IN WIN Mana 136

Erstellt am: 16.12.2011 um 12:00 Uhr von Marco Schaarschmidt.

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Beitragsseiten

Dieser Artikel ist eine kleine Premiere, denn zum ersten Mal haben wir die Gelegenheit, euch einen Testbericht über ein Produkt der Firma IN WIN zu präsentieren. Die hier zu Lande noch unbekannte Firma IN WIN wurde 1985 in Taiwan gegründet, hat sich seither der Fertigung von Gehäusen gewidmet und ist seit 2009 durch die von Caseking übernommene Distribution auch auf dem deutschen Markt vertreten. Bevor IN WIN die Vermarktung eigener Gehäuse begann, waren sie Auftragsfertiger für andere große Gehäuse- und Systemhersteller und sind dies auch heute noch. Durch die langjährigen Erfahrungen auf diesem Gebiet greift das Unternehmen auf ein großes Fachwissen im Bereich der Gehäusefertigung zurück. Es wäre also nicht verwunderlich, wenn der ein oder andere Leser bereits ein Produkt des taiwanesischen Herstellers unwissentlich sein Eigen nennen kann. IN WIN versucht vor allem mit sehr individuellen Designkonzepten bei potentiellen Käufern zu punkten, was im Jahr 2008 mit dem iF Concept-Design-Award oder zuletzt im Jahr 2009 mit dem reddot-Design-Award bereits prämiert wurde. Die Konzepte sollen vor allem junge Leute und PC-Spieler ansprechen. Dies unterstreicht auch die sympathische Art, wie IN WIN die hauseigenen Produkte vermarktet, denn für die auf den Gaming-Bereich ausgerichteten Gehäuse hat IN WIN gleich ein paar ganz individuelle Fantasiegeschichten rund um den Mythos des Produktes parat. So ist es auch beim neusten Sprössling, dem Mana 136 Midi-Tower, bei dem eine Geschichte rund um Rollenspieler und Magier erzählt wird. Das IN WIN Mana 136 soll vor allem durch eine sehr gute Verarbeitungsqualität, einer guten Ausstattung und einem attraktiven Preis-/Leistungsverhältnis punkten. Ob das Konzept aufgeht und wie sich die neuste Kreation aus dem Hause IN WIN schlägt, erfahrt Ihr in diesem Testbericht auf Hardware-Factory.


Lieferumfang & Daten

Mit einem Blick auf die technischen Daten scheint die Zielsetzung von IN WIN beim Mana 136 recht klar definiert. Angesichts des durchschnittlichen Anschaffungspreises von gerade einmal 50€ und der umfangreichen Ausstattung des Gehäuses, die in diesem Preissegment nur vereinzelt anzutreffen ist, scheint das oberste Ziel des Herstellers ein gutes Preisleistungsverhältnis zu sein. Eigenschaften wie eine schwarze Innenlackierung, zwei Hot-Swap Laufwerksschächte für interne 3,5-Zoll-SATA-Laufwerke sowie ein Front-Panel mit zwei USB2.0-Anschlüssen und einem vorerst über eine externe Anbindung realisierten USB3.0-Anschluss (dazu später mehr) können sich durchaus sehen lassen. Eine Zusammenfassung aller technischen Eckdaten stellt die folgende Tabelle dar:

Technische Eckdaten
Maße (BxHxT) 190 x 432 x 495 mm
Material Stahl
Gewicht 6 kg
Farbe Schwarz oder Weiß
Formfaktor ATX, Micro-ATX
Laufwerksschächte 3x 5,25 Zoll (extern)
6x 3,5 Zoll (intern, davon 2x Hot-Swap)
2x 2,5 Zoll (intern)
Erweiterungsslots 7
I/O Panel 1x USB 3.0 (externe Anbindung)
2x USB 2.0
1x je Audio In/Out
Max. Grafikkartenlänge 290 mm
Preis ca. 50€*

*Stand: 11/2011

Die Maße zeigen ganz eindeutig, dass es sich bei dem Mana 136 um einen waschechten Midi-Tower handelt. Dennoch können, wie die Tabelle der technischen Eckdaten aufzeigt, insgesamt zehn Laufwerke in dem Gehäuse verstaut werden. Auffällig ist zudem, dass die Konstrukteure von IN WIN keine Montage eines externen 3,5-Zoll-Gerätes vorgesehen haben. Somit ist es beim Mana 136 nicht möglich, ein Floppy-Laufwerk oder einen Card-Reader oder eine Lüftersteuerung mit einer Baugröße von 3,5 Zoll zu platzieren. Alle der sechs vorhandenen 3,5-Zoll-Montageplätze wurden ausnahmslos für interne Laufwerke vorgesehen.
In Summe können in dem Gehäuse bis zu sechs Ventilatoren im 120mm Format an unterschiedlichen Stellen montiert werden, wobei schon zwei Exemplare von IN WIN vormontiert wurden. Nachstehend werden alle von IN WIN vorgesehenen Montageplätze und deren maximal mögliche Anzahl an Lüftern tabellarisch aufgelistet.

