DFI AM3 Mainboard Roundup

Erstellt am: 07.02.2010 um 19:00 Uhr von Oliver Opel.

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Der Sockel AM3, der auf der Basis der aktuellen AMD-Chipsätze die Basis der Dragon-Plattform von AMD mit DDR3-Unterstützung bildet, ist nun schon seit einiger Zeit auf dem Markt und konnte seine Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen.

Hauptfeature ist dabei die DDR3-Unterstützung, wobei DDR3 insbesondere in Sachen Stromaufnahme dem in die Jahre gekommenen DDR2-Standard überlegen ist. Auch wenn einige DDR2-Verfechter die Vorteile einer DDR3-Plattform noch in Frage stellen, ist die Entwicklung in diesem Bereich wie üblich nicht aufzuhalten und gipfelte jüngst in nur noch 1,35V Betriebsspannung benötigende Speichermodule.
Wenn man sich nun für ein System auf dieser Basis entschieden hat, ist noch die Frage nach dem geeigneten Board zu stellen. Ich möchte Euch hier zur Unterstützung dieser Überlegungen die aktuellen DFI-AM3-Boards vorstellen, die neben hervorragender Übertaktungseigenschaften und einem ansprechenden Design eine gute Ausstattung bieten und, im Falle der neuesten µATX-Variante, die volle Bandbreite DFI-typischen Overclockings zu einem sehr konkurrenzfähigen Preis zur Verfügung stellen.
Was also hat DFI aktuell im Angebot? Da es aufgrund der angespannten Marktsituation das Schlachtschiff in Form der Premium-Linie UT nicht in dem Markt geschafft hat (obwohl ein fertiges Boarddesign und ein fertig entwickeltes Bios, von dessen Qualität ich mich selber in Form eines Testsamples überzeugen konnte, vorlagen), hat DFI vor allem ein Fullsize-ATX-Board der DK-Linie im Angebot. Darüber hinaus geht DFI neue Wege, um uns Enthusiasten mit neuen, interessanten Konzepten und Möglichkeiten insbesondere im µATX-Bereich zu versorgen, die in sowohl in mobilen LAN-Cubes und HTPC-Rechnern mit erweitertem Einsatzgebiet, als auch in ausgewachsenen (Midi-) Tower-PC's zur Anwendung kommen können.


Im Folgenden seien die Boards der AM3-Reihe von DFI zunächst kurz einzeln vorgestellt, ausgiebig getestet und abschliessend verglichen!

 


Wir starten mit dem Full-Size-ATX-Board der DK-Linie, das zugleich die reichhaltigste Ausstattung vorweist:


LANParty DK 790FXB-M3H5


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CPU

* AMD® Phenom™ II Processor
* AMD OverDrive provides tuning options using the new “Advanced Clock Calibration” overclocking feature.
* Socket 938 AM3 45nm


FSB/QPI/HT

* HyperTransport 3.0 (5200MT/s)
* HyperTransport 1.0 (2000/1600MT/s)


Chipset

* AMD chipset
- Northbridge: AMD 790FX
- Southbridge: AMD SB750


System Memory

* Four 240-pin DDR3 DIMM sockets
* Supports DDR3 1600(O.C.)/1333/1066 MHz
* Delivers up to 21GB/s bandwidth at 1333MHz
* Supports dual channel (128-bit wide) memory interface
* Supports non-ECC unbuffered DIMMs
* Supports up to 16GB system memory Windows® 32-bit operating system is unable to accurately detect more than 4GB system memory. Therefore, if you are using this operating system, we strongly recommend that you install a less than 3GB system memory.


Expansion Slots

* 3 PCI Express (Gen 2) x16 slots - 2-way CrossFire at x16/x16 or x16/x4 bandwidth - 3-way CrossFire at x16/x16/x4 bandwidth
* 3 PCI slots


BIOS

* Award BIOS
* CMOS Reloaded
* CPU/DRAM overclocking
* CPU/DRAM/Chipset overvoltage
* 8Mbit SPI flash memory


Audio

* Realtek ALC885 8-channel HD Audio Codec
* High-performance DACs with 106dB dynamic range (A-Weight), ADCs with 101dB dynamic range (A-Weight)


LAN

* Marvell 88E8056 PCIE Gigabit LAN controller
* Fully compliant to IEEE 802.3 (10BASE-T), 802.3u (100BASE-TX) and 802.3ab (1000BASE-T) standards


Serial ATA

* Supports up to 6 SATA devices
* SATA speed up to 3GB/s
* RAID 0/1/0+1(10)/5/JBOD/AHCI


IDE

* One IDE connector allows connecting up to two UltraDMA 133Mbps hard drives


Rear Panel I/O Ports

* 1 mini-DIN-6 PS/2 mouse port
* 1 mini-DIN-6 PS/2 keyboard port
* 1 optical S/PDIF-out port
* 1 coaxial RCA S/PDIF-out port
* 6 USB 2.0/1.1 ports
* 1 RJ45 LAN port
* Center/subwoofer, rear R/L and side R/L jacks
* Line-in, line-out (front R/L) and mic-in jacks


I/O Connectors

* 3 connectors for 6 additional external USB 2.0 ports
* 1 connector for an external COM port
* 1 front audio connector
* 1 CD-in connector
* 1 IrDA connector
* 1 CIR connector
* 6 Serial ATA connectors
* 1 40-pin IDE connector
* 1 floppy connector
* 1 24-pin ATX power connector
* 1 8-pin 12V power connector
* 2 4-pin 5V/12V power connectors (FDD type)
* 1 front panel connector
* 6 fan connectors
* 1 diagnostic LED
* EZ touch switches (power switch and reset switch)


Power Management

* ACPI and OS Directed Power Management
* ACPI STR (Suspend to RAM) function
* Wake-On-PS/2 Keyboard/Mouse
* Wake-On-USB Keyboard/Mouse
* Wake-On-Ring
* Wake-On-LAN
* RTC timer to power-on the system
* AC power failure recovery


Hardware Monitor

* Monitors CPU/system/chipset temperature
* Monitors 12V/5V/3.3V/Vcore/Vbat/5Vsb/VDIMM/Vchip voltages
* Monitors the speed of the cooling fans
* CPU Overheat Protection function monitors CPU temperature during system boot-up


PCB

* ATX form factor
* 24.5cm (9.64") x 30.5cm (12")

 


Verpackung/Zubehör


Verpackung:


Das Board kommt in einer verhältnismäßig normalen Boardverpackung. Anders als bei den UT-Versionen der DFI Boards liegen hier auch keine aufwändigen separaten Soundmodule oder separate Kühlkörper für die Boardkühlung bei, insofern erübrigt sich ein aufwändigeres, nur höhere Kosten ohne größere Funktion verursachendes Auftreten. Es sollen die inneren Werte zählen, und das tun sie hier auch. Die Verpackung gefällt trotzdem, insbesondere der Innenkarton hat schon etwas Schick aufzuweisen. Auf die inneren Werte wird dann auch großzügig, vor allem auf der Rückseite, hingewiesen, um dem Käufer mitzuteilen, auf was er sich da eingelassen hat.

 






Zubehör:


Das Zubehör gleicht dem anderer DFI Boards zunächst wie ein Ei dem anderen. Es finden sich je ein UV-aktives IDE- und Floppy-Kabel, vier SATA-Kabel, eine ATX-Blende, zwei SATA-Stromadapter, Eine lange Crossfire-Brücke, die Treiber-CD und zwei umfangreich erscheinende Handbücher, die ihr Volumen allerdings der ausgeprägten Mehrsprachigkeit zu verdanken haben.


Jedoch auch Innovationen hat DFI integriert, und die haben echten Mehrwert bei sicherlich äußerst geringen Mehrkosten: Der Smart-Connector erlaubt ein Anstecken der Case-Stecker, gerade in engen Cases ein fummeliges und fehlerträchtiges Unterfangen, ohne Kopfschmerzen und Trial-and-Error-Verfahren bei der Polung der LED-Stecker (wer kennt es nicht, alles eingebaut, dann mit zusammengekniffenen Augen und aufgeschlagenem Handbuch die winzige Beschriftung auf dem Board entziffert, unter Verrenkungen die winzigen Stecker angesteckt, Case zugeschraubt, gefreut, Testlauf, alles geht nur die HDD-LED leuchtet nicht). Dieses wird nun deutlich erleichtert, indem man die Case-Stecker zunächst auf den Smart-Connector aufsteckt, dessen Pins auch ohne Lupe lesbar und eindeutig beschriftet sind, und anschließend bequem auf das Board aufgesteckt. Man merkt vielleicht, diese einfache aber elegante Lösung hat mir gefallen, schon bevor ich sie ausprobiert habe. Das gleiche gibt es auch für den USB-Header, gerade bei Cases praktisch, die für das Frontpanel-USB einzelne Litzen aufweisen, um sich den ungenormten USB-Headern auf den Boards unterschiedlichster Hersteller anpassen zu können.


