Fractal Design Node 804

Erstellt am: 27.03.2015 um 14:15 Uhr von Thomas Radigk.

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Das Jahr 2014 steht ganz im Zeichen von kubischen Gehäusewürfeln und auch in 2015 werden wir noch einige Neuerscheinungen zu Gesicht bekommen. Mit dieser neuen Gehäuseform erschließen sich viele Möglichkeiten, Kreativität Ausdruck zu verleihen, womit bisher als unkonventionell geltende Designs auf den zweiten Blick dann doch interessant werden können. Hervor sticht Fractal Design mit dem Node 804, welches auf einem Zweikammer-Design basiert und somit Netzteil und Festplatten vom Rest der Hardware trennt. Unser Testexemplar kommt mit einem besonders großzügigen Fenster im Seitenteil daher und gibt damit den Blick auf das Innenleben frei - dabei kommen Mainboard und Grafikkarte natürlich besonders gut zur Geltung. Fractal Design kann aber mehr, als die Hardware (in zwei durch den Mainboardträger getrennten Kammern) unterbringen und macht das Node 804 wasserkühlungsfähig. Wer diese in sein Gehäuse integrieren möchte, kann gleichzeitig einen single 240 mm, einen single 280 mm und einen 120 mm Dualradiator, oder eben bis zu zehn Lüfter einsetzen. Dabei ist das Gehäuse kaum höher als ein µATX Mainboard und kann folglich auch maximal einen Vertreter dieses Formfaktors beherbergen. Was darüber hinaus im Node 804 alles seinen Platz findet und ob Fractal Design seinem guten Ruf gerecht wird, lest ihr auf den folgenden Seiten.


Spezifikationen und Lieferumfang

 

Spezifikationen Fractal Design Node 804
Maße (BxHxT) 340 x 307 x 389 mm
Gewicht ca. 7,7 kg
Material Stahl, Aluminium, Kunststoff
Formfaktor Micro-ATX, Mini-ITX
Einbauschächte intern

8x 3,5"
2x 3,5" / 2,5" (Gehäuseboden)
2x 2,5" in der Vorderseite

Einbauschächte extern 1x 5,25" (slim, slot-in)
Anschlüsse Front 2x USB 3.0, 2x HD Audio (Mikrofon und Kopfhörer)
Lüfter maximal

4x 120 mm (Front)
1x 120 mm (Rückseite)
1x 140 / 120 mm (Rückseite)
4x 140 / 120 mm (Deckel)

Lüfter vorinstalliert 1x 120 mm Vorderseite
2x 120 mm Rückseite
Staubfilter Front, Boden, Deckel
PCI-Steckplätze 5
Länge Grafikkarte bis zu 320 mm (ohne Lüfter in der Vorderseite, sonst 290 mm)
Besonderheiten Lüftersteuerung für bis zu drei Lüfter (drei Geschwindigkeiten) vorinstalliert und erreichbar auf der Rückseite

Etwas mager erscheint der Lieferumfang, der dem Node 804 beiliegt. Neben der obligatorischen Schraubenansammlung erhält der Kunde noch ein paar Kabelbinder, Entkoppler, einen Adapter für das optische Laufwerk sowie ein Handbuch, welches durch seine detailreichen Maßangaben zu allen Lüfter- bzw. Radiatorplätzen auffällt. Sämtliche Staubfilter, Festplattenrahmen oder die ebenfalls dazugehörige Lüftersteuerung sind bereits eingebaut und warten darauf, vom Kunden in Betrieb genommen zu werden. Positiv anzumerken ist hier die Anzahl mitgelieferter Lüfter, die mit drei Exemplaren höher ausfällt, als bei vielen anderen Gehäusen. Auf der folgenden Seite sehen wir uns das Gehäuse aber erst mal von außen an, denn auch da hat der in Schweden beheimatete Gehäusespezialist die eine oder andere Überraschung parat.


