Digital Devices Cine S2 V6

Erstellt am: 27.05.2012 um 12:23 Uhr von Florian Hering.

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Wer auch am PC Fernsehen schauen möchte oder gar einen HTPC plant, der benötigt eine TV-Karte. Damit lässt sich der Rechenknecht problemlos als Fernseher und Videorecorder verwenden. Dabei hat man eine ganze Reihe von Vorteilen, auf die am Fernseher im Wohnzimmer oft noch verzichtet werden muss. Beispielsweise kann das aktuelle Programm angehalten und zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt werden (Timeshift) oder die aufgenommenen Sendungen können direkt auf DVD gebrannt werden - nur um ein paar Vorteile zu nennen. Wer nun überlegt, sich eine TV Karte zuzulegen, steht vor einer inzwischen großen Auswahl an Karten. Verschiedene Anschlüsse, unterschiedliche Steckplätze und ebenso Karten für den kleinen und großen Geldbeutel machen die Entscheidung nicht einfach.

Wir haben uns ein aktuelles Top-Modell der TV-Karten zukommen lassen. Eine „Cine S2 V6“ von Digital Devices. Was diese Karte leistet und ob diese die ideale Ergänzung für ein HTPC System ist, erfahrt Ihr in diesem Test.


Technische Daten und Lieferumfang

Zunächst einmal einen groben Überblick über die Technischen Daten der TV Karte

Maße 157x55x14 mm
Schnitstelle PCI Express (PCIe x1 -x16)
Tuner DVB-S / S2 Dual Tuner
Supports DiSEeqC 2.0; Unicable
Systemvorraussetzungen Dual Core Intel oder AMD CPU
512 MB RAM
Ein freier PCIe Steckplatz (x1 bis x16)
Unterstützte Betriebssysteme Linux (Kernel 2.6.34)
Microsoft Windows XP
Microsoft Windows Vista
Microsoft Windows 7 32 und 64 Bit (inkl. Windows Media Center)
Besonderheiten Modulares System. Erweiterbar mit optionalen Modulen

Die „Cine S2 V6“ ist für den Anschluss an eine Satellitenschüssel bestimmt und kann durch den Dual DVB-S2 Tuner zwei Sendungen gleichzeitig empfangen - selbstverständlich in HD.
Per PCI Express wird die „Cine S2 V6” mit dem PC System verbunden. Diese Schnittstelle ist der Nachfolger der alten PCI Schnittstelle und somit Zukunftssicherer als Karten mit PCI Anschluss, da der PCI Slot langsam von den Mainboards verdrängt wird.
Um auch HD Sendungen ohne Ruckeln oder Aussetzer anschauen zu können, bedarf es einer höheren Systemvoraussetzung. Eine Dual Core CPU und eine aktuelle Grafikkarte sind Pflicht.
Beim Betriebssystem hat man freie Wahl zwischen Linux und Windows; ebenso zwischen den Programmen, mit denen man letztendlich seine TV Sendungen anschaut. Im Test werden wir auf die Nutzung mit dem in Windows 7 integrierten Windows Media Center eingehen.
Ein besonders hervorzuhebender Punkt ist die Erweiterbarkeit der TV-Karte „Cine S2 V6“. So kann man ein Common Interface (CI) Modul anschließen oder gar weitere Tuner - dazu später aber mehr.

Geliefert wird das Nötigste, was zum Betrieb der TV-Karte benötigt wird. Die Karte selber kommt in einer antistatischen Folie mit einer montierten Low-Profile Slotblende daher. Ebenfalls mitgeliefert wird eine PCI Slotblende für die volle Bauhöhe.

 


Die Karte im Detail und Einbau

Die TV-Karte ist hochwertig verarbeitet und man merkt hier auch, dass es sich um ein Qualitätsprodukt handelt. Alle Bauteile sind präzise verlötet und auch sonst vermittelt die Karte einen stabilen Eindruck.


Der Wechsel von der schon montierten Low-Profile Slotblende auf die mitgelieferte PCI-Slotblende in voller Bauhöhe ist schnell erledigt. Zwei Schrauben halten die Slotblende an der Karte.