Position Größe Anzahl
Front 120 mm 1 (bereits vormontiert)
Rückseite 120 mm 1 (bereits vormontiert)
Linkes Seitenteil 120 mm 2
Deckel 120 mm 2

Der Lieferumfang fällt recht großzügig aus, offenbart aber keine wirklichen Überraschungen. Neben einer Vielzahl von Schraubensätzen liegen dem Mana 136 ein Satz Kabelbinder für das Fixieren von Kabelsträngen, eine weitere Slot-Blende, ein Piezolautsprecher sowie die zwei bereits vormontierte 120mm Gehäuselüfter bei. Positiv erwähnen möchten wir an dieser Stelle die Art und Weise, wie IN WIN seinen Kunden den Lieferumfang präsentiert. In einer kleinen Pappschachtel befinden sich beispielsweise alle Schraubensätze gut sortiert in einzelnen wiederverschließbaren Plastiktüten mit Beschriftungen über den Verwendungszweck in englischer und chinesischer Sprache. Zusätzlich legt IN WIN dem Mana 136 eine sehr ausführliche, bebilderte Bedienungsanleitung bei, die den Einbau aller Komponenten von Netzteil über Grafikkarte bis hin zu den Laufwerken im Detail beschreibt und zudem in den Sprachen Deutsch, Englisch, Spanisch, Polnisch, Türkisch, Französisch und zwei weiteren asiatischen Sprachen den Aufbau des Gehäuses und den Lieferumfang erläutert.

Der Lieferumfang im Überblick:

  • Bedienungsanleitung
  • Schraube für Erweiterungskarten (15x)
  • Schraube für optische Laufwerke (6x)
  • Schraube für 3,5-Zoll-Laufwerke (24x)
  • Schraube für 2,5-Zoll-Laufwerke (4x)
  • Kabelbinder (8x)
  • Piezolautsprecher
  • Abstandhalter für das Mainboard (3x)
  • PCI-Slotblenden

Ausstattung außen

Nach dem Auspacken und dem Entfernen aller vorhandenen zusätzlichen Schutzfolien präsentiert sich der Mana 136 Midi-Tower in einem markanten, aber im Vergleich mit den bisherigen Gehäuse-Kreationen aus dem Hause IN WIN recht schlichten Design. Die Front wirkt aufgrund der einfarbigen schwarzen Farbgebung eher passiv als aggressiv-auffällig, wie es beispielsweise bei dem Diva Mini-ITX oder dem Track Midi-Tower der Fall ist. Lediglich das zentral positionierte rote IN WIN Logo hebt sich farblich hervor.

IN WIN scheint an der Gestaltung mit Meshgitter-Elementen Gefallen gefunden zu haben, was man dem Mana 136 auch deutlich ansieht. Die Mesh-Optik ist neben den mit Hochglanzeffekten versehenden Plastik-Elementen das auffälligste Designelement der Frontpartie. Die Kombination der beiden Designelemente prägen die gesamte Frontpartie des Mana 136 Midi-Towers. Die untere Hälfte der Front wirkt durch die massiv wirkenden Plastik-Verstrebungen recht bullig und erinnert an einen Schutzpanzer. In WIN selbst schreibt diesbezüglich: „Wenn einem hier die schweren, nahezu unzerstörbaren Rüstungen diverser Spiele-Helden in den Sinn kommen, ist das sicherlich naheliegend.“ Einverstanden – wenngleich die Hochglanz-Optik an dieser Stelle etwas irritieren mag.

Die obere Hälfte, die bis zu drei Laufwerke im 5,25-Zoll-Format aufnehmen kann, besteht nahezu komplett aus Mesh-Elementen, diesmal jedoch in Form von Schachtblenden. Des Weiteren wurden an dieser Stelle das Front-Panel, die blau beleuchtete Power- und die orangefarbene HDD-Leuchte sowie der Power- und Reset-Knopf platziert. Das Front-Panel beinhaltet je einen Audio Ein- und Ausgang sowie zwei USB2.0 und einen USB3.0 Anschluss. Leider ist der verwendete USB3.0 Anschluss bei unserem Test-Sample nur mit einem externen USB-3.0-Kabel ausgestattet worden, wodurch bei der Verwendung ein Anschluss vom I/O-Panel des Mainboards genutzt werden muss. Allerdings teilte uns Caseking als deutscher Distributor der Firma IN WIN mit, dass die nächste Generation bereits über eine interne Lösung verfügen wird.