Äußeres Erscheinungsbild

 

 

Fractal Design spendiert dem Node 804 Cube-Gehäuse eine schlichte, zweigeteilte Front mit unauffälligem Schriftzug. Der in Mesh ausgeführte untere Teil ermöglicht es den Lüftern, hinter der Front Frischluft anzusaugen, wobei durch das Mesh eine Staubfilterwirkung entsteht, wenngleich auch Staubfilter direkt vor den Lüftern vorhanden sind. Ungefähr auf gleicher Höhe, an der rechten Seite des Vorderteils, sind die USB- und Audio-Anschlüsse untergebracht, die mit 2x USB3.0 und 2x HD-Audio dem gängigen Standard entsprechen. Zwischen den Anschlüssen befindet sich der Power-Taster, welchen einen kurzen und knackigen Druckpunkt besitzt. Auf den eigentlich obligatorischen Reset-Taster hat Fractal-Design verzichtet, was bei Übertaktern keine Freudenschreie auslösen wird. Vielmehr schreit die Platzierung der USB-Anschlüsse 5 cm über Fußboden nach einem passenden Untersatz für das Gehäuse. Wer das Gehäuse auf dem Schreibtisch platziert, wird sich jedoch über das großzügige Fenster in der linken Seitenwand erfreuen, wodurch Hauptplatine, Grafikkarte und Prozessorkühler stets auf einen Blick einladen.

 

 

Wie eingangs erwähnt, hat Fractal Design das Node 804 mit 10 Lüfterplätzen besonders "luftig" gestaltet. Damit aber die verbaute Hardware nicht von herabfallenden Staub eingedeckt wird, ist der Deckel mit dem gleichen Meshgitter ausgestattet, wie wir es bereits im unteren Teil der Frontabdeckung vorgefunden haben. Darunter befinden sich vier der fünf Lüfterplätze, die jeweils entweder Ventilatoren mit 120 oder 140 mm Rahmenbreite aufnehmen können. Nach dem Lösen von zwei Schrauben auf der Rückseite lässt sich der große Deckel leicht abnehmen, wodurch der Blick auf die darunter liegenden Aufnahmemöglichkeiten für die Ventilatoren frei wird. Zwei davon werden bereits von den weißen Festplattenkäfigen eingenommen, die wahlweise aber auch an anderen Stellen im Gehäuse montiert werden können. Weder von oben noch von vorne lässt sich erahnen, dass es trotz der schlichten Front Fractal Design geschafft hat, ein optisches Laufwerk unterzubringen, wenn auch kein herkömmliches im 5,25" Format. Das nicht zum Lieferumfang gehörende Laufwerk muss allerdings als sogenannte Slot-In-Variante vorliegen, sodass die Datenträger seitlich und oberhalb der Anschlüsse an der Vorderseite eingeschoben werden können. Wer diese Möglichkeit nutzen will, muss für das passende Laufwerk (z.B. Blu-ray Brenner, slot-in) aktuell über 60 Euro investieren.

 

Die Rückseite zeigt mit den weißen Slotblenden den Fractal-Design üblichen Kontrast. Auch die weißen Lüfterschaufeln sind durch die Gitter unverkennbar. Drei Lüfter können an die mitgelieferte Lüftersteuerung angeschlossen werden und über einen kleinen Schalter in drei Stufen in ihrer Drehzahl reguliert werden. Das Netzteil wurde hinter dem Mainboard untergebracht und kann Frischluft unter dem Gehäuse ansaugen. Darüber kann entweder ein 140 oder 120 mm breiter Lüfter montiert werden - Fractal Design liefert hier einen Lüfter mit 120 mm ab Werk mit. Das gleiche Modell findet auch über den Erweiterungskarten seinen Platz - hier kann allerdings ausschließlich ein 120 mm Modell eingesetzt werden (wir gehen im Abschnitt "Testbetrieb, Montage und Inbetriebnahme" noch genauer auf die Lüfter ein). Die Unterseite hebt sich ebenso von den Modellen anderer Gehäusehersteller ab, denn neben einem Staubschutzfilter für das Netzteil kommt ein größeres Pendant auch für die Seite zum Einsatz, auf welcher das Mainboard montiert wird. Zwar lassen sich in direkter Umgebung keine Lüfter, sondern nur Festplatten montieren - werden aber Lüfter im Deckel angebracht, so wird ein Luftstrom von oben nach unten ermöglicht. Davon können dann sowohl die dort montierte Festplatte, als auch Grafikkarte und Prozessor mitsamt Mainboard profitieren. Zuguterletzt sind auch die zwei Klettschlaufen zu sehen, die die Kabelstränge des Netzteils bändigen sollen, sowie die vier großen aber dünnen Gehäusefüße, die für einen rutschfesten Stand sorgen.

