Xigmatek Prime SD1484 - 07: Praxistest: Testergebnisse

Erstellt am: 24.12.2012 um 12:00 Uhr von Thomas Radigk.

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Praxistest: Testergebnisse

Im ersten Teil unseres Testparcours befindet sich der Kühler im offenen Aufbau und hat die Möglichkeit seine Leistung unabhängig von einem Gehäuse und Gehäuselüftern zu entfalten. Während wir im zweiten Teil die Grafikkarte im geschlossenen Gehäuse ebenfalls belasten, kommt hier die in der CPU integrierte Grafikeinheit HD3000 für die Darstellung auf dem Monitor zum Einsatz. Der Prozessor wird mit seinen Standardeinstellungen betrieben, was allerdings von CPU zu CPU unterschiedliche Werte bedeutet. Seine Leistungsaufnahme lag bei diesem Test bei etwa 65 W.

 

Zunächst lassen wir den Kühler seine volle Leistung zeigen und betreiben dessen Lüfter mit der maximalen Ausgangsspannung des CPU_FAN-Anschlusses der Hauptplatine. Zu diesem Zweck verwenden wir einen 3-Pin Y-Adapter, um sicherzustellen, dass beide Lüfter mit exakt der gleichen Spannung betrieben werden. Abwechselnd messen wir dann die CPU-Temperatur bei Betrieb mit einem Lüfter und mit doppelter Belüftung - also zwei Lüftern. Im letzten Fall kann das Spitzenmodell von Xigmatek sich um 4 Kelvin gegenüber dem Betrieb mit nur einem Lüfter verbessern und erlaubt der CPU nur 25 Grad wärmer zu werden, als die Umgebungstemperatur. Damit liegt das Gespann aus Kühler und zwei Lüftern auf dem Niveau von Antecs Kühler H20 920, der dieses gute Ergebnis nur unter einer sehr lauten Geräuschkulisse erbrachte. Dazu sind die zwei Lüfter des Xigmatek Kühlers mit jeweils nur 1200 U/min nicht im Stande, und sie verrichten ihre Arbeit auf einem erträglichen Lautstärkeniveau. Kommt jedoch nur ein Lüfter zum Einsatz, kann sich der Kühler nicht gegen unseren Spitzenreiter von Enermax durchsetzen und fällt ein Kelvin hinter diesen und Antecs Kühler H20 620 zurück. Die Leistung des Gemin 412S von Coolermaster kann der Prime aber eindeutig überbieten, ist dabei allerdings auch etwas lauter. Um die Geräuschkulisse zu reduzieren, stellen wir im nächsten Test die Betriebsspannung auf 7 V und wiederholen unseren Test.

 

Bei verringerter Betriebsspannung von 7 V kann der Testkandidat seine guten Leistungen nicht wiederholen und fällt hinter Antecs kleine Wasserkühlung zurück. Das Anbringen des zweiten Lüfters zeigt hier nur eine geringfügige Verbesserung von nur einem Kelvin, was keine große Leistungssteigerung bedeutet. Die CPU-Temperatur ist zwar immer noch im grünen Bereich, wir hätten jedoch etwas mehr von einem so großen und schweren Kühler erwartet. Hier wird bereits der etwas geringere Wärmewiderstand des Enermax-Kühlers sichtbar, welcher die beste Leistung für einen klassischen Tower-Kühler zeigt.

 

Zu guter Letzt gehen wir mit der Betriebsspannung auf das Minimum von lediglich 5 V und lasten den Prozessor erneut voll aus. Ausgestattet mit nur einem Lüfter gelingt es dem Prime-Kühler wieder nicht, seinen Kontrahenten aus dem Hause Enermax zu schlagen, und liefert erneut ein um ein Kelvin schlechteres Ergebnis ab. Wird jedoch der zweite Lüfter montiert, wendet sich das Blatt, und die Kühlleistung steigt um beachtliche acht Kelvin. Die Ursache dieses Verhaltens ist schnell erklärt: Die Aluminiumlamellen des Kühlers sind mit einem Abstand von nur 1,5 mm relativ nah aneinander gereiht, wodurch ein Lüfter einen verhältnismäßig großen Druck benötigt, um die Luft zwischen die Lamellen zu drücken. Offensichtlich reicht hier die Leistung eines Lüfters nicht mehr aus, was aber ein zweiter Lüfter durch die Erzeugung eines Unterdrucks auf der anderen Seite des Kühlers kompensieren kann. Dadurch kann der Prime SD1484 verlorene Leistung zurückgewinnen und muss sich nur noch den Wasserkühlungen von Antec geschlagen geben, die sich wie geschaffen für eine sehr leise Kühlung zeigen.

 

Im zweiten Teil muss sich der Kühler im Gehäuse unter Beweis stellen. Ihm stehen einige Gehäuselüfter zur Seite, während die Grafikkarte nicht belastet wird. Im gesamten Testablauf wurden die Gehäuselüfter im Xigmatek Midgard II mit folgenden Drehzahlen betrieben: 120 mm Enermax T.B. Silence (vorne): 1000 U/min, 120 mm Lian-Li Modell (hinten): 1450 U/Min, 140 mm Enermax T.B. Silence (oben): 700 U/min. Die Drehzahl der Lüfter auf dem Scythe Musashi Grafikkartenkühler betrug 1400 U/min. Da wir diesen Test nicht mit den Kühlern aus unserem Artikel durchgeführt haben, stellen wir hier nur die Ergebnisse des Xigmatek Prime und des Enermax ETS T40-VD gegenüber.