Eine RAID-Treiber-Diskette fehlte leider bei meinem Board, das direkt aus Taiwan zu mir kam, natürlich unschön für die Einrichtung des mit der SB750 hoffentlich nun weniger Probleme verursachenden RAIDs. Ein Problem stellte das letztlich jedoch doch nicht dar, DFI schickte die Treiber per Email und inzwischen sollten diese auch auf der Webseite bereits verfügbar sowie in den nach Deutschland gelangten Retail-Verpackungen vorhanden sein (vorgesehen ist die Treiber-Diskette jedenfalls, wenn man vom Handbuch ausgeht. Allzu schwer würde ein Fehlen jedoch wohl nicht wiegen, denn das Board ist in der Lage die Treiber auch von USB einzulesen, heutzutage die sich sicher immer weiter verbreitende Methode).


Ausstattung


Connectivity:


Gemäß der Zugehörigkeit zur DK-Serie (DFI bitte bringt das nächste Mal noch ein UT heraus !!!!! Wir dachten alle AM3/DDR3 würde es bringen... Gut, evtl. dann mit dem 890FX Chipsatz..), ist die Ausstattung nicht über-"board"-end, aber ausreichend. Es finden sich ein (nicht etwa zwei) Marvell-Gigabit-LAN-Chip, eine nicht als schlecht zu bezeichnende 8 Channel-Onboard-Sound-Lösung mit dem modernen Realtec ALC885 mit 6 Klinkenein- und Ausgängen an der Rückseite, welche über die Software frei konfigurierbar anzusteuern sind, sowie einem Koaxial- und einem optischen Ausgang. Neben zwei PS/2-Anschlüssen für Freunde angestaubter Eingabegerätetechnik stehen an der ATX-Blende 6 USB-Header bereit, weitere 6 sind als Header on Board aufzufinden. Weiterhin finden sich ein CD-in-Connector, sowie Anschlussmöglichkeiten für einen externen COM-Port, IrDA und CIr.

Für Laufwerke sind ein IDE- und ein Floppy Connector vorhanden sowie die sechs SATA-Ports der SB750, die RAID 0, 1, RAID 0+1 sowie, Überraschung, RAID 5 bieten. e-SATA ports sind keine vorhandeen, das mag manche stören, mich eher nicht, denn in diesen Bereichen bin ich rückständig (was man auch an meiner Vorliebe für Floppy für den Biosflash und die Einspeisung des RAID-Treibers erkennen kann ;) )


In Punkto Slots hat das Board letztlich 3 PCIe-Slots in mechanischer 16x-Ausführung zu bieten, zusätzlich zu den 3 PCI-Slots. Die elektrische Anbindung ist jedoch bei Tri-CF auf 16x/16x/4x beschränkt, eine Möglichkeit für 16x/8x/8x gibt es leider nicht. PCIe-2.0 sollte die Einschränkungen etwas mildern können, an 16x/8x/8x kommt die Performance der dritten Karte aber wohl leider nicht heran. Für eine Kombination mit einem Physik-Prozessor ist 16x/16x/4x dann aber wiederum geeigneter.


Technik


Aus meiner Sicht interessanter als die natürlich unbedingt notwendigen Anschlussmöglichkeiten ist die für vernünftiges Board-OC und ausreichende Kühlung verantwortliche Ausstattungs-Subsparte. Und hier hat das Board einiges zu bieten, man merkt, dass DFI Hausaufgaben macht.


Benutzerinteraktion on Board:


Zunächst gibt es auch auf diesem DK-Board wieder eine Diagnostik-LED-Anzeige, die je nach Bootabschnitt Hex-Codes zur Identifizierung des bei einer non-boot-Situation streikenden Bauteils ausgibt (man wird also auch das berühmte C1 wieder sehen können, wenn entweder der IMC abgeraucht oder die RAM-Einstellungen einfach etwas zu ambitioniert waren). Für viele vielleicht ein verzichtbares Detail, für mich allerdings schon so gewohnt, dass mir Boards, die untransparent beim Boot hängenbleiben, inzwischen suspekt erscheinen, und daher hochwillkommen in meinem Augen.


Ein weiteres bekanntes Gimmick sind die EZ-Switches, deren Fehlen ich DFI auch übel genommen hätte. Kein Grund also, beim Benchen und Testen ohne Case wie früher die entsprechenden Pins am Case-Header zu überbrücken.

EZ-Clear, d.h. das Löschen des CMOS per Tastendruck, funktioniert auf den Boards der DK-Serie jedoch nicht. Wie als kleines Trostpflaster gibt es dafür jedoch einen CMOS-Clear-Jumper an der ATX-Blende, der einem das Gehäuse-Öffnen sowie die Fummelei zwischen den drei, am besten noch wassergekühlten Grafikkarten für einen ordentlichen CMOS-Reset erspart. Das kennt man schon von den anderen DK-Boards (ich zumindest von meinem M2RS) und kann auch nur willkommen geheissen werden.


Stromversorgung und Kühlung:


In Sachen PWM-Sektion geht es dann zur Sache, wir reden über ein 4+1 Phasen-Design, dass trotz des Verzichts auf die berühmten CL-Chip-Induktoren eine digitale Lösung darstellt. Dank der Nutzung vollständig gekapselter Induktoren arbeitet die Stromversorgung (im Gegensatz zu den digitalen Spannungswandlern mit CL-Induktoren auf dem letzten AMD DFI-UT Board 790FX-M2R) lautlos, und vor allem KÜHL! Ob dies an dem veränderten PWM-Design oder an der verbesserten Kühlung liegt, kann ich nicht beurteilen. Fakt ist jedoch, Temperaturen an der Schmerzgrenze konnte ich keine erzeugen, und das trotz "nur" 4 Phasen, was einen deutlichen Pluspunkt darstellt. Auf der anderen Seite kommt das 4-Phasen Design wohl aber der Effizienz zu Gute, das Gesamtsystem (weiter unten aufgeführt) brauchte bei quad-prime95-Last (64bit) bei 3.64GHz und 1.488V gerade einmal 280W, was lässige 60W unter meinem M2R bei vergleichbarem OC und letztlich identischem System liegt.

Die Kondensatoren sind sogenannte "Solid Capacitors", die für eine höhere Belastbarkeit, längere Lebensdauer und höhere Stabilität der Spannungsversorgung sorgen sollen.

Die Heatpipe-Kühllösung lässt das Board auch bei der Schwachstelle Chipsatzkühlung im grünen Bereich agieren, indem die filigrane PWM-Kühlung mitgenutzt wird. Aufgrund der offensichtlich geringen Wärmeabgabe und der hohen Effizienz der PWM-Sektion scheint das jetzt auch zu funktionieren, bei dem M2R wurde die NB noch durch die PWM-Sektion gut warm gehalten, was jetzt glücklicherweise nicht mehr der Fall ist.


Ein besonderes Schmankerl bei der Board-Kühllösung ist die Möglichkeit, den auf die Heatpipekonstruktion aufgebrachten NB-Kühlkörper einzeln zu demontieren, und stattdessen einen anderen Kühlkörper auf die Heatpipe-Konstruktion aufzusetzen. Das ist insbesondere für Wasserkühler (wie mich) interessant, die einen einfachen NB-Cooler auf die Heatpipe aufsetzen können und somit den PWM-Kühler einsparen können, da die PWM-Sektion dann mitgekühlt wird (zum Leidwesen unserer ANFI-TEC Freunde).


