Software & Spiele

PC Building Simulator

Erstellt am: 18.10.2018 um 19:00 Uhr von Thomas Radigk.

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Der weltweite Spielemarkt wird vor allem durch bekannte Produktionen, so genannten "Triple-A" also "AAA" Spielen geprägt. Solche Produktionen haben meist das höchste Budget für Entwicklung, Marketing und Support. Dass dies aber nicht gleichbedeutend für Qualität ist, haben populäre Produkte in der Vergangenheit durch negative Schlagzeilen gezeigt, die entweder aus negativer Resonanz bei Kunden entstanden oder die Folge unerwartet mittelmäßiger oder schlechter Bewertung von Portalen sind. Unserer Erfahrung nach kommt es nicht selten vor, dass zugunsten von hoher Grafikpracht an Spielinhalten gespart wird, was manchmal durch stupide Wiederholungen derselben Spielmechanik zur Demotivation des Spielers führt. Dass aber der weltweite Spielemarkt nicht ausschließlich aus hochkarätigen Produktionen mit nur gelegentlich guten bis sehr guten Ergebnissen besteht, zeigt unter anderem die Spieleplattform Steam, die ein noch viel größeres Angebot an sogenannten "Indie-Spielen" vorweisen kann. Die Spiele, die in dieser Kategorie zu finden sind, wurden in der Regel mit minimalem Budget verwirklicht und schaffen es meist nur durch Mundpropaganda zu Bekanntheit. Hinzuzuzählen sind auch "Early-Access"-Produktionen, die sich an das System von Kickstarter anlehnen, in dem der Kauf des Spiels meistens die Möglichkeit bietet vor der offiziellen Veröffentlichung Zugang zu erhalten und die Entwicklung durch den (meist vergünstigten) Beitrag zu unterstützen. Wie auch bei Kickstarter bleibt das Risiko, dass das Projekt nicht verwirklicht wird und für den gezahlten Betrag im schlimmsten Fall kein spielbares Spiel entsteht. Dafür besteht jedoch auch die Chance aktiv an der Entwicklung teilzunehmen und im Dialog mit den Entwicklern am Design des Spiels mitzuwirken. Charmant für den Entwickler ist der höhere Aufwand zunächst nicht, es ergibt sich jedoch der Vorteil, dass es bei einer Veröffentlichung ein Produkt gibt, dass den Wünschen der (meisten) Kunden entspricht und dadurch tendenziell einen hohen Erfolg haben kann.

Mit dem PC Building Simulator hat Claudiu Kiss mit Hilfe von The Irregular Company einen (jetzt noch) Early-Access-Titel in der Produktion, der auch als "Indie-Titel" bezeichnet werden kann, da ein bis dato eher unbekanntes Thema zum Mittelpunkt eines Spiels erklärt wurde: Wie der Name schon sagt geht es in diesem Spiel darum, einen PC zu bauen. Welche Komponenten brauche ich und sind sie miteinander kompatibel? Was ist wichtiger: Grafikkarte oder Prozessor? Spätestens wenn die erste Aufrüstung ansteht, muss sich der Anwender mit diesen Fragestellungen befassen. Aber das ist noch nicht alles: Was passiert, wenn der PC anfängt zu streiken und sich bei den sommerlichen Temperaturen sporadisch abschaltet, wenn die letzte mechanische Festplatte ein Klackern von sich gibt oder der Bildschirm schwarz bleibt und nur noch ein BIOS-Signalton zu vernehmen ist? Szenarien, die bei einem begeisterten Hobbyschrauber das Herz höherschlagen lässt und im gleichen Maße einer technischen weniger versierten Person die Schweißperlen auf die Stirn treibt. Anfang des Jahrtausends noch lange bevor Reddit und Facebook populär wurden, hatten Seiten wie DAU-Alarm Hochkonjunktur, die eindrucksvoll gezeigt haben, dass nicht jeder Anwender seine PC-Probleme selbst lösen sollte. Mit dem PC Building Simulator ist es nun möglich, sich diesen Problemstellungen digital anzunähern. Dafür erhält der Simulator eine breite Unterstützung der Hardware-Hersteller, die auszugsweise folgende bekannte Namen beinhaltet: AMD, ASUS, EVGA, GIGABYTE, Corsair, NZXT, Zotac und Underwriter Laboratories (auch bekannt durch die Entwicklung des Benchmark-Programms 3D Mark). Im Laufe der Entwicklung konnten wir bereits beobachten, dass die Anzahl an neuen Herstellern und spezifischen Produkten fast mit jedem Update ansteigt.

Dank der Bereitstellung einer Vorabversion durch das Entwicklerteam besitzt Hardware-Factory nun die Möglichkeit, euch im Rahmen dieses Reviews die Inhalte des PC Building Simulators näher zu bringen.