 

Bei voller CPU-Last leisten sich beide Kühler ein Kopf-an-Kopf-Rennen, welches der Kühler von Enermax mit nur einem Lüfter ausgestattet knapp (aber eindeutig) gewinnt. Der Leistungszuwachs durch den Anbau eines zweiten Lüfters hält sich beim Xigmatek Prime sehr in Grenzen und kommt über ein Kelvin nicht hinaus. Etwas unerwartet; so lies ein zusätzlicher Lüfter im offenem Aufbau doch die Temperatur um bis zu vier Kelvin purzeln (bei entsprechend höherer Lautstärke). Der höhere Wärmewiderstand des Prime verhindert hier ein besseres Ergebnis.

 

Das bereits entstandene Bild bei 12 V Betriebspannung ändert sich auch bei 7 V nur wenig, denn zwischen der Leistung beider Kühler bestehen nur wenige Kelvin Unterschied. Erstmals zahlt sich der Betrieb mit zwei Lüftern am Prime aus, womit er sich den ersten Platz mit seinem Kontrahenten teilt. Bei der Lautstärke kann der Xigmatek-Kühler aber auftrumpfen und gibt sich etwas leiser im Betrieb, was durch die geringe Drehzahl der Lüfter erklärt werden kann.

 

Werden die Lüfter beider Kühler nur noch mit der Mindestspannung von 5 V betrieben, wendet sich das Blatt zugunsten des Xigmatek Prime und er geht als Sieger in dieser Disziplin hervor. Wie auch schon in unserem Artikel "Wasserkühlung gegen Luftkühlung" zeigt sich, dass dem Enermax-Kühler niedrige Lüfterdrehzahlen zu schaffen machen, wodurch er sich anderen Kühlern unterordnen muss. Xigmateks Kühler verschlechtert sich mit zwei noch langsamer drehenden Lüftern nur wenig und im Falle von zwei Lüftern liegt der Unterschied zum Betrieb bei 7 V bei lediglich einem Kelvin, was definitiv eine gute Leistung darstellt und dementsprechend positiv in unsere Bewertung einfließt.

Lautstärkemessungen

Spannung Produkt Umdrehungen Subjektiver Eindruck Lager-/Laufgeräusche, Bemerkung
12 V Xigmatek Prime 3-Pin: 1176 U/min
4-Pin: 1264 U/min
1 Lüfter: hörbar
2 Lüfter: laut
3-Pin: Vibrationen
9 V Xigmatek Prime 3-Pin: 971 U/min
4-Pin: 982 U/min
1 Lüfter: leise
2 Lüfter: hörbar
3-Pin: leichte Vibrationen
Schwebungen im Betriebsgeräusch
7 V Xigmatek Prime 3-Pin: 828 U/min
4-Pin: 775 U/min
1 Lüfter: leise
2 Lüfter: leise
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5 V Xigmatek Prime 3-Pin: 646 U/min
4-Pin: 510 U/min
1 Lüfter: sehr leise
2 Lüfter: leise
4-Pin: leises Lagergeräusch

Um differenziert Aussagen über die Lautstärke des Xigmatek Prime bei unterschiedlicher Anzahl von Lüftern machen zu können, haben wir beide Betriebsarten getrennt von einander getestet und die Ergebnisse notiert. Auffällig ist hier, dass der Rotor des Lüfters mit dem 4-Pin Anschluss nur bei einer Betriebsspannung von 12 V mehr Umdrehungen pro Minute macht, als das Pendant mit dem 3-Pin Anschluss. An dieser Stelle möchten wir darauf hinweisen, dass hier nicht das PWM-Signal verwendet wurde, wodurch in der Regel ein weiterer Drehzahlbereich angesteuert werden kann. Leicht ersichtlich ist auch, dass mit steigender Lüfterzahl nicht nur die Kühlleistung zunimmt, sondern auch die Geräuschkulisse - wie zu erwarten war. Werden beide Lüfter mit etwa 9 V betrieben, so konnten wir eine Schwebung im Klangbild ausmachen, was sich in einer stetig abwechselnden lauter und leiser werdenden Akustik bemerkbar machte. Dies kommt durch die nur leicht unterschiedliche Zahl der Umdrehungen pro Minute eines jeden Lüfters zustande. In einem geschlossenem Gehäuse wird dies aber durch andere Lüftergeräusche vermutlich überdeckt werden.

 

Lüfter-Anlaufspannungen

Produkt gemessene Anlaufspannung minimale Betriebsspannung
Xigmatek Prime
3-Pin-Lüfter
liegend: 4,8 V
stehend: 5 V
4,8 V
Xigmatek Prime
4-Pin-Lüfter*
3,5 V 3,5 V

*Obwohl der Lüfter mit dem PWM-Signal umgehen kann, ist noch ein kurzer Test für die minimale Anlaufspannung und Betriebsspannung durchgeführt worden. Die Testmethodik war hier die gleiche, wie bei allen anderen von uns veröffentlichten Lüftertests (siehe zum Beispiel: Noctua NF-P14 FLX - short Report).

Obwohl es sich bei beiden Lüftern um das namentlich selbe Modell handelt, so ist hier doch eine gewisse Abweichung zwischen beiden feststellbar. Geschuldet ist dies der völlig verschiedenen Betriebsweise beider Lüfter, die für den einen das PWM-Signal und für den anderen eine Drehzahländerung über Spannungsänderung vorsieht. Eine unterschiedliche Modellbezeichnung wäre also angebracht.

 

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