Das PWM- und Kühlkonzept überzeugt mich damit auf ganzer Linie, auch wenn ich trotzdem gerne ein UT-Board mit 7+1 Phasen mein Eigen nennen können würde. Für Lüfter sind 6 Header vorgesehen, der CPU-Lüfterheader ist in PWM-Ausführung vorhanden und lässt sich nicht alternativ über Spannung regeln. Von den weiteren 5 Headern sind 2 mit Überwachungs- und Regelfunktionen versehen, die anderen drei liefern konstant 12V, für die Regelung muss auf zusätzliche Fan-Speed-Regelungen zurückgegriffen werden.



Bios

 


Der Grund, warum ich immer wieder zu einem DFI greife (neben der auch sonst konsequenten Ausrichtung auf maximales Overclocking, super Bios-Support und und und...): DAS BIOS. Das Bios des DK-Modells sei hier einzeln vorgestellt, da es noch ein klein wenig anders als das der beiden µATX-Boards (bei letztlich aber gleichem Umfang an Einstellungen) ausfällt:












Wie gewohnt erschlägt das Angebot an Einstellmöglichkeiten den OC-Beginner in jedem Fall, weshalb DFI eine Neuerung eingebaut hat, die es seit der Einführung der SB750 bei DFI gibt: Den Advanced Mode, auf den ähnlich Gigabytes Strg-F1 über die F9-Taste zuzugreifen ist. Tut man dies nicht, sind die Spannungs-Optionen und Multiplier zwar immer noch available, die meisten Subtimings sowie die generell komplizierten Drive-Strength Settings jedoch nicht, was die OC-Sektion des Bios schon übersichtlicher gestaltet.


Für den OC-Freak ist nach Drücken von F9 sowie bestätigen mit y (bzw. z) dagegen eigentlich alles vorhanden, was man sich wünscht (Screens oben): Sämtliche Timings, sämtliche Spannungen inklusive Voltage (oder in der DFI-Nomenklatur Vlotage) ADD-Funktion (für CPU-NB und CPU vCore) in ausreichend feinen Abstufungen von ca. 25mV (0.025V), sämtliche Multiplikatoren und Frequenzen sowieso.


Heftig ist wie bei bisher allen DFI 790FX-Boards die Drive Strength-Sektion, die ich zugegebenermaßen noch immer nicht richtig bedienen kann (da nach Austüfteln der Timings und des Prozessor-OC inklusive max. NB-Takt meist bereits ein bis zwei Wochen ins Land gegangen sind und man die Kiste ja auch irgendwann mal benutzen möchte). Es sind jedoch für jeden Kanal hier sieben zusätzliche Optionen eingebaut, von der Terminations-Impedanz (schluckt Hochfrequenz-Rauschen, kann jedoch die Signalstärke mindern) bis zu je sechs drive-strength Optionen.


Ein einfacher "Weak-Drive-Modus" ist leider nicht mehr anwählbar (Drive-Strength for Beginners), ebenso fehlen leider Skew-Einstellmöglichkeiten. Mangels Vergleich vermag ich jedoch bisher nicht zu beurteilen, ob das dem RAM-Overclocking letztlich schadet.


Als besonderes Bonbon jedoch, was ebenfalls sehr begrüßenswert ist, hat DFI einen DDR3-1600-Teiler eingebaut, um auch BE-Prozessoren ohne HTT OC mit adäquatem RAM-Takt versorgen zu können.


Anzumerken sind darüber hinaus noch drei Details: PCIe-Slots können mit 1.0 oder 2.0 Spezifikation betrieben werden, C1E-Unterstützung ist implementiert sowie diverse weitere Sparfunktionen, den PCIe-Slots kann eine maximale Stromstärke zugeordnet werden, und Last and Least, es ist leider ein verlöteter Bioschip verbaut, der zwar sehr klein ist, aber bei nicht-Vorhandensein eines ISP-Programmers bei zerflashtem Bios zu einer RMA zwingt.


Darüber hinaus ist noch die Möglichkeit von Interesse, OC-Profile abzuspeichern, wie es bei DFI ebenfalls Standard und für mich absolut unverzichtbar ist, sowie das Zurücksetzen des HT-Reftakts bei Fehlschlagen eines OC-Versuchs, und das mysteriöse ABSII, das als Auto-OC-Funktion angepriesen wird, in Wirklichkeit jedoch nur vorkonfigurierte OC-Settings beim Systemstart lädt. Über die ABSII-Software kann man unter Windows jedoch die eigenen und auch die vorkonfigurierten Settings verwalten, was nützlicher ist als die ABS-Profile selbst, die für eine Übertaktung von ca. 120-200MHz standardmäßig die vCore auf 1.5V anheben... Für OCer wie jegliche Auto-OC-Funktionen also eher wertlos und vielmehr ein Marketing-Gag von DFI. Interessant ist allerdings die Möglichkeit, nach missglückten OC-Versuchen automatisch eines der gespeicherten Profile laden zu können. Außerdem ist noch zu erwähnen, dass die CPU_NB VID Option nur bei Black-Edition Prozessoren zur Verfügung steht. Non-BE-Prozzis kann man aber ebenfalls per CPU_NB_Voltage Add (in der PWM-Sektion wie die anderen Spannungen), jedoch auf +10% begrenzt, mehr Saft auf die NB geben. Bei den meisten Prozzis reicht das für 2.5GHz NB-Takt. Warum DFI die CPU_NB_VID nicht auch für non-BE-Prozessoren freigibt, bleibt aber trotzdem unverständlich.

DFI AM3 Phenom II x6 Bios Download


Overclocking

Testsystem:


Zunächst wurde mit LuKü und offenem Aufbau getestet. Zum Einsatz kamen:

CPU Phenom II X3 710 2.6GHz
Scythe Samurai Master
2x2GB Crucial Value DDR31066 CL7-7-7-20-27 (D9JNL)
BeQuiet StraightPower 550W
Grafikkarte ATI HD4850 512MB 700/1000MHz (mit diesem System wurden keine Grafikbenches durchgeführt)


Die CPU erwies sich nicht als Über-Renner (was sie auf meinen am2+ - Boards aber auch nicht war), konnte letztlich jedoch stabil mit ~3.5GHz betrieben werden. Ebenfalls war es möglich, per auf der DFI-Seite downloadbarem Mod-Bios 4 Cores freizuschalten. Für viele x3-Benutzer sicher ein Must-Feature. Der getestete x3 hatte jedoch einen schwachen Core, der 3GHz partout nicht machen wollte (Mit ACC -6% auf dem Core lies er sich kurz primen, jedoch auch bei recht hoher Spannung nicht stabil).


Das Board allerdings bewies schon einmal, dass HTT-OC kein großes Problem darstellt, und primte mehrere Stunden bei einem HTT-Takt von 266MHz zuverlässig. Die Temperaturen zeigen mit 55°C PWM und 50°C NB ohne zusätzlichen Lüfter bei 1.52V (real gemessen 1.55V) sehr anständige Temperaturen.


Da der RAM zunächst auch noch nicht richtig laufen wollte (DDR-1600 war nicht möglich), was sich auch mit höherer RAM-Spannung und relaxten Timings nicht ändern lies, wohl aber mit höherer NB-Spannung, habe ich beschlossen in eine zweite CPU mit hoffentlich stärkerem IMC zu investieren und aufgrund des örtlichen Angebots statt einem x3 720 BE einen x4 810 angeschafft habe, der sich in der Tat etwas potenter erwies.


Die weiteren Tests und Benches wurden dann mit dem x4 810 nach der Installation im wassergekühlten Mainsys mit folgendem Setup vorgenommen:

CPU X4 810 2.6GHz
Wasserkühlung
2x2GB Crucial Value DDR1066 CL7-7-7-20-27 (D9JNL)
Corsair HX750W
2x Samsung 320GB HDD im Raid 0
ATI HD4870 1GB 800/1000MHz


Die CPU konnte mit diesem Setting mit moderaten Spannungen auf 3.64GHz/NB 2.52GHz 8h prime stable gebracht werden (man beachte die Temperaturen und die RAM-Settings):


Besonders Spaß machte das RAM-OC, was sich dank ~750MHz bei CL6 und 1T bei 1.88V auch mit unganged in ordentlichen Everest-Scores niederschlug (und das RAID läuft ebenfalls schön wie man sieht):


Auch DDR1600 mit CL7 lief jetzt und brachte einen ordentlichen 1M-Lauf bei 3.9GHz cpu-takt und htt 300MHz zustande:

Besonders interessant war dabei die Möglichkeit, 6GB mit 1T fahren zu können (ich hatte mir noch 4x1GB d9jnl besorgt, ebenfalls crucial value, um den RAM damit evt. über 1600MHz zu bekommen, was aber nicht gelang. Die 4x1GB aber auch 2x1GB-Versuche brachten gegenüber 2x2GB nicht wirklich was. Insbesondere im CL6-Bereich waren die 2x2GB-Module dann auch insgesamt stärker. 6GB liefen bei 750MHz leider weder mit 1T CL6 noch mit 2T CL7 wirklich stabil. Ob höhere NB-Spannung hier hilft, konnte ich leider nicht ermitteln, da mir dank non-BE-Prozessor die CPU_NB Voltage fehlt und ich dauerhaft mit +10% am non-BE-Spannungs-Anschlag laufen ließ.) Stabil liefen dann letztlich 1333 CL6 1T mit 6GB, womit sich sicher leben lässt.


