Thermalright Macho 120

Erstellt am: 14.09.2012 um 10:30 Uhr von Kai Tubbesing.

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Als einer der renommiertesten Hersteller im Bereich Luftkühlung schickte sich das in Taiwan ansässige Unternehmen Thermalright dieses Jahr an, die Produktpalette durch eine beeindruckende Anzahl an Neuveröffentlichungen in alle Richtungen abzurunden und auszubauen. Neben die bereits vor kurzem erschienenen Silver Arrow SB-E (140 mm Doppel-Towerkühler), Archon SB-E (140 mm Single-Towerkühler) und den kleinen True Spirit 90 (92 mm Towerkühler) tritt seit neuestem eine verkleinerte Auflage des bekannten Thermalright HR-02 Macho: Der Thermalright Macho 120, umgangssprachlich auch liebevoll als "Mini-Macho" bezeichnet, tritt nicht nur die Aufgabe an, die Palette von seinem großen Bruder aus betrachtet nach unten hin abzurunden, sondern bietet sich aufgrund seiner vergleichsweise geringen Bauhöhe von knapp 150 mm vor allem für den Einsatz in schmalen Tower-Gehäusen sowie jenen an, die einen Teil ihrer Breite durch den Einsatz eines großen Seitenlüfters einbüßen. Angesichts der Tatsache, dass gegenüber dem größeren HR-02 Macho neben einem platzschonenderen Aufbau der Kühllamellen lediglich auf eine Heatpipe verzichtet wurde, legt die Vermutung nahe, dass er zumindest näherungsweise an dessen exzellente Kühlleistung heranreichen sollte. Ob es sich dabei um einen kleinen Geniestreich oder lediglich einen schwachbrüstigen Abklatsch handelt, wollen wir im folgenden klären - hierzu wird der Macho 120 nicht nur im normalen Betrieb, sondern auch als passiver Prozessorkühler in einem semipassiven System eingesetzt.


Technische Daten und Lieferumfang

Spezifikationen Thermalright Macho 120
Maße Kühlkörper (LxBxH) 120x102x150 mm (ohne Lüfter, eigene Messung)
Gewicht ca. 550 g (ohne Lüfter, eigene Messung)
Material Aluminium, Kupfer
Kontaktfläche zur CPU vernickeltes Kupfer, poliert
Anzahl der Heatpipes 5x 6 mm
Lamellen 30 Aluminiumlamellen, ca. 3 mm  Abstand
Maße Lüfter (LxBxH) 120x120x25 mm
Drehzahlbereich ca. 600 - 1500 U/min
Anschluss 4-Pin PWM
Kabellänge ca. 305 mm
Sockelkompatibilität So. 775, 1156, 1366, 1155, 2011 (Intel); So. AM2(+), AM3(+), FM1 (AMD)
Lieferumfang Universal-Backplate für Intel- und AMD-Systeme; Montagematerial in Form von Schrauben, Muttern, Abstandshaltern und Einbaurahmen; 120 mm Lüfter; Lüfter-Halteklammern; selbstklebende Entkopplungs-Pads; Wärmeleitpaste (Tüte, Thermalright Chill Factor); Bedienungsanleitung; langer Schraubendreher zur einfacheren Montage

Thermalright liefert mit dem neuen Macho 120 eine Kompaktversion des großen Bruders Thermalright HR-02 Macho ab, deren großer Vorteil in ihrer Kompaktheit liegt: Den üppigen Maßen von 140x102x162 mm stehen im Falle des Mini-Macho lediglich noch 120x102x150 mm gegenüber, die Anzahl der Heatpipes wurde einhergehend mit der Schrumpfungskur von sechs auf fünf 6 mm Exemplare verringert und den 31 Kühllamellen des HR-02 stehen 30 im Falle des Macho 120 gegenüber. Abgesehen davon ist der Grundaufbau der beiden Kühler sowie das Design der einzelnen Kühllamellen identisch. Durch den vergleichsweise großen Lamellenabstand von ungefähr 3 mm sollte sich der Mini-Macho vor allem im niedrigen Drehzahlbereich des mitgelieferten Lüfters bezüglich der erbrachten Kühlleistung positiv hervorheben können. Neben dem Arctic Freezer Xtreme Rev. 2 bietet Thermalright hier das derzeit kompakteste, aktuelle Modell unter den 120 mm Towerkühlern an, wobei der Macho 120 auf eine signifikant höhere Leistung als im Falle des Konkurrenten von Arctic Cooling hoffen lässt. Wie bei Thermalright üblich, wurden die verwendeten Heatpipes bei beiden Versionen ordentlich mit der vernickelten und auf Hochglanz polierten Bodenplatte fest verlötet, sodass wir angesichts der bekannten Leistungsfähigkeit vom aktuell sehr beliebten HR-02 auch für den Macho 120 eine gemessen an seinem kleineren Aufbau gute bis sehr gute Kühlleitsung erwarten.

