Phobya Fan-Switch 6-Kanal Lüftersteuerung

Erstellt am: 23.03.2012 um 13:51 Uhr von Kai Tubbesing.

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Der Markt für Lüftersteuerungen ist groß und wird von vielen Herstellern mit noch mehr Produkten beliefert, sodass es schwer fällt, aus dem Gros an angebotenen Produkten hervorzustechen. Dabei verfügen die meisten Geräte in der Preisklasse unter 20,-€ über eine Spannungsregulierung durch Potentiometer und unterscheiden sich allein durch die Farbgebung bei ihrer Beleuchtung.
Hier setzt das Entwickler-Konglomerat von Phobya an, um sich mit einer Lüftersteuerung mit sechs getrennt regelbaren Kanälen im 5,25“ Format von der Masse abzuheben, indem man optisch auf eine Kombination aus extern bedienbaren und verchromten Kippschaltern und intern verstellbaren Potis setzt. Das offenkundige Retro-Design des Bauteils weiß durchaus zu gefallen – im folgenden Test möchten wir klären, ob es im Praxis-Einsatz ebenso zu überzeugen vermag.


Verpackung, Lieferumfang und technische Daten

Der Phobya Fan-Switch kommt in einem unspektakulären Luftpolsterumschlag daher – einzig ein Aufkleber auf diesem klassifiziert ihn als die tatsächliche Retail-Verpackung.

Die Verpackung: Ein Luftpolsterumschlag...

Ebenso spartanisch fallen die Beigaben aus, die sich in diesem Fall auf einen Y-Adapter für einen vierpoligen Molex-Stromstecker sowie das Befestigungsmaterial in Form von vier Schrauben zur Montage in einem 5,25“ Schacht beschränken. Das völlige Fehlen einer Bedienungsanleitung setzt angesichts der etwas komplizierten Befestigung der Lüfterkabel (siehe unten) einen versierten Anwender voraus.

Aus technischer Sicht wird eine Lüftersteuerung mit sechs Kanälen geboten, die laut Herstellerangabe eine Leistung von jeweils 6 Watt bieten. Das erlaubt in der Praxis immerhin den Betrieb von mehreren nicht beleuchteten 120mm Lüftern an einem Kanal (dazu sind unbedingt die Herstellerangaben zu beachten oder gegebenenfalls zu erfragen, da die Verbrauchswerte von Lüftern erhebliche Unterschiede aufweisen können). Bei beleuchteten Lüftern kann das Maximum hingegen bereits bei einem Exemplar pro Kanal erreicht sein.

Phobya Fan-Switch 6-Kanal
Material Aluminium
Farbe schwarz
Abmessungen (LxBxH) 149x42x58mm
Regelbereich ca. 4-12V
Kanäle und Leistung 6 Kanäle á 6W
Stromversorgung 4-Pin Molex
Funktionen Regelbare Lüfterspannung/-geschwindigkeit

3-stufige Kippschalter (12V/aus-/einstellbarer Wert)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Aussehen und Verarbeitung

Die Front der Phobya Lüftersteuerung besteht aus einer mittels vier Innensechskant-Schrauben (Inbus-Schrauben) befestigten schwarz lackierten Aluminium-Frontblende und wird durch die verchromten Kippschalter zur Regelung der einzelnen Kanäle sowie die jeweilige LED zur Anzeige des Betriebsmodus bestimmt. Das wirkt dezent elegant und versprüht einen gewissen Retro-Charme. Allerdings hätte die Frontblende mittels eines Abstandhalters zur dahinterliegenden Platine noch einmal zusätzlich stabilisiert werden sollen: Bei unserem Testexemplar schließen einige der LED-Halterungen (siehe die schwarzen Ringe um die LEDs) aus Plastik nicht bündig mit der Frontblende ab. Übt man an dieser Stelle zu viel Druck aus, kommt es unter Umständen zu weiterem Verrutschen. Sie lassen sich daraufhin nur durch etwas Bastelei wieder in den Soll-Zustand zurückversetzen. Ansonsten sitzt hier alles straff und fest: Die Frontblende an sich ist massiv, die Kippschalter lassen sich ohne Spiel betätigen.