Die Hochglanzoberflächen rufen einen ansehnlichen spiegelnden Effekt hervor. Leider sind sie aber meist von nur kurzer Dauer. Recht schnell machen es sich Staub und Fingerabdrücke auf der Oberfläche gemütlich und so ist es auch beim Mana 136. Wie auf den Fotos gut zu erkennen, gelingt selten ein Foto, welches eine staubfreie Oberfläche zeigt. Dagegen hilft oft nur regelmäßiges putzen.

Die schwarzen Seitenwände des Mana 136 sind im Gegensatz zur Frontpartie recht unspektakulär. An der rechten Seite hat das Seitenteil bis auf einen eingelassenen Handgriff nichts Erwähnenswertes zu bieten, über das linke Seitenteil können da schon mehr Worte verloren werden. Die nach der Struktur von Lochblech anmutende Öffnung, welche auf einer Höhe platziert wurde, die den Bereich vom CPU-Kühler über die Grafikkarte bis zum Netzteil abdeckt, bietet die Möglichkeit einer Montage von bis zu vier Gehäuselüftern im 120mm-Format. Zusätzlich wurde im Seitenteil das Logo und der Schriftzug der Firma IN WIN eingestanzt.

Die Oberseite des Gehäuses besitzt ebenfalls eine Öffnung, an der bis zu zwei 120mm große Gehäuselüfter Platz finden können. Analog zum Seitenteil wurde auch hier das Material an der entsprechenden Stelle nach dem Lochblechmuster ausgestanzt sowie mit Logo und Schriftzug versehen.

Auf der Rückseite des Gehäuses befindet sich einer der beiden vormontierten 120mm Lüfter. Über eine kleine Öffnung im oberen Bereich der Rückseite wird das USB3.0 Kabel des Anschlusses am Frontpanel nach außen geführt, um es an dem I/O-Panel des Mainboards befestigen zu können. Wie bereits angesprochen, wird es diesbezüglich in Kürze eine interne Lösung geben. Für eine bessere Fixierung der bis zu sieben optional möglichen Erweiterungskarten verfügt das Mana 136 auf der Rückseite über eine Stabilisationsschiene. Diese muss vor der Montage der Erweiterungskarten zunächst durch Lösen einer Schraube demontiert werden. Wie bei Gehäusen im unteren Preissegment üblich, müssen die meisten der Slotblenden herausgebrochen werden. Nur eine Slotblende kann wiederverwendet werden, die restlichen Sechs sind nach dem Herausbrechen reine Abfallprodukte. Schlauchdurchführungen zur vereinfachten Montage einer Wasserkühlung sucht man bei dem Mana 136 derweil vergeblich.

Das Netzteil wird - wie bei vielen Gehäusen mittlerweile üblich - einmal mehr auf dem Gehäuseboden montiert. Unter anderem aus diesem Grund steht der Midi-Tower auf vier Plastikfüßen, um dem Netzteil so ein Ansaugen von Luft aus dem Bodenbereich zu ermöglichen. Durch die eingesetzten Plastikfüßchen wird ein Abstand von 1,5 cm erreicht. An der für das Netzteil vorgesehenen Öffnung kann auch gleichzeitig der erste Ansatz eines Staubfilters vorgefunden werden. IN WIN setzt als Staubfilter zum Schutz des Netzteils ein feineres Lochblech ein, das den gröbsten Schmutz zwar fernhalten sollte, für den feinen Staub jedoch kein wirkliches Hindernis darstellt. Der vom Boden angesaugte feine Staub wird zwar vom Netzteil zur Rückseite des Gehäuses wieder hinausbefördert und landet somit nicht im Inneren, kann über kurz oder lang durch die Ablagerung im Netzteil einen Ausfall desselbigen und damit des Gesamtsystems zur Folge haben. Bis auf zwei Ausnahmen - dem gerade erwähnten Lochgitter auf dem Boden und einem Filter in der Front - sucht man Staubfilter oder Abdeckkappen für die übrigen Öffnungen leider vergebens. Gerade bei einem so offenen Aufbau und einer nahezu komplett offenen Frontpartie ist dies ärgerlich, denn der Staub kann so ungehindert ins Innere des Gehäuses eindringen und für eine höhere Temperatur der Einzelkomponenten und einer Zunahme der Gesamtlautstärke sorgen. Andererseits kann - nicht gerade zur Freude des Besitzers - auch der Schall und damit die Lautstärke des später im Gehäuse platzierten Gesamtsystems nahezu ungehindert nach außen dringen. Ob dies auch beim Mana 136 der Fall ist, gilt es im späteren Praxistest noch herauszufinden. Neben den Standfüßen und dem Staubfilter zeigt der Boden auch Bohrungen für 2,5 Zoll große Geräte, typischerweise HDDs oder SSDs.