 


Innerer Aufbau

Die Gestaltung des Innenraums macht aufgrund des Zweikammer-Designs einen unkonventionellen Eindruck, da die Plätze für Festplatten zu fehlen scheinen, die Magnetspeicher jedoch aber hinter dem Mainboardträger untergebracht werden. Angenehm fällt die Öffnung an der Rückseite des Mainboards mit ihrer Größe auf, wodurch CPU-Kühler auch ohne Ausbau der Hauptplatine ausgetauscht werden können. Für die Verkabelung des µATX oder ITX Mainboards sind großzügige Durchführungen genauso vorhanden, wie Schlaufen für Kabelbinder. Die Verlegung von Wasserkühlungsschläuchen sollte ebenfalls leicht gelingen. Bei den PCI-Steckplätze werden genau so Rändelschrauben eingesetzt, wie bei den Gehäuseseitenteilen und dem Deckel. Hinter der Hauptplatine finden bis zu acht 3,5 Zoll Laufwerke Platz - vom Gehäuse durch Gummipuffer entkoppelt, selbstverständlich. Die weißen Halterahmen lassen sich für eine leichtere Montage entnehmen und einer kann sogar bei Bedarf an der Stelle der Klettbänder am Gehäuseboden angebracht werden. Dies kann dann hilfreich sein, wenn im Deckel ein Radiator oder ein Lüfter angebracht werden soll, wofür die Führungsschienen abgeschraubt werden können und müssen.

 

Das Netzteil, welches übrigens bis zu 260 mm tief sein darf, wird ebenfalls hinter dem Mainboard montiert und von vier Schaumstoffpuffern gestützt. Bei einem Modell mit fest angebrachten Kabelsträngen können die Klettbänder dafür genutzt werden, die nicht gebrauchten Kabel zu fixieren, damit diese nicht möglicherweise Lüfter blockieren. Die Lüfterplätze in der Front verfügen über Langlöcher, womit eine breitere Kompatibilität zu verschiedenen Wasserkühlungsradiatoren hergestellt wird - dies wäre auch für den oberen Gehäuseteil wünschenswert gewesen.

Wie viel Aufwand in Staubschutz gesteckt wurde, zeigt das obige Bild. Nahezu die gesamte Front dient als Halterung für optionale Lüfter, wovon alle durch feinmaschige Filter abgedeckt werden. Drei Kabeldurchführungen für die im Vorderteil eingesetzten Geräte und Anschlüsse sind mehr als ausreichend dimensioniert und sind zur Vorbeugung von Kabelschäden abgerundet worden. Von außen nur schwer bis gar nicht ersichtlich ist der Schwerpunkt der Raumaufteilung. Während die Seite, in der Hauptplatine, Grafikkarte, Prozessor und Co untergebracht werden, ca. 178 mm nutzbare Breite mitbringt, muss sich die andere Seite mit etwa 22 mm weniger zufrieden geben.


Testsystem, Montage und Inbetriebnahme

Das Node 804 Gehäuse nimmt zwar maximal ein µATX Mainboard auf; bei der Wahl des CPU-Kühlers oder der Grafikkarte muss sich der Kunde fast nicht einschränken. Für den Pixelbeschleuniger stehen zwischen 290 und 320 mm Platz zur Verfügung, je nach dem ob an der Vorderseite ein Lüfter auf der gleichen Höhe montiert ist oder nicht, womit auch eine Radeon 295X2 mühelos ihren Platz finden kann. Prozessorkühler dürfen maximal 16 cm Höhe aufweisen, womit Boliden wie Phantek's PH-TC14PE bis auf 0,3 mm gerade so hinein passen sollten.

Für diesen Artikel kommt ein neues Testsystem zum Einsatz, welches aus den folgenden Komponenten besteht:

Hardware-Testsystem
Mainboard ASUS A88XM-Plus
Prozessor AMD A8-6600K (Richland, 4x 3,9 GHz)
CPU-Kühler Scythe Iori
RAM

1x GeIL Enhance Corsa 4 GB DDR3-1600 MHz

Grafikkarte AMD Radeon HD 8570D (in der APU)
Festplatte 1x Crucial MX100 (120 GB)
Netzteil Corsair HX-520
Gehäuse Fractal Design Node 804
Gehäuselüfter 1x 120 mm (Vorderseite), 2x 120 mm (Rückseite)
Betriebssystem Windows 8.1 Pro x64

 

 