Die Phobya Fan-Switch in der frontalen AnsichtDie verschromten Kippschalter wirken geschmackvoll

Durch die LEDs werden die verfügbaren Betriebsmodi des Fan-Switches in unterschiedlichen Farben dargestellt: Die obere Schalterposition mit maximaler Leistung resultiert in einem roten Leuchtsignal, in der Mittelstellung wird der jeweilige Kanal ausgeschaltet (keine Beleuchtung) und die untere Position wählt die vom Nutzer einstellbare Lüfterspannung und somit auch -drehzahl an, die durch ein grünes Leuchtsignal zu erkennen ist:


Rote Beleuchtung bei maximalen 12VGrüne Beleuchtung für den selbst einstellbaren Spannungswert

Die Justierung der Lüfterregelung ist nach Möglichkeit bereits vor dem Einbau vorzunehmen. Dies geschieht durch ein stufenloses Verstellen über ein Potentiometer und unter Zuhilfenahme eines Schraubendrehers für jeden einzelnen Kanal an der Oberseite des Phobya Fan-Switches. Die Unterseite mit Blick auf die Platine zeigt die eigentlichen Schalter hinter den verschromten Hebel zur Spannungswahl sowie die Beschriftung der einzelnen Kanäle.

Mit einem Schraubenzieher lässt sich für jeden einzelnen Kanal ein Spannungswert einstellenEine Kennzeichnung am Einstellrad gibt es leider nicht

Die Ansicht von unten zeigt die eigentlichen Schalter hinter den KipphebelnDie sechs Kanäle sind auf der Platine gekennzeichnet

Eine Besonderheit stellt sicherlich die Anschlussart für die einzelnen Lüfter dar: Diese werden nicht – wie ansonsten üblich – über einen regulären 3-Pin oder 4-Pin PWM Stecker an die Platine gesteckt. Die Rückseite zeigt für jeden Kanal jeweils zwei Schraubanschlüsse, in denen jeweils die Adern des Lüfterkabels zu befestigen sind. Zu diesem Zweck sind die heute gebräuchlichen Stecker vom Lüfter zu entfernen, sodass sie anschließend nicht mehr ohne größeren Aufwand entweder an einer anderen oder gänzlich ohne Lüftersteuerung betrieben werden können. Das versprüht zwar erneut ein gewisses Quantum an Retro-Charme, ist jedoch in der alltäglichen Praxis eher von Nachteil. Zudem können vierpolige PWM-Lüfter an diesen Anschlüssen nicht optimal betrieben werden - aufgrund der Mehrkosten gegenüber einem 3-Pin-Modell ohne entsprechendes PWM-Signal raten wir von dieser Kombination ab. Eine mögliche Lösung dieser Problematik besteht in der Verwendung günstiger Verlängerungskabel für den Anschluss des eigentlichen Lüfters – so wird zumindest das Problem umgangen, bei einem eventuellen Wechsel der Lüftersteuerung selbst erneut einen Stecker anbringen zu müssen. Andererseits ermöglicht diese Art des Anschlusses auch die Stromversorgung anderer Komponenten wie beispielsweise die von LED-Leisten. Die Stromzufuhr erfolgt hingegen ganz konventionell durch einen vierpoligen Molex-Stecker.

Lüfteranschluss durch Verschraubung der Adern des LüfterkabelsIm verbauten Zustand raten wir zu Lüftern mit sehr langen Kabeln oder der Verwendung von Adaptern

 