Der gewonnene Eindruck der äußeren Beschaffenheit bestätigt die von IN WIN bereits in der Vergangenheit gebotene gute Verarbeitungsqualität des Gehäuses. Eine trotz überwiegend aus Lochblech und Plastik bestehende stabile Frontpartie sowie eine gute und saubere Lackierung sind ein erstes Indiz für ein gutes Preis-Leistungsverhältnis des Mana 136. Von einer Affinität für Hochglanzoptiken kann sich IN WIN, wie so viele Hersteller, nicht lossprechen. Dies ist neben dem Fehlen von Staubfiltern respektive Abdeckungen einer der wenigen Kritikpunkte, die wir bisher auffinden konnten. Für diejenigen, die sich an Fingerabdrücke an der Front gewöhnen können oder sich einfach nicht weiter daran stören, sollte diese Eigenschaft nicht weiter ins Gewicht fallen.

 


Ausstattung innen

Der erste Blick in den Innenraum des IN WIN Mana 136 fällt direkt auf die schwarze Innenlackierung. Die dazu in einem neon-gelben Farbton abgestimmten Plastikelemente lassen das Gehäuse in einem hochwertigen und edlen Glanz erscheinen.

Insgesamt macht dies nicht nur Eindruck, sondern wertet das Gehäuse in seiner Gesamtheit deutlich auf. Keine Frage, die Idee ist nicht neu und dem Trend, den Innenraum im gleichen Farbton wie die Außenseiten zu lackieren, folgt aktuell so gut wie jeder namhafte Gehäusehersteller. In Anbetracht der Anschaffungskosten von unter 50€ ist eine Innenlackierung kein Standard und deshalb um so erfreulicher. Doch von vorne – Mit welchen Eigenschaften kann das Interieur aufwarten? Dieses Kapitel gibt Aufschluss.
Die Rückwand bietet Bohrungen für die Montage von Mainboards in den Formfaktoren ATX und Micro-ATX an, wobei die standardisierten Bohrungen für das Standard-ATX-Format bereits durch Erhöhungen in der Rückwand realisiert wurden, wodurch auf das Eindrehen von zusätzlichen Abstandhaltern zum Teil und je nach Größe des verwendeten Mainboards gänzlich verzichtet werden kann. Für Micro-ATX-Mainboards werden die zusätzlich benötigten Bohrungen mit einem "M" markiert. Zusätzlich bietet die Mainboard-Rückwand eine großzügig ausgefallene Öffnung um den Bereich des CPU-Sockels heutiger Mainboardmodelle. Dadurch entfällt bei Montagearbeiten - beispielsweise bei einem Wechsel des CPU-Kühlers - die Demontage der Hauptplatine, da die Backplate über diese Öffnung erreicht werden kann. Für das bessere Verlegen der Anschluss- und Stromkabel wurden zudem drei Öffnung entlang der rechten Seite des Mainboard-Schlittens vorgesehen.

Die Montage der internen Datenträger wird beim Mana 136 von IN WIN über ein Schienensystem realisiert, für das spezielle Schrauben mit größeren Schraubenköpfen dem Lieferumfang beigelegt werden. Die Schrauben werden an den Seiten des jeweiligen Datenträgers angebracht, der im Anschluss über das Schienensystem im Gehäuse platziert werden kann. Die neon-gelben Plastikelemente fixieren die Schraubenköpfe durch ein Clip-Verfahren und somit dem Datenträger auf der jeweiligen Schiene, sodass keine weitere manuelle Befestigung erforderlich ist. In Summe kann das Gehäuse bis zu sechs Datenträger beherbergen.

Bei zwei von den sechs Einschüben kommt zusätzlich das von IN WIN als „SATA Hot Swap“ betitelte und beworbene Feature zum Einsatz. Dahinter verbirgt sich eine zusätzliche Blende an der Rückseite des Schienensystems mit bereits vormontierten SATA Strom- und Daten-Kabeln. Die Anschlüsse der Festplatte werden beim Einsetzen passgenau mit den Steckern der Blende verbunden, sodass keine zusätzliche Verkabelung durch den Endanwender erfolgen muss. Praktisch und zugleich sehr ungewöhnlich für ein Gehäuse dieser Preisklasse. Dass dieses System nur bei SATA-Festplatten eingesetzt werde kann, soll in diesem Fall vernachlässigt werden, zumal die Blenden durch Lösen jeweils einer Schraube komplett entfernt werden können.

