DFI AM3 Mainboard Roundup - Vergleich und Resumeé

Erstellt am: 07.02.2010 um 19:00 Uhr von Oliver Opel.

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Vergleich und Resumeé


Zunächst einmal zur Frage ATX oder µATX: Wer braucht ein µATX-Board, welche Daseinsberechtigungen haben diese kleinen Boards von DFI überhaupt? Da fallen mir zunächst die folgenden Nutzergruppen ein:

  • Der LAN-Party-Geher, dem es in erster Linie auf Kompaktheit ankommt,
  • Der PC-Fetischist, dem zum Glück noch ein anspruchsvoller HTPC fehlt,
  • Der Pimp, dem es hauptsächlich auf Optik ankommt und der einen Cube oder Slimline-PC einfach stylischer findet als einen Tower und last but not least
  • Der Stromsparer, der das letzte Watt im Windows- und Office-Betrieb einsparen und trotzdem nicht auf Leistung verzichten möchte, wenn er sie braucht

Daher hinsichtlich der µATX-Boards: Für mich bisher eine Welt mit der ich wenig anfangen konnte. Wie das so ist: Als Computer-Bastler will man Leistung Leistung, Leistung, Ausstattung, Ausstattung.. Das geilste Board... Die dickste Grafikkarte... Aber dann kommt der Tag, an dem man mit dem für die Games, die auf einer LAN gezockt werden, völlig overpowerten Rechner zu Freunden will.. Und das kann sich zu einem ganz schönen Akt ausweiten. Den externen Radi zusammen mit dem Big Tower-Gehäuse ins Auto zu schleppen, ohne dass etwas abreißt oder gar mit der Bahn zu transportieren, wird zu einer Bodybuilding-Aktion oder wenigstens zu einer Geschicklichkeitsprüfung...

Oder ich will mal eine DVD gucken... Und klar, ich kaufe mir dafür keinen DVD-Player... Wofür gibt es denn bitte PC's. Da hat man zum gleichen Preis noch eine Daddelkonsole dabei und kann im Internet surfen... Und mit einer TV-Karte für wenige Euros bekomme ich für den Preis eines hochwertigen 26-Zöllers die Bilddiagonale und Funktionsfähigkeit eines Plasmafernsehers mit um Meilen besserer Bildqualität.. Aber mein Rechner verbraucht 150W im idle, und dabei habe ich ihn mit diversen Tools und Bios-Mods schon auf geringen Verbrauch getrimmt. Muss der jetzt noch den ganzen Abend zusätzlich zu der 100W verbrauchenden Glotze laufen? Oder wenn ich mal Musik hören will, die ich eh fast vollständig in Form meiner gigabytegroßen MP3-Sammlung täglich mit dem tragbaren Player synchronisiere... 150W??

Diesen Problemen kann mit einem LAN-Cube oder einem HTPC, besser noch einer Kombination aus beidem, abgeholfen werden. Kleines Gehäuse, kleine Grafikkarte, kleiner Verbrauch, volle Funktionsvielfalt. Hört sich das nicht gut an? Aber die Abneigung gegen irgend so ein Sparsystem bleibt. Und auf die totale Kontrolle im Bios will ich auch nicht verzichten. DFI bietet hier die ideale Lösung an. Übertakten wie ein großer, aber im µATX-Formfaktor und mit geringem Verbrauch. Dazu digitale koaxial- und optische Ausgänge, HDMI on Board... Und genügend Leistung sogar mit nur einer Onboard-Grafikkarte für meine liebsten Multiplayerspiele. Zu meinem Glück fehlt nur noch ein schickes Gehäuse...

Nach einiger Auseinandersetzung mit den kleinen Boards lässt sich sagen, dass man je nach Einsatzzweck nicht allzuviel verkehrt machen kann. Sowohl Leistung als auch Stromverbrauch (mit einem Phenom II x4 810, 4x1GB RAM, 80GB-Festplatte mit 7200U/min, DVD-Drive sowie 80plus-bronze-450W beQuiet ca. 60W idle, mit 3 Kernen nur 55W und mit einem Zweikerner ohne 3rd Level Chache ohne große Probleme unter 50W erreichbar bei Standardtaktung/Voltage) geht DFI's Rechnung auf.

Der große Vorteil liegt bei diesen Boards in der einmaligen Kombination aus DFI-typischer Übertaktbarkeit und Bios-Vielfalt (hier stehen - wie deutlich geworden ist - die kleine DFI's ihrem großen Bruder kaum in etwas nach), standardmäßigem Mehrtakt der IGP von 40% gegenüber ähnlichen Modellen anderer Hersteller beim M35, und dem kleinen Formfaktor sowie insbesondere beim M35 dem Preis, womit sich das Board hervorragend für Hardware-Puristen, die bei dieser Version ohne EZ-Switches und Post-Code-LED sowie zweitem 16x-PCIe 2.0-Slot, dafür zum deutlich kleineren Preis bei ansprechendem Design, auskommen müssen, und für ein Surf-, Multimedia- oder LAN-Cube-System eignet. Das DFI-typische OC-Kribbeln in den Fingern begleitet diese Boards und damit den Nutzer auch in der ansonsten langweiligen Welt der HTPC's, LAN-Cubes und Stromsparrechner, und gerade die Kombination mit einem kleinen Athlon, der zuhause stromsparend betrieben, bei dem bei Bedarf jedoch Kerne und/oder Cache freigeschaltet werden können und der Takt an ansonsten Desktop-Rechnern mit großen Formaten vorbehaltene Grenzen getrieben werden kann und damit per OC-presets im Bios die zuhause ausgetestete Reserven auf der LAN quasi instant freigesetzt werden können, wenn einmal etwas anderes als CSS gespielt werden soll, weiss sehr zu überzeugen.

