Aerocool X-Vision Lüftersteuerung

Erstellt am: 06.09.2011 um 12:00 Uhr von Florian Hering.

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Lüftersteuerungen gibt es inzwischen wie Sand am Meer mit mehr oder weniger nützlichen Zusatzfunktionen und technischen Spielereien. Die kürzlich auf den Markt erschienene Aerocool X-Vision ist eine einfache Fünffach-Lüftersteuerung mit manueller oder auch automatischer Temperaturregelung für den 5,25" Schacht. Sie bietet nicht nur die Möglichkeit, die Drehzahl der Lüfter einzustellen, sondern auch verschiedene Informationen zu überwachen und anzuzeigen. Darunter wären z.B. die Temperaturanzeige und die einzelnen anliegenden Spannungen an den Lüfterkanälen. Doch wie leicht sich die verschiedenen Funktionen bedienen lassen und ob das Gerät sein Geld wert ist, möchten wir im folgenden Test herausfinden.


Verpackung und Lieferumfang

Die Lüftersteuerung kommt in einer handlichen Kartonage zum Endverbraucher, auf der die wichtigsten Funktionen und Daten beschrieben sind.


Der Lieferumfang im Überblick:

  • Anleitung
  • Spannungsversorgungskabel
  • sechs 3-Pin Lüfterverlängerungskabel
  • ein 4-Pin Lüfterverlängerungskabel
  • sieben Temperatursensoren
  • vier Schrauben
  • neun Klebestreifen zum Befestigen der Temperatursensoren

Im Karton selber befindet sich das Lüftersteuerungsgerät mit vormontierten Kabeln, eine Anleitung in verschiedenen Sprachen - darunter Englisch, Spanisch, Deutsch, Französisch, Italienisch und andere. Des Weiteren zwei Ersatztemperatursensoren und zwei dreipolige Verlängerungskabel für Lüfter. Das Montagematerial in Form von vier passenden Schrauben und neun Klebestreifen zum Befestigen der Temperatursensoren gehört ebenfalls zum Lieferumfang. Durch die vormontierte Verkabelung ist das Gerät schon nach dem Auspacken sofort einsatzbereit.

Das Spannungsversorgungskabel ist ein 60 cm langer 4-Pin Molexstecker, der durchgeschliffen wird. Somit geht kein 4-Pin Molex Stromanschluss am Netzteil verloren.
Die Anschlusskabel für die Lüfter besitzen gewöhnliche 3-Pin Stecker und Buchsen. Nur das FAN1 Kabel, welches üblicherweise für den CPU Lüfter benutzt wird, weist einen 4-Pin Anschluss für PWM geregelte Lüfter auf. Das Tachosignal ist bei diesem Kabel zudem durchgeschliffen und kann mit dem Mainboard verbunden werden. Das ist vor allem bei Mainboard-Produkten wichtig, die bei einem fehlenden Tachosignal des CPU-Kühlers den Bootvorgang unterbinden.
Die Temperatursensoren befinden sich alle an einem Kabelstrang, können aber durch ein einfaches Auseinanderziehen voneinander getrennt und frei im Gehäuse platziert werden.
Alle Kabel besitzen eine Länge von 60 cm. Damit sollten die meisten Anwendungsfelder in einem durchschnittlich großen Towergehäusen abgedeckt sein. Bei größeren Big-Tower-Gehäusen kann es aber schon zu Problemen kommen. Insbesondere dann, wenn die Aerocool X-Vision Lüftersteuerung in dem obersten 5,25" Schacht der Front platziert wurde und eine Messung quer durch das Gehäuse vorgenommen werden soll.


Technische Daten

Das Aerocool X-Vision Panel ist 149 mm breit, 42,5 mm hoch und 77 mm tief. Es passt somit in einen Standard 5,25" Schacht. Die sichtbare Displaygröße ist mit ca. 100 mm in der Breite und 20 mm in der Höhe sehr großzügig. Laut Herstellerangaben verbraucht das Gerät ohne Lüfter 8 Watt.

Es können fünf Lüfter angeschlossen werden. Allerdings nur 3-polige Standardlüfter. PWM Lüfter mit 4-poligem Anschlussstecker können nur über einen Adapter unter Verlust der PWM-funktionalität betrieben werden.
Die Belastbarkeit ist mit 8 Watt für die meisten Lüfter ausreichend dimensioniert. Eine Pumpe z.B. für eine Wasserkühlung sollte man nicht anschließen, da diese erheblich mehr Strom benötigen.