Ebenfalls sehr praktisch und zudem noch komplett schraubenlos wurde das Montagesystem der optischen Laufwerke seitens IN WIN realisiert. Für die Umsetzung kommt eine sogenannte Laufwerks-Arretierung zum Einsatz, die das optische Laufwerk nach dem Einsetzten in das Gehäuse durch zwei Bolzen, die als Ersatz für die Schrauben dienen, sichert. Die Arretierung wird nur einseitig angebracht, was laut Aussagen von IN WIN jedoch ausreichend ist.

Wie bereits angesprochen können im Mana 136 bis zu sechs Gehäuselüfter montiert werden. Der an der Rückseite befestigte Gehäuselüfter fügt sich mit seinem schwarz-neon-gelben Farbschema nahtlos ins Gesamtbild des Gehäuses ein. Angeschlossen wird der Lüfter über einen herkömmlichen 3-Pin-Molex-Anschluss. Die Modellbezeichnung „DFS122512L“ verrät ein umgelabeltes Produkt, das ursprüngliche in den Werken des Herstellers Young Lin Tech Co. Ltd produziert wurde. Young Lin fertigt unter anderem Produkte für Akasa, Cougar und Scythe. Auch das zweite Exemplar stammt vom Hersteller Young Lin und trägt ebenfalls die Modellbezeichnung „DFS122512L“. Anders als beim ersten Exemplar ist bei diesem sowohl der Rotor als auch der Rahmen komplett transparent und der Rahmen zusätzlich mit blauen LEDs ausgestattet. Leider wird der Lüfter über einen 4-Pin-Molex-Stecker mit Strom versorgt; eine Regelung über das Mainboard ist somit ausgeschlossen. Da der Gehäuselüfter in der Frontpartie die Luft über die Datenträger direkt ins Gehäuse befördert, wurde dieser mit einem extra Staubfilter ausgestattet. Dieser lässt sich problemlos demontieren und kann somit entsprechend gereinigt werden.

Zusammenfassend können wir dem IN WIN Mana 136 auch für den Innenraum eine Bestnote aussprechen. Bei unserem Testexemplar konnten wir weder scharfe Kanten noch Defizite in der Lackierung des Innenraums auffinden. Die verwendeten Plastikelemente machen wie die integrierten Montagesysteme einen sehr stabilen und zuverlässigen Eindruck. Erwähnenswerte Schwächen gibt es keine.

Auf den nachfolgenden Seiten möchten wir das IN WIN Mana 136 unserem Praxistest unterziehen und feststellen, wie sich das Gehäuse mit den vorgestellten Eigenschaften im Alltag beweisen kann.


Praxistest

Um das IN WIN Mana 136 auf seine Praxistauglichkeit zu testen, ist eines unserer Ziele, während des Praxistests ein komplettes System bestehend aus einem Asus M2N32-SLI Deluxe bestückt mit einem AMD Athlon 64 X2 5200+, einer XFX Geforce 8800 GTS 320MB, zwei Festplatten sowie einem optischen Laufwerk zu montieren und zu verkabeln. Im Anschluss werden mit diesem Testsystem Temperaturmessungen durchgeführt, um die Effizienz des Gehäuses anhand der Punkte Kühlungsleistung und Wärmeabfuhr zu untersuchen. Dabei wird das Gehäuse einmal unter der Verwendung der im Lieferumfang enthaltenen Kühlung und in einem zweiten Durchlauf ohne Unterstützung der aktiven Gehäuse-Ventilatoren untersucht. Gemessen werden sowohl die Temperaturen der CPU- und GPU-Diode als auch die Temperatur der Festplatten und des Mainboards. Durchgeführt wird jeweils ein Idle- und Last-Vorgang, bei dem auch auf die subjektive Wahrnehmung der Gesamtlautstärke des Systems eingegangen wird.

Das verwendete Testsystem im kurzen Überblick:

Testsystem  
Mainboard Asus M2N32-SLI Deluxe
CPU AMD Athlon 64 X2 5200+
CPU-Kühler ZEROtherm Nirvana NV120
Ram 2x G.Skill FS-6400CL5D-2GBNQ (1 GB)
2x mushkin 991529 SP2-6400 (1 GB)
Festplatten 1x WD WD3200KS Caviar Blue SATAII 16MB Cache (320GB)
1x WD 5002ABYS RE3 SATAII 16MB Cache (500 GB)
Grafikkarte XFX Geforce 8800 GTS 320MB
Netzteil NZXT HALE90-650-M

Bevor wir zu den Ergebnissen der Temperaturmessungen kommen, möchten wir unsere Eindrücke und Erfahrungen bei der Montage des Testsystems auf der nächsten Seite beschreiben.