Im Folgenden weitere RAM-OC-Versuche, die insgesamt schönere Ergebnisse bei geringen Latenzen zeigen. Ob das am CPU-Design, am Board oder an den Speicherchips liegt, muss vorerst offen bleiben. Bedenkt man die 1066 CL7-Spezifikation der Riegel, kann das OC befriedigen, insbesondere mein letztlich herausgearbeitetes 748MHz CL6-Setting bei 2x2GB stellt ein akzeptables Ergebnis dar. Spannend wird hier der Vergleich mit anderen Riegeln auf diesem Board und anderen Boards im AMD DDR3-Bereich, der bislang noch dünn mit Ergebnissen bedient ist. Inzwischen zeigt sich, dass die Phenom II-Architektur noch nicht für RAM-Speeds oberhalb 800MHz geschaffen ist. Vor diesem Hintergrund kann nochmals festgestellt werden, dass sich das M3H5 hier sehr gut schlägt.


RAM OC (2x2GB micron d9jnl):


800MHz CL7 @ 1.77V VDIMM:





746MHz CL6 @ 1.77V VDIMM:






700MHz CL6 @ 1.770V:




600MHz CL5 @ 1.812V:

 

 


Benches mit Phenom II 955


Erster Test mit 955:


Max htt:


955 benches:



800MHz RAM @ 7-6-6-18 1T 1.77V:


CF benches (leider nur unter Windows Vista64, da ein Booten mit XP und 4 GHz nicht möglich war):


955 @ 4GHz, 4870 800/1000 x 4850 700/1100 CF



1333: 6-5-5-18: 3dm06 21265, cpu 5510, sm2 8480, sm3 10337; vantage 13742, cpu 13654, graphics 13771

1333: 6-6-6-18: 3dm06 21217, cpu 5548, sm2 8378, sm3 10346; vantage 13703, cpu 13715, graphics 13700

1600: 7-6-6-20: 3dm06 21285, cpu 5514, sm2 8481, sm3 10355; vantage 13620, cpu 13690, graphics 13596

1600: 7-7-7-20: 3dm06 21236, cpu 5482, sm2 8441, sm3 10372; vantage 13722, cpu 13638, graphics 13750

 


Als nächstes kommen wir zu der sehr ähnlichen µATX-Variante, die neben weniger Erweiterungsslots, dem kleineren Formfaktor geschuldet, vor allem eine integrierte Grafiklösung gegenüber dem großen Bruder, aber leider auch weniger PCIe-Lanes bei letztlich gleicher OC-Leistung (RAM wie CPU) und ähnlicher Kühlung aufweist:


LANParty JR 790GX-M3H5


alt


CPU

* AMD® Phenom™ II processor
* HyperTransport 3.0 (5200MT/s) HyperTransport 1.0 (2000/1600MT/s)
* AMD OverDrive provides tuning options using the new “Advanced Clock Calibration” overclocking feature.
* Socket 938 AM3 45nm


Chipset

* AMD chipset - Northbridge: AMD 790GX - Southbridge: AMD SB750


System Memory

* Four 240-pin DDR3 DIMM sockets
* Supports DDR3 1600(O.C.)/1333/1066 MHz
* Delivers up to 21GB/s bandwidth at 1333MHz
* Supports dual channel (128-bit wide) memory interface
* Supports non-ECC unbuffered DIMMs
* Supports up to 16GB system memory Windows® 32-bit operating system is unable to accurately detect more than 4GB system memory. Therefore, if you are using this operating system, we strongly recommend that you install a less than 3GB system memory.


Expansion Slots

* 2 PCI Express (Gen 2) x16 slots - Hybrid CrossFireXTM - combination of the integrated graphics and a discrete graphics card in a PCIE slot (8-lane port). - Two graphics cards support CrossFireXTM; each operating at x8 (8-lane ports) bandwidth
* 1 PCI Express x1 slot
* 1 PCI slot


BIOS

* Award BIOS
* CMOS Reloaded
* CPU/DRAM overclocking
* CPU/DRAM/Chipset overvoltage
* 8Mbit SPI flash memory


Graphics

* Integrated ATI Radeon™ HD 3300 graphics core
* Onboard graphics interface - HDMI port for both digital audio and video HD display - DVI-I port for digital LCD display
* Microsoft® DirectX 10
* Hybrid CrossFireX™ technology combines the onboard GPU and a discrete PCIE graphics card
* Onboard Performance cache for added performance


Audio

* Realtek ALC885 8-channel HD Audio Codec
* High-performance DACs with 106dB dynamic range (A-Weight), ADCs with 101dB dynamic range (A-Weight)


LAN

* Marvell 88E8056 PCIE Gigabit LAN controllers
* Fully compliant to IEEE 802.3 (10BASE-T), 802.3u (100BASE-TX) and 802.3ab (1000BASE-T) standards


Serial ATA with RAID

* Supports up to 6 SATA devices
* SATA speed up to 3GB/s
* RAID 0/1/0+1(10)/5/JBOD/AHCI


IDE

* One IDE connector allows connecting up to two UltraDMA 133Mbps hard drives


Rear Panel I/O

* 1 mini-DIN-6 PS/2 mouse port
* 1 mini-DIN-6 PS/2 keyboard port
* 1 HDMI-out port
* 1 coaxial RCA S/PDIF-out port
* 1 optical S/PDIF-out port
* 1 DVI-I port
* 4 USB 2.0/1.1 ports
* 1 RJ45 LAN port
* Center/subwoofer, rear R/L and side R/L jacks
* Line-in, line-out (front R/L) and mic-in jacks


Internal I/O

* 4 connectors for 8 additional external USB 2.0 ports
* 1 connector for an external COM port
* 1 front audio connector
* 1 CD-in connector
* 1 IrDA connector
* 1 CIR connector
* 6 Serial ATA connectors
* 1 40-pin IDE connector
* 1 floppy connector
* 1 24-pin ATX power connector
* 1 8-pin 12V power connector
* 1 4-pin 5V/12V power connector (FDD type)
* 1 front panel connector
* 6 fan connectors
* EZ touch switches (power switch and reset switch)


Power Management

* ACPI and OS Directed Power Management
* ACPI STR (Suspend to RAM) function
* Wake-On-PS/2 Keyboard/Mouse
* Wake-On-USB Keyboard/Mouse
* Wake-On-Ring
* Wake-On-LAN
* RTC timer to power-on the system
* AC power failure recovery


Hardware Monitor

* Monitors CPU/system/chipset temperature
* Monitors 12V/5V/3.3V/Vcore/Vbat/5Vsb/VDIMM/Vchip voltages
* Monitors the speed of the cooling fans
* CPU Overheat Protection function monitors CPU temperature during system boot-up


PCB

* microATX form factor
* 24.5cm (9.64”) x 24.5cm (9.64”) All specifications above are subject to change without prior notice.

 


Verpackung/Zubehör

 





Verpackung:


Die in Schwarz-Gelb-Grün gehaltene Box spricht ganz klar die hippe Computer-Jugend an und gibt dem Board einen Hauch von Performance und Street-Style, ein echtes LANParty-Board eben. Der Stil erinnert dabei ein wenig an die legendären Sockel 939-Boards und weiß aus diesem Grund besonders zu gefallen. Neben der optischen Erscheinung gibt es an der Verpackung jedoch wenig Außergewöhnliches, sie schafft es,bestimmungsgemäß, den Nutzer auf den Inhalt aufmerksam zu machen und das DFI-LANParty-Image erfolgreich zu transportieren.  Ahnungen von CounterStrike-Parties und durchgezockten Nächten erwachen... Doch nun zum Inhalt.


