Exceleram E30117A PC3-10666 7-7-7-21 - 02 - AMD/Intel und der Ram

Erstellt am: 25.02.2011 um 15:00 Uhr von Oliver Opel.

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AMD/Intel und der RAM - eine kleine Historie

AMD-User werden sich der Tatsache schmerzlich bewusst sein: Auf dem Speichermarkt herrscht spätestens seit der Einführung des DDR3-Standards Flaute bei für AMD zertifizierten DDR3-Riegeln - zumindestens, wenn es etwas höher getaktet sein soll als die Jedec-Spezifikationen vorschreiben. Geschuldet ist dies natürlich den nach der Einführung des Core2Duo und nachfolgenden, deutlich leistungsstärkeren Intel-Modellen nach dem erfolgreichen Athlon64 wieder deutlich geschrumpften AMD-Marktanteilen. Aber dies wäre kein großes Problem, wenn das Design des Phenom nicht grundsätzliche, für das Marketing der Speicherhersteller ungünstige Eigenschaften mit sich brächte.

Bereits als Intel zu Core2Duo-Zeiten noch keine integrierten Memory-Controller besaß, wohl aber der Athlon64, zeigten sich Unterschiede in der Ansteuerung der Speicher und den damit verbundenen Overclocking-Eigenschaften. Das AMD-Design profitiert nicht so sehr von hohen Taktraten, eher von niedrigeren Timings, und der in der CPU integrierte Speichercontroller wurde konsequent auf niedrige Latenzen ausgelegt, was eine schärfere Ansprache der Speicherchips mit sich brachte, wobei einige Chiptypen hiermit schlechter umgehen konnten als andere. Bereits zu Athlon64-DDR1-Zeiten zeichnete sich ab, dass auf AMD-Plattformen vor allem Chiptypen gut für das Overclocking geeignet waren, die hohe Spannungen vertrugen. Chiptypen, die eher mit höheren Latenzzeiten in der Taktrate skalierten, hatten auf AMD-Plattformen das nachsehen.

Dies alles bedeutete nicht, dass AMD-Plattformen durch die Speichergeschwindigkeit limitiert gewesen wären. Im Gegenteil, der bereits früh integrierte Speichercontroller hatte deutliche Vorteile, insbesondere bei häufigen Zugriffen, wie sie im Server- und Datenbankenbereich vorkommen. Bei synthetischen Speicherbenchmarks, die einzig die Bandbreite bei der Übertragung recht großer Datenpakete messen, konnten AMD-Systeme jedoch nicht mithalten, da der Taktbereich verhältnismäßig niedrig ausfiel und durch höhere Latenzen nur etwas mehr Takt gewonnen werden konnte.

Verständlich, dass mehr und mehr Hersteller dazu übergingen, ihre teuren Overclocking-Kits für Intel-Systeme zu spezifizieren, da die werbewirksamen höheren Taktraten hier einfacher zu erreichen waren, wobei nur in den wenig sichtbaren Subtimings Abstriche gemacht werden mussten. Zudem konnten auch moderne, strom- und siliziumsparende Chips in geringeren Strukturgrößen verwendet werden, die mit geringeren Spannungen liefen und schlechter auf erhöhte Spannungen reagierten als  die, die mehr Strom verbrauchen, aber besser mit erhöhten Spannungen und verbesserter Kühlung skalierenden Chips mit größeren Strukturen.

Mit der Einführung des integrierten Memorycontrollers bei Intel wurde dieser Trend noch verstärkt. Da die Intel-Chips maximal 1,65V vertrugen, mussten die Chip-Hersteller konsequent auf neue, stromsparende Chips setzen. Die AMD-Overclockinggemeinde ging damit bei den neuen Entwicklungen leer aus. Der Phenom und der Phenom II besaßen dieselbe, taktunfreundliche, aber Latenzen reduzierende Charakteristik wie die Athlon64-Modelle; Intel setzte weiterhin auf etwas höhere Latenzen in Verbindung mit einem größeren Cache. AMD-zertifizierte Kits waren häufig mit hoher Spannung laufender Ausschuss aus der Produktion der Intel-Speichersets, die Zahl geeigneter Chiptypen für ein vernünftiges Overclocking auf AMD-Plattformen reduzierte sich auf die immer noch gut mit erhöhter Spannung skalierenden Micron und die sehr teuren Elpida Hyper IC's, aber von höheren Taktraten bei geringen Spannungen, die schließlich auch bei AMD-Chips stromsparende und den Chip kühler haltende Effekte gehabt hätten, war man weit entfernt. Hinzu kam, dass häufig die (für Intel-Systeme angegebenen) Spezifikationen auf AMD-Systemen nicht eingehalten werden konnten.

Inzwischen sind wieder ein paar Monate ins Land gegangen, und neue Chiptypen erblicken die Welt. Auch wenn auf Core i - Intel-Systemen immer noch höhere Speicher-Taktraten erreicht werden, so wird mit den SandyBridge-Prozessoren auch bei Intel der Focus nunmehr wieder auf Zuverlässigkeit gelegt. Es scheint, dass man auch als AMD-Anwender auch wieder die beworbenen Takraten und Latenzen der frisch erstandenen Speicherriegel nutzen könnte... Diesen Eindruck haben wir zumindestens nach dem Test der brandneuen Exceleram PC3-10666, die bei niedrigen 1,5V mit Latenzen von 7-7-7-21 für 1333 MHz spezifiziert sind. Wir werden zeigen, wie sich diese Speicher auf unserem AMD-Testsystem verhielten und was Ihr von diesem Set erwarten könnt.

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