Macho HR-02 und Macho 120 im GrößenvergleichDie Bodenplatte ist auf Hochglanz poliert - die Ente spiegelt sich!

Die Lieferung erfolgt in einem Karton in der üblichen, giftgrünen Farbgebung, das Zubehör umfasst einen 120 mm Lüfter samt Befestigungsklammern sowie einen Satz universell auf allen kompatiblen Plattformen einsetzbares Montagematerial, auf dessen Einsatz wir im entsprechenden Absatz über die Montage näher eingehen werden. Neben der obligatorischen Bedienungs- bzw. Montageanleitung in gut verständlicher Ausführung hat Thermalright seinem neuesten Spross eine Tüte Thermalright Chill Factor Wärmeleitpaste sowie einen langen, stabilen Schraubendreher beigefügt, mittels dessen sich der Kühler problemlos befestigen lässt. Darüber hinaus sorgen die verklebbaren Antivibrationspads im Lieferumfang für die Verhinderung unerwünschter Geräuschbildung zwischen Lüfter und Kühlkörper.

Die Verpackung enthält...... alles nötige zu einer sehr stabilen, entkoppelten Montage...... und einen großen Schraubendreher.


Der Kühler im Detail

Dank seiner vergleichsweise dünnen Kühllamellen bringt es der Mini-Macho auf ein Gesamtgewicht (Messung ohne Lüfter) von lediglich etwa 550 Gramm, dennoch wirkt Thermalrights neuer Kompaktkühler nicht instabil oder leicht verbiegbar, da die einzelnen Lamellen in regelmäßigen Abständen fest an den nach oben laufenden Heatpipes befestigt wurden. Trotz des vergleichsweise geringen Gesamtgewichts wurde dem Kühler ein ordentliches und sehr stabiles Montagesystem zur Verschraubung des Kühlers auf dem Mainboard mittels einer Backplate spendiert. Seine geringe Bauhöhe von 150 mm ermöglicht den Einbau in jeden aktuell erhältlichen Midi-Tower (Ausnahme: Nutzung eines großen Seitenlüfters in schmalen Gehäusen) sowie nahezu alle Mini-Tower.

Ansicht ohne Lüfter von vorn...... und von hinten: Die Heatpipes sind leicht versetzt zwecks Optimierung der Kühlung.Durch die nicht weit hervorragende Vorderseite (hier: links) past der Macho 120 auch gut zu RAM Modulen mit hohem Heatspreader.

Der mitgelieferte Lüfter weicht, wie in letzter Zeit häufiger bei Thermalright zu beobachten, von der ursprünglich markentypischen, erdartigen Farbgebung ab und wurde mit einem weißen Rotor sowie schwarzen Rahmen versehen. Die Lüftermontage geschieht mittels Lüfterklemmen, die am Kühlkörper selbst durch die hierzu vorgesehenen Löcher fest in den Lamellen eingehakt werden können - dies ermöglicht einen gewissen Spielraum, um den Lüfter anschließend mehr nach oben oder nach unten zu setzen: So lassen sich beispielsweise bei einem leicht nach unten versetzt angebrachten Lüfter auch die Spannungswandler auf dem Mainboard durch den Luftstrom mitkühlen. Die optional am Kühlkörper verklebbaren Antivibrationspads unterbinden effektiv eine Geräuschentwicklung durch etwaige Vibrationen des Lüfters am Kühlkörper.

Frontalansicht mit Lüfter: Die schwarz-weiße Farbgebung gefällt.

In der Draufsicht zeigt sich eine größere Anzahl kleiner Öffnungen - diese sollen bezwecken, dass sich auch bei einer stark gedrosselten Lüfterdrehzahl keine Hitzenester zwischen den Kühllamellen bilden. Ein großes, durch die Lamellen durchgehendes Loch an der Rückseite des Macho 120, das als Luftkanal zur Ermöglichung kontrollierter Luftverwirbelungen beschrieben wird, schätzen wir vor allem für die überaus praktische Eigenschaft, an dieser Stelle den mitgelieferten Schraubendreher hindurchführen zu können, um den Macho 120 so selbst auf Mainboards mit einer platzintensiven Kühlung der Spannungswandler problemlos montieren zu können.
Die fünf Heatpipes wurden zum Teil versetzt und nicht durchgängig hintereinander angebracht, um mehrere einem direkten Luftstrom auszusetzen. Zudem sorgen die abstehenden, hochgebogenen Teilstücke der durchgestanzten Löcher in den Kühllamellen für eine teilweise Schließung der Seiten und somit einen zielgerichteteren Luftstrom.

