann dennoch weiterhin nur gemessen und nicht gefühlt werden, denn dafür ist der Unterschied weiterhin zu gering.

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