Kampf der Elemente: Wasser gegen Luft - Wer kühlt besser? - 07 - Testergebnisse: Montage und Temperaturen

Erstellt am: 18.10.2012 um 19:30 Uhr von Thomas Radigk.

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Testergebnisse: Montage und Temperaturen

Montage

Montierter Enermax ETS-T40 VD.Montierter Antec Kühler H20 620.Montierter Antec Kühler H20 920.Montierter Cooler Master Gemin II M4.Montierter Cooler Master Hyper 412S.

Zunächst lässt sich sagen, dass alle im Test verwendeten Kühllösungen ohne große Hindernisse auf dem neuen Testsystem aufgebaut werden konnten. Während wir die Montage des Enermax ETS T40-VD und des Cooler Master Gemin II M4 bereits in vorherigen Tests beschrieben haben, bleiben nur noch Worte über Antecs Kühler H20 620 und 920, sowie Cooler Masters Hyper 412S zu verlieren. Wenig überraschend ist das Montagesystem der Antec-Kühlungen identisch, wird durch die mitgelieferte bebilderte Anleitung aber nur sehr knapp erklärt. Außerdem war im Lieferumfang ein Teil enthalten, welches scheinbar keine Verwendung findet. Nach Ankleben einer spezifischen Backplate und dem Anbringen von Kühler und Lüfter an das Gehäuse kann der Spannring auf die Pumpe und diese auf den Prozessor montiert werden. Nach der notwendigen Verkabelung, die bei dem Kühler H20 920 durch das zusätzliche USB-Kabel ein wenig aufwendiger ist, ist das System einsatzbereit. Die gesamte Montage kann ohne Einsatz von Werkzeug erfolgen. Etwas schwieriger gestaltet sich die Demontage, die jedoch nur selten durchgeführt wird. Hier sind die Befestigungsschrauben des Spannrings zu nennen, die sich nur schwer aus ihren Schnapphalterungen lösen lassen. Ebenso geht nach mehrfacher Benutzung die Klebeeigenschaft der Klebeflächen auf der Backplate verloren. Als Besonderheit bietet Antecs Kühler H20 920 ein beleuchtetes Logo, dessen Farbe vom Benutzer mittels der Software eingestellt werden kann und die Kühlung dann wie folgt in Szene setzt:

Das Gespann aus Radiator und zwei Lüftern des Antec Kühlers H20 920 ragt ca. 10 cm in das Gehäuse hinein.Durch die Beleuchtung wird der Kühler in Szene gesetzt.

Ebenfalls zu erkennen ist der Platzbedarf des Radiators bei voller Lüfterbestückung - er ragt ca. 10 cm in das Gehäuse hinein.

Cooler Master bietet für den Hyper 412S ein Montagesystem, welches wir in dieser Form noch bei keinem der bei uns getesteten Prozessorkühler vorgefunden haben. Nachdem die mitgelieferte Backplate mit der Hauptplatine verschraubt wurde, wird Kühler mitsamt der Befestigungsklammer auf die CPU gesetzt und festgeschraubt. Da die Klammer lose auf dem Kühler liegt, kann die Montage nur bei liegender Hauptplatine durchgeführt werden. Dafür liefert der Hersteller einen ausreichend langen Kreuzschlitzschraubendreher gleich mit, der sich bei der Montage als sehr hilfreich erweist. Nach Anbringen des Lüfters ist auch diese Montage schnell vollbracht. Jedoch zeigt sich erneut die Schwäche vieler Tower-Kühler und ein Problem, welches die Kühllösungen von Antec nicht kennen - das Überragen von Speicherbänken:

Ein Problem vieler Tower-Kühler ist das Überragen von Speicherplätzen auf der Hauptplatine.

Dieses Bild zeigt deutlich, dass ausladende Heatspreader auf dem Arbeitsspeicher die Montage des Kühlers in dieser Ausrichtung erschweren können, weshalb auch die Ausrichtung des Kühlers in 90°-Schritten frei gewählt werden kann, um diesem Problem aus dem Weg zu gehen. Dann jedoch muss darauf geachtet werden, ob ein genutzter Steckplatz für Erweiterungskarten verdeckt wird oder eine eingesetzte Karte die Öffnung des Lüfters zum größten Teil verdeckt, was der Kühlleistung definitiv nicht zuträglich ist. Ebenfalls ein Problem, dem die Wasserkühlungskomplettsets aus dem Weg gehen.

