Enermax ETS-T40

Erstellt am: 23.12.2011 um 18:00 Uhr von Thomas Radigk.

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Beitragsseiten

Schon seit vielen Jahren erzeugen leistungsfähige Hauptprozessoren im heimischen Computer weitaus mehr Wärme, als dass man sie durch einfaches Belüften kühlen könnte. Um der Abwärme Herr zu werden, entwerfen viele Hersteller unzählige neue Kühllösungen, die auf verschiedenste Weisen die Abwärme der zentralen Einheit bändigen sollen. Während Enthusiasten mehrere hundert Euro in eine Wasserkühlung investieren, kann mit wenigen Abstrichen eine teilweise gleichwertige Luftkühlung für sehr viel weniger Geld realisiert werden. Im Februar 2011 verkündete Enermax, ein bekannter Netzteilspezialist, sehr bald auch Prozessorkühler anbieten zu können. Zu Anfang bietet man den Kunden fünf verschiedene Produkte an, drei davon kommen als sogenannte Tower-Kühler-Lösung daher. Und eine davon, genauer gesagt der Enermax ETS-T40-VD, hat jetzt den Weg in unser Testlabor geschafft, um uns zu zeigen, was in zwei Jahren Entwicklungszeit erreicht wurde. Das hervorstechendste Produktmerkmal dürfte der besonders niedrige Wärmewiderstand von nur 0,09°C (lt. Enermax) sein, aber auch mit anderen Raffinessen und einer niedrigen unverbindlichen Preisempfehlung von weniger als 40€ buhlt man um die Gunst des Kunden auf dem hart umkämpften Lüftkühler-Markt.
Ob Enermax den hohen Qualitätsmaßstab für Netzteile auch bei Kühlern ansetzt, haben wir auf den folgenden Seiten genau untersucht.


Technische Daten und Lieferumfang

Spezifikationen Enermax ETS T40-VD
Abmessungen Kühlkörper (L x B x H): 139 x 70 x 160 mm
Material: Aluminium (Lamellen), Kupfer (Heatpipes)
Gewicht (ohne Lüfter): 610 g
Kontaktfläche zur CPU: Heat Pipe Direct Touch
Anzahl Heatpipes und Durchmesser: 4 Stück, 6 mm Durchmesser
Anzahl Aluminiumlamellen und Abstand: 52 Stück, 1,7 mm
Nutzbare Sockel: AMD: AM2(+) / AM3(+), Intel: 775, 1156, 1366, 1155
Abmessungen Lüfter (L x B x H): 120 x 120 x 25 mm
Drehzahlbereich: 800 - 1800 U/min
PWM: ja
Kabellänge: 50 cm
Besonderheiten: Twister Lagertechnologie, zweifarbige LED-Leuchteffekte
Lieferumfang Kühler, Lüfter, Befestigungsmaterial, Wärmeleitpaste, Anleitung


Die Vorderseite der Verpackung verrät, dass CPUs mit 200 W und mehr Verlustleistung gekühlt werden können.An den Seiten der Verpackung sind sämtliche technischen Details aufgelistet.Auch über den Verpackungsinhalt und verwendete Technologien informiert man den Kunden ausführlich.

Die Verpackung des Enermax ETS-T40 lässt schon von außen erahnen, welcher Riese von einem Kühler in ihr steckt. Darüber hinaus sind natürlich auch detaillierte Informationen über das innenliegende Produkt aufgedruckt. An zwei verschiedenen Stellen wurde mit einem roten Klebepunkt markiert, welche der drei erhältlichen Versionen des ETS-T40 Kühlers enthalten ist. Unser Testkandidat trägt den Zusatz „-VD“ und ist die „mittlere“ Ausstattungsvariante des Kühlers. Im Gegensatz zum ETS-T40-TA erhält man hier einen Kühlkörper, der nicht vollständig vernickelt ist, bekommt dafür aber einen Enermax T.B.Vegas Duo Lüfter dazu, der elf LED-Modi besitzt. Während bei der derzeit teuersten Variante, mit dem Zusatz „-TA“, ein Enermax T.B.Apollish Lüfter (ebenfalls elf LED-Modi) zum Einsatz kommt, muss der Kunde bei der günstigsten Variante (Namenszusatz „-TB“) mit einem T.B.Silence-Lüfter vorlieb nehmen. Dieser Lüfter verzichtet gänzlich auf optische Effekte, macht das Gesamtpaket aber deutlich günstiger. Allen Lüftern gemein ist die Größe von 120 mm und der Einsatz der Twister Lagertechnologie.