Anforderungen und Grafikeinstellungen

Obwohl sich das Spiel noch in der Entwicklungsphase befindet (wir testen hier Version 0.8.11 des Spiels), sind die Hardware-Anforderungen derzeit noch sehr moderat. Somit eignet sich der PC Building Simulator durchaus für Aufrüstwillige, die zunächst den kommenden "Traumbuild" simulieren möchten und somit sichergehen können, dass z.B. die Grafikkarte auch in das gewünschte Gehäuse passt. Der Einstieg ist mit Hardware möglich, die ab 2011 auf dem Markt gekommen und aus heutiger Perspektive der Einstiegsklasse zuzuordnen ist. Im Gegensatz zu manch anderen Spielen oder Simulatoren ist auch der Bedarf an Speicher auf dem Datenträger überschaubar. Auf Steam wird für den Simulator lediglich eine Tabelle mit minimalen Voraussetzungen, jedoch ohne Empfehlung angeboten. Auch lässt sich aus den Daten nicht erahnen, für welche Auflösung und für wie viele Bilder pro Sekunde diese Hardware erforderlich ist. Es wird darauf hingewiesen, dass integrierte GPUs zwar nicht explizit unterstützt werden, aber dennoch lauffähig sein können. Das ist insbesondere für APUs von AMD interessant, die in der neusten Generation dank Vega Grafikeinheit eine ordentliche Leistung bieten und die genannten Grafikchips definitiv ausstechen.

Systemanforderungen (Steam, Stand: 18.10.2018)
Betriebssystem Windows 7 oder neuer
Prozessor Intel Core i5-2500K oder AMD Athlon X4 740 (oder vergleichbar)
Arbeitsspeicher 4 GB
Grafikkarte GeForce GTX 660 (2048 MB) oder Radeon R9 285 (2048 MB) - integrierte GPUs können funktionieren, werden aber nicht unterstützt.*
DirectX Version 9.0c
Speicherplatz 4 GB verfügbarer Speicherplatz
Soundkarte DirectX compatible

*Anmerkung: Der Begriff "unterstützt" bedeutet in diesem Fall, dass der Hersteller nicht helfen wird, auftretende Fehler mit der Grafikhardware oder Startprobleme des Spiels zu adressieren und zu beheben.

Die Macher vermarkten das Spiel exklusiv auf Steam, eine DRM-freie Version befindet sich nicht in Planung. Auch auf der Homepage wird nur der Direktvertrieb auf Steam sowie der Verkauf von Lizenzschlüsseln für Steam aufgeführt. Mit einem Preis von 19,99€ liegt das Spiel für einen Early-Access Titel im oberen Drittel. Auch wenn das Spiel bei einigen Key-Resellern bis zu fünf Euro günstiger zu erstehen ist, sei aufgrund der Rückerstattungspolitik von Valve, wonach ein Spiel 14 Tage nach dem Kauf und mit einer Spielzeit von unter zwei Stunden wieder zurückgegeben werden kann, ein Kauf des Spiels direkt über Steam empfohlen.

Wir haben den Simulator dennoch auf der integrierten Grafikeinheit des beliebten i7-7700K getestet, da die verbaute "Intel HD Graphics 630" in den CPUs der siebten und achten Generation von etlichen Prozessoren aus Intels Chipfabriken zum Einsatz kommt und somit einen hohen Verbreitungsgrad (besonders in Notebooks) aufweist. Damit zeigte sich relativ zügig, dass die gemachte Angabe des Herstellers (des Spiels) gerechtfertigt ist: kaum spielbare Bildraten mit weniger als 20 fps (Abhängig von der verwendeten Auflösung) ließen sich entlocken, wobei die grundsätzliche Darstellung sich nicht von der einer dedizierten Grafikkarte unterscheidet. Angenehm spielbar ist der PC Building Simulator damit aber definitiv nicht, woran auch die niedrigsten Grafikeinstellungen nichts ändern (dazu mehr im Abschnitt Grafikeinstellungen).

Anders sieht es bei den Testsystemen aus, die sich aus den nachfolgenden Komponenten zusammensetzen:

  Testsystem I Testsystem II
Gehäuse anidées AI-07B anidées AI-6W
Monitor Acer XF270HUA (2560x1440) BenQ (Zowie) XL2430T (1920x1080)
Mainboard ASUS Prime Z270-A MSI Z170A TOMAHAWK
CPU Intel Core i7-7700K Intel Core i5-6600K
Ram 2x8 GB G.Skill TridentZ DDR4-3733 2x8GB Crucial Ballistix Sport DDR4-2400R
Grafikkarte AMD Radeon R290X 4096 MB Nvidia GeForce GTX 1060 6GB
Netzteil Sea Sonic X-Series X-650 650W NZXT HALE90 650W
Betriebssystem Windows 10 Pro 64bit Windows 10 Pro 64bit
Festplatte Samsung SSD 960 EVO 1 TB Samsung SSD 850 EVO 500 GB

In WQHD Auflösung (2560 Pixel Breite und 1440 Pixel Höhe) erhalten wir trotz der nun fast fünf Jahre alten Radeon stabile 60 fps, limitiert durch VSync. Dies sollte es erlauben die Qualitätseinstellungen höher zu schrauben, um mehr Details und eventuell bessere Lichteffekte darzustellen. Das zweite Testsystem hat mit der Nvidia GeForce GTX 1060 ebenfalls keine Probleme und liefert 136-204 fps (VSync: 73-144 fps) bei höchster Qualitätsstufe und im Vollbildmodus. Widmen wir uns also den vorhandenen Einstellmöglichkeiten der getesteten Spielversion (0.8.11).