Praxistest

Bei der Beurteilung der Praxistauglichkeit einer Lüftersteuerung geht es natürlich insbesondere um den Regelbereich der Spannungen und somit um das einstellbare Drehzahlspektrum der verwendeten Lüfter. Zu diesem Zweck haben wir einen 120mm Yate Loon DS12M-12 an jeweils alle sechs Kanäle des Phobya Fan-Switches angeschlossen und die über den Drehregler einstellbaren Minimal- und Maximalwerte mit einem Voltmeter festgehalten. Dabei zeigt sich, dass die an den einzelnen Anschlüssen anliegenden Spannungen um cia. 10% divergieren: In der Minimaleinstellung konnten von uns Werte zwischen 3,98 und 4,39 V festgehalten werden, die Maximaleinstellung der jeweiligen Potis erbrachte hingegen konstante 11,25 - 11,26 V. Gerade der geringe Minimalwert lässt die Lüftersteuerung somit durchaus als geeignet erscheinen, um auch leise Systeme zu realisieren oder die Drehzahl an unterschiedliche Lastsituationen anzupassen – wie etwa volle Leistung für ein übertaktetes Gaming-System und heruntergeregelte Spannung im Office-Betrieb. Wird der Kippschalter zum Erreichen der maximalen Drehzahl (also unabhängig von der Regelung über die Potis) in die obere Position gebracht, liegen auf allen Kanälen konstante 11.94V an. Dabei konnten keinerlei Spannungsschwankungen außerhalb der Messtoleranzen beobachtet werden. Hier gilt allerdings zu beachten, dass sich die Werte in Abhängigkeit vom verwendeten Lüfter noch einmal geringfügig unterscheiden können.

Obwohl der Fan-Switch keinerlei gesonderten Kühlkörper für einzelne Bauteile aufweist, konnte von uns in einem Kurztest keine ungewöhnliche Temperaturentwicklungen festgestellt werden. Dies kann sich jedoch gerade beim Anschließen mehrerer Lüfter an einem Kanal und dem Überschreiten der empfohlenen Gesamtleistung von 6 W pro Anschluss ändern, sodass die Lüfterbestückung hier gegebenenfalls in Abhängigkeit vom jeweiligen Stromverbrauch angepasst werden muss. Dies ist wie bereits voranstehend bemerkt gerade beim Einsatz von beleuchteten Lüftern der Fall. Darüber hinaus kam es im Verlauf des Tests zu keinerlei Geräuschentwicklung während des Regelns der Lüfter (ein Problem, das in der Vergangenheit schon einige günstige Lüftersteuerungen betraf).


Fazit

Insgesamt bietet der Phobya Fan-Switch mit seinen sechs Kanälen zur Steuerung von Lüftern eine akzeptable, wenn auch nicht herausstechende Leistung, weist jedoch ebenfalls einige kleinere Mängel auf. Auf der Seite der positiven Aspekte kann sie zunächst einen Regelbereich zwischen ca. 4 - 12 V, eine geringe Wärmeentwicklung, eine hübsche Retro-Optik mit den ungewöhnlichen Kippschaltern und die Möglichkeit zum Anschluss von mindestens sechs getrennt regelbaren Lüftern (abhängig vom Stromverbrauch der Lüfter auch mehr) ohne vernehmbare Entwicklung von Eigengeräuschen für sich verbuchen. Negativ fielen demgegenüber die nicht optimale Stabilität der Frontblende bzw. das hierdurch ermöglichte Verrutschen der Halterungen für die Status-LEDs auf sowie die komplizierte Verschraubung der Lüfterkabel und das hierdurch erforderliche Entfernen des Lüftersteckers oder die Verwenden eines Adapters auf. Das ermöglicht es zwar auch, beispielsweise LED-Leisten und andere Beleuchtungselemente direkt daran anzuschließen, diese verfügen allerdings in der Regel über einen eigenen Anschluss.

Preislich gehört sie allerdings auch mit den derzeit aufgerufenen 16,99€ zu den günstigsten auf dem Markt befindlichen Lüftersteuerungen mit sechs Kanälen. Wer mit den Defiziten in Form der unter Umständen mit der Frontblende nicht bündig abschließenden LED-Halterungen (kaum sichtbar) sowie der eher komplizierten Vorrichtung zum Anschluss einzelner Lüfter leben kann, erhält hier ein technisch solides Gerät mit einem adäquaten Regelbereich, sodass wir insgesamt einen Bronze- sowie Best-Price-Award vergeben können.

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