Der Lieferumfang des Kühlerpakets ist vollständig...... und die Befestigung ist auf allen Sockeln aus dem hause Intel, sowie AMD möglich.

Enermax hat an alles gedacht, was einen guten Lieferumfang ausmacht, denn der Kühler ist zu allen aktuellen Sockeln von AMD (AM2(+)/AM3(+)) und Intel (775, 1156, 1366, 1155) kompatibel. Dafür setzt man auf verchromte Elemente für die Montage und hat sogar an einen kleinen Schraubenschlüssel für die verschiedenen Muttergrößen zu den Beigaben gelegt. Für die Montage eines zweiten Lüfters liegen dem Lieferumfang sowohl zwei weitere Halteklammern, auf die wir später noch zu sprechen kommen, als auch vier weitere Schwingungsdämpfer aus Gummi bei. Um den Lieferumfang zu komplettieren, spendiert Enermax noch eine kleine Tube Wärmeleitpaste und ein Faltblatt, das die Montage auf 13 verschiedenen Sprachen und bebildert erklärt.


Der Kühler im Detail

Der Kunde erhält......ein Paket aus Kühler und Lüfter.....welches sich in Punkto Verarbeitung nicht vor der Konkurrenz verstecken braucht.

Der Kühler kommt bereits mit vormontiertem Lüfter zum Kunden, dem wir uns aber erst im folgenden Abschnitt widmen werden. Hier untersuchen wir die Merkmale des Kühlers und es fällt sofort die tadellose Verarbeitung des mit 610 g vergleichsweise leichten Kühlkörpers auf. Jede der 52 Aluminiumlamellen gleicht der anderen und nirgendwo sind Grate oder andere Verarbeitungsfehler zu finden. Der Abstand der Lamellen beträgt etwa 1,7 mm, von denen keine Lamelle auch nur um ein hundertstel abzuweichen scheint.

Mit 160 mm Höhe gehört der ETS-T40 Kühlkörper zwar zu den größeren Vertretern seiner Art, findet aber damit in fast jedem Gehäuse Platz. Die erste Kühllamelle liegt 46 mm über der CPU, wodurch es bei RAM-Bausteinen mit ausladenden Kühllösungen zu Problemen bei der Lüftermontage kommen kann. Die vier Kupferheatpipes mit einem Durchmesser von jeweils 6 mm sind in den Kühlerboden eingelassen worden und erhalten so direkten Kontakt zur CPU-Oberfläche, damit sie die Wärme noch schneller abführen können. Diese Vorgehensweise ist auch von andern Kühlerherstellern bekannt und nennt sich "Direct-Touch". Dadurch bedingt entstehen allerdings kleine Spalten zwischen Kühlboden und Heatpipe, die von der Wärmeleitpaste ausgefüllt werden (müssen). Da man auf das Glattschleifen der Unterseite verzichtet, ist diese auch nicht poliert worden.

Mit dem ETS-T40 getauften Kühler......beginnt der bisherige Netzteilspezialist......eine neue Ära im unternehmen.

Auf Ober- und Unterseite fallen Löcher in Form von Dreiecken auf, die die von Enermax entwickelten Technologien "Stack Effect Flow" (SEF), "Vortex Generator Flow" (VGF) und "Vacuum Effect Flow" (VEF) bilden. Was genau welche Technologie im Einzelnen bedeutet und wie sie helfen, den bisher geringsten Wärmewiderstand eines Kühlers von bis zu 0,09°C/W* zu verwirklichen, wird im Abschnitt "Technologien" ausführlich erklärt.

*Angabe von Enermax.