Für die Montage der 3,5" Festplatte leihen wir uns eine Western Digital Red 3 TB HDD aus dem heimischen NAS aus. Da es dem weiss lackierten Montagerahmen an hilfreichen Führungselementen fehlt, kommt hier keine Begeisterung auf. Beim Einschieben in das Gehäuse zeigt sich schnell, dass es hier beengt zugeht und gewinkelte Kabel empfehlenswert aber nicht zwingend nötig sind, wenn diese vor dem Einschieben angeschlossen werden. Bei dem linken Käfig kann dieser Umstand selbstverständlich nur mit einem sehr langen Netzteil auftreten. Wir wählten diese Position, um den Einfluss der Lüftersteuerung auf die Festplatten feststellen zu können. Nicht benötigte Kabelstränge des Netzteils lassen sich mit den Klettbändern am Gehäuseboden fixieren, sodass sich diese nicht aus Versehen in nachträglich eingesetzten Lüftern an der Vorderseite verfangen und somit die Gehäusebelüftung lahmlegen können.

 

Die SSD des Testsystems bringen wir am Vorderteil an, wo kaum ein Luftstrom zur Kühlung beitragen könnte. Ob hier trotzdem die Gehäuselüfter einen positiven Einfluss haben können, haben wir im Testbetrieb untersucht. Zum Thema Gehäuselüfter bleibt zu sagen, dass es sich bei allen mitgelieferten Exemplaren um das gleiche Modell handelt - ein FD-FAN-SSR2-120. Über den vielen Konformitäts- und Prüfsiegeln gibt Fractal sogar den maximalen Schallpegel von 15 dB(A) an, der bei etwa 1200 Umdrehungen pro Minute erzeugt werden soll. Das hauseigene Modell stammt aus der Silent Series und verfügt über ein hydraulisches Lager für hohe Laufruhe. Leider erzeugten zwei der Modelle bei unserem Testexemplar mal mehr, mal weniger hörbare Lagergeräusche und nur das dritte Exemplar zeigte, wie leise ein Lüfter dieser Reihe wirklich sein kann, nämlich nahezu lautlos.

Das vorbereitete Mainboard mit CPU, Kühler und Arbeitsspeicher können wir leicht in der vorgesehenen Position montieren, denn die Platzverhältnisse sind auf dieser Seite des Gehäuses sehr großzügig gewählt.

Optional bietet das Node 804 die Möglichkeit, Wasserkühlungskomponenten aufzunehmen. Dabei unterscheiden sich die beiden Seiten des Gehäuses nur geringfügig: Auf der Seite des Mainboards lässt sich an der Rückseite ausschließlich ein 120 mm breiter Lüfter oder Radiator montieren, über dem Netzteil darf dieser 20 mm breiter sein. Die Oberseite könnte theoretisch vier Lüfter mit 140 mm Rahmenbreite aufnehmen. Zumindest auf der Seite des Mainboards müssten diese aber auf der Oberseite angebracht werden, denn innen blockieren CPU-Kühler und Arbeitsspeicher die Plätze fast vollständig. Eine Maximalbestückung ist also nicht möglich und Fractal gibt auch nicht anderes an, als das maximal gleichzeitig zwei 120 mm Single-Radiatoren zusammen mit jeweils einem 120 und 140 mm Dual-Radiator verwendet werden können. Die damit erreichbare Kühlleistung sollte bereits ausreichend für die leistungsstärksten Komponenten sein. 

Sind alle Teile verbaut und der PC gestartet, erleuchtet die blaue Power-LED und die weiße, zum Boden ausgerichtete HDD-LED beginnt zu blinken - unauffällig und wohnzimmertauglich. Auf die Geräuschkulisse gehen wir im Folgenden ein.

 


Testbetrieb und Messung

Zunächst werden die mitgelieferten Gehäuselüfter auf ihre Tauglichkeit geprüft. Da wir es mit drei identischen Exemplaren zu tun haben, führen das bereits aus unseren Lüftertests bekannte Verfahren nur mit einem Probanden durch.

