GELID WING 12 UVB & WING 12 PL - Features im Detail

Erstellt am: 31.10.2010 um 12:00 Uhr von Marco Schaarschmidt.

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Features im Detail

GELID Solutions holt bei der Entwicklung und Vermarktung ziemlich weit aus und bewirbt die Lüfter mit einer Menge an Features. Einige davon sind typisch für die Gamer-Produktfamilie, andere wiederum sind nur Bestandteil eines bestimmten Produktes. Um einen Überblick zu bekommen, werden die wichtigsten Features im folgenden Abschnitt ausführlich erläutert.
Zuerst werden die gemeinsamen und typischen Features der Gaming-Produktfamilie beschrieben.

 

Nanoflux Bearing (NFB)

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Das Nanoflux Lager ist das Herzstück der beiden Lüfter. Von der Funktionsweise her ähnelt es dem SSO-Gleitlager des kürzlich getesteten Noctua NF-S12B. Jedoch ist das hier vorgestellte Nanoflux Lager kein Hybrid-Modell aus herkömmlichen Lagertypen mit magnetischer Unterstützung, sondern setzt allein auf die Verwendung von Magnetismus. Der Trick bei diesem Lager ist die verwendete magnetisierte Stahlkugel zwischen dem Magneten und dem Rotor. Bedingt durch die Kugelform gibt es tatsächlich nur einen kleinen Berührungspunkt zwischen Achse und der Kugel. Stabilität erhält die Rotorachse durch das aufgebaute Magnetfeld schon kurz nach dem Einschalten. Magnetismus hat den entscheidenden Vorteil - schon kurz nach Anlegen einer Spannung vorhanden zu sein. Gerade beim Startvorgang des Lüfters ist dieses Merkmal von Nutzen. Während der Selbststabilisierung der Rotorachse wird eine schnellere, präzisere und zuverlässigere Zentrierung erreicht und sorgt zudem für eine höhere Langzeitstabilität und Laufruhe des Lüfters durch die Reduzierung des Lagerwiderstands und Verschleißes. Bei herkömmlichen Lüftern ohne magnetische Unterstützung entsteht beim Einschalten zunächst ein unter dem Namen Kreisel-Effekt bekanntes Verhalten, bei dem der Lüfter eine leicht oval-ähnliche Kreisel-Bewegung vollzieht, bis seine Drehungsfrequenz hoch genug ist, sich selbst zu stabilisieren. Setzt man ein Magnetfeld für die Stabilisierung ein, wird der Kreisel-Effekt reduziert. Dass Magnet-Lager komplett reibungslos laufen ist eine Erfindung der Marketingabteilungen. Natürlich werden Abreibungen und Kontakte mit anderen Bauteilen verringert - bedingt durch die schnellere Stabilisierung - sind aber dennoch vorhanden. Lassen wir die Stahlkugel einmal außer Acht, kann es gerade beim Startvorgang immer noch zu Berührungen kommen. Dies ist auch der Grund weshalb sich Schmierfette auf der Innenseite des Rotors befinden. Ein weiteres Argument gegen die Reibungslosigkeit ist die Verwendungsweise der Magnetfelder. Entweder kann das Magnetfeld bei diesem Lüfter horizontal stabilisieren oder vertikal. Damit dürfte klar sein, dass (Reibungs-)Kontakte vorhanden sein müssen.

Es sei aber angemerkt, dass dies hier vorgestellte Lager keine Eigenentwicklung aus dem Hause GELID ist, sondern zugekauft wurde. Dem ein oder anderen dürfte diese Technologie bekannt vorkommen, neben GELID verbaut auch Enermax diese Art von Lagern in ihren Lüftern. Jedoch anders als bei Enermax wird hier die Eisenkugel nach hinten verlagert und befindet sich zwischen Magnet und Rotorachse und nicht zwischen Rotorachse und Rotorblatt.

 

Winglet Blade
Das winglet Blade ist ein Designelement, welches der Luftfahrt entnommen wurde. Bei den meisten starrflügligen Luftfahrzeugen befinden sich solche Winglets an den Randbögen der Flügel. Durch diese Anbauten entsteht der Eindruck von nach oben geklappten oder senkrecht zur Flügelebene stehenden Flügelspitzen. Das Resultat ist eine Steigerung der aerodynamischen Eigenschaften und eine Reduktion des induzierten Widerstands. Der Ursprung dieser Technologie ist auf das Tierreich zurückzuführen und ist den Flügelspitzen der Vögel, die fächerförmig in der Höhe gestaffelt gespreizt werden, nachempfunden. In der Lüfter-Technik verfolgt GELID damit das Ziel, einen größeren Luftstrom und einen höheren statischen Druck zu erzielen. Inwieweit dieses Features zur Gesamtleistung der Lüfter beiträgt, lässt sich nur sehr schwer ohne ein entsprechend ausgestattetes Labor und einen Lüfter gleicher Leistungsklasse ohne winglet Blade bestimmen.



