Cooler Master V1000 - Testresultate

Erstellt am: 24.04.2013 um 22:30 Uhr von Kai Tubbesing.

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Testresultate

Einschaltstrom, Standby-Verbrauch und PG-time

Ein zu hoher Einschaltstrom (inrush current) kann mit dem berüchtigten „Herausfliegen“ der Sicherung im heimischen Sicherungskasten quittiert werden. In der Regel sollte dieses Problem nicht auftreten, da der Zeitraum, innerhalb dessen der Einschaltstrom durch das Netzteil gezogen wird, um die Primärkondensatoren aufzuladen, ganz einfach zu kurz ist, um die Sicherung auszulösen.
Im 230V Netz genehmigt sich das Cooler Master V1000 moderate 38,8 A und kann somit als völlig problemfrei angesehen werden.

Im Standy-Zustand liegt der Verbrauch bei guten 0,20 W, bei einer minimalen Last von 20 mA messen wir sehr gute 1,30 W.
Nach dem Einschalten des Rechners meldet sich unser Testkandidat innerhalb von 360 Millisekunden (Power-Good-Signal) und liegt somit in der Mitte des durch die ATX-Norm auf 100-500 Millisekunden festgelegten Wertes.

 

Spannungsstabilität

Bei den Lastzuständen von 20, 50 und 100% leistet sich das Cooler Master V1000 keine Schwächen und liegt nicht nur durchweg deutlich innerhalb der Spezifikationen, sondern bei den für 12, 5 und 3,3 V gemessenen Werten jeweils sehr nahe am Nennwert.

 

Effizienz

Unsere Effizienzmessungen decken grundsätzlich - so das Netzteil dies bauartbedingt zulässt - die Messwerte für sowohl das 115 V, als auch das 230 V Stromnetz ab: Während die bei 80PLUS zur Zertifizierung gemessenen Werte mit wenigen Ausnahmen im 115 V Netz vorgenommen werden, liefern die Messungen im 230 V Netz die für den europäischen Raum praxistauglicheren Ergebnisse.

80PLUS Zertifikate im Überblick
Lastzustand

115 V Netz

10 % 20 % 50 % 100 %
80 PLUS - 80 % 80 % 80 %
80 PLUS Bronze - 82 % 85 % 82 %
80 PLUS Silber - 85 % 88 % 85 %
80 PLUS Gold - 87 % 90 % 87 %
80 PLUS Platin - 90 % 9 2% 89 %

Das Cooler Master V1000 verfügt über ein 80PLUS Gold Zertifikat, was bedeutet, dass entsprechend der oben aufgeführten Tabelle feststehende Mindestwerte erreicht werden müssen und diese werden mehr als souverän erreicht: Mit 92,55 %/92,88 %/90,01 % im 230 V Netz beziehungsweise 88,89 %/91,12 %/91,23 % im 115 V Netz orientiert sich der Testkandidat schon eher in Richtung Platinum-Zertifikat und erfüllt somit spielend die Vorgaben für 80PLUS Gold.

 

Leistungsfaktorkorrektur (PFC)

Über die heute nahezu ausschließlich aktive Leistungsfaktorkorrektur wird gewährleistet, dass ein möglichst geringer Blindstrom entsteht und der vom Netzteil aufgenommene Strom näherungsweise vollständig umgesetzt und verwertet werden kann, zudem stellen Blindströme eine Belastung für das öffentliche Stromnetz dar. In der Theorie würde ein Wert von 1 bedeuten, dass keinerlei Blindstrom entsteht. In der Praxis können Werte von bis zu 0,99 bei hohen Lasten erreicht werden - je geringer die Auslastung des Netzteils, desto weniger effektiv arbeitet die Leistungsfaktorkorrektur.

Für das V1000 erhalten wird auch hier Werte nahe am Optimum - bei 100 %iger Auslastung hätte es noch etwas mehr sein dürfen, aber ob nun ein Wert von 0,982 oder aber 0,990 auf dem Papier herauskommt, ist letztlich vollkommen unerheblich - fest steht, dass die Leistungsfaktorkorrektur durchweg gut arbeitet und bei bei einer geringen Auslastung von 20% mit Bestwerten überzeugen kann.