In der Top-Ansicht zeigen sich viele durchgängige Öffnungen in den Kühllamellen.Dort, wo die Heatpipes mit der Boidenplatte verlötet sind, zeigt sich zum Teil ein wenig vom Lot.

 


Der Lüfter im Detail

Beim mitgelieferten 120 mm Lüfter vom Typ 120 Thermalright TR-12025-BW handelt es sich um ein Modell mit 4-Pin PWM-Anschluss, das mit einer Drehzahl von 600-1500 U/min in einem sehr weiten Bereich spezifiziert wird. Die schwarz-weiße Farbgebung sorgt dafür, dass es leichter fällt, die Lüfter in ein etwaiges Farbschema der eigenen Hardware zu integrieren - gerade die älteren Modelle des Herstellers hatten hier trotz ihrer zweifelsfrei guten qualitativen Eigenschaften mit ihrer Farbgebung immer wieder für Missmut gesorgt. Ein Mainboard oder eine separate Lüftersteuerung mit entsprechenden Fähigkeiten zur Regelung vorausgesetzt, sollte sich der Lüfter des Macho 120 überwiegend in einem mäßig schnellen und somit auch leisen Drehzahlspektrum bewegen. Bei Bedarf kann über die vergleichsweise hohe Maximaldrehzahl mehr Leistung abgerufen werden. Bei unseren eigenen Messungen am Aqua Computer Aquaero 5 LT konnten wir am PWM-Anschluss Drehzahlen zwischen 666 und 1515 U/min messen, die Abweichungen gegenüber den Herstellerangaben befinden sich somit im üblichen Toleranzrahmen.

Thermalright liefert einen PWM-Lüfter in schwarzer Farbgebung......vom Typen TR-12025-BW mit

Rahmen wie Rotor machen bezüglich der Materialgüte einen sehr robusten Eindruck und geben sich verwindungssteif und stabil. Im laufenden Betrieb ist so gut wie kein Lagerschleifen zu vernehmen (lediglich mit dem Ohr direkt am Lüfter - aber das trifft auf alle Lüfter zu). Der TR-12025-BW erzeugt allerdings ein leichtes Antriebsgeräusch im Form eines Brummens, das sich beim Einsatz in einem geschlossenen Gehäuse allerdings nicht störend bemerkbar macht und lediglich bei offenem Testaufbau etwa 800 U/min und darunter gegen die Geräuschkulisse des Luftstroms durchsetzt. Einhergehend damit kommt es zu einer leichten Vibrationsentwicklung am Lüfter selbst, die im Einsatz am Macho 120 durch die vorgesehenen Entkopplungselemente abgefangen wird.

PWM-Drehzahl Produkt Subjektiver Eindruck Lager-/Laufgeräusche, Bemerkung
1515 U/min Thermalright TR-12025-BW laut minimales Schleifgeräusch, Luftrauschen
1062 U/min Thermalright TR-12025-BW leise minimales Schleifgeräusch, leichtes Luftrauschen
666 U/min Thermalright TR-12025-BW sehr leise minimales Schleifgeräusch, leichtes Antriebsbrummen

Testsystem und -methodik

Hardware Testsystem
Mainboard Gigabyte GA-Z68XP-UD4
Prozessor Intel Core i5-2500K
RAM 2x 4096MB Kingmax Nano Gaming RAM DDR3-2200
Grafikkarte MSI N470GTX Twin FrozrII
Festplatte 320GB Samsung HD322GJ
Netzteil 850W Xilence XQ Rev. 2
Gehäuse Lian Li PC-T60B (Testbench), Sharkoon Rebel9 Economy (Gehäuse)
Gehäuselüfter 2x120 mm Xilence 2ComponentFan @1200 U/min
Betriebssystem Windows 7 Home Premium x64
Sonstiges Aqua Computer Aquaero 5 LT (Lüftersteuerung)