Zubehör:


Auch das dem JR beiliegende Zubehör gleicht dem anderer DFI Boards. Es findet sich ein UV-aktives IDE, aber kein Floppy-Kabel, vier SATA-Kabel, eine ATX-Blende, zwei SATA-Stromadapter, eine lange Crossfire-Brücke, die Treiber-CD und zwei umfangreich erscheinende Handbücher, in denen sich in der mir vorliegenden Version sogar die auf dem LED-Display dargestellten Post-Codes nachlesen lassen.


Auch die innovativen Smart-Connectoren hat DFI auch bei diesem Board wieder dabei. Dieses Konzept erlaubt ein Anstecken der Case-Stecker, gerade in engen Cases ein fummeliges und fehlerträchtiges Unterfangen, ohne Kopfschmerzen und Trial-and-Error-Verfahren bei der Polung der LED-Stecker. Dieses wird nun deutlich erleichtert, indem man die Case-Stecker zunächst auf den Smart-Connector aufsteckt, dessen Pins auch ohne Lupe lesbar eindeutig beschriftet sind, und der anschließend bequem auf das Board aufgesteckt wird. Wie schon bei der DK-Version gefällt mir dieses Detail besonders.


Ausstattung


Connectivity:


Ausstattungstechnisch bietet das Board das nötigste, 6 SATA-Ports, 1x Gbit-LAN, nur 4 USB-Ports an der ATX-Blende, allerdings intern noch 4x 2 Ports, sodass man schon noch ausbauen kann. Die Soundfeatures sind recht komplett, d.h. digitale Lichtleiter- und Koaxialausgänge zum Anschluss an einen hochwertigen Receiver sind ebenso vorhanden wie sechs 3,5mm-Buchsen, die über die Software frei verwendbar angesteuert werden können. Erwähnenswert ist, dass sowohl HDMI als auch DVI-I-Ausgänge on Board vorhanden sind, sodass man heute gängige Displays ohne zusätzliche Adapter anschließen kann.


Ein IDE-Anschluss, Floppy, einen Anschluss für einen ISP-Programmer zum Flashen des aufgelöteten und platzsparenden Bios-Chips und was man sonst noch braucht, ist natürlich ebenfalls vorhanden.



Technik


Nun also, was hat DFI diesem Board spendiert, sodass es sich auf der technischen Seite genügend von der µATX Gemeinde abheben kann?


Benutzerinteraktion on Board:


Zunächst einmal fehlen die EZ-Switches auch auf diesem Board glücklicherweise nicht, was das Testen ohne Case deutlich erleichtert, und auch die Diagnose-LED ist vorhanden. Netterweise sind die Postcodes im Handbuch aufgeführt, sodass nicht nur Hieroglyphen ausgegeben werden, sondern eine echte Hilfestellung bei der Fehlerdiagnose gegeben wird.


Der CMOS-Reset-Jumper an der ATX-Blende fehlt leider, und so muss der interne CMOS-Jumper zum Löschen des Bios verwendet werden, sollte ein Booten durch überzogene OC-Einstellungen nicht mehr möglich sein. Das ist bei einem µATX-Board natürlich verzeilich, schöner wäre ohnehin eine EZ-Clear-Funktion, mit der die Power- und Reset-Knöpfe zum Löschen des Bios verwendet werden können. Doch dies bleibt weiterhin dem hoffentlich noch erscheinenden UT-Board vorbehalten...


Insgesamt kann man also sagen, für OCer lässt das Board ein wenig Komfort vermissen, die wichtigsten Features sind jedoch vorhanden und letztlich kann man auch mit diesem Board auf der Testbank gut arbeiten, was sicherlich nicht von jedem µATX-Board gesagt werden kann. Die noch zu beschreibenden Bios-Features tragen natürlich noch das Ihrige dazu bei...


Stromversorgung und Kühlung:


Die identische Stromversorgung und Kühlung ist wie auf den großen Schwesterboards sicherlich als ein Highlight zu betrachten. Die Stromversorgung auf der Basis von 4+1 digitalen Phasen ist stark genug für kräftiges OC bei stabilen Spannungen, die Kühlung ist in jedem Fall ausreichend, wenngleich das Board aufgrund der integrierten Grafikkarte auch etwas wärmer wird als das DK-Pendant. Insgesamt ist diese Sektion jedoch als großer Pluspunkt für das Board zu verbuchen. Kein Wunder, die gleiche Stromversorgung hat mich schon beim DK mehr als zufriedengestellt.

 


Bios


Kommen wir nun zum spannendsten Teil: Dem Bios. Viele DFI-Freaks schwören auf die unübertroffenen Einstellmöglichkeiten der DFI-Boards. Ist diese Fülle an Optionen auch beim kleinsten Vertreter der Serie vorhanden?


Man kann klar antworten: JA, ist sie. Nach dem Drücken von F9 stellt sich die gesamte gewohnte Pracht eines typischen DFI-Biosses dar, insbesondere die Einstellmöglichkeiten für die integrierte Grafik sind atemberaubend und sorgen für ein einmaliges Übertaktungserlebnis an einem Board mit IGP. Das hätte ich mir so niemals vorgestellt. Zusammen mit der Möglichkeit, den Northbridge- und IGP-Kühler gegen ein Leistungsfähigeres Teil auszutauschen, ergibt sich ein echtes Leistungspotential für die integrierte Grafik, die ohne zusätzliche Grafikkarte für die meisten DX9-Games ausreichend ist. Insbesondere bei Installation einer Hybrid-CFX-fähigen Grafikkarte wird keine teuerere, stromfressendere Grafiklösung gebraucht werden, wenn nicht die modernsten und anspruchsvollsten DX-10-Games gezockt werden wollen.


Das Bios ist neben der Spannungsversorgung eines der Hauptkaufargumente für dieses Board. DFI-typisch gibt es eine überbordende Fülle an Einstellmöglichkeiten, die alle wichtigen Parameter hinsichtlich IGP, CPU und RAM-Tweaking umfassen, gepaart mit dem CMOS-reloaded-Feature, das ein Abspeichern und Aufrufen von 4 verschiedenen BIOS-Settings ermöglicht. Das kleine Board ist mit diesem Bios damit genau so ein Tweak- und OC-Wolf wie die Modelle der DK und JR-Serie, nur eben im µATX-Schafspelz. Gegenüber den bei den UT-Versionen verfügbaren Settings fehlen nur einige wirklich selten genutzten Spezialeinstellungen, die sich auf das OC nur wenig auswirken. Alle wichtigen Stromsparfeatures wie C1E und DIMM (CKE) Power Down sind vorhanden, Athlon X2/3 und Phenom X2/X3 können per ACC freigeschaltet werden.


Aber seht anhand der Bios-Pics selbst:













 

Etwas schade ist, dass bei nicht-BE-Prozessoren das Feature zur Anpassung der CPU-NB-Spannung ausgeblendet wird. Ein OC von nicht-BE-CPU's ist aber trotzdem gut durch das Heruntersetzen der NB- und HT-Multis und anheben des HTT, der DFI-typisch gut zu OCen ist, möglich.


Und hier ist es dann doch noch... NB-Voltage mit BE-Prozessor..


 

DFI AM3 Phenom II x6 Bios Download


Overclocking

 


Testsystem:


Die folgenden Tests wurden mit der folgenden Hardware durchgeführt:

DFI JR 790GX-M3H5
Phenom II X4 810
ASUS RADEON 3450
4x1 GB Crucial Value D9JNL
BeQuiet Straight Power 550w
Windows 7 RC (Build 7100)
Cooling by: Arctic FrezZer 64 PWM
Display & Sound: Medion TV über HDMI



Stability Test 250x13 @ +25mV





Freischalten L3-Cache beim x4 810





Auf dieser Test-Station:





Max. Takt Athlon II x2 245:


alt




Test ohne CF / Test Hybrid CF enabled:





Mit L3-cache enabled ohne/mit CF:





Stromverbrauch:


(mit Athlon II x2 245 @ 2.9GHz @ 1.315v, 2GB Crucial Value 1066 CL7 @ stock, beQuiet PurePower 450W, 1 HDD 7200UPM/1 DVD Drive)


idle: 48W

p95: 82W

DVD-Playback: 60W

 

 


Als nächstes kommen wir zu dem wiederum sehr ähnlichen, kleinsten Vertreter, der ein identisches Bios, aber einen 16x-fähigen PCIe-Slot bei ansonsten nochmals abgespeckter Ausstattung aufweist:

 


LANParty BI 785G-M35


alt

(In Wirklichkeit sind die Spannungswandler, übrigens die gleichen wie bei den beiden größeren Boards, was in meinen Augen ein Riesenvorteil im Vergleich zu anderen Anbietern meistens strommäßig sehr schwacher µATX-Boards darstellt, natürlich gekühlt, wie Ihr den Fotos weiter unten entnehmen könnt.)