Praxistest: Erfahrungswerte

Bei der Montage des Gesamtsystems kann es je nach Erfahrung und Wissensstand des Anwenders von Nöten sein, das Handbuch zu Rate zu ziehen. Aus diesem Grund haben wir uns das Handbuch angesehen und den Aufbau sowie die Verständlichkeit mit in die Bewertung einbezogen.

Handbuch
Das Handbuch wird von IN WIN in gedruckter Form unter anderem in deutscher und englischer Sprachausgabe dem Gehäuse beigelegt. Die Beschreibung der Spezifikationen und des Zubehörpakets geschieht ebenso detailliert wie der Aufbau des eigentlichen Gehäuses. Hat sich der Anwender mit dem Grundaufbau des Gehäuses vertraut gemacht, kann dieser anhand der sehr ausführlichen und bebilderten Einbauanleitung die Montage der Komponenten Schritt für Schritt vornehmen. Der Hardwareeinbau wird aufgrund der sehr guten Detailbilder wesentlich vereinfacht. Wer sich selbst einen Eindruck über das Handbuch machen möchte, kann die digitale Version im PDF-Format auf der offiziellen Herstellerseite einsehen.

Netzteil
Für die Montage des Netzteils sind auf dem Boden des Gehäuses zwei Metallschienen vorgesehen, die unter anderem als Abstandhalter zum Gehäuseboden fungieren. Das Netzteil wird auf die Metallschienen aufgelegt und mit der Rückseite des Gehäuses verschraubt. Der so erreichte Abstand erlaubt es unter anderem, Netzteile zu montieren, dessen Lüftergitter ein wenig hervorstehen, wie es beim Enermax Infiniti beispielsweise der Fall ist. An einem Staubfilter wurde seitens IN WIN zwar gedacht, dieser ist aber weder besonders feinstrukturiert, noch kann dieser ohne Demontage des Netzteils entfernt oder ausgetauscht werden.

Hauptplatine und Erweiterungskarten
Bevor die Montage des Mainboards beginnen kann, müssen zuerst die I/O-Blende und - sofern benötigt - weitere Abstandhalter montiert werden. Wird ein Micro-ATX Mainboard verwendet, sind zusätzliche Abstandhalter nicht notwendig. Eine wichtige Frage bei neuen Gehäusen ist - gerade unter Verwendung von Tower-Kühlern - immer die Kompatibilität des CPU-Kühlers. Beim Mana 136 hatten wir mit dem eingesetzten ZEROtherm Nirvana NV120 mit eine Gesamthöhe von 148 mm keine Kompatibilitätsprobleme. Die maximale Einbauhöhe beträgt 155mm, wobei schon beim ZEROtherm Nirvana NV120 kein zusätzlicher Gehäuselüfter an dem gegenüberliegenden Seitenteil montiert werden kann.

Die Verkabelung von USB- und Audio-Anschlüssen ist meist mit ein wenig Frickelarbeit verbunden. Beim Mana 136 liegen die USB- und Audio-Anschlüsse erfreulicherweise als komplette Pfostenstecker vor und auch die Power-LED kann entweder über einen zwei-Pin-breiten oder einen drei-Pin-breiten Stecker angeschlossen werden. Von besonderem Interesse bei der Montage der Erweiterungskarten ist sicherlich das Platzverhältnis der Grafikkarte zum Gehäuse. Die von uns eingesetzte XFX Geforce 8800 GTS 320MB besitzt eine Gesamtlänge von 23 cm und lies sich ohne Probleme im Gehäuse unterbringen. Die maximale Länge einer Erweiterungskarte darf im Mana 136 erfreuliche 29 cm betragen. Demnach passen eine AMD Radeon HD 6750 (21 cm) oder eine Radeon HD 6770 (28 cm) problemlos ins Gehäuse, wohingegen sich eine PowerColor Radeon HD 6870X2 (30,5 cm)  oder die etwas ältere AMD Radeon HD 5970 (31 cm) mit einem anderen Zuhause anfreunden muss.