  • Maße: 149 x 42,5 x 70 mm (BxHxT)
  • Material: Stahl / Kunststoff
  • Farbe: Schwarz
  • Display: 104 x 21 mm (BxH)
  • Lüfter-Anschlüsse: 5x 3-Pin
  • Belastbarkeit: je 8 W (0,66 A bei 12 V)
  • Temperatursenoren: 5x
  • Stromversorgung: 4-Pol Molex
  • Funktionen:
    • Deaktivierbare Beleuchtung
    • Anzeige von Drehzahl (5x) und Temperatur (5x) Grad Celsius / Fahrenheit
    • bequemer Drehregler

Aussehen und Verarbeitung

Die Aerocool X-Vision Lüftersteuerung kommt in einer schlichten, eleganten Optik ohne viel Schnickschnack daher. Die vier Bedientasten und der Drehknopf auf der rechten Seite des Displays fügen sich mit ihrer Form unauffällig in das Gesamtbild ein. Das Gehäuse besteht auf der Montageseite aus Metall, die Front aus Kunststoff, die eine schwarze Klavierlackoptik besitzt. Dies ist zwar sehr schön anzuschauen, Fingerabdrücke und Kratzer fallen aber sofort auf.

Die Tasten bieten einigen Widerstand und müssen mit ein bisschen mehr Kraftaufwand gedrückt werden, haben aber dafür einen definierten und angenehmen Druckpunkt. Der Drehknopf lässt sich für unseren Geschmack zu schwer drehen. Dieser sollte mit zwei Fingern bedient werden. Ein leichtes „Scrollen“ mit einem Finger ist unmöglich.

Die Leiterplatte macht einen soliden und professionellen Eindruck. Die Kabel können leicht eingesteckt werden und rutschen nicht heraus. Die Mosfets besitzen zur besseren Wärmeabgabe Kühlkörper. Diese werden bei maximaler Auslastung (8 Watt am jeweiligen Lüfterkanal) warm, aber nicht heiß.


Praxistest

Dank der mitgelieferten Schrauben und Kabel ist das Gerät sehr schnell und leicht in einen 5,25" Schacht eingebaut - einschieben, befestigen und anschließen. Auch ohne Anleitung ist dies kinderleicht, da kaum etwas falsch gemacht werden kann. Das gibt schon einmal einen Pluspunkt. Doch wie schneidet das Gerät bei der Bedienung ab? Wir haben das Gerät außerhalb des PCs getestet.

Nachdem der PC, respektive der Strom eingeschaltet wurde, ertönt ein kurzer Piepston, die Lüfter laufen auf 100 % und kurz darauf werden auch die aktuell gemessene Lüftergeschwindigkeit und die Temperatur angezeigt.

Die Anzeige kann durch Drücken der „View“-Taste gewechselt werden. Variiert werden kann zwischen aktueller Temperatur, Alarm-Temperatur und anliegende Spannung des aktuellen Lüfters.

Einstellungen an den fünf Kanälen für die Lüftergeschwindigkeiten können mittels der "Set RPM"-Taste vorgenommen werden. Die erste der fünf RPM Anzeigen blinkt und die Geschwindigkeit kann mittels des Drehknopfes eingestellt werden.
Soll zum Beispiel der dritte Lüfter angewählt werden, so muss die „Set RPM“ Taste dreimal betätigt werden.

Die Lüfter lassen sich unabhängig vom verwendeten Produkt stufenweise in 100rpm Schritten regeln. Auffallend ist hier die lange Verzögerung, bis die eingestellte Drehzahl auch wirklich umgesetzt wird. Der Lüfter dreht ca. 15 Sekunden weiter auf voller Geschwindigkeit und wird erst dann auf die eingestellte Umdrehungszahl heruntergestuft. Uns erschließt sich nicht der Sinn dieser Funktion und ist nervig, wenn man schnell seine Ruhe haben möchte. Umgekehrt von niedriger auf höhere Geschwindigkeit wird ohne Verzögerung reagiert. Laut Aerocool wird diese Zeitspanne aber benötigt, da das IC erst auf ein RPM Feedback des Lüfters warten muss. Sonst könnte die Steuerung die Spannung zu niedrig senken und der Lüfter würde stehen bleiben.
Sinnvoller ist dagegen die automatische Erkennung der Mindestdrehzahl bzw. Mindestspannung. Der Lüfter lässt sich demnach nicht unter einen bestimmten Wert einstellen. Das ist von Lüfter zu Lüfter unterschiedlich. Wir hatten fünf verschiedene Lüfter zum Testen verwendet und jeder hatte eine eigene Mindestdrehzahl, wie man auf dem nachfolgenden Bild erkennen kann (ein Lüfterkanal wurde von uns ausgeschalten). Diese automatische Erkennung der Mindestspannung verhindert einen Betrieb der Lüfter bei zu niedriger Spannung, da diese sonst stehen bleiben können.