Grafikeinstellungen

The Irregular Corporation hat im Menü bereits einige Einstellmöglichkeiten vorgesehen, um die Grafikpracht an die Möglichkeiten der Hardware anzupassen. In der uns vorliegenden Version sind die sichtbaren Unterschiede und Auswirkungen zwischen allen Optionen eher marginaler Natur. Das ist bereits bei der Verwendung der Intel GPU aufgefallen, die innerhalb der Messungenauigkeit lediglich 1 fps Unterschied (bei gleich bleibendem Blickwinkel) zwischen den höchstmöglichen und den niedrigsten Einstellungen in allen Kategorien anzeigte. Gleiches gilt für die Verwendung der Radeon, die sich gänzlich unbeeindruckt von den Einstellungen gibt und auch ohne die Limitierung durch VSync in jeder Einstellung die gleiche Anzahl an Bildern pro Sekunde ausgibt. Zum jetzigen Zeitpunkt spiegelt das Spiel eine eher "mittlere" Grafikeinstellung wider. Insgesamt kann der Spieler zwischen fünf verschiedenen Grafikeinstellungen wählen. Die Begriffe sind jedoch recht schwammig gewählt und nicht sehr aussagekräftig. Wo genau die Unterschiede zwischen "Sehr gering" und "Gering" für die Low-End-Einstellungen und "Sehr hoch" sowie "Fantastisch" für High-End-Einstellungen liegen, wissen wohl nur die Entwickler selbst. Die Qualitätssprünge sind eher gering und betroffen scheinbar nur die Texturen sowie zum geringen Teil die Beleuchtung. Zum optischen Direktvergleich sei auf die beiden Abbildungen am Ende des Kapitels verwiesen.

Eine gesonderte Einstellung für den Betrieb eines 144/240 Hz Monitors fehlt dem Spiel gänzlich. Glücklicherweise lässt der Treiber von Nvidia eine solche Einstellung zu, sodass auch Besitzer eines entsprechenden Monitors in den Genuss kommen können. Das Spiel ist zweifelsohne auch mit 60 fps voll spielbar, die durch Tearing erzeugten Effekte halten sich dabei stark in Grenzen. Störend war lediglich der, in den Optionen nicht abschaltbare, Staubeffekt bei 60 Hz auf einem solchen Monitor. Dieser Effekt wirkte bei niedrigeren fps häufig wie weiße Pixelfehler in den Hintergrundtexturen.

 
Direktvergleich der minimalen und maximalen Grafikeinstellungen (Links: "Sehr gering", rechts: "Fantastisch")

An den Kanten des Monitors, des Schreibtisches und an der Deutlichkeit der Tastaturbeschriftung lässt sich eine minimale Verbesserung der Bildqualität ausmachen. Deutlicher fällt dies jedoch in der Verwendung des Grafikspeichers auf, dessen Belegung sprungartig um über 1 GB von 1,4 auf 2,6 GB ansteigt. Die fps fallen auf der R9 290X in voller Auflösung von 125 auf 103 fps. Trotz hoher fps fühlt sich das Spiel dann doch weniger geschmeidig an - ein kurzer Blick auf die Frametimes mit dem Rivatuner zeigte jedoch keine großen Ausreißer.


Konzept, Spielmodi & Gameplay

Das Konzept vom PC Building Simulator ist gleichermaßen innovativ wie einfach. Es geht in diesem Simulator darum, einen lauffähigen PC zu bauen, zu reparieren und zu testen. Der Spaß soll vor allem aber am Bauen liegen, weswegen auch das Lösen und Festziehen von Kabel und Schrauben eine Rolle spielt. Von den in der Einleitung genannten Unterstützern kommen Produktdaten, die im Spiel in einsetzbare Hardware umgewandelt werden. Der Stand beschränkt sich dabei auf das was "gerade aktuell" ist und geht dabei nicht in die Anfänge des PCs zurück. Vielmehr ist, im von uns getestetem Stand des Spiels, Hardware aus den Jahren 2017 und 2018 enthalten. Diese Jahre sind geprägt durch Innovationen wie Seitenteile aus Glas und RGB-Beleuchtung, was im Gegensatz zu den 1990er Jahren aktuellen, schlichten weißen PC-Gehäusen einen höheren optischen Anreiz darstellt. Der PC-Simulator kann auch ganz praktisch genutzt werden, um eine geplante Anschaffung ohne Kosten für Hardware aufzubauen und auf Kompatibilität zu prüfen. Außerdem kann natürlich auch sichergestellt werden, dass geplante Beleuchtungseffekte so zur Geltung kommen wie es die Produktabbildungen in Geschäften erahnen lassen.

Für die Unterstützer, also den Herstellern von Computerhardware, ergibt sich durch die Mitwirkung eine neue Plattform die Produkte zu bewerben, da ein potenzieller Kunde im PC Building Simulator z.B. die gewünschte Grafikkarte von allen Seiten als vorgefertigtes 3D-Modell nicht nur betrachten, sondern ihre Beleuchtungsfunktionen auch in Aktion sehen kann. Ergänzend kann mit Hilfe eines Benchmarks (3D Mark von UL) die ungefähre Leistung des Systems ermittelt werden, um sicher zu gehen, dass der geplante "Build" den gestellten Anforderungen genügt. Auch hier ergeben sich wieder neue Synergien, die die Motivation am Erschaffen eines PC Building Simulators deutlich werden lässt.