Die Tests wurden sowohl auf Basis eines offenen Aufbaus (auf einem Lian Li PC-T60), als auch in unserem Referenz-Gehäuse bei moderater Belüftung (Sharkoon Rebel 9 Economy mit jeweils einem 120 mm Lüfter an Front- und Rückseite bei 1200 U/min) durchgeführt, um die Gegebenheiten in einem durchschnittlichen Gamersystem nachzubilden. Obwohlder Thermalright Macho 120 über einen PWM-Lüfter verfügt, wollen wir drei Drehzahlstufen testen, um auch Aussagen über die Leistungsfähigkeit des Kühlers bei wenigen Umdrehungen des Lüfters tätigen zu können: Neben den möglichen Minimal- und Maximalwerten (666 sowie 1515 U/min) testen wir auch einen Zwischenwert von 1062 U/min. Alle Messungen erfolgen im Standard-Zustand des Systems (Referenztakt inklusive Turbo-Modus bei 1,224 V) sowie in einer zweiten Messreihe mit Übertaktung (4,5 GHz ohne Turbo-Modus bei 1,272 V).

Aufgrund seiner schwarz-weißen Lüfterfarbgebung...... integriert sich der MAcho 120 prima in alle bereits bestehende Farbschemata.

Das Last-Szenario wird durch den Einsatz des relativ gleichmäßig auslastenden Programms CoreDamage nachgestellt, die Temperaturwerte mit Aida64 in der aktuellen Version festgehalten und nach jeweils knapp über einer Stunde notiert. Im offenen Testaufbau verzichten wir auf die Auslastung der Grafikkarte, beim geschlossenen System im Gehäuse wird diese zusätzlich durch die Verwendung der Software "MSI Kombustor" gefordert, um eine realistische maximale Wärmeentfaltung eines ausgereizten Gamer-Systems in einem Gehäuse der Einsteiger-Klasse nachzustellen.

Als Messergebnisse halten wir das arithmetische Mittel des Wertes der einzelnen Prozessorkerne (TJunction) fest. Diese einzelnen Werte divergieren bei unserem Test-Prozessor um bis zu 8°C und können bei anderen Exemplaren des gleichen Modells höher oder auch geringer ausfallen. Die hier nicht aufgezeigte, per Diode an der Oberfläche des Heatspreaders des i5-2500K gemessene Temperatur (TCase) liegt in der Regel einige Kelvinunterhalb der Kerntemperatur. Da Intel hier einen maximalen Dauerwert von 72,6°C vorschreibt, brechen wir den Test bei einer Temperatur von 73°C am Heatspreader ab.

Die so festgehaltenen Ergebnisse werden als Differenz zur Umgebungstemperatur wiedergegeben und zeigen, um wie viele Grad Kelvin (im Falle der Differenzangabe auch einfach auf Grad Celsius übertragbar) sich die durchschnittliche Kerntemperatur über der Raumtemperatur befindet.

Zusätzlich wollen wir zum Abschluß des Tests den kleinen Macho auf seine Tauglichkeit als Passivkühler testen.


Praxistest: Montage

Die Montage des Mini-Macho verläuft exakt so, wie es vom normalen Macho HR-02 bekannt ist (damit es nicht zu Verwirrung kommt: die Bilder stammen von der Montage eines HR-02 SE, den wir zu Vergleichszwecken herangezogen haben). Auf eine besondere Neuerung möchten wir explizit hinweisen: Der Lieferumfang des kleinen Macho 120 enthält wie seit kurzem alle verfügbaren Macho-Modelle einen großen Schraubendreher, der die Montage erheblich vereinfacht und sich aufgrund seiner Länge bereits als angenehmer Begleiter bei allerlei Umbaumaßnahmen in unserem Testlabor erwies - im Gegensatz zu den Werkzeugen, die andere Hersteller beilegen, ist das ein echter Mehrwert mit praktischem Nutzen.

Die Montage von Thermalrights Macho 120 wird mittels der bereits von diesem Hersteller bekannten festen Verschraubung des Kühlers mit einer Backplate auf der Rückseite des Mainboards bewerkstelligt. Zu diesem Zweck werden zunächst vier Plastikunterlegscheiben, die durch eine kleine Erhebung einseitig in die Montagelöcher um den CPU-Sockel passen und somit nicht leicht verrutschen, rückseitig in den Monatgelöchern um den Prozessorsockel platziert.

Die Montagelöcher aufd dem Mainboard...... werden zunächst mit vier Plastikscheiben bestückt.

Darüber wird die Backplate gelegt - im Falle unserer Sockel 1155 Plattform ist vorher ein Teil des darauf angebrachten Schaumstoffs zum Schutz der Mainboard-Rückseite zu entfernen. Als Multi-Plattform Backplate verfügt diese über verschiedene Öffnungen, durch die je nach verwendeten CPU-Sockel vier Schrauben gesteckt werden. An dieser Stelle wird die Montage nun ein wenig verzwickt, da die Schrauben zunächst durch nichts gekontert werden und beim Umdrehen des Mainboards einfach herausfallen würden.