 

Der Einbau in den PC ist ebenso schnell erledigt. Ein PCI Express Steckplatz wird hierzu benötigt. Dabei ist es egal, ob es sich um einen x1 oder gar einen x16 Steckplatz handelt. Die PCIe Spezifikation erlaubt hier das Stecken einer x1 auch in einen x16 Steckplatz. Sinnvollerweise nehmen wir für den Test aber einen x1 Steckplatz.


Ist die Karte einmal eingebaut, sollte noch die Stromversorgung mit dem Netzteil hergestellt werden. Dies ist jedoch nicht zwingend nötig, sollte die Karte an ein Satelliten-Verteilernetz mit aktivem Verteiler angeschlossen werden. Dann wird die Versorgungsspannung für den LNB von diesem Verteiler bereitgestellt.


Inbetriebnahme, Installation und Praxistest

Kommen wir nun zur Inbetriebnahme der TV-Karte. Es sollten stets die aktuellsten Treiber verwendet werden. Diese sind auf den Downloadseiten von Digital Devices zu finden. Dort findet man auch eine genaue und gut beschilderte Installationsanleitung für die TV-Karte, weswegen wir hier die genauen Installationsschritte nicht näher beschreiben werden. Für die Installation sollte diese Installationsanleitung einmal genau durchgelesen und die Schritte befolgt werden. Denn so ist die TV-Karte am schnellsten richtig eingerichtet und alle Funktionen können direkt nach der Installation ohne weiteren großen Transpondersuchlauf etc. genutzt werden. Beachtet werden sollte, dass zwei Satellitenanschlüsse benötigt werden, damit die Doppel-Tuner Funktion auch genutzt werden kann.

Das Windows Media Center haben wir deshalb gewählt, da es ohne viel „Schnickschnack“ daherkommt. Es ist zudem einfach zu bedienen und bei jeder Windows Vista oder Windows 7 Installation schon mit dabei. Dadurch entfällt die Installation weiterer Software. Ein weiterer Vorteil liegt in der perfekten Kompatibilität der Cine S2 V6 TV-Karte, da die Treiber perfekt auf das Zusammenspiel mit dem Windows Media Center optimiert wurden.

Die obligatorischen Funktionen wie Timeshift sind ebenso wie die Pause- und Aufnahmefunktion mit an Bord. Windows Media Center bietet für Timeshift die sehr praktische Timeline, an der Vor- und Zurückgespult werden kann. Wird der Zeitschieber mit der Maus angeklickt und verschoben, erscheint passend zum Stand des Schiebers ein kleines Vorschaubild, mit dem man Kinderleicht die Werbungspause komplett in einem Zug überspringen kann.

Das EPG (Electronic Program Guide - zu dt. Elektronischer Programmführer) zeigt sich ebenfalls im Stil einer Timeline und bietet eine hervorragende Übersicht über die gerade laufenden und zukünftigen Sendungen. Sender, die zudem in HD ausgestrahlt werden, sind mit einem „HD“ als Zusatz gekennzeichnet.


Wird das Media Center gestartet, ist der sofortige Zugriff auf den TV Modus nicht weit.


Dank der Doppel-Tuner Karte kann eine Sendung angeschaut und eine weitere Sendung gleichzeitig aufgenommen werden – oder zwei Sendungen können zur gleichen Zeit aufgenommen werden. Dabei muss sich nicht um die Konfiguration der zwei Tuner gekümmert werden. Bei der Installation wurden diese automatisch eingerichtet. Auch die Nutzung zeigt sich benutzerfreundlich. Wird gerade eine Sendung geschaut und aufgenommen, so kann man einfach auf einen anderen Kanal wechseln. Windows Media Center unterbricht dabei die Aufnahme nicht, sondern wählt automatisch den zweiten Tuner als momentanen Empfänger aus. Soll die zweite Sendung ebenfalls aufgenommen werden, so lässt sich das durch einen Klick auf den roten Aufnahmeknopf schnell bewerkstelligen. Wird nun auf einen anderen Kanal geschaltet, erhält man einen Hinweis, dass alle 2 Tuner belegt sind, und erst wieder eine Aufnahme beendet werden muss. Dadurch wird eine eventuelle Aufnahmeunterbrechung unterbunden und der Benutzer muss aktiv die Aufnahme beenden.

Soll der HTPC nicht per Tastatur und Maus, sondern mit einer Fernbedienung bedient werden, so ist dies ebenfalls möglich. Leider liefert Digital Devices seine TV Karten trotz des hohen Preises ohne eine passende Fernbedienung aus. Entsprechende Fernbedienungen sind aber im Elektrofachmarkt oder im Internet zu finden. Die Preise bewegen sich zwischen 10 und 50 EUR.


Erweiterungsmöglichkeiten

Im Gegensatz zu anderen TV-Karten kann die „Cine S2 V6“ TV-Karte mit weiteren Modulen beliebig erweitert werden. Reichen einem zwei Tuner nicht aus, so kann man leicht auf vier oder mehr Tuner aufstocken. Nachfolgend eine Liste mit den Erweiterungsmöglichkeiten:

Varianten 1 2 3 4 5 6
CI Modul 2x     1x 1x  
DuoFlex S2   2x   1x   1x
DuoFlex C/T     2x   1x 1x

Beispiele für Kombinationsmöglichkeiten:

1 Cine S2 +
1 Common Interface (CI)
= 2 Tuner DVB-S2 + 1 CI
1 Cine S2 +
2 Common Interface (CI)
= 2 Tuner DVB-S2 + 2 CI
1 Cine S2 +
1 DuoFlex S2
= 4 Tuner DVB-S2
1 Cine S2 +
2 DuoFlex S2
= 6 Tuner DVB-S2 Tuner
1 Cine S2 +
1 DuoFlex CT +
1 Common Interface (CI)
= 2 Tuner DVB-S2 + 2 Tuner DVB-C/T + 1 CI
1 Cine S2 +
1 DuoFlex S2 +
1 Common Interface (CI)
= 4 Tuner DVB-S2 + 1 CI

CI (Common Interface) ist eine Schnittstelle von DVB-Empfangsgeräten. Hauptsächlich wird der CI-Schacht dazu genutzt, die CI-Module von Bezahlfernsehen aufzunehmen. Es gibt verschiedene Arten von CI-Modulen. Das am häufigsten verwendete Modul ist das CAM (Conditional Access Modules), in das wiederum die Smartcards der Satellitenbetreiber bzw. der Sender gesteckt werden. Die Smartcard hat einen Chip integriert, die zur Entschlüsselung der empfangenen DVB-Daten des Bezahlfernsehens dienen.

Die „Cine S2 V6“ kann mit zwei CI-Modulen bestückt werden. Somit können auch mit den vorhandenen Tunern gleichzeitig zwei unterschiedliche Bezahlfernsehen empfangen und entschlüsselt werden.


Fazit

Abschließend lässt sich sagen, dass Digital Devices mit diesem Produkt einen wahren Alleskönner im Gebiet des Fernsehens am PC herausgebracht hat.

Die Installation geht unter der Befolgung der leicht zu verstehenden Installationsanleitung schnell vonstatten und in Verbindung mit dem Windows Media Center, das in den Betriebssystemen Windows Vista und Windows 7 schon integriert ist, wird nicht einmal zusätzliche Software benötigt.

Keine Wünsche bleiben durch die schier endlose Erweiterbarkeit der TV Karte offen. Ob vier Tuner oder mehrere CI-Slots - per Erweiterungssteckplatz an der Cine S2 V6 können diverse Zusatzmodule angeschlossen werden.
Mit einem PCI Express Anschluss und ständige Weiterentwicklung und Pflege der Treiber seitens des Herstellers muss sich auch nicht um die Zukunftsfähigkeit dieses Systems gekümmert werden. Die „Cine S2 V6“ wird also noch viele Jahre seinen Besitzer erfreuen.

Einzig der hohe Preis von 169,00 EUR (Herstellerpreis) schreckt manche vom Kauf dieser Karte ab. Doch angesichts der Funktionen, die Zukunftssicherheit und nicht zuletzt die Verarbeitungsqualität der TV Karte ist dieser Preis mehr als gerechtfertigt.

Damit verdient sich die „Cine S2 V6“ TV-Karte von Digital Devices eine klare Kaufempfehlung und dazu einen Gold Award.

 

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