 

Restwelligkeit

Ein PC-Netzteil wird aus dem Stromnetz mit Wechselspannung gespeist und wandelt diese zur internen Weiterverwendung in Gleichspannung um. Wie sauber diese Gleichrichtung vollzogen werden kann, zeigt sich anhand der dabei entstehenden Restwelligkeit (ripple & noise): Die sinusförmige Wechselspannung aus der Steckdose kann niemals vollständig geglättet werden und macht sich in Form winziger und lediglich mittels Präzisionsmessgeräten feststellbarer Spannungsspitzen bemerkbar - im Ernstfall können diese Spannungsspitzen negative Auswirkungen auf die verbauten Komponenten haben. In der Praxis werden die durch die ATX-Norm vorgegebenen Werte allerdings so gut wie immer eingehalten: Diese sieht bei 12 V einen peak-to-peak Wert von 120 mVpp und bei 5 V sowie 3,3 V einen 50 mVpp vor.

Wie unsere Messungen mit dem digitalen Speicheroszilloskop bei 100%iger Auslastung des Netzteils zeigen, befindet sich das Cooler Master V1000 nicht nur innerhalb der vorgegebenen Werte, sondern liefert darüber mit 32,6 mVpp bei 12V sogar einen Rekordwert im Vergleich zu den meisten anderen Netzteilen  selbst in dieser Preisklasse.

 

Stützzeit und Schutzschaltungen

Die Stützzeit (hold up time) bezeichnet die Zeit, innerhalb derer das Netzteil bei Schwankungen und Unterbrechungen im externen Stromnetz die Versorgung die Spannungsversorgung aufrechterhalten kann. Auch beim Einsatz einer unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV), ist der Wert ebenfalls von Bedeutung, da er in jedem Fall die Reaktionszeit der USV auf eine Schwankung im Stromnetz überbrücken können muss. Während die Stützzeit oftmals nur beiläufige Beachtung findet, kann sie jedoch einerseits Rückschlüsse auf die Qualität und Dimensionierung der Kondensatorbestückung des Netzteils zulassen, andererseits könnte er angesichts der sinkenden Qualität der Stromversorgung für Privathaushalte schon früher als erwartet wieder zunehmend an praktisch spürbarer Relevanz gewinnen.

Das Cooler Master V1000 schafft es 26,8 Millisekunden lang, die 12 V Versorgung ohne Stromzufuhr von außen weiter zu gewährleisten - das ist erneut ein sehr guter Wert, war aber angesichts der Bauteilbestückung genau so zu erwarten.

Beim Test der Schutzschaltungen beschränken wir uns auf die Wichtigsten. Der Kurzschlußschutz (SCP) funktioniert für alle Spannungsleitungen einwandfrei, des Netzteil arbeitet nach erneutem Einschalten problemlos weiter.  Zudem konnten wir die 12 V-Schiene über mehrere Minuten mit bis zu 114 A belasten, bevor der Überlastschutz (OCP) einschritt und das Cooler Master V1000 abschaltete. Im Bedarfsfall ist es also durchaus in der Lage, kurzzeitig mehr Strom auf +12 V bereitzustellen, als durch die Spezifikation vorgegeben wird.

 

Lautstärke

Nebengeräuschfreie Laustärkemessungen unter Auslastung des Netzteils sind uns zumindest derzeit leider nicht möglich. Aus einem Abstand von 30 cm im 90°-Winkel zum Netzteillüfter konnten wir jedoch im Idle-Betrieb einen guten Messwert von 36,1 db(A) festhalten. Zwar gibt es Netzteile, die im lastfreien Zustand noch etwas laufruhiger agieren, aber bereits das V1000 ist bei diesem Messwert aus keinem regulären Systemaufbau herauszuhören. Dabei darf man allerdings auch nicht vergessen, dass die V-Serie vornehmlich für den Betrieb unter hohen Lastanforderungen konzipiert wurde. Die subjektive Beurteilung der Laustärke an der Chroma-Teststation fällt sehr gut aus. Selbst unter Volllast wird der wahrnehmbare Geräuschpegel zu keiner Zeit unangenehm. Wer also ein sehr starkes Netzteil mit einer gemessen an der Leistungsfähigkeit vergleichsweise geringen Geräuschentwicklung sucht, kann hier bedenkenlos zugreifen.

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