Festplatten und optische Laufwerke
Die 3,5 Zoll großen Festplatten ließen sich über das Schienensystem problemlos und vor allem schnell montieren. Nachdem auf jeder Seite der Festplatte zwei speziell für das Schienensystem beigelegte Schrauben angebracht wurden, kann die Festplatte eingeschoben werden, bis der erste Schraubenkopf in die Plastikflügel einrastet. Wählt man zudem einen der speziellen Hot-Swap-Plätze aus, ist keine weitere Verkabelung notwendig. Lediglich die Anschlusskabel der Hot-Swap-Plätze müssen einmalig mit dem Mainboard und dem Netzteil verbunden werden. Es sollte darauf geachtet werden, die vier Schrauben der Festplatte fest anzuziehen, um die Ausbreitung von Vibrationen zu unterbinden, die ansonsten direkt an das Gehäuse übertragen werden und Störgeräusche verursachen.

Das Gehäuse sieht zudem die Montage von bis zu zwei 2,5 Zoll Laufwerken an auf dem Gehäuseboden vor. Bei der Auswahl der Plätze hat IN WIN allerdings nicht die beste Entscheidung getroffen und es scheint so, als ob das Feature, Platz für 2,5 Zoll große Datenträger bereitzustellen, eher auf den letzten Drücker entschieden und realisiert wurde. Der Grund für unsere Kritik ist recht plausibel, wenngleich die Auswirkungen für HDDs weitaus gravierender sind, als es bei SSDs der Fall ist. Einer der Montageplätze befindet sich direkt unterhalb des Montageplatzes für 3,5 Zoll Laufwerke, der zweite direkt neben dem Netzteil. Eine (De-)Montage kann nur vom Boden erfolgen, sodass das Gehäuse auf jeden Fall gedreht werden muss. Bei einem vollmontierten System sind beide Plätze ohne Ausbau von anderen Komponenten nur äußerst schwer bzw. gar nicht zu erreichen. Des Weiteren werden alle Störgeräusche (vornehmlich HDDs) direkt an das Gehäuse übertragen. Neben eventuell erhöhten Temperaturen durch die für den Luftstrom schwer erreichbaren Stellen kommt die Tatsache hinzu, dass alle Stöße und Bewegungen, die das Gehäuse erfährt, auf direktem Wege an die Festplatte weitergegeben werden. Wir empfehlen deshalb bei Nutzung von 2,5" HDDs einen 3,5" Adapter und das entsprechende Montagesystem zu verwenden.

Bei der Montage der optischen Laufwerke ist ein Entfernen der Front nicht notwendig. Die Blenden können auf einfache Weise herausgenommen, die dahinterliegende Metallblende entfernt und das Laufwerk eingeschoben werden. Im Anschluss wird das Laufwerk mittels der Arretierung einseitig fixiert. Sollte das Laufwerk im Betrieb zu starken Vibrationen neigen und Störgeräusche verursachen, kann das Laufwerk auf der gegenüberliegenden Seite zusätzlich mit Schrauben befestigt werden.

Sonstige Besonderheiten
Die Konstruktion des Gehäuse weiß durchaus zu gefallen, denn zu keinem Zeitpunkt der Montage musste die Front des IN WIN Mana 136 demontiert werden. Sollte dies beispielsweise beim Tausch des Gehäuselüfters oder für die Reinigung des Staubfilters einmal erforderlich sein, so reicht es aufgrund der Konstruktion der Front aus, das linke Seitenteil zu entfernen, die Front zu lösen und herauszudrehen.

Die letzte Abbildung in diesem Abschnitt zeigt das IN WIN Mana 136 komplett montiert mit unserem vorgestellten Testsystem. Im zweiten Teil des Praxistests widmen wir uns den Temperaturen und der Lautheit des Gesamtsystems.


Praxistest: Messungen

Temperaturmessung
Um die Temperaturwerte der einzelnen Komponenten im Zusammenspiel mit dem Mana 136 ermitteln zu können, haben wir sowohl einen Idle- als auch einen Last-Betrieb des Systems bei einer durchschnittlichen Raumtemperatur von 19,5° simuliert und die Ergebniswerte über einen Zeitraum von jeweils einer Stunde mit dem Tool AIDA64 der Firma FinalWire Ltd protokolliert. Angegeben werden in diesem Test die jeweiligen Durchschnittswerte des Testzeitraumes. Die folgenden Diagramme zeigen unsere ermittelten Systemtemperaturen im Idle- und Last-Zustand.

Wie den Messwerten entnommen werden kann, profitieren in erster Linie die beiden Festplatten und der eingesetzte Prozessor von den beiden vormontierten Gehäuselüftern. Das schnelle Abführen von aufsteigender erwärmter Luft ist auch dem offenen Konstruktionsprinzips des Mana 136 geschuldet. Gerade im Bereich des Gehäusedeckels wird so ein Hitzestau verhindert, was nicht nur der Prozessortemperatur zu Gute kommt. Gleichzeitig kann aber auch Staub nahezu ungehinderte in das Innere des Gehäuses gelangen und sich um die Komponenten herum absetzen, was eine Zunahme der jeweiligen Einzeltemperaturen zur Folge hat. Dass die Temperaturen beim Fehlen zusätzlicher Kühlung derart ansteigen, ist aufgrund des fehlenden Luftstroms nicht verwunderlich.

Lautstärke
Auch wenn das Lautstärkeempfinden stets auf subjektiven Eindrücken beruht, so ist die Lautheit des Gesamtsystems in der Tat das wohl größte Problem des IN WIN Mana 136. Die Begründung liegt dabei auf der Hand: Durch die offene Konstruktion, insbesondere bei der Front, den Öffnungen im Deckel und an der linken Gehäuseseite können jegliche Geräusche nahezu ungehindert nach außen dringen. Eine weitere Störquelle entsteht unter Umständen bei der Montage der Festplatten. Sitzen die verwendeten Schrauben zu locker, so werden die Schwingungen der Festplatte durch Vibrationen hörbar. In unserem Praxistest agierte das Gesamtsystem im Idle-Modus in durchaus akzeptablen leisen Lautstärkebereichen. Unter Auslastung nahm die Lautheit des Gesamtsystems aber derart zu, dass ein Arbeiten in der Nähe des PCs auf Dauer wohl kaum als angenehm empfunden werden kann. Allerdings muss hier auch differenziert werden. Ein Gamer-PC im Gewand des Mana 136 wird wohl Trotz aller Bemühungen nicht das Prädikat Silent erreichen können. Bei einem typischen Büro-Rechner bestehen da schon bessere Chancen. Nichtsdestotrotz bleibt nach wie vor die nicht vorhandene Resistenz gegen Staub erhalten. Gerade in diesem Punkt sollte IN WIN nachbessern und beispielsweise Verschlusskappen für nicht genutzt Öffnungen dem Lieferumfang beilegen.


Fazit

IN WIN greift auf eine langjährige Erfahrung im Bereich der Gehäusekonstruktion zurück und genau dies spürt man beim Mana 136 an vielen Stellen mehr als deutlich. Obwohl das Mana 136 offensichtlich als Budget-Gehäuse vermarktet wird, braucht es sich nicht hinter der Konkurrenz zu verstecken. Allem voran steht die sehr gute Verarbeitung, die durchaus zu gefallen weiß. Weder bei der Materialverarbeitung noch bei der inneren und äußeren Lackierung wäre es gerechtfertigt, Kritik zu üben. Ebenfalls positiv überrascht sind wir von der Vielzahl an Features. Insbesondere die Montagesysteme für 3,5- und 5,25-Zoll-Laufwerke wissen durch ihre einfache Handhabung und Zuverlässigkeit zu überzeugen, ganz im Gegensatz zu den Systemen der oftmals in diesem Preissegment anzutreffenden Pendants. Ebenfalls unüblich und nicht von der Stange sind die beiden SATA Hot-SWAP Laufwerksschächte. Das ausführliche Handbuch und der große gut sortierte Lieferumfang runden das Gesamtkonzept würdig ab.
Dennoch ist das Mana 136 nicht frei von Kritik. Während das Design der Front-Partie unter Verwendung von Hochglanzeffekten je nach Geschmack als ansprechend oder weniger ansprechend empfunden wird, sind das Fehlen von Abdeckungen für nicht besetzte Lüfter-Montageplätze und die generell eher schlechte Ausstattung mit Luftfiltern klare Fehlentscheidungen seitens des Herstellers IN WIN. Der verwendete Staubfilter für das Netzteil kann eigentlich nicht als solcher bezeichnet werden. Zwar hält das Lochblech den groben Staub vom Netzteil fern, für den fein strukturierten Staub stellt es aber kein Hindernis dar, wofür sich das Netzteil unter Umständen bedanken wird. Die offene Gehäusekontruktion verstärkt die Geräuschkulisse des Gesamtsystems zusätzlich und bietet so gut wie keinen Schutz vor Staub.

Alle genannten Kritikpunkte müssen allerdings im Verhältnis zum Verkaufspreis gesehen werden, der für das IN WIN Mana 136 aktuell rund 50€ beträgt.
Wer sich mit dem Design des Gehäuses, insbesondere mit den Hochglanzeffekten der Frontpartie identifizieren kann und sich nicht an den positiven und negativen Eigenschaften der offenen Konstruktion stört, erhält mit dem IN WIN Mana 136 ein technisch interessantes Budget-Gehäuse mit vielen Features sowie einer sehr guten Verarbeitung zu einem erstklassigen Preisleistungsverhältnis.


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