Noctua NH-D15 - 03 - Der Kühler im Detail
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Der Kühler im Detail
Der mit 160 mm hohe Doppelturmkühler verfügt über 46 Lamellen im Abstand von 2 mm. Ein größerer Abstand würde hier u.U. bessere Kühlung im Passivbetrieb ermöglichen, was aber nicht vorgesehen ist. Mit einem geringeren Abstand der Kühllamellen zueinander müssten die Lüfter einen hohen Luftdruck aufbauen, um die Luft durch den Kühler befördern zu können. Somit erscheint uns der Abstand optimal gewählt. Mit einer Fläche von ca. 50 x 142 mm ergibt sich eine Gesamtkühlfläche von ca. 540.000 mm², bestehend aus den oberen 380.000 und 60.000 mm² aus den unteren sieben Kühllamellen. Das Lamellenpaket ist nicht mit den sechs Heatpipes verlötet, was bei guter Ausführung der Steckvariante keine messbaren Vorteile bringen dürfte. Beim Blick auf die Kühleroberseite fällt auf, dass die äußeren Heatpipes etwas kürzer ausfallen und keine Veredelung an ihren Enden vorgenommen wurde. Ein sehr dezent gehaltenes Herstellerlogo verziert die obere Kühllamelle des komplett silbernen Kühlkörpers. Durch den gespiegelten Aufbau ist es möglich, bis zu drei Lüfter am Kühler zu montieren, von denen zwei natürlich schon mitgeliefert wurden.
Für den Kontakt mit der CPU hat sich Noctua für eine plane Unterseite entschieden, die vernickelt, aber nicht auf Hochglanz poliert wurde. Ein Teil der Sockelhalterung ist bereits montiert und muss im Falle der Montage auf einen AMD spezifischen Sockel zuvor demontiert werden, was das Lösen von vier Kreuzschlitzschrauben bedeutet. Arbeitsspeicher wird von den jeweiligen Herstellern vor allem durch ausladende Kühlkörper optisch aufgewertet, wodurch die Größe des eigentlich nur ca. 30 mm hohen Speicher-PCBs (PCB = Printed Circuit Board) teilweise sogar verdoppelt wird. Damit die meisten Derivate dennoch Platz unter dem Kühler finden können, sind die sieben unteren Kühllamellen in der Breite um 20 mm verkürzt. Arbeitsspeicher bis 62 mm Höhe findet dann unter dem Kühler Platz, wobei dann die Montage des äußeren Lüfters eingeschränkt ist (später mehr dazu). Wer die uneingeschränkte Montage aller Lüfter bevorzugt, darf Arbeitsspeicher mit einer Höhe von bis zu 32 mm einsetzen.
Die Verarbeitungsqualität ist größtenteils auf hohem Niveau und kann uns trotzdem nicht vollends überzeugen. Wir finden zwar keine verbogene Kühllamelle vor, dennoch bleiben Fingerabdrücke sowohl auf der Oberseite als auch an den Kühlerseiten sichtbar, womit der Kühler schnell "schäbig" aussieht (Fingerabdrücke sollten innerhalb kurzer Zeit mit fettlösenden Mitteln wie Spiritus entfernt werden). Auf unsere Nachfrage beim Hersteller erhielten wir die Antwort, dass die Oberflächenbehandlung (Vernickelung) nicht gegen jede Zusammensetzung von Handschweiß unempfindlich gemacht werden kann. An den genannten Seiten sind zudem Verarbeitungsrückstände sichtbar, die von der Kamera besonders gut eingefangen werden. Die langen Seiten der Kühllamellen erscheinen zunächst kaum entgratet, jedoch wurden wir darüber informiert, dass dies Luftverwirbelungen an den Stirnkanten der Lamellen vermeiden soll. Wir fanden darüber hinaus zwei kleine Laschen an der Unterseite der breiteren Lamellen, die nicht korrekt umgebogen waren (können von Hand umgebogen werden). Bevor wir uns der Montage des Kühlers widmen, sehen wir uns als nächstes die mitgelieferten Lüfter genauer an.