Anlaufspannung
Häufig wird dieser Punkt mit einem Herunterregeln der Spannung verwechselt. Für Lüfter, die sich im Betrieb problemlos herunterregeln lassen, ist noch lang nicht bewiesen, dass sie auch bei dieser Spannung aus absolutem Stillstand wieder anlaufen. Gemessen wird hier die minimale Anlaufspannung bei horizontaler sowie vertikaler Lage. Für einen gültigen Messwert darf der Lüfter nicht mehr als zwei Startversuche unternehmen. Schafft es ein Produkt nach den genannten zwei Versuchen nicht, komplett anzulaufen, wird die Spannung schrittweise um einen Wert von 0,1 V erhöht.

Leistung
Gemeint ist hier die Leistung unter 12 V, 9 V, 7 V und 5 V sowie die dabei erreichten Drehzahlen. Wichtig ist zudem die Einhaltung der herstellerseitigen Angaben inklusive der Toleranzen. Ermittelt werden diese Werte über das Programm Smart Guardian in der Version 2.03 sowie einem Multimeter der Firma PeakTech. Außerdem werten wir die erreichten Drehzahlen von 3-Pin Molex Lüftern im Spannungsbereich von 0-12 V in Form einer Drehzahlkennlinie aus. Ziel dieser Messung ist das Verhalten eines Lüfters bei einer bestimmten Spannung im Bezug auf die erreichten Drehzahlen zu ermitteln. Gemessen wird in einem Bereich von 0-12 Volt mit Intervallen von jeweils 0,1 V.

Lautstärke
Sie ist eine der Hauptfaktoren jedes Lüfters. Getestet werden hier die Lautstärken beim Betrieb mit 12 V, 7 V und 5 V. Störende Schleifgeräusche sowie ein Nichtanlaufen finden ebenfalls Erwähnung (Geräuschcharakteristik). Zu beachten ist allerdings, dass Lautstärkemessungen prinzipiell auf subjektiver Basis stattfinden und auch dementsprechend als solche bewertet werden.

 

Das Modell "FD-FAN-SSR2-120" hinterlässt allgemein einen guten Eindruck. Eine minimale Anlaufspannung von 3,5 V sollte für keine Lüftersteuerung eine große Hürde darstellen und ein Regelbereich zwischen 3 - 12 V entspricht unserer Erfahrung.

  Fractal Design FD-FAN-SSR2-120
Anlaufspannung 3,5 V
minimale Betriebsspannung 3,0 V

Fractal Design gibt für das verwendete Modell eine maximale Drehzahl von 1000 U/min an, womit ein guter Kompromiss aus Leistung und Lautstärke erzielt werden kann. Wie bereits früher im Review erwähnt, schlägt die Serienstreuung zu, weswegen wir bei dem geprüften Exemplar neben einer stark erhöhten maximalen Drehzahl auch ein leichtes Lagergeräusch feststellen müssen. Unsere erzielten Ergebnisse dürften aber den schlimmsten Fall darstellen. Der erreichte Luftdurchsatz kann sich selbst bei niedrigen Drehzahlen sehen lassen und wird ab einer Spannung über 7 V auch hörbar.

Eingesetzt im Gehäuse können die Lüfter aber nur auf der niedrigsten Einstellung der Lüftersteuerung eine angenehme Geräuschkulisse erzeugen. Darüber hinaus wird das Gehäuse hörbar und auf höchster Einstellung auch laut. Es empfiehlt sich aufgrund des Platzangebotes eher viele langsam drehende Lüfter einzusetzen, um die Lärmbelastung in angenehmen Regionen halten zu können.

Produkt
Spannung 
Umdrehungen  
Subjektiver Eindruck 
Lager-/Laufgeräusche, Bemerkung
FD-FAN-SSR2-120 12 V 1222 U/min deutlich hörbar leichtes Lagergeräusch
FD-FAN-SSR2-120 9 V 998 U/min hörbar leichtes Lagergeräusch
FD-FAN-SSR2-120 7V 845 U/min sehr leise leichtes Lagergeräusch
FD-FAN-SSR2-120 5 V 630 U/min sehr leise leichtes Lagergeräusch