Darauf wird die Universal-Backplate gelegt und...... vier Schruaben durch die je sockelspezifischen Öffnungen geschoben.

Es gilt somit, die Hauptplatine im umgedrehten Zustand anzuheben und vier Gewindehülsen von unten zu verschrauben. Der Rest der Montage gestaltet sich leicht: Auf die Gewindehülsen wird lediglich noch ein Montagerahmen für den Macho aufgesetzt, ebenfalls mit vier Schrauben fest arretiert und die Halterung ist zusammengebaut.

Die Schrauben werden mit Gewindehülen gekontert, auf welche...... schließlich der Montagerahmen gesetzt wird.

Vor dem endgültigen Verschrauben von Kühler und Mainboard empfiehlt es sich, die Halteklammern für den Lüfter anzubringen - diese können jeweils oben und unten durch durchgängige kleine Löcher in den Kühllamellen gesteckt werden. Optional können nun noch die beiliegenden Antivibrationspads zur Entkopplung vom Lüfter am Kühler direkt an den Ecken der späteren Auflagefläche des Thermalright TR-12025-BW angebracht werden.

Die Lüftermontage ist mittels Haltzeklammern vorgesehen.

Nach dem Auftragen der Wärmeleitpaste auf den Heatspreader des Prozessors muss lediglich noch eine Befestigungsplatte mit zwei Schrauben bestückt und über die Bodenplatte des Kühlers gelegt werden. Letzterer kann nun endgültig auf die CPU gesetzt und am Halterahmen verschraubt werden.

Abschließende Montagemaßnahmen: Über die Bodenplatte des Kühlers...... wird eine Befestigungsplatte mit zwei Schruben gelegt...

Von vorne - zur Seite der RAM-Bänke hin - ist das Gewinde im Montagerahmen leicht zu erreichen, bei der Verschraubung auf der Gegenseite erweist sich der mitgelieferte Schraubendreher als sinnvolles Utensil: Er passt genau durch ein durchgängiges Loch in den Kühllamellen des Macho und stellt hierdurch eine echte Arbeitserleichterung dar. Bei älteren Macho-Modellen hatte Thermalright lediglich einen kleinen Schraubenschlüssel beigelegt, mittels dessen die hintere Befestigungsschraube auf Mainboards mit hohen Kühlern auf den Spannungswandlern am CPU-Sockel nur sehr schwer zu erreichen war. Wer diese Schritte hinter sich gebracht hat, wird mit einem bombenfest sitzenden Prozessorkühler belohnt.

... und fest am Montagerahmen verschraubt.Dank des mitgelieferten Schraubendrehers gestaltet sich die Montage viel einfacher als noch bei älteren Kühlermodellen aus der Thermalright Macho Familie.

Es scheint jedoch, als würde der kleine Macho 120 um etwa einen Millimeter mehr in Richtung der RAM-Slots herausragen. Dies sorgt dafür, dass auf Mainboards mit eng am CPU Sockel liegenden Slots für den Arbeitsspeicher, wie es bei unserem Gigabyte GA-Z68XP-UD4 der Fall ist, der erste Einschub nicht mit Modulen mit hohen Heatspreadern bestückt werden kann, wohingegen Exemplare ohne Heatspreader unter dem Lüfter Platz finden. Fairerweise muss man eingestehen, dass dies vor allem auch am von uns verwendeten Mainboard liegt: Im Zusammenspiel mit anderen Z68-Mainboards sowie den meisten Z77-Modellen ist die Kombination aus Thermalright Macho 120 und hohen Arbeitsspeichermodulen problemlos möglich. Dieser Sachverhalt irritiert insofern geringfügig, als dass diese Probleme beim größeren HR-02 im direkten Vergleich nicht auftraten - hier konnte die erste Bank zumindest genutzt werden, wenn man bereit war, durch den RAM geringfügigen Gegendruck auf Lüfter und Kühler auszuüben.