Ebenso sinnvoll ist die Tatsache, dass der Lüfter nach dem Anschalten erst einmal auf 100 % - also 12 V - angesteuert wird. Gleiches gilt, nachdem der Lüfter manuell ausgeschalten wurde. So laufen alle Lüfter zuverlässig an. Allerdings lässt sich die Steuerung danach viel zu viel Zeit zum Herunterregeln auf die eingestellte Drehzahl (durchschnittlich 20 Sekunden). Das könnte auch kürzer sein, denn ein Lüfter sollte nach Anlegen der Betriebsspannung innerhalb weniger Sekunden auf vollen Touren laufen.

Die Alarmfunktionen sind ein weiteres praktisches Hilfsmittel. Mit der „Set TMP“ Taste kann der Wert für die Alarmtemperatur verändert werden. Überschreitet die aktuell gemessene Temperatur die Alarmtemperatur, so ertönt ein Warnsignal und der Lüfter wird auf 12 Volt betrieben. Erst wenn die Alarmtemperatur wieder unterschritten wurde, regelt die Steuerung den Lüfter wieder auf die eingestellte Drehzahl. Eine stufenlose Lüftersteuerung findet allerdings nicht statt.
Ebenso wird bei einem Lüfterstillstand Alarm ausgelöst und die Spannung auf 12 Volt angehoben.

Die Hintergrundbeleuchtung kann durch langen Druck auf die „°C/°F“ Taste ausgeschalten werden. Ein erneutes kurzes Betätigen schaltet die Beleuchtung wieder ein. Eine Änderung der Hintergrundfarbe kann nicht vorgenommen werden.

Alle Einstellungen bleiben natürlich nach dem Ausschalten des PCs erhalten und müssen nicht erneut eingestellt werden.

Kommen wir zu einem Thema, das alle LCD Displays gemeinsam haben – dem Ablesewinkel. Die beste Sicht bei diesem LCD ist die Betrachtungsposition von leicht schräg oben. Es ist dabei egal, ob nun direkt mittig oder stark von der Seite geschaut wird. Probleme gibt es erst, wenn das Display von unten betrachtet wird. In diesem Fall lässt sich auf dem Display nichts mehr erkennen. Da die meisten Gehäuse von Anwendern auf den Boden platziert werden und dadurch der Blick von oben auf das Display fällt, ist die Einschränkung des Blickwinkels von unten vernachlässigbar.
Das Display ist zudem gut ausgeleuchtet und lässt sich bei Tag wie bei Nacht gleichermaßen gut ablesen.


Fazit

Die Aerocool X-Vision fünffach Lüftersteuerung ist schlicht und einfach gehalten. Sie wirkt trotz der Plastikoberfläche, die allerdings in Klavierlackoptik ist, sehr edel. Der Einbau ist schnell und leicht erledigt und durch die sehr ausführliche Anleitung sollten auch Computerlaien keine Probleme beim Einbau des Gerätes bekommen. Hervorzuheben ist auch die einfache Bedienung über wenige Taster und einem Drehregler. Es lassen sich leicht die gewünschten Soll-Umdrehungszahlen und Alarmtemperaturen einstellen. Zudem kann schnell zwischen den Anzeigen Alarmtemperatur, Ist-Temperatur und Ist-Spannung gewechselt werden.
Die Zeit, die die Steuerung zum Einstellen der Soll-Umdrehungsgeschwindigkeit benötigt, ist dagegen nicht so schön. Ebenfalls die fehlende stufenlose Lüfterregelung in Abhängigkeit zur Temperatur sollte Computerenthusiasten vom Gerät abwenden lassen.
Es können fünf Lüfter angeschlossen werden. Allerdings nur 3-polige Standardlüfter. PWM Lüfter mit 4-poligem Anschlussstecker können nur über einen Adapter unter Verlust der PWM-Funktionalität betrieben werden.
Die Belastbarkeit ist mit 8 Watt für die meisten Lüfter ausreichend dimensioniert. Beispielsweise eine Pumpe für eine Wasserkühlung sollte man nicht anschließen, da diese erheblich mehr Strom benötigt.
Abgesehen davon ist die Lüftersteuerung mit ihren gebotenen Funktionen sehr nützlich und sorgt für eine zuverlässige Steuerung der Lüfter. Mit 30 EUR ist die Aerocool X-Vision allerdings nicht ganz günstig.

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