Cougar Attack X3 & Cougar 450K - Cougar Attack X3: Innere Details

Erstellt am: 02.07.2016 um 16:00 Uhr von Marco Schaarschmidt.

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Cougar Attack X3: Innere Details 

Die Cougar Attack X3 ist mit deutschsprachigem Tastaturlayout ausschließlich mit Cherry MX-Brown-Schaltern erhältlich. Auch wenn die Produktseite auf der Herstellerhomepage anderes verspricht, so sind selbst die Ausführungen mit englischem oder amerikanischem Layout lediglich mit den braunen Schaltern erhältlich. Viele PC-Spieler bevorzugen eher nicht-taktile Schalter wie die MX-Red oder MX-Black. Dennoch bieten viele Hersteller wie ROCCAT (Ryos MK FX, Ryos TKL Pro), Ducky (Legend, One, Shine), Crosair (Gaming STRAFE, Gaming K70) oder Logitech (G710+) speziell auf PC-Spieler zugeschnittene Tastaturen mit dem braunen Schaltertypen an. Auch aufgrund der niedrigen Betätigungskraft, der bei den brauen wie bei den roten Schaltern gleich ausfällt, stellen die MX-Brown einen Kompromiss zwischen einer Gaming-Tastatur und einer Schreibtastatur dar. Ebenfalls für diesen Schaltertyp charakteristisch ist ein vier Millimeter langer Federweg, wobei der Signalschaltpunkt bereits nach einer Strecke von zwei Millimetern erreicht wird.

MX-Brown von Cherry
(Quelle: Cherry)

Die Betätigungskraft von 45 Gramm zur Überwindung des Federwiderstands ist äquivalent zu denen der MX-Red. Allerdings müssen nochmals 10 Gramm mehr aufgewendet werden (55 Gramm), um den eigentlichen Schaltpunkt zu überwinden. Die Charakteristik der MX-Brown bleibt an dieser Stelle unbewertet, da letztendlich das Wohlgefallen der verschiedenen MX-Schaltertypen stark von eigenen Präferenzen und Empfindungen geprägt ist.

Funktionsweise der MX-Brown
(Quelle: Lethal Squirrel von geekhack.org)

Für die Montage der einzelnen Schalter kommt die sogenannte "plate-mounted"-Methode zum Einsatz. Statt die Schalter ausschließlich mit dem PCB zu verlöten, wird eine Aluminiumplatte als Zwischenschicht verwendet. Im Falle der Attack X3 ist die Aluminiumplatte gleichzeitig die Oberfläche des Gehäuses, welche die einzelnen MX-Schalter mittels vorgesehener Löcher fixiert und durch Halteklammern gegen horizontales und vertikales Verrutschen sichert. Durch die zusätzliche Schicht zwischen Schaltern und PCB werden eine höhere Stabilität und ein besseres Tippgefühl erreicht. Auch unterbindet diese Montagemethode einen Großteil der Vibrationen, was sich positiv auf die Charakteristik jedes einzelnen Schalters auswirkt. Mit 900 Gramm bringt die Attack X3 rund 400 Gramm weniger auf die Waage, als die in gleicher Art und Weise gefertigte Ozone Strike Pro, wobei die Aluminiumplatte sicherlich der ausschlaggebendste Faktor ist.

Die Tastenkappen der Cougar Attack X3 werden wie bei allen mit Cherry MX-Schaltern bestückten Tastaturen auf den Kreuzstempel des Schalters gesteckt. Im Inneren der Tastenkappen befindet sich eine entsprechend kreuzförmige Aussparung. Die größeren Tasten, wie beispielsweise die Eingabe-, Leer-, Rück- oder Enter- und die auf sich auf dem Zahlenblock befindlichen Plus-, Enter- und 0-Tasten, wurden mit Stabilisatoren im Cherry-Stil ausgestattet. Beim Cherry-Stil werden an den gegenüberliegenden Enden zusätzliche Kreuzstempel angebracht. Diese sorgen dafür, dass ein gleichmäßiges Absenken der einzelnen Tasten erfolgt, auch wenn selbige nicht zentral heruntergedrückt werden. Gegenüber den ebenfalls verbreiteten Costar-Stabilisatoren, bei der ein zusätzlicher Drahtbügel verwendet und an den jeweiligen Enden der Tasten befestigt wird, ist der Cherry-Stil wartungsärmer, da kein Einsatz von Schmiermittelen oder Ölen vonnöten ist und Kreuzstempel generell weniger empfindlich gegenüber Staubansammlungen sind.

Die Signale der Lautstärkeregulierung oberhalb des Nummernblocks werden mit Rubberdome-Technik erfasst. Die Tastenkappen weisen aufgrund dessen eine komplett andere Charakteristik auf und besitzen außerdem eine vollständig andere Montagevorrichtung. Dass Zusatztasten generell mit einer anderen Technik ausgestattet werden, ist nicht unüblich und schlicht auf die kostengünstigere Herstellung zurückzuführen. Als Alternative kommen auch immer häufiger Mikroschalter zum Einsatz.

Bei der Attack X3 verzichtet Cougar auf den Einsatz dedizierter Status-LEDs. Stattdessen wandert die Statusanzeige direkt in die einzelnen Funktionstasten. So wird die LED derjenigen Tasten nur dann aktiviert, wenn das entsprechende Merkmal (Caps Lock, Numblock, Rollen) zugeschaltet wurde. Dadurch sind diese Tasten von der eigentlichen Beleuchtung der Tastatur separiert und können auch nicht in ihrer Helligkeit verändert werden. Die Beleuchtung der Cherry-MX-Schalter erfolgt immer nach demselben Prinzip. Je nach Orientierung des Schalters auf der Tastatur wird eine LED entweder über- oder unterhalb des Kreuzstempels platziert, wodurch eine gleichmäßige Ausleuchtung der einzelnen Tastenkappen nicht möglich ist. Bei der Attack X3 befinden sich die Dioden oberhalb des Schalters. Folglich kann auch nur der obere Bereich der Tastenkappen ausgeleuchtet werden. Daraus resultierend ergibt sich eine nur befriedigende Ausleuchtung der Beschriftung von Sekundär- und Drittfunktionen, welche zudem noch unter einem stark abnehmenden Helligkeitsverlauf leiden.

Die Verarbeitung der Platine ist durchweg solide. Gerade an den kritischen Stellen, wie den Befestigungspunkten der Schalter, konnten keine Nachlässigkeiten gefunden werden. Hergestellt wird die Tastatur von taiwanesischen Erstausrüster Solid Year, der nach eigenen Angaben bereits seit 1985 Tastaturen produziert und mit einem Produktionsvolumen von 1.1 Millionen Tastaturen monatlich zu den größeren Herstellern der Branche zählt. Auch andere Tastaturen wie die CM Quickfire TK, die Corsair Vengeance K65/K75/K95, die Logitech G710+ sowie die Razer Blackwidow 2013-Serie entstehen in den Werken von Solid Year. Als USB-Controller kommt der SH68F86P von SinoWealth zum Einsatz. Die SH68F86-Serie basiert auf einem erweiterten 8051-Mikrocontroller, unterstützt den USB1.1-Standard und stellt eine Low-Speed-USB-Geräteadresse mit drei Endpunkten bereit. In unserem Test wird die Attack X3 jedoch als Full-Speed-USB-Gerät erkannt, sodass der Verdacht nahe liegt, dass es sich bei der P-Erweiterung um eine aufgebohrte Variante handelt.

Weitere Worte gibt es an dieser Stelle zur Attack X3 nicht zu verlieren. Es folgt die Cougar 450K.

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