Im folgenden Teil werden wir das Testsystem in zwei verschiedenen Zuständen testen: "Idle-Betrieb" und "Last-Betrieb", die unterschiedliche Belastungsszenarien simulieren. Zuerst wird das System ohne Belastung mit den drei verschiedenen Stellungen der mitgelieferten Lüftersteuerung betrieben (Idle-Betrieb). Alle drei mitgelieferten Lüfter sind hierfür daran angeschlossen, während der CPU Lüfter bei ca. 1600 U/min betrieben wird, was einem Kompromiss aus erzeugter Lautstärke und Leistungsfähigkeit entspricht. Da dies die Premiere des verwendeten Testsystems ist, werden wir auch in Zukunft vergleichbare Gehäuse mit den gleichen Testbedingungen prüfen. Aufgrund der Tatsache, dass eine diskrete Grafikkarte nur in Form einer modifizierten Radeon R9 290X zur Verfügung steht, die mit ihrer Größe unter Umständen nicht in jedes Gehäuse passt, wird auf ihre Verwendung verzichtet. (Im Node 804 hat diese jeden Millimeter des verfügbaren Platzes ausgenutzt und musste sogar durch die vordere Lüfteröffnung eingesetzt werden.)

Erwartungsgemäß fällt der Temperaturunterschied zwischen den Komponenten sehr gering aus, und auch die Geschwindigkeit der Lüfter hat mit maximal zwei Kelvin kaum weiteren Einfluss. Die Geräuschkulisse ist aber nur bei niedrigster Einstellung wirklich angenehm - bei höheren Drehzahlen machen sich die drei Gehäuselüfter bemerkbar und sorgen auf höchster Stufe für insgesamt unangenehme Lautstärke.

Nachdem der Test ohne Belastung abgeschlossen ist, wird der Test bei voller Belastung aller CPU-Kerne durch Prime95 wiederholt. Die Drehzahl des CPU-Lüfters bleibt unangetastet und die Temperaturen nach mindestens 30 Minuten Laufzeit notiert.

Der Einfluss der verschiedenen Lüfterdrehzahlen wird nun deutlicher. Besonders der Prozessor in Form der AMD A8-6600K APU kann von den höheren Drehzahlen der Gehäuseventilatoren profitieren. HDD und SSD erwärmen sich hingegen kaum - ein Vorteil des umgesetzten Raumkonzepts im Node 804. Sämtliche Temperaturen sind im unkritischen Bereich und auch die APU muss ihren Takt nicht drosseln.

In unseren Augen ist die mitgelieferte Belüftung bereits ausreichend dimensioniert. Kommen allerdings ein bis zwei (leistungsstarke) Grafikkarten hinzu, sollte die Belüftung definitiv erweitert werden. Größere CPU-Kühler als der eingesetzte Scythe Iori sind ebenfalls möglich, aber unter Umständen von der Position des Sockels auf der Hauptplatine abhängig. Ist dieser nahe am oberen Rand platziert,  bietet das Node 804 nur wenig Platz, bis der Kühler an den Deckel des Gehäuses stößt. Ebenfalls sollte die Höhe unter 160 mm liegen, damit das Seitenteil verschlossen werden kann.

 


Fazit

Das Node 804 von Fractal Design kann sich in unserem Test größtenteils von seiner besten Seite zeigen. Mit einer hohen Verarbeitungsqualität und nur sehr kleinen Mängeln bei den mitgelieferten Lüftern punktet es in vielen Bereichen. Die fehlende Sortierung der im Zubehör befindlichen Schrauben wird durch eine überdurchschnittliche Anzahl Lüfter (drei statt der üblichen zwei) und einer verbauten Lüftersteuerung wett gemacht. Auch die ausführliche Bemaßung der Lüfterplätze im Handbuch ist außergewöhnlich und lobenswert. Perfekt wäre es allerdings, wenn die Information schon vor dem Kauf (online) bereit stünde, sodass passende Lüfter oder Wasserkühlungsradiatoren gleich mitbestellt werden könnten, beispielsweise bei Aquatuning.de. Ebenfalls positiv fällt das große Fenster im Seitenteil auf, womit die eingesetzte Hardware wie in einem Schaukasten untergebracht ist und dank des massiven Einsatzes von Staubfiltern lange Zeit vor großen Staubmengen geschützt ist. Möglichkeiten, Kabel ordentlich zu verlegen, sind reichlich vorhanden und dank des Zwei-Kammer-Designs darf es hinter der Hauptplatine auch etwas unordentlich aussehen. Setzen wir das Gebotene in Relation zum Preis von derzeit ca. 89.- Euro, kommen wir zum Schluss, dass Fractal Design das Node 804 definitiv nicht unter Wert verkauft. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist somit ausreichend und wir vergeben trotz des fehlenden und unserer Meinung nach obligatorischen Reset-Tasters eine Gold-Wertung.

 

 


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