 

Detachable Impeller
Das abnehmbare Flügelrad ist ein Feature, das durch geschickte Konstruktion des Lagers entstanden ist. Die Platzierung des Magneten für das Nanoflux Lager senkrecht am unteren Ende der Rotorachse ermöglicht ein Herausziehen des Flügelrads mitsamt der Rotorachse. Bei herkömmlichen Lüftern ist statt des Magnetes an dieser Stelle ein Plastikring platziert um die Achse im Lauf des Lüfters zu halten. Dank der neuen Konstruktion lässt sich die Rotorachse lösen und entfernen, da sie am Befestigungspunkt nur mittels der Magnetkonstruktion gehalten wird. Der detachable Impeller bietet enorme Vorteile, wenn es um das Thema Reinigung geht. Oftmals ist ein gründliches Reinigen der Lüfter mit einem Ausbau verbunden; hinzu kommen Schwierigkeiten bei der Reinigung der Flügelräder und der Innenseite des Rahmens, gerade bei sehr feinem Staub. Abgenommen kann das Flügelrad auch unter fließendem Wasser gereinigt werden; auch der Rahmen, der für diese Aktion nicht vom Gehäuse demontiert werden muss, lässt sich so einfach mit einem Putztuch vom Staub befreien.

Sonstige Features
Ein Feature, welches nur der WING 12 UVB Lüfter besitzt, ist die Eigenschaft "Water & Dust proofed" zu sein. Darunter versteht man einen durch die Konstruktion und den verwendeten Materialien bedingten Schutz gegen (Spritz-)Wasser sowie feinem Staub. Für Besitzer einer Wasserkühlung könnte diese Feature von Interesse sein, gerade dann, wenn der Lüfter mal ein wenig Wasser abbekommt. Gemeint ist hier aber nicht ein Unterwasserbetrieb. In diesem Zusammenhang bekommt das Wort Nanotechnik auch eine Bedeutung zugeschrieben. Der WING 12 UVB ist trotz sichtbarer elektrischer Bauteile nicht anfällig gegen Wasser. Woran kann das liegen? Die Antwort ist recht simpel, die Platinen samt der Bauteile sind mit einer Art Lackierung überzogen, die für jede Art von Feuchtigkeit undurchdringlich ist. Prinzipiell wäre auch der WING  12 PL in der Lage "Water & Dust proofed" zu sein, verwendet er doch einen identischen Aufbau. Jedoch ist dieser mit LEDs ausgestattet, diese sowie dessen Leitungen sind nicht resistent gegen Wasser.

Der WING 12 PL verwendet dagegen als einziges Produkt der GAMER-Serie die PWM-Technologie (Pulse Width Modulation, zu Deutsch: Pulsbreitenmodulation). Beim PWM-Verfahren wird konstant die volle Spannung, also beim Lüfter 12V, angelegt. Dabei übernimmt ein zusätzlicher Chip in dem Lüfter die Steuerung, in dem er mit einem bestimmten Verhältnis und fester Periodendauer ein Signal an den Motor schickt. Je länger die eingeschaltete Phase andauert, desto höher ist die Leistung des Motors, da er länger an der Spannung anliegt. Abhängig von dem PWM-Signal - einem zusätzlichen Rechtecksignal, dass die Steuerinformation überträgt - wird diese 12V-Spannung in einem mehr oder weniger aufwändigen Regelkreis bestehend im einfachsten Fall aus einem Transistor und einem Kondensator zu einer analogen Spannung mit beispielsweise 5V oder 7V umgewandelt. Ein weiterer Vorteil der PWM-Technik ist die Steuerbarkeit des Lüftermotors, bei dem der Hersteller die Eigenschaften an die Erfordernisse des Lüftermotors anpassen kann.
Ein kleines Beispiel zur Erläuterung:
Mit einem Tastverhältnis t / T von 1:4 (T ist die Periodendauer, t bezeichnet die Einschaltphase) entsteht am Motor eine Leistung von 25%. Bei einer konstanten Spannung von 12V entspricht die durch das PWM-Verfahren erzeugte Spannung 3 Volt.

 

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