CPU

* AMD® Phenom™ II processor
* AMD OverDrive provides tuning options using the new “Advanced Clock Calibration” overclocking feature.
* Socket 938 AM3+ 45nm


FSB/QPI/HT

* HyperTransport 3.0 (5200MT/s)


Chipset

* AMD chipset
- Northbridge: AMD 785G
- Southbridge: AMD SB710


System Memory

* Four 240-pin DDR3 DIMM sockets
* Supports DDR3 1600(O.C.)/1333/1066/800 MHz
* Dual channel (128-bit wide) memory interface
* Supports non-ECC unbuffered DIMMs
* Supports up to 16GB system memory
* 128MB DDR3 Sideport memory


Expansion Slots

* 1 PCI Express (Gen 2) x16 slot
* 1 PCI Express x1 slot
* 2 PCI slots


BIOS

* Award BIOS
* CMOS Reloaded
* 8Mbit SPI Flash ROM


Graphics

* Integrated ATI Radeon™ HD 4200 graphics core
* Onboard graphics interface
- HDMI port for both digital audio and video HD display
- DVI-I port for digital LCD display (DVI-D signal only)
* Microsoft® DirectX 10.1
* CrossFireX™ (Hybrid Graphics) technology combines the onboard GPU and a discrete PCIE graphics card
* Onboard Performance cache for added performance


Audio

* Realtek ALC885 High Definition audio CODEC
* 8-channel audio output
* DAC SNR/ADC SNR of 106dB/101dB
* Full-rate lossless content protection technology
* Optical S/PDIF-out and coaxial RCA S/PDIF-out interfaces


LAN

* JMicron JMC250 PCIE Gigabit LAN controllers
* Fully compliant to IEEE 802.3 (10BASE-T), 802.3u (100BASE-TX) and 802.3ab (1000BASE-T) standards


Serial ATA

* Supports up to 6 SATA devices
* SATA speed up to 3GB/s
* RAID 0, RAID 1 and RAID 0+1


IDE

* One IDE connector allows connecting up to two UltraDMA 133Mbps hard drives


Rear Panel I/O Ports

* 1 mini-DIN-6 PS/2 mouse port
* 1 mini-DIN-6 PS/2 keyboard port
* 1 HDMI-out port
* 1 coaxial RCA S/PDIF-out port
* 1 optical S/PDIF-out port
* 1 VGA port
* 1 DVI-I port (DVI-D signal only)
* 4 USB 2.0/1.1 ports
* 1 RJ45 LAN port
* Center/subwoofer, rear R/L and side R/L jacks
* Line-in, line-out (front R/L) and mic-in jacks


Internal I/O

* 4 connectors for 8 additional external USB 2.0 ports
* 1 connector for an external COM port
* 1 front audio connector
* 1 S/PDIF connector
* 6 Serial ATA connectors
* 1 40-pin IDE connector
* 1 floppy connector
* 1 24-pin ATX power connector
* 1 8-pin 12V power connector
* 1 front panel connector
* 1 download flash BIOS connector
* 6 fan connectors


Power Management

* ACPI and OS Directed Power Management
* ACPI STR (Suspend to RAM) function
* Wake-On-PS/2 Keyboard/Mouse
* Wake-On-USB Keyboard/Mouse
* Wake-On-Ring
* Wake-On-LAN
* RTC timer to power-on the system
* AC power failure recovery


Hardware Monitor

* Monitors CPU/system/chipset temperature
* Monitors 12V/5V/3.3V/Vcore/Vbat/5Vsb/VDIMM/Vchip voltages
* Monitors the speed of the cooling fans
* CPU Overheat Protection function monitors CPU temperature during system boot-up


PCB

* microATX form factor
* 24.5cm (9.64”) x 24.5cm (9.64”)

 


Allgemeines, Einleitung und spezifischer Einsatzzweck


Das Wichtigste zuerst: Hauptmerkmal ist der neue 785G-Chipsatz von AMD, gepaart mit einer SB710, einer leicht abgespeckten Version der SB750.

Die SB710 verfügt im Gegensatz zur SB750, wie sie auf den anderen DFI-AM3 und den neueren AM2-Boards zum Einsatz kommt, über weniger PCIe-Lanes, die beim kleinen BI jedoch für die 785G-IGP und einen einzelnen 16x angebundenen PCIe-Slot für eine zusätzliche Grafikkarte plus einen 4x PCIe-Slot und die Anbindung des boardinternen LAN-Chips sowie des AZALIA-Soundmoduls ausreichend sind.

Darüber hinaus  verfügt die SB710 nur über die RAID-Modi 0, 1 und 0+1, der RAID 5-Modus fehlt. Insgesamt ist die Wahl der SB710 damit sehr ausgewogen, denn für den Haupteinsatzzweck, HTPC oder LowCost Gaming Machine ist eine einzelne Grafikkarte gerade in Zeiten der 58xx-Reihe vollkommen ausreichend, wenn man denn überhaupt eine zusätzliche Grafikkarte nutzen möchte, denn für ein gelegentliches Spielchen reicht die IGP (mehr dazu im nächsten Absatz) bereits vollkommen aus.

RAID 5 hat sicher ebenso nicht gerade die Mehrheit der Nutzer einer SB750 genutzt, dementsprechend schmerzt auch dieser Einschnitt nicht allzu sehr.

Doch nun zur integrierten Grafik, deren ausschließliche Nutzung insbesondere für Strom- und/oder Geldsparfüchse interessant ist:

Der 785G basiert im Gegensatz zum Vorgänger 780G auf einem modernisierten DX10.1-fähigen Grafikcore, der einer 4200 gleichzusetzen wäre. Einher geht mit dieser Neuerung ein besseres Power-Management, insbesondere kann der Chip nun Videos mit verringerter CPU-Last wiedergeben. Mehr dazu unter Features. Das Alleinstellungsmerkmal des DFI ist dabei insbesondere durch ein mir sehr willkommenes Faktum gegeben: Statt der standardmäßigen Taktung des 785G, die bei 500MHz wie beim Vorgänger 780G liegt, taktet das DFI serienmäßig mit 700MHz und ist damit taktmäßig gleichauf mit dem 790GX, dessen entsprechender Nachfolger 795GX eigentlich erst erscheinen soll. Zieht man die SB750 ab und ersetzt diese durch eine SB710 wie im Falle des DFI, bekommt man de Facto also einen 795G-Chipsatz, der durch den mit 1333MHz schneller getakteteten Sideport-RAM mit dem eigentlich schnelleren Modell 790GX in Sachen Grafikspeed locker gleichzieht.


Insgesamt also hier bereits der Beweis, das DFI typischerweise auch bei einem Low-Cost Board deutlich auf Leistung und Mehrwert setzt und sich damit eine Alleinstellung im Markt erarbeiten kann.




Verpackung/Design/Zubehör

 

Verpackung/Design:


Der Karton ist verhältnismäßig klein und wie der Rest der Ausstattung eher unspektakulär, weiß vom Styling her jedoch durchaus zu gefallen. Auch das kleine Board sieht durchaus ansprechend aus, dank des einzelnen PCIe-Slots konnte man die SATA-Header relativ unaufwendig platzieren, evtl. Probleme könnten bei Verwendung einer 2-Slot-Grafikkarte die internen USB-Header machen. Aber seht vorerst selbst:

 




Zubehör:


An Zubehör kommt bei dem kleinsten und kostengünstigsten DFI nicht gerade viel mit. Eine Treiber-CD, eine Slotblende, ein IDE-Kabel, zwei SATA-Kabel (diese klassisch in fluoreszierendem DFI-gelb...), ein SATA-Power-Adapter, thats it.