Der Lüfter im Detail

Enermax T.B.Vegas DuoVier Anti-Vibratiosngummis hemmen Schwingungsübertragungen an Kühler und GehäuseEiner der vielen Beleuchtungsmodi: Dauerhaftes Strahlen in zwei Farben

Der Lüfter hört auf die Bezeichnung T.B.Vegas Duo, was aufwändige optische Effekte verspricht, wie man sie sonst nur in Las Vegas findet. Außerdem lässt der Zusatz "Duo" vermuten, dass irgendetwas doppelt vorkommt, in unserem Falle sind es zwei unabhängige Beleuchtungsfarben - rot und blau. Doch der Reihe nach...
Mit einer Seitenlänge von 120 mm und einer Tiefe von 25 mm bewegt sich Enermax nicht auf unbekanntem Boden und setzt stattdessen Standardmaße ein. Die sieben Rotorblätter sind als Focus Blades ausgeführt und bieten einen Reflexstreifen, um die optischen Effekte zu verstärken. Das gesamte Flügelblatt lässt sich dank der Twister Lagertechnologie zum Reinigen einfach abnehmen. Auf den sogenannten Halo-Rahmen wird für dieses Modell verzichtet, dafür sind schwingungsdämpfende und selbstklebende Antivibrationsgummis angebracht, um möglichen Schwingungsübertragungen vorzubeugen. Zusätzlich zum 0,5 m langen Lüfterkabel, das vierpolig ausgeführt ist und womit der Lüfter folglich die PWM-Technologie unterstützt, ist ein weiteres Kabel mit einem kleinen Taster am Ventilator angebracht. Mit Hilfe dieses Tasters kann der Benutzer zwischen den verschiedenen Beleuchtungsmodi wechseln, die der Lüfter mit seinen 24 SMD-Leuchtdioden zu bieten hat. Die Leuchtdioden, die innenliegend am Rahmen angebracht sind, sollen dabei eine höhere Helligkeit erreichen als die, die bei gewöhnlichen LED-Lüftern eingesetzt werden.
Die Nenndrehzahl des mit UCTVD12A intern bezeichneten Ventilators liegt bei 800 bis 1800 U/min (+/- 10%) und Enermax verspricht eine Geräuschentwicklung von mindestens 16 dB(A) und höchstens 26 dB(A). Dabei soll der Lüfter einen statischen Druck von 0,97 bis 2,28 mm-H2O erreichen, sowie zwischen 56,51 und 129,09 m³ Luft pro Stunde umwälzen. Wer diesen Lüfter einzeln im Handel ersteht, wird zusätzlich eine Lüftersteuerung erhalten, die hier entfällt, da der Lüfter am Mainboard anzuschließen ist und dieses dann die Drehzahlregelung übernimmt.


Technologien

Enermax will mit dem ETS-T40 Kühler einen Wärmewiderstand von 0,09°C/W und somit einen Bestwert erreicht haben. Welche Tricks man verwenden musste, um dieses Ergebnis zu erreichen, werden wir hier im Folgenden kurz vorstellen.

  • Twister Lagertechnologie

Seitenansicht Twister Lagertechnologie (Schema)Twister Lagertechnologie

Die Twister Lagertechnolgie wird schon länger von Enermax eingesetzt und ist mittlerweile bei jedem Lüfter aus dem Hause anzutreffen. Bei der Entwicklung hat man sich das Ziel gesetzt, die Lagergeräusche auf ein Minimum zu reduzieren. Um die Kontaktfläche zwischen dem rotierenden Ventilator und dem stillstehenden Motor zu verringern, realisierte Enermax mit einer magnetisierten Metallkugel (1) die wohl geringstmögliche Auflagefläche (A). Zusätzlich ist das Lager selbstfettend ausgelegt, was die durchschnittliche Lebensdauer auf 100.000 Stunden anhebt (2), (C) und eine gleichmäßige Schmierung im Lager ermöglicht. Für den Antrieb zeichnen sich die Spulen im Stator (3) verantwortlich, die ein Magnetfeld erzeugen, das vom Magnetband im Rotor (4) abgestoßen wird und wodurch letztendlich der Lüfter in Bewegung gesetzt wird. Da dies kontaktfrei geschieht, brauchte man sich keine weiteren Gedanken über Störgeräusche an dieser Stelle machen. Als positiver Nebeneffekt dieser Technik lässt sich das Lüfterblatt leicht abnehmen, ohne dass Teile des Lagers beschädigt werden.