Der erste Speicherslot auf unserem Mainboard kann nur mit RAM ohne Heatspreader belegt werden - beim GA-Z68XP-UD4 liegen die Einschübe aber auch näher am CPU-Sockel als üblich.Beim HR-02 würde auch Speicher mit hohen Heatspreadern passen - so man denn damit leben kann, das ein gewisser Druck auf den Lüfter/Kühler ausgeübt wird (auch hier gilt der Verweis auf das verwendete Mainboard, bei dem die Speicherslots näher als üblich am Sockel liegen)

 


Praxistest: Testergebnisse

Temperaturentwicklung im Referenzbetrieb

Zunächst messen wir die Kerntemperaturen im Referenzbetrieb des Core i5-2500K, Spannung und Takt bleiben unangetastet. Zur besseren Einordnung wird sowohl ein Messwert bei Betrieb außerhalb eines Gehäuses als auch ein Messwert innerhalb eines mäßig belüfteten Sharkoon Rebel9 Economy angegeben. Die Temperaturangabe ist der Differenzwertwert von mittlerer Kerntemperatur abzüglich der Raumtemperatur.

Wie bereits eingangs vermutet, bietet der Mini-Macho angesichts seiner für einen Towerkühler platzsparenden Ausmaße eine wirklich gute Kühlleistung. Selbst im nur mäßig belüfteten Sharkoon Rebel 9 Economy wäre ein problemloser Betrieb des Core i5-2500K bei minimaler Drehzahl des Lüfters auch bei einer Raumtemperatur von über 30°C bei absoluter Volllast von Prozessor und der hitzköpfigen und stromhungrigen GTX 470 noch problemlos möglich - wohlgemerkt bei einer Volllast, die im Praxisbetrieb in dieser Form ebenso wenig auftreten wird, wie die gemessenen Temperaturwerte. Bei vollen 1500 U/min des Lüfters liegt die gemessene Temperatur des Prozessors innerhalb des Gehäuses bei einem Differenzwert von 37,5 K zur Umgebungstemperatur. Welche niedrigeren Lüfterdrehzahlen angesteuert werden können, hängt von der verwendeten Lüftersteuerung oder aber der Regelung des Lüfteranschlusses auf dem Mainboard ab - aber selbst bei einer minimal möglichen Umdrehungsgeschwindigkeit von 666 U/min bleibt die mittlere Temperatur der Prozessorkerne bei einem entsprechenden Differenzwert von 45,7 K.
Noch besser schneidet der Thermalright Macho 120 im offenen Testaufbau ab und liefert bei den Messungen bei maximaler, mittlerer und minimaler Drehzahl des Lüfters Werte von 29,7, 32,2 sowie 36,4 K oberhalb der Raumtemperatur - wie weit der einzelne Anwender sich diesen Idealwerten annähern kann, ist dabei von der Belüftungssituation im Gehäuse sowie der zusätzlichen Erwärmung der Umgebungstemperatur durch die Wärmemissionen vor allem der Grafikkarte abhängig.

 

Temperaturentwicklung im Overclocking-Betrieb

Im zweiten Testdurchlauf übertakten wir den Core i5-2500K auf 4,5 GHz bei einer softwareseitig ausgelesenen VCore von 1,272 V. Auch hier agiert der Mini-Macho souverän und weiß sich in jeder Situation angemessen der seitens des Prozessors freigesetzten Abwärme zu erwehren.

Selbst im übertakteten Zustand schafft es der Macho 120, die gemessene Differenz der mittleren Temperatur der Prozessorkerne knapp unter 40 K Differenz zur Raumtemperatur zu halten - im Rebel 9 Economy mit zwei 120 mm Lüftern bei 1200 U/min messen wir immer noch einen guten Wert von 46,8 K, womit der Kühler sich auch an warmen Tagen durchaus für ambitioniertere Übertaktungsversuche eignet. Die hohe Maximaldrehzahl des Lüfters von 1500 U/min ist dabei eher als eine Option auf mehr Leistung bei Bedarf zu sehen - dass der Machon 120 auch bei geringen Drehzahlen gute Kühlwerte liefert, zeigen unsere Messungen: Die oftmals für den i5-2500K angestrebten 4,5 GHz stellen kein Problem dar. Auch bei den von uns zu Testzwecken dauerhaft heruntergeregelten Drehzahlen von 1062 U/min (42,3 / 50,1 K bei offenem Aufbau / geschlossenem Aufbau) sowie den minimal möglichen 666 U/min (47,7 / 56,9 K) schneidet der Mini Macho besser ab, als manch größeres Modell.

 

Einordnung der Temperaturwerte im Vergleich zum Thermalright Macho HR-02

Die gemessenen Temperaturwerte sind insgesamt respektabel - gemessen an der geringen Bauhöhe sogar sehr gut. Zum Vergleich ziehen wir an dieser Stelle mit dem größeren Thermalright Macho HR-02 einen aktuell aufgrund seines sehr guten Preis-/Leistungsverhältnisses äußerst beliebten Prozessorkühler heran - hier in der aktuell leider nicht mehr erhältlichen Special Edition mit einem 140 mm PWM-Lüfter mit der Modellbezeichnung TR-TY145. Auch dieses Modell haben wir mit maximaler, mittlerer und minimaler Drehzahl getestet (1323, 968 und 697 U/min) und stellen die Ergebnisse denen des kleineren Macho 120 mit seinem 120 mm Lüfter (1515, 1062 und 666 U/min) gegenüber.