Produktlogos der Unterstützer (Spielversion 0.8.11, Stand: 16.09.2018)

Spielmodi

Der PC Building Simulator bietet grundsätzlich zwei verschiedene Möglichkeiten zu Spielen:

  • Karriere-Modus
  • Freies Spiel

Zusätzlich gibt es für Einsteiger ein Tutorial unter "Wie baut man einen PC", das die grundsätzlichen Schritte zum Bau eines PCs erklärt und die Bedienung einübt. Dabei werden auch die Bestandteile der Hardware, mit der wir im Laufe des Spiels in Berührung kommen, dargestellt und ihre jeweilige Funktion mit wenigen Worten erläutert. Zusätzlich gibt es für Einsteiger ein Tutorial unter "Wie baut man einen PC", das die grundsätzlichen Schritte zum Bau eines PCs erklärt und die Bedienung einübt. Dabei werden auch die Bestandteile der Hardware dargestellt, mit der wir im Laufe des Spiels in Berührung kommen und. Im Tutorial fällt die fehlende Optimierung einiger deutschsprachiger Textbausteine besonders auf, die zu Teilen unvollständig oder durch andere Elemente im Spielbildschirm nicht gänzlich lesbar sind. Im Folgenden werden wir die zwei Spiemodi noch etwas genauer untersuchen.

Karriere-Modus

Am Anfang des Karriere-Modus übernimmt der Spieler das Büro unseres Onkels Tim, in dem dieser bereits einige PCs repariert hat. Damit wir sein Unternehmen fortführen können, haben wir als Kommunikationszentrale Zugriff auf das E-Mail-Konto des Geschäfts. Hier wählen wir in Form von E-Mails aus, ob wir einen Auftrag annehmen oder ablehnen wollen. Auch sonstige Korrespondenz in Form von Rechnungen des Stromanbieters nehmen und wir hier entgegen. Dann und wann bekommen wir eine E-Mail von unserem Onkel mit nützlichen Tipps, wie z.B. dem Ausschalten des Lichts am Abend, um entsprechend Stromkosten einzusparen. Haben wir einen Auftrag angenommen, steht in der Regel das PC-Gehäuse verpackt in einem unscheinbar braunen Karton im Flur und mit einer Notiz versehen, was grundsätzlich zu machen ist und an wer den Auftrag bei uns platziert hat. Die Notizen haben es in der aktuellen Spielversion noch nicht in den Lokalisierungsumfang geschafft, so dass hier einfache Begriffe wie "Scan" oder "Upgrade" bekannt sein müssen, um den Auftrag korrekt auszuführen.

Für unsere Aufträge haben wir zwar so viel Zeit, wie wir brauchen, dürfen uns aber auch nicht tagelang Zeit lassen. Denn der Tag beginnt und endet mit dem Betreten und Verlassen des Büros durch die Tür. Erledigen wir einen Auftrag nicht fristgerecht, ist der Kunde verärgert und wir erhalten natürlich auch keine Bezahlung. Andersherum kann ein fertiggestellter Auftrag wieder zu weiteren Aufträgen führen, wobei nicht offensichtlich ist, ob das Spiel ein Reputationssystem beinhaltet. Das Spiel bleibt also ein "Simulator" und hat (noch) nicht den Anspruch uns zum Tycoon (deutsch: Manager oder Magnat) zu machen, wo wir Aufträge delegieren und das Geschäft expandieren.

Unseren Bedarf in Form von neuer Hardware und Werkzeugen kaufen wir online und erhalten diese innerhalb weniger Tage ebenfalls in den Flur geliefert. Nachdem das gelieferte Paket ausgepackt wurde, haben wir die Hardware virtuell bis zum Einbau zur Verfügung, denn in keinem Schrank oder Regal tauchen Produktverpackungen auf. Dadurch erspart sich der Spieler allerdings auch lästiges Auspacken und muss sich nicht um optionale Beigaben kümmern. Die folgende Galerie enthält einige Bildschirmfotos aus dem Spiel und zeigt mit Anmerkungen in welchem Kontext das Bild steht. Aufgrund der Vielzahl und ständig steigenden Anzahl verfügbarer Hardware zeigen wir nur ein Bruchstück des Spielumfangs. So bleibt Raum für die eigene Erkundung.

Freies Spiel

Das "Freie Spiel" widmet sich vor allem dem spontanen Planen von PC-Systemen. Alle Komponenten können ausgewählt werden und es gibt keine Limitierungen durch Level oder Geld. Ebenso stehen dafür alle im Büro freischaltbaren Tische und Schränke zur Verfügung, so dass auch das Aufbauen mehrerer Systeme zum direkten Vergleich möglich ist. Damit hier das Aufbauen im Vordergrund stehen kann, sind natürlich auch alle Werkzeuge freigeschaltet, so dass das lästige Schrauben oder Kabel-Stecken nicht im Weg steht "mal eben schnell" einen Build auszuprobieren.