Nachteilig ist hierfür allerdings die etwas magere Kühlung der NB/IGP beim M35, die bei starker Beanspruchung Probleme bereiten kann. Zwar ist eine Aufnahme für einen kleinen 4cm-Brülllüfter vorhanden, einsetzen will soetwas aber heutzutage wohl kaum noch jemand. Für starke Übertaktung in Verbindung mit einer IGP-Nutzung (was ja ein seltener Anwendungsbereich ist), empfiehlt sich ein NB-Kühlkörper eines Drittherstellers. Das JR M3H5 hat diese Probleme dank der Heatpipekühlung allerdings nicht und übertaktet genauso leistungsstark wie das DK.

Ein Pluspunkt des M35 gegenüber dem an sich besser ausgestatteten JR 790GX-M3H5 ist die auch elektrische 16x-Anbindung des PCIe-Slots (beim JR stehen nur 2x 8x PCIe zur Verfügung). Damit ist das neue M35 besser für Single-Grafikkarte-Konfigurationen geeignet als das teurere M3H5, und besitzt zudem die (theoretisch) schnellere IGP. Im Stromverbrauch nehmen sich die beiden Boards wie in der Leistung praktisch jedoch nichts, die Unterschiede sind im geringeren einstelligen Wattbereich (und damit im Rahmen meiner Messungenauigkeit) einzuordnen, das M35 müsste dabei jedoch letztlich das sparsamere Board sein, was mit meinen Messmitteln jedoch nicht verifiziert werden kann.

Insgesamt liebe ich diese Boards als HTPC Boards und finde gerade das M35 in seiner puristischen und dennoch keine Wünsche des Hardware-Enthusiasten auslassenden Art insgesamt noch ein Stückchen besser und konsequenter als das M3H5, und nicht zuletzt der Preis, für ein DFI sehr sparsam, unterstreicht das Gefühl, hier alles Nötige beisammen zu haben. Auch wenn als einziger Wunsch eine nicht ganz so magere Austattung (ich würde mir zumindestens die Smart-Connectoren, als solcher ein Centartikel, wünschen^^) offen bleibt.

Das JR M3H5 wiederrum eignet sich hauptsächlich, wenn Crossfire zum Einsatz kommen soll. Außerdem zeichnet es sich durch die bessere Ausstattung und die vorhandenen EZ-Switches aus. Zusammen mit dem Neon-Design ergibt sich daraus inbesondere für OCer und Modder ein Einsatzgebiet als LAN-Cube oder Full-Size ATX-Board-Ersatz, wenn man von der nur 8x Anbindung des PCIe absehen kann.

Bei so viel Lob der µATX-Varianten bleibt eigentlich die Frage: Wofür ein ATX-Board kaufen? Das DK hat seine großte Stärke gegenüber den kleinen Boards in der Verfügbarkeit von mehr PCIe-Lanes, so ist Crossfire-X mit 3 Grafikkarten oder ein Crossfire-Setup mit 2x 16x-Anbindung und ggf. der Einsatz einer PCIe-Soundkarte oder einer separaten Karte für die Physik-Beschleunigung nur bei dem großen DFI möglich. Die "fehlende" IGP macht den Einsatz einer externen Grafikkarte nötig, was für Stromsparer nachteilig ist, ansonsten der Auslegung des Boards aber gerecht wird.

Interessant ist, daß sowohl für das große DK als auch für die beiden kleineren Boards Wasserkühlungssätze (bspw. von Anfi-Tec) existieren, die auf alle drei Boards gleichsam passen. Damit lässt sich auch das wegen seiner Kühlung etwas benachteiligte M35 zum OC-König aufmotzen.

Abschließend sei zusammengefasst, dass DFI mit diesen drei Boards in einer Preisspanne von 80€ (M35) über 105€ (JR M3H5) bis ca. 120€ (DK M3H5) eine breite Palette auch für die nicht übermäßig betuchten PC-Enthusiasten bereitstellt, bei der für alle Anwendungen die ideale Lösung dabei ist. Einzig die UT-Reihe fehlt in dieser Generation, wobei wirklich höhere Übertaktungen und noch mehr PCIe-Lanes auch hierbei nicht vorhanden sind.

Letztlich können alle drei hier getesteten Boards dem OCer und PC-Enthusiasten, aber auch dem Sparfuchs ans Herz gelegt werden. Man bekommt in jedem Fall Leistung, OC-Spaß, die volle Kontrolle über seine Hardware dank des hervorragenden Bios sowie Flexibilität (insbesondere bei den µATX-Boards) satt, weshalb ich alle drei Boards je nach Einsatzzweck vollständig empfehlen kann. Wir vergeben daher für das Preis-Leistungs-Verhältnis des BI den Best-Price Award, da es das günstigste DFI-Board seither mit voller OC-Funktion ist. Die beiden µATX haben das ECO-Siegel verdient  und den Gold-Award gibt es für das herausragende DFI DK 790FXB-M3H5!

 

DFI DK 790FXB-M3H5

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DFI BI 785G-M35

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DFI JR 790GX-M3H5


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Viel Spaß beim OC wünscht,


EUER HARDWARE-FACTORY-TEAM :)

 

DFI AM3 Phenom II x6 Bios Download

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