 

Temperaturen

Im Test bei einem offenen Aufbau zeigt sich schnell, dass Kühler und Lüfter aufeinander abgestimmt sein müssen, um eine gute Leistung zu erzielen. Der Enermax Vegas Duo Lüfter dreht zu langsam um die Luft zwischen den eng beieinander liegenden Lamellen des Enermax Kühlers zu drücken, wodurch Cooler Masters Hyper 412S hier als Gewinner der Tower-Kühler hervorgeht. Er befindet sich auf Augenhöhe mit dem Wasserkühlungskomplettset H20 620 von Antec. Nur ein Grad besser schneidet die teuerste Kühllösung im Test ab: Antecs H20 920 Kühler, wohlgemerkt mit einem Lüfter. Wird ein zweiter Lüfter eingesetzt, kann die Leistung um drei weitere Grad verbessert werden, ohne dass sich die Lärmkulisse merklich steigert. Weit abgeschlagen liegt der Gemin II M4 von Cooler Master, der aber trotz seiner geringen Größe immer noch eine weit bessere Vorstellung liefert als Intels Boxed-Kühler, der nicht im Stande war, die CPU ausreichend zu kühlen - eine Aufgabe, die alle hier getesteten Kühler bei sommerlichen Außentemperaturen noch spielend bewältigen.

 

Bei einer Betriebsspannung von sieben Volt rückt das Testfeld etwas näher zusammen und Enermax' ETS-T40 kann über Cooler Masters Hyper 412S und Antecs Kühlung 620 triumphieren. Ausgestattet mit nur einem Lüfter befindet sich Antecs 920 Kühllösung ebenfalls auf Augenhöhe des Spitzenreiters, kann aber von einem zusätzlichen Lüfter erneut profitieren und verbessert sich nur minimal gegenüber dem vorherigen Testszenario. Welchen Nachteil für die Geräuschkulisse ein weiterer Lüfter hat, haben wir auf der folgenden Seite genauer untersucht. Eine erneut gute Leistung zeigt auch Cooler Masters Gemin II M4, welcher zudem sehr leise zu Werke geht - und das zu einem Preis von unter 25 €! Im Folgenden erhöhen wir die Betriebsspannung auf 12 V, was einem ungeregelten CPU_FAN-Anschluss auf dem Mainboard gleicht und das Maximum an Leistung aus den Kühlern holt - natürlich mit entsprechender Lautstärke.

 

Eine interessante Wendung zeigt sich beim Betrieb mit 12 V Betriebsspannung. Zwar holt Cooler Masters Gemin II M4 weiter auf und kann den Abstand auf den Nächsten auf wenige Grad verkürzen, muss sich aber den ausgewachsenen Kühlern geschlagen geben. Der Gemin 412S schneidet nur minimal schlechter ab, als die Komplettwasserkühlungssets von Antec, die auch mit einem zweiten Lüfter den Spitzenreiter ETS-T40 von Enermax nicht einholen können. Dieser zeigt mit einer mittleren Kerntemperatur von 39 °C das beste Ergebnis im Test und verweist seine Mitstreiter - egal ob mit Luft oder mit Wasser gekühlt wird - auf die Plätze. Offenbar greifen hier sämtliche Optimierungsmaßnahmen, die die Ingenieure von Enermax entwickelt haben, erst bei voller Drehzahl des eingesetzten Lüfters, um dem Gespann diese Position zu sichern. Einen generellen Nachteil von Wasserkühlungen bergen auch Antecs Produkte in sich - Komponenten um die CPU herum bekommen quasi keinen Luftstrom mehr ab, weswegen Antec empfiehlt, die Lüfter der Komplettwasserkühlungen einblasend zu montieren, wodurch auch ein kleiner Kühlungsvorteil entsteht.

 

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