Bedienung

Das Spiel lehnt die Bedienung an die eines First-Person-Shooters an, indem wir in der Ego-Perspektive durch Mausbewegungen unseren Blickwinkel verändern und mit der linken Maustaste Aktionen ausführen (somit ist das Spiel mehr "Point and Click" als "Shooter"). Durch das Büro bewegen wir uns mit W, A, S und D. Dort wo die Bedienung nicht so intuitiv für PC-Spieler gestaltet ist, werden stets notwendige Tastatureingaben auf dem Bildschirm angezeigt.

Gameplay

Schon im Tutorial macht der PC Building Simulator einiges richtig. So lernen Anfänger direkt alle Komponenten eines PCs kennen und wie diese verbaut werden. Dabei ist es nicht mit ein paar Klicks getan. Stattdessen müssen beispielsweise alle Schrauben gelöst respektive angezogen werden und wenn das Mainboard nun einmal sechs Abstandshalter benötigt, dann sind alle einzusetzen. Die Abläufe zu verinnerlichen bietet Anfängern wohl den meisten Mehrwert. Allerdings fehlen hier und da ein paar Informationen über den Tellerrand hinaus. So muss der Spieler die Hardwarebauteile aus einer Kiste entnehmen. Die einzelnen Teile können nach Kunst der Physikengine grob bis rabiat behandelt werden. Eine Sensibilisierung, wie mit einzelnen Komponenten umgegangen werden sollte, fehlt vollständig. Auch wird versäumt auf Alternativen einzugehen. Statt einer HDD als Hauptspeicher könnte auch eine SSD eingesetzt werden. Welche Vorteile eine SSD mit sich bringt, wie sich Netzteile unterscheiden und welchen Einfluss eine Komponente auf den Energieverbrauch hat sind nur einige Fragen, die das Spiel versäumt zu beantworten.

PC-Komponenten im Tutorial

Die meiste Zeit verbringt der Spieler wohl im Karriere-Modus, dem sicherlich spannendsten und umfangreichste Teilstück des Spiels. Der PC Building Simulator ist, wie bereits beschrieben, ein echter Simulator, der gerade durch den Karriere-Modus einen Tycoon-Stempel aufgedrückt bekommt. Dies sind zugleich diejenigen Aspekte, die den Modus so interessant machen. Der Schwierigkeitsgrad des Spiels ist unserer Meinung nach allerdings recht unausgewogen. Die Aufträge erhalten meist eine konkrete Problembeschreibung mitsamt der Lösung. In den ersten Leveln besteht ein signifikanter Teil der Aufgaben darin, den RAM, die GPU oder CPU zu tauschen. Manchmal kommt ein Virenscan oder ein Upgrade einer Komponente dazu. Und genau hier beginnt die Krux. Soll beispielsweise das Mainboard getauscht werden, so weiß der Anfänger häufig nicht weiter. "Welchen Sockel brauch ich?" oder "Welcher Chipsatz ist besser" sind nur einige der aufkommen Fragestellungen.

Z170 Mainboard-Auswahl im Shop

Der erste Anlaufpunkt ist der Shop, über den die Hardware bezogen werden kann. Dort werden recht früh im Spiel drei Z170-Mainboards mit exakt gleicher Beschreibung zu verschiedenen Preisen angeboten. Welches Exemplar soll nun gekauft werden? Nach Tycoon-Manier natürlich das günstigste. Dies führt dazu, dass bei Upgrade-Aufträgen Komponenten verbaut werden, die zwar auf dem Papier ein wenig höher getaktet oder besser ausgestattet sind, real allerdings nur marginale Performanceverbesserungen aufweisen. Den Auftraggebern scheint dies egal zu sein, das Geld erhalten wir trotzdem. Was das Spiel als "Verbesserung" ansieht, bleibt oft verborgen. Ein Anhaltspunkt ist der Erlös des Auftrages, der in etwa den Rahmen für die Kosten neuer Hardware absteckt. Für Fortgeschrittene ist dieser Umstand nicht gerade eine Herausforderung. Selbige bleibt das Spiel dem Spieler an vielen Stellen schuldig. Manchmal verirrt sich jedoch ein Auftrag in das Emailpostfach, bei dem sich ein Kunde einen gewissen 3DMark Score wünscht. Hier kann der Fortgeschrittene sein Vorwissen ausspielen, wohingegen der Anfänger gar nicht abschätzen kann, welche Komponenten nun welche Auswirkung auf den Benchmark haben.

Wem die ewige Schrauberei dann doch irgendwann zu lästig sein sollte, kann im Shop vom verdienten Geld ein entsprechendes Upgrade erwerben, welches diesen Job für einen erledigt. So wird die Abarbeitung der Aufträge nicht mehr als allzu repetitiv empfunden. Mit PCBAY befindet sich auch eine abstrahierte Version von Ebay im Spiel, bei dem gebrauchte Hardwarekomponenten vergünstigt eingekauft werden können. Mindestens genauso illegal. wie Kunden gebrauchte Waren zu verkaufen, ist das Einbehalten von defekten oder ausgetauschten Komponenten. Während erstere direkt aus dem Inventar heraus für kleines Geld verkauft werden können, lassen sich letztere, sofern passend, beim nächsten Kunden einsetzen; Kundenbeschwerden Fehlanzeige. Würde das lokale Servicegeschäft so hantieren, könnte es wohl alsbald seine Tore schließen.