3


Auf ein dickes Handbuch muss man verzichten, stattdessen liegt ein Quick-Start-Guide bei. Leider fehlen auch die bei den weniger auf Kosteneffizienz getrimmten Serien neuerdings mitgelieferten, praktischen Smart-Connectors. Diese bieten die Möglichkeit, die Case-Stecker zuerst bequem auf den Smart-Connector und anschliessend unproblematisch gemeinsam auf das Board aufzustecken. Bei der BI-Serie muss man für diese Ersparnis wieder gute Augen und geschickte Hände einsetzen.


Ausstattung:


Bei der Ausstattung wird sich ebenfalls auf das Wesentliche beschränkt, andererseits ist aber trotzdem alles dabei, was man braucht. Sound, Grafik, LAN ist onboard, SATA-Ports sind genug da, ein PCIe-16x-Slot muss reichen. Eingespart wurden auch die EZ-Switches zur Bedienung des Boards ohne Gehäuse, sowie eine Post-Code LED. Gemessen am Preis von ca. 80€ geht das aber schon in Ordnung. Erst recht, wenn man sich sonstige technische Ausstattung vor Augen führt, die später thematisiert wird.


Connectivity:


In Sachen Anschlussfreudigkeit ist das DFI im Mittelfeld einzuordnen. Wie bereits erwähnt, gibt es einen 1-GBit-LAN-Port, vier USB Header (weitere acht über die Header on Board möglich), PS/2-Anschlüsse, sechs SATA-, einen optischen und einen coaxialen S/PDIF-Ausgang über den der Realtec ALC885-Soundcodec seine Rechenergebnisse achtkanalig ausgeben kann, Center, Rear, Front und Mic-Anschlüsse, Front-Panel, 1x PCIe x16, 1x PCIe x4, 2x PCI, 1x IDE 1x Floppy... Insgesamt keine Extras, aber alles, was man braucht, möchte man meinen.


Positiv zu erwähnen ist die Anschlussfreude in Sachen IGP: HDMI, DVI und D-Sub sind vorhanden und sollten in keinem Setup Probleme machen.


Es gibt eine Vielfalt an Lüfteranschlüssen (insgesamt sechs), von denen jedoch nur drei entweder über das mitgelieferte Smartguardian-Tool oder über das Bios zu steuern sind. Der CPU-Lüfteranschluss ist dabei in PWM-Ausführung vorhanden und auch nur bei Verwendung eines entsprechenden PWM-Lüfters steuerbar.


Technik


Stromversorgung und Kühlung:


Eine weitere Sparmaßnahme ist in Sachen Kühlung zu identifizieren, so verzichtet man beim BI auf eine Heatpipe-Kühlung der Northbridge mit IGP. Dies resultiert in relativ hohen Temperaturen im Bereich von >60°C und scheint das ansonsten sehr gute Overclockingpotential etwas einzuschränken. In meinem semi-passiven System ist damit bei gut 320MHz, wenns um Langzeit-Stabilität geht, Schluss (Screen). Dies wird mit Erhöhen der NB-Core schlimmer, was auf ein Hitzeproblem hindeutet. Beim Knacken an der 70°C-Marke ist das auch verständlich.


Je nach Casebelüftung und Luftstrom des CPU-Lüfters kann sich dieses Verhalten aber verbessern. Letztlich dürften mit besserer Kühlung (es können hier auch Replacement-Parts dritter Hersteller eingesetzt werden) genauso gute Ergebnisse wie beim vom Design sehr ähnlichen DK erwartet werden (~350MHz).


Sehr kühl bleiben im Gegensatz dazu die Spannungswandler, die als 4+1 Phasen digital ausgeführt sind. Die verwendete Technik findet sich ebenso im mehr als 50€ teureren DK wieder und ist definitiv für ordentliches OC geeignet. 4GHz bei 1,5V werden dieses Board, den geeigneten Phenom II vorausgesetzt, nicht in Schwierigkeiten bringen.


Die Grafikeinheit wurde schon etwas beschrieben: Der R620 aka Radeon 4200 mit 128MB Sideport-Memory ist von Haus aus 40% übertaktet. Gelegentliche Spielchen sind damit allemal, je nach Game und Bildqualitätsanspruch, durchaus ohne externe Grafik drin. Dank der Hardwarebeschleunigung für verschiedene Videodecodierungen lässt sich mit dem 785G sparsamer Filme gucken, und aufgrund des 1333 (667)-MHz schnellen Sideport-RAM ist der Chip letztlich schneller als das zur Zeit immer noch als solches rangierende Spitzenmodell 790GX. Bei mir tut die Grafik immerhin den guten Dienst, gelegentlich Gästen das Zocken im LAN zu ermöglichen. Eine vollwertige Zockerkiste kann ohne zusätzliche Grafik nicht erwartet werden, dies wäre an dieser Stelle aber auch zuviel des Guten.


 


Bios

 


Das Bios stellt sich als identisch mit dem Bios des JR-Boards heraus, und ist gerade auch bei diesem "LowEnd"-DFI mit "HighEnd"-Bios ein starkes Kaufargument. Sämtliche Einstellmöglichkeiten sind vorhanden, inklusive die Möglichkeit des Freischaltens von zusätzlichem Cache und versteckten Cores (je nach verwendetem Prozessor)!

DFI AM3 Phenom II x6 Bios Download


Overclocking


Stability test:



Ohne/mit Hybrid-CF und mit freigeschalteten l3-Cache (x4 810):



Test mit Athlon II x2 245 max Takt/Stability:




alt


Testsystem:

Phenom II x4 810 / Athlon II x2 245
beQuiet PurePower 450W
2/4GB Crucial Value DDR3-1066 CL7
Radeon 3450 für Hybrid-CF


 

Stromverbrauch:

Athlon II x2 245 @ 1.315V
2GB Crucial Value @ 1.615V
1 HDD 7200UPM
1 DVD Drive


Idle: 42W

Prime95: 82W

DVD Playback: 61W

 

 


 

Vergleich und Resumeé


Zunächst einmal zur Frage ATX oder µATX: Wer braucht ein µATX-Board, welche Daseinsberechtigungen haben diese kleinen Boards von DFI überhaupt? Da fallen mir zunächst die folgenden Nutzergruppen ein:

  • Der LAN-Party-Geher, dem es in erster Linie auf Kompaktheit ankommt,
  • Der PC-Fetischist, dem zum Glück noch ein anspruchsvoller HTPC fehlt,
  • Der Pimp, dem es hauptsächlich auf Optik ankommt und der einen Cube oder Slimline-PC einfach stylischer findet als einen Tower und last but not least
  • Der Stromsparer, der das letzte Watt im Windows- und Office-Betrieb einsparen und trotzdem nicht auf Leistung verzichten möchte, wenn er sie braucht

Daher hinsichtlich der µATX-Boards: Für mich bisher eine Welt mit der ich wenig anfangen konnte. Wie das so ist: Als Computer-Bastler will man Leistung Leistung, Leistung, Ausstattung, Ausstattung.. Das geilste Board... Die dickste Grafikkarte... Aber dann kommt der Tag, an dem man mit dem für die Games, die auf einer LAN gezockt werden, völlig overpowerten Rechner zu Freunden will.. Und das kann sich zu einem ganz schönen Akt ausweiten. Den externen Radi zusammen mit dem Big Tower-Gehäuse ins Auto zu schleppen, ohne dass etwas abreißt oder gar mit der Bahn zu transportieren, wird zu einer Bodybuilding-Aktion oder wenigstens zu einer Geschicklichkeitsprüfung...

Oder ich will mal eine DVD gucken... Und klar, ich kaufe mir dafür keinen DVD-Player... Wofür gibt es denn bitte PC's. Da hat man zum gleichen Preis noch eine Daddelkonsole dabei und kann im Internet surfen... Und mit einer TV-Karte für wenige Euros bekomme ich für den Preis eines hochwertigen 26-Zöllers die Bilddiagonale und Funktionsfähigkeit eines Plasmafernsehers mit um Meilen besserer Bildqualität.. Aber mein Rechner verbraucht 150W im idle, und dabei habe ich ihn mit diversen Tools und Bios-Mods schon auf geringen Verbrauch getrimmt. Muss der jetzt noch den ganzen Abend zusätzlich zu der 100W verbrauchenden Glotze laufen? Oder wenn ich mal Musik hören will, die ich eh fast vollständig in Form meiner gigabytegroßen MP3-Sammlung täglich mit dem tragbaren Player synchronisiere... 150W??