Zur besseren Einordnung der Kühlleistung des kleinen Macho 120...... haben wir einen Macho HR-02 SE zwecks Vergleichsmessung herangezogen.

Im Direktvergleich zeigt sich vor allem: Bei voller Drehzahl liegt die Differenz der mittleren Kerntemperatur des Core i5-2500K unter Verwendung des Macho 120 nur zwischen 2-3 K mehr über der Raumtemperatur, als es beim großen Bruder der Fall ist - dafür geht der Lüfter des kleineren Modells mit mehr Umdrehungen allerdings auch hörbarer ans Werk. Je mehr nun die Lüfterdrehzahl abnimmt, umso größer wird das Delta zwischen der kleinen und der großen Kühlerversion - im Extremfall bedeutet dies bei minimaler Drehzahl des Prozessorlüfters bei 597 U/min in unseren geschlossenem Testaufbau mit zwei zusätzlichen 120 mm Lüftern im Sharkoon Rebel 9 Economy eine Zunahme der Differenz auf bis zu etwa 5 K im übertakteten Zustand des Prozessors. Die restlichen Werte befinden sich zwischen diesen Extremen. Dennoch: Auch wenn der kleine Macho 120 natürlich bedingt durch eine kompaktere Bauform mit geringerer Kühlfläche sowie dem Verzicht auf eine Heatpipe hinter dem HR-02 zurückliegt, bietet er eben für diese Größe eine ausgezeichnete Leistung.

 

Exkurs: Einsatz als pasiver CPU-Kühler

Aufgrund seiner weit auseinanderliegenden Kühllamellen bei gleichzeitig einer vergleichsweise großen Gesamtkühlfläche bieten sich die Macho-Prozessorkühler aus dem Hause Thermalright auch für den Einsatz als passiver Kühlkörper auf der CPU an und können in der Regel in einem ansonsten mit langsam drehenden Gehäuselüftern versehenen System durchaus auch potentere CPUs wie den von uns verwendeten Intel Core i5-2500K kühlen. Zu diesem Zweck haben wir das Testsystem in ein großflächig mit Meshblechen versehenes Cooltek Skiron verbaut, welches demnächst ebenfalls hier auf Hardware-Factory getestet werden wird.

Aufgrund des großflächigen Einsatzes von Mesh-Blechen bietet das Cooltek Skiron eine gute Basis für den Aufbau semipassiver SystemeWir testen, wie sich der Macho 120 ohne eigenen Lüfter als passiver CPU-Kühler schlägt.

Das Gehäuse verfügt ab Werk über insgesamt vier Lüfter (2x 120 mm Front, 1x 120 mm Heck, 1x 140mm Top), die wir mittels der Aqua Computer Aquaero 5 LT Lüftersteuerung alle komplett auf leise 650 U/min heruntergeregelt haben. Auf die Verwendung und Auslastung einer zusätzlichen Grafikkarte wurde in diesem Aufbau verzichtet. Unter Einsatz des Mini-Macho nähert sich die TCase (ausgelesen per Diode am Heatspreader und somit ein anderer Wert, als das ansonsten von uns aufgeführte arithmetische Mittel der einzelnen Kerntemperaturen) zwar bei einer Raumtemperatur von 19°C zum Testzeitpunkt dem seitens Intel vorgegebenen Maximalwert 72,6°C, der immerhin bis auf 68°C ansteigt - ein Einsatz auf einer weniger stromhungrigen CPU wie beispielsweise einem Core i3 oder gar einem i5 als Stromsparmodell sollte hingegen nichts entgegen stehen.

Im direkten Vergleich zwischen Macho HR-02 SE und Macho 120 bei 650 U/min aller Gehäuselüfter kommt es zu folgenden Differenzen der mittleren Kerntemperatur zur Raumtemperatur:

Von diesen Ergebnissen aus kann man schließen, dass auch bei sommerlichen Temperaturen zumindest Intels aktuelle Stromsparvierkerner sowie sämtliche Dual-Core-CPUs für den Sockel 1155 problemlos im semipassiven Gesamtbetrieb mit dem Thermalright Macho 120 als passiv agierender Kernkomponente kühlbar sein sollten. AMDs AM3+ Prozessoren scheiden aufgrund ihrer hohen Verlustleistung leider aus - allerdings verfügen die kleinen Llano Modelle für den Sockel FM1 bis einschließlich zum A6-3600 ebenso wie die genannten Prozessoren von Intel über eine TDP von 65 W und könnten somit für einen semipassiven Aufbau ebenfalls von Interesse sein.