Der Ebay-Klon PCBAY

Dass der Tycoon-Gedanke nicht besonders gut durchdacht wurde, zeigt sich auch an anderen Stellen. So müssen wir monatlich Geld für den Strom zahlen und sollten daher das Licht immer ausschalten, eine Möglichkeit das Tageslicht zu benutzen existiert nicht. Beim Kauf der Komponenten im Shop können wir verschiedene Versandarten mit unterschiedlicher Lieferzeit wählen, auf das Geld von Kunden haben wir dagegen direkten Zugriff, ein Knopfdruck in der Email und das Geld ist auf unserem Konto. Auch scheint Mundpropaganda völlig auszureichen, denn kaum ist ein Auftrag erledigt, kommt auch schon ein Neuer eingetrudelt. Ausgaben für Angebote und Marketing sind nicht nötig.

Aus Sicht eines Simulators überrascht das Spiel mit stellenweiser hoher Detailgenauigkeit auf der einen und mit Limitierungen und Bugs auf der anderen Seite. Der Grad der Details für die einzelnen Komponenten fällt ausgesprochen hoch aus. Beispielsweise zeigen einige Gigabyte Mainboards mit 7-Segmentanzeige den aktuellen BIOS-Statuscode an, der je nach Defekt und Komponentenstatus andersartig ausfällt. Die Akkuratheit der Anzeigen haben wir jedoch nicht überprüft. Bei der Interaktion mit der Hardware und beim Verhalten selbiger existiert großer Nachholbedarf. So erreichte uns ein Auftrag, bei dem eine von zwei HDDs einen Defekt aufwies und ausgetauscht werden sollte. Erster Anhaltspunkt ist immer die Akustik des Objektes, beispielsweise bei einem Defekt des Schreib-Lese-Kopfes. Im PC Building Simulator ließ sich der Defekt nur äußerst umständlich und durch wechselseitige Demontage einer HDD herausfinden.

Diagnosehinweis zum Auffinden defekter Komponenten Biosanzeige mit fehlender CPU als Fehlerbeschreibung

Eine defekte CPU wird beispielsweise im BIOS angezeigt. Auch wenn einige Mainboards für Intel-Prozessoren mittlerweile ein Update des BIOS ohne CPU ermöglichen, so ist ein Interagieren mit dem BIOS ohne CPU in der Realität nicht möglich. Auch muss bei jeder Demontage des CPU-Kühlers die Wärmeleitpaste jedes Mal neu aufgetragen werden. Fun Fact: Uns war es zudem möglich, einen Kunden-PC gänzlich ohne CPU-Kühler durch den 3DMark Benchmark Parkour zu jagen. Dass wir zur Wegoptimierung die PCs durch die Wände greifen und abstellen konnten, fällt an dieser Stelle nicht weiter ins Gewicht.

3dMark Testlauf mit demontiertem CPU-Kühler Wegoptimierung: Abstellen und Anheben von PCs durch die Wand

Die Musik in dem Spiel ist recht eintönig und wirkt schnell störend. Glücklicherweise bietet der PC im Shop einen integrierten Musik-Player, mit dem sowohl eigene Musik als auch Internetradio aus dem Spiel heraus wiedergegeben werden kann. Blöderweise brüllt die Musik sobald das Spiel gestartet schon im Hauptmenü los und übertönt sämtliche anderen Töne des Spiels.


Fazit

Das Fazit zu einem Early Access Titel fällt schwer und muss differenziert betrachtet werden. Denn in erster Linie haben wir einen Entwicklungsstand des Spiels untersucht, der vom Hersteller noch nicht als "abgeschlossen", also auch noch nicht "repräsentativ" bezeichnet wird. Eine Bewertung von Umfang und Umsetzung kann sich also mit zunehmendem Entwicklungsgrad des Spiels noch ändern und ganz klar verbessern. In diesem Artikel haben zwei Autoren das Spiel simultan getestet und geben an dieser Stelle ihren persönlichen Eindruck wieder.

Fazit Thomas:

Als ich durch Meldungen im Internet vom "PC Building Simulator" gehört habe, war das Interesse aufgrund meiner Erfahrung im PC-Hardware-Bereich gering bis nicht vorhanden. Als ich aber das Angebot bekam, mir diesen Early-Access-Titel näher anzusehen, bestand zumindest das Interesse zu hinterfragen, was mit dem Titel bezweckt wird und was derjenige bekommt, der sich ernsthaft dafür interessiert. Obwohl meine Spiele-Sammlung ihren Schwerpunkt bei Triple-A Titeln hat, ist mir dennoch bekannt, was bei Indie-Game oder Early-Access zu erwarten ist, da ich unter anderem an Factorio großen Gefallen gefunden habe. An diesem Spiel wird sehr deutlich, dass nicht nur eine bombastische Grafik die Motivation zum Spielen vergrößert, sondern vor allem ein kreatives Spielsystem mit neuen, interessanten Mechaniken. Der PC Building Simulator macht genau das: Etwas Neues angehen, wovon bisher niemand gedacht hätte, dass es sich lohnen könnte, so etwas umzusetzen. Dennoch sehe ich die Vorteile und finde die Idee sehr innovativ. Da ich seit meinem 16. Lebensjahr die Entwicklung von Computerhardware verfolge, fallen mir natürlich auch Dinge auf, die besser umgesetzt werden können und mir für ein attraktives Produkt fehlen. Da heute die Produktvielfalt vor allem durch optische Unterschiede gegeben ist, war es vor einigen Jahren schwieriger sicherzustellen, dass alle Komponenten so reibungslos miteinander funktionieren, wie man es heute kennt. Dies führte mehr oder weniger zwangsweise dazu, dass man sich mit den Bestandteilen auseinandersetzen musste, um Hintergründe zu verstehen. Was ist ein Chipsatz, was kann ich von einem hohen Ramtakt erwarten und welche Komponente macht Probleme, wenn ich einen Bluescreen sehe? Das Verständnis dafür ist in einem "Aufbau"-Spiel sicherlich optional, aber kann auch hilfreich sein. Wenn man also den PC Building Simulator als Werbeplattform benutzen möchte, sollte die Hardware auch in mehr Details dargestellt werden, als das der Fokus auf die enthaltene Beleuchtung gesetzt wird. Der potenzielle Nutzer wird meiner Meinung nach auch eher Grafikhardware besitzen, die Schwierigkeiten haben wird, die geforderten Details mit einer angenehmen Bildrate darzustellen, womit meine Anforderung zum zweischneidigen Schwert wird. Ich bin daher gespannt darauf, wie die Entwickler unterschiedliche Detailgrade der Hardware umsetzen und ob auf der niedrigsten Stufe mit kleiner Auflösung zumindest derjenige Kunde Geschmack am Kauf der Hardware findet, der diese "simuliert" vor sich stehen sieht, während er am preiswerten Laptop eines Lebensmittelhändlers sitzt.

Der Karriere-Modus lässt zumindest einen Hauch Fortschritt erahnen und kann dadurch eine gewisse Langzeitmotivation bilden, da ohne zuvor das freie Spiel gespielt zu haben, nicht bekannt ist, welche Hardware man durch die nächste Stufe freischalten kann. Allerdings sind die Aufgaben zu repetitiv und beschränken sich auf Hardware-Upgrades und das Beseitigen von Viren. In meinem Bekanntenkreis und bei mir selbst habe ich viel Zeit für die Diagnose von Problemen aufgewendet, worauf in der aktuellen Fassung des Simulators nur am Rande eingegangen wird. Außerdem sollte die Lokalisierung, die meistens erstaunlich gut und umfänglich ist, geprüft werden. Ich habe nichts davon, wenn Textteile durch andere grafische Elemente verdeckt werden oder ich deutlich sehen kann, dass der Text nicht in das Element des Spiels reinpasst, weil z.B. der Knopf nur breit genug für das englische Wort ist.

Insgesamt finde ich es lobenswert, dass der PC Building Simulator einen ganz neuen Ansatz für ein Spiel gefunden hat, halte ihn jedoch derzeit für erfahrene Anwender für unattraktiv. Demjenigen, der gerne selber mal einen PC aufbauen möchte, sich aber bisher nicht getraut hat, wird mit diesem Spiel jedoch eine tolle Möglichkeit geboten sich die gewünschte Hardware anzusehen, einzubauen und etwas darüber zu lernen - wenn auch nur rudimentär.

Fazit Marco:

Simulatoren blicken auf eine langjährige Tradition zurück. Sportsimulationen wie Fifa gehören jedes Jahr zu den verkaufsstärksten Titeln. Der anfänglich belächelte Landwirtschafts-Simulator hat sich zum echten Verkaufsschlager entwickelt und besitzt eine große Fangemeinde. Billigst produzierte Spiele wie Polizei-, Feuerwehr- oder Bus-Simulatoren sorgen in Tests, auf Twitch oder Youtube regelmäßig für viele Lacher.

Der PC Building Simulator fällt ebenfalls in dieses Genre, bietet aber weit mehr als das bloße abarbeiten von Arbeitsaufträgen. Das Spiel ist gerade für Anfänger sehr lehrreich, es fordert und fördert das ökonomisch-wirtschaftliche Denken und stellt sogar euer moralisches Handeln auf die Probe. Das pädagogisch-didaktisches Konzept hinter dem Spiel sorgt für ein spielerisches Heranführen an die Materie des PCs, weshalb sich das Spiel zu teilen auch als Lernspiel eignen würde. Die Steuerung ist recht einfach, die Basics schnell erlernt. Der freie Modus bietet genug Möglichkeiten sich auszuleben und eigene Systeme von Grund auf aufzubauen. Ein großer Pluspunkt ist sicherlich die Zusammenarbeit mit einer Vielzahl großer und kleiner Hersteller, sodass real existierende Produkte digital abgebildet werden können. Dass sich die Hersteller einer Art Kundenbindung erhoffen, sei an dieser Stelle zweitrangig. Für die Detailtreue der Komponenten sammelt der PC Building Simulator eindeutig Pluspunkte. Die Beleuchtung der Lüfter, Mainboards und Gehäuse ist denen der realen Vorbilder entnommen und selbst der Statuscode des BIOS kann von manchen Mainboards im laufenden Betrieb abgelesen werden.