Diesen Problemen kann mit einem LAN-Cube oder einem HTPC, besser noch einer Kombination aus beidem, abgeholfen werden. Kleines Gehäuse, kleine Grafikkarte, kleiner Verbrauch, volle Funktionsvielfalt. Hört sich das nicht gut an? Aber die Abneigung gegen irgend so ein Sparsystem bleibt. Und auf die totale Kontrolle im Bios will ich auch nicht verzichten. DFI bietet hier die ideale Lösung an. Übertakten wie ein großer, aber im µATX-Formfaktor und mit geringem Verbrauch. Dazu digitale koaxial- und optische Ausgänge, HDMI on Board... Und genügend Leistung sogar mit nur einer Onboard-Grafikkarte für meine liebsten Multiplayerspiele. Zu meinem Glück fehlt nur noch ein schickes Gehäuse...

Nach einiger Auseinandersetzung mit den kleinen Boards lässt sich sagen, dass man je nach Einsatzzweck nicht allzuviel verkehrt machen kann. Sowohl Leistung als auch Stromverbrauch (mit einem Phenom II x4 810, 4x1GB RAM, 80GB-Festplatte mit 7200U/min, DVD-Drive sowie 80plus-bronze-450W beQuiet ca. 60W idle, mit 3 Kernen nur 55W und mit einem Zweikerner ohne 3rd Level Chache ohne große Probleme unter 50W erreichbar bei Standardtaktung/Voltage) geht DFI's Rechnung auf.

Der große Vorteil liegt bei diesen Boards in der einmaligen Kombination aus DFI-typischer Übertaktbarkeit und Bios-Vielfalt (hier stehen - wie deutlich geworden ist - die kleine DFI's ihrem großen Bruder kaum in etwas nach), standardmäßigem Mehrtakt der IGP von 40% gegenüber ähnlichen Modellen anderer Hersteller beim M35, und dem kleinen Formfaktor sowie insbesondere beim M35 dem Preis, womit sich das Board hervorragend für Hardware-Puristen, die bei dieser Version ohne EZ-Switches und Post-Code-LED sowie zweitem 16x-PCIe 2.0-Slot, dafür zum deutlich kleineren Preis bei ansprechendem Design, auskommen müssen, und für ein Surf-, Multimedia- oder LAN-Cube-System eignet. Das DFI-typische OC-Kribbeln in den Fingern begleitet diese Boards und damit den Nutzer auch in der ansonsten langweiligen Welt der HTPC's, LAN-Cubes und Stromsparrechner, und gerade die Kombination mit einem kleinen Athlon, der zuhause stromsparend betrieben, bei dem bei Bedarf jedoch Kerne und/oder Cache freigeschaltet werden können und der Takt an ansonsten Desktop-Rechnern mit großen Formaten vorbehaltene Grenzen getrieben werden kann und damit per OC-presets im Bios die zuhause ausgetestete Reserven auf der LAN quasi instant freigesetzt werden können, wenn einmal etwas anderes als CSS gespielt werden soll, weiss sehr zu überzeugen.

Nachteilig ist hierfür allerdings die etwas magere Kühlung der NB/IGP beim M35, die bei starker Beanspruchung Probleme bereiten kann. Zwar ist eine Aufnahme für einen kleinen 4cm-Brülllüfter vorhanden, einsetzen will soetwas aber heutzutage wohl kaum noch jemand. Für starke Übertaktung in Verbindung mit einer IGP-Nutzung (was ja ein seltener Anwendungsbereich ist), empfiehlt sich ein NB-Kühlkörper eines Drittherstellers. Das JR M3H5 hat diese Probleme dank der Heatpipekühlung allerdings nicht und übertaktet genauso leistungsstark wie das DK.

Ein Pluspunkt des M35 gegenüber dem an sich besser ausgestatteten JR 790GX-M3H5 ist die auch elektrische 16x-Anbindung des PCIe-Slots (beim JR stehen nur 2x 8x PCIe zur Verfügung). Damit ist das neue M35 besser für Single-Grafikkarte-Konfigurationen geeignet als das teurere M3H5, und besitzt zudem die (theoretisch) schnellere IGP. Im Stromverbrauch nehmen sich die beiden Boards wie in der Leistung praktisch jedoch nichts, die Unterschiede sind im geringeren einstelligen Wattbereich (und damit im Rahmen meiner Messungenauigkeit) einzuordnen, das M35 müsste dabei jedoch letztlich das sparsamere Board sein, was mit meinen Messmitteln jedoch nicht verifiziert werden kann.

Insgesamt liebe ich diese Boards als HTPC Boards und finde gerade das M35 in seiner puristischen und dennoch keine Wünsche des Hardware-Enthusiasten auslassenden Art insgesamt noch ein Stückchen besser und konsequenter als das M3H5, und nicht zuletzt der Preis, für ein DFI sehr sparsam, unterstreicht das Gefühl, hier alles Nötige beisammen zu haben. Auch wenn als einziger Wunsch eine nicht ganz so magere Austattung (ich würde mir zumindestens die Smart-Connectoren, als solcher ein Centartikel, wünschen^^) offen bleibt.

Das JR M3H5 wiederrum eignet sich hauptsächlich, wenn Crossfire zum Einsatz kommen soll. Außerdem zeichnet es sich durch die bessere Ausstattung und die vorhandenen EZ-Switches aus. Zusammen mit dem Neon-Design ergibt sich daraus inbesondere für OCer und Modder ein Einsatzgebiet als LAN-Cube oder Full-Size ATX-Board-Ersatz, wenn man von der nur 8x Anbindung des PCIe absehen kann.

Bei so viel Lob der µATX-Varianten bleibt eigentlich die Frage: Wofür ein ATX-Board kaufen? Das DK hat seine großte Stärke gegenüber den kleinen Boards in der Verfügbarkeit von mehr PCIe-Lanes, so ist Crossfire-X mit 3 Grafikkarten oder ein Crossfire-Setup mit 2x 16x-Anbindung und ggf. der Einsatz einer PCIe-Soundkarte oder einer separaten Karte für die Physik-Beschleunigung nur bei dem großen DFI möglich. Die "fehlende" IGP macht den Einsatz einer externen Grafikkarte nötig, was für Stromsparer nachteilig ist, ansonsten der Auslegung des Boards aber gerecht wird.

Interessant ist, daß sowohl für das große DK als auch für die beiden kleineren Boards Wasserkühlungssätze (bspw. von Anfi-Tec) existieren, die auf alle drei Boards gleichsam passen. Damit lässt sich auch das wegen seiner Kühlung etwas benachteiligte M35 zum OC-König aufmotzen.

Abschließend sei zusammengefasst, dass DFI mit diesen drei Boards in einer Preisspanne von 80€ (M35) über 105€ (JR M3H5) bis ca. 120€ (DK M3H5) eine breite Palette auch für die nicht übermäßig betuchten PC-Enthusiasten bereitstellt, bei der für alle Anwendungen die ideale Lösung dabei ist. Einzig die UT-Reihe fehlt in dieser Generation, wobei wirklich höhere Übertaktungen und noch mehr PCIe-Lanes auch hierbei nicht vorhanden sind.

Letztlich können alle drei hier getesteten Boards dem OCer und PC-Enthusiasten, aber auch dem Sparfuchs ans Herz gelegt werden. Man bekommt in jedem Fall Leistung, OC-Spaß, die volle Kontrolle über seine Hardware dank des hervorragenden Bios sowie Flexibilität (insbesondere bei den µATX-Boards) satt, weshalb ich alle drei Boards je nach Einsatzzweck vollständig empfehlen kann. Wir vergeben daher für das Preis-Leistungs-Verhältnis des BI den Best-Price Award, da es das günstigste DFI-Board seither mit voller OC-Funktion ist. Die beiden µATX haben das ECO-Siegel verdient  und den Gold-Award gibt es für das herausragende DFI DK 790FXB-M3H5!

 

DFI DK 790FXB-M3H5

alt




DFI BI 785G-M35

alt

alt




DFI JR 790GX-M3H5


alt

 

 

Viel Spaß beim OC wünscht,


EUER HARDWARE-FACTORY-TEAM :)

 

DFI AM3 Phenom II x6 Bios Download

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