  • Vortex Generator Flow (VGF)

VGF-TechnolgieVGF-Technolgie

Für die VGF-Technologie hat sich Enermax von der Luftfahrt inspirieren lassen. Dort werden Vortex Generatoren (Turbolatoren) auf Tragflächen eingesetzt, um die Luft noch enger über den Flügel zu leiten. Während man dadurch bei Flugzeugen die Flugeigenschaften verbessert, nutzt Enermax diese Technologie für eine Luftführung um die Heatpipes herum, was zu einer besseren und direkten Kühlung dieser beiträgt. Die Luft, die die Heatpipes umströmt, wird von den Vortex Generatoren in den entstehenden Windschatten gedrückt, wo diese dann ebenfalls Wärme abführen kann. So will man sogenannte Hotspots an den Heatpipes verhindern, womit sich die Effizienz dieser erhöhen soll.

  • Vacuum Effect Flow (VEF)

VEF-TechnolgieVEF-Technolgie

Bei der VEF-Technologie musste Enermax keine großen Modifikationen an den Aluminiumlamellen durchführen. Hier nutzt man den Effekt aus, dass ein gerichteter Luftstrom umliegende Luft an den Seiten mitreißt, da dort ein geringerer Luftdruck als im Luftstrom herrscht. Es kann somit zusätzliche Luft durch die offenen Seiten am Kühler angezogen und für die Wärmeabfuhr genutzt werden.

  • Stack Effect Flow (SEF)

SEF-TechnolgieSEF-TechnolgieSEF-Technolgie

Um noch mehr Wärme abführen zu können nutzt, Enermax den Kamineffekt für die SEF-Technik. Dafür sind in jede Kühllamelle vier Luftauslässe eingebracht worden. Der Effekt ist schnell erklärt: Luft steigt aufgrund von Erwärmung nach oben, womit kühlere Luft nachströmt. Mit Hilfe des zusätzlichen Luftstroms vom Ventilator am Kühler wird dieser Effekt beschleunigt, indem mehr kalte Luft zur Verfügung steht. Durch die spezielle Bauform funktioniert dieser Effekt am besten, wenn die Luftrichtung eingehalten wird und der Tower-Kühler zusätzlich stehend verwendet wird, was in den heutigen Tower-Gehäusen nicht der Fall sein wird.

Enermax ETS-T40 Kühlkörper von oben. Zu sehen: Vortex Generatoren und die Öffnungen für den Stack Effect Flow.


Praxistest: Testmethoden

Kommen wir nun zu den zweifelsohne wichtigsten Faktoren überhaupt: den Leistungsdaten. Schön zu lesende technische Daten und Eigenschaften reichen da natürlich nicht aus. Bei unserem Praxistest achten wir auf verschiedene Merkmale und Faktoren. Lüfter mit Gleitlagertechnologie benötigen eine gewisse Einlaufzeit, damit sich das Gleitmittel optimal verteilen kann. Dies kann erst durch eine ausreichende Temperatur im Betrieb erreicht werden. Daher geben wir den Lüftern eine Einlaufzeit von 30 Minuten. Vor der Kühlermontage wird ein Tropfen Wärmleitpaste mittig auf der CPU platziert und die Halterung möglichst fest angezogen, um den Anpressdruck zu maximieren. Anschließend werden folgende Punkte an den Produkten getestet:

Kühler

Montage

Bei der Montage sollte es dem Nutzer einfach gemacht werden, mit wenigen Schritten eine sichere, aber auch universelle Halterung für den Kühler anzubringen. Für größere Kühler kommt in der Regel ein eigenes System zum Einsatz, welches manchmal Schwierigkeiten bei umliegenden Bauteilen bereiten und in den schlimmsten Fällen nicht verwendet werden kann. Es wird der Kühler nach Anleitung Schritt für Schritt montiert, was einerseits eine Kontrolle für die Verständlichkeit der Anleitung ist und andererseits mögliche Schwachstellen des Montagesystems aufdeckt. Falls größere Schwierigkeiten aufgedeckt werden, so werden diese von uns ausführlich dokumentiert.

Temperaturverhalten

Das Temperaturverhalten gibt Auskunft über die Leistungsfähigkeit des Kühlsystems. Dafür verwenden wir zwei unterschiedliche Testszenarien. Im ersten Fall wird der Kühler im offenen Aufbau betrieben, sodass ihm die gesamte Umgebungsluft zur