Wie wohl die meisten Leser, so verfüge auch ich über langjährige Erfahrungen bei der Suche und Behebung von Hardware- oder Softwarefehler, die ohne weiteres ganze Nächte in Anspruch nehmen konnten. Da das Spiel von sich behauptet, sowohl Enthusiasten wie mich, als auch Anfänger zu adressieren, sollte es auch genau dieses Versprechen halten. Möglich ist dies nur im Karrieremodus, doch hier offenbart das Spiel die größten Schwächen. Die Aufträge sind viel zu linear und liefern die Lösung oftmals gleich mit, wodurch das Experimentieren und Analysieren entfällt und die Abarbeitung zum reinen "Doing" verkommt. Viele Kniffe, die im realen Umfeld sehr hilfreich sein können, werden im Spiel nicht umgesetzt. Auch Akustik spielt keine Rolle. Somit können typische Fehlerszenarien, wie ausgeschlagene Lager von Lüftern oder ein Defekt der Schreib-Lese-Köpfe einer mechanischen Festplatte nicht abgedeckt werden. Glücklicherweise lassen sich mit fortschreitender Spielzeit die repetitiven Elemente, wie das Lösen und Festziehen von Schrauben, automatisieren. Denn ab einer gewissen Stelle ist es wichtiger, ein Gefühl für die Materie zu bekommen, Abläufe zu verinnerlichen und Wissen aufzubauen, statt die Hälfte der Spielzeit mit dem Schraubendreher in der Hand zu verbringen. Für Anfänger ist es dagegen sehr mühsam Informationen zu den einzelnen Produkten zu erhalten, deren Unterschiede zu erlernen und schlussendlich die richtigen Komponenten auszuwählen. Auf die Leistungsklassen von Netzteilen wird ebenso wenig eingegangen wie auf die Unterschiede zwischen den Systemen von Intel und AMD. Die Auswirkungen einzelner Komponenten wie CPUs und GPUs auf den Energieverbrauch oder die Leistung des Systems lassen sich so nicht erlernen. Selbst auf so vermeintlich einfache Fragestellungen, ob nun eine HDD oder SSD verbaut werden soll und wo die jeweiligen Vorteile liegen, geht das Spiel nicht ein. Dafür lernt der Spieler jedoch rudimentär den Umgang mit Tools und dem BIOS kennen.

Die Integration in das Steam Universum ist meiner Meinung nach noch nicht abgeschlossen und ausbaufähig. Mit einen der letzten Updates sind Sammelkarten hinzugefügt worden. Viel interessanter und vor allem motivierender wären Achievements für das abschließen des Tutorials, das Erreichen bestimmter Level im Karrieremodus oder beispielsweise mit einem festgelegten Budget ein System zu erstellen, dass einen bestimmten 3DMark-Score erreicht. Den sonst wöchentlichen Update-Turnus haben die Entwickler in den letzten Wochen etwas vernachlässigt. Dass das Spiel mit seinen Updates steht und fällt steht außer Frage. Einmal mehr kommt es auf die Entwickler an und wie zügig neue CPUs, GPUs, Gehäuse und Mainboards den Weg in das Spiel finden. Bleibt zu hoffen, dass der Early-Access-Status verlassen werden kann, bevor das Interesse an dem Spiel verloren geht. Für ein Spiel mit ebendiesem Status hat das Spiel schon viel zu bieten. Der Preis von 19,99 € liegt zwar im oberen Drittel, geht für den gelieferten Umfang in Ordnung.

Ausblick

In der Zeit zwischen Juli und Oktober 2018 gab es in unregelmäßigen Abständen, aber dafür häufig Updates, die nicht nur neue Hardware zum Einsetzen in den Traum-PC beinhalteten. Im Produktbeschreibungstext auf Steam zum Spiel spricht der Hersteller von einer Early-Access Phase von 2-3 Monaten, die jedoch seit einiger Zeit überschritten sind (das Spiel wurde Ende März auf Steam als Early-Access Version verfügbar gemacht). Geplant ist bereits eine Überholung des Karriere-Modus, der nahezu komplett von dem abweichen kann, wovon wir hier berichtet haben. Auch beabsichtigen die Entwickler ein Stück weit ältere Hardware einzubauen. Darüber hinaus verfolgen die Entwickler das Ziel mit der Community zusammen zu arbeiten, um den Spielumfang an den Wünschen vieler Bastler und Tüftler auszurichten:

Die Konstruktion von PCs in der echten Welt ist für so viele Menschen eine Leidenschaft, dass wir es kaum erwarten können, von unseren Spielern zu erfahren, auf welche Funktionen wir unser besonderes Augenmerk richten sollen, um zu gewährleisten, dass PC Building Simulator so genau (aber auch so unterhaltsam) wie möglich ausfällt.
Für uns als kleines Team mit einer komplexen Simulation ist es wichtig, unsere Community einzubeziehen, damit wir optimale Entscheidungen in Hinblick auf die weitere Entwicklung des Spiels treffen können.

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