Fazit

Thermalrights Macho 120 ist der neue Spitzenreiter in den Klasse der besonders kompakten Tower-Kühler. Zwar versteht es sich von selbst, dass er die Leistung seines großen Bruders, dem HR-02 Macho beziehungsweise HR-02 Macho Rev. A (BW), nicht ganz erreichen kann, dafür kann er jedoch über sich behaupten, aufgrund seiner geringeren Bauhöhe von nur 150 mm in jeden auf dem Markt erhältlichen, regulären Midi-Tower zu passen. Während er sich seine Maximalleistung durch eine vergleichsweise hohe Lüfterdrehzahl von 1500 U/min erkauft - hier erreicht er auf unserer Teststation einen Temperaturdifferenzwert der mittleren Temperatur der CPU-Kerne von unter 30 beziehungsweise 37,5 K (offener/geschlossener Testaufbau) über der Raumtemperatur, liegt seine wirkliche Stärke im Zusammenspiel mit einem langsam drehenden Lüfter: Selbst bei der geringsten, ansteuerbaren Umdrehungsgeschwindigkeit von 666 U/min war er in der Lage, mit einem auf 4,5 GHz übertakteten Core i5-2500K klarzukommen. Wenn man einen Kritikpunkt sucht, so wäre höchstens das dezente Antriebsbrummen des Lüfters zu nennen, das aber nur bei der minimalen Drehzahl wahrnehmbar ist und aus geschlossenen Systemen ohnehin nicht herauszuhören ist. Die Montage ist etwas aufwendiger als bei anderen Kühlern, dafür wird der Anwender mit einem stabilen Sitz und hohem Anpressdruck für seine Mühen belohnt, zudem wird die Montage durch den beiliegenden, sehr langen Schraubendreher erheblich vereinfacht.

Für einen Straßenpreis von unter 34,-€ erhält der Käufer den König der kompakten Tower-Kühler, der damit zwar in der gleichen Preiskategorie wie sein großer und noch etwas leistungsstärkerer Bruder liegt, dafür jedoch aufgrund seiner geringeren Ausmaße in nahezu jedes reguläre PC-Gehäuse passt - wer hier unsicher ist, welcher Kühler in sein System passt, kann bedenkenlos zugreifen. Das kompakte Design des Thermalright Macho 120 verschafft ihm ein echtes Alleinstellungsmerkmal: Er bietet die derzeit beste Symbiose aus Kühlleistung und geringem Platzbedarf, wodurch er sich unseren Gold-Award verdient.

Conclusion

Currently, Thermalright's Macho 120 is best choice in the class of ultra-compact 120 mm tower coolers. As a matter of course, it does not quite match the performance of its bigger brother HR-02 Macho respectively HR-02 Macho Rev. A (BW); but due to its comparatively lower height of just 150 mm it can claim for itself to fit into any regular Midi-Tower being available on the retail market. While the maximum cooling power comes at the price of a high rotation speed of the TR-12025-BW running at 1500 rpm - resulting in an average core temperature of 30 resp. 37,5 K above ambient temperature (open vs. closed test setup) -, the obvious main advantage of the Thermalright Macho 120 is the ability to keep the CPU below critical temperature limits at low fan speeds: According to our own measurements, it even managed the lost heat of our Intel Core i5-2500K running at 4.5 GHz and 1.272 V with its fan running at 666 rpm. If you are looking for a point of criticism, you could name the fan motor's slight humming noise at very low rotation speeds, although it should not be audible from within a closed computer case. The cooler's installation is a bit more complicated compared to others, but therefore the user gets a high contact pressure between heatsink and CPU as a reward for his efforts. Furthermore, the installation has been made notably easier by the screwdriver, that comes along with the accessory kit of all current Thermalright Macho coolers.

Thermalright offers the new king of ultra-compact tower coolers with 120 mm fans for about € 34,- , which is indeed exactly the same price category as its bigger and more powerful brother Thermalright HR-02 Macho; but in contrary to the HR-02, the Macho 120 fits into nearly every regular tower case. The compact design of the Thermalright Macho 120 gives him a unique feature in comparison to his rivals: Currently it provides the best symbiosis of cooling power and small space requirement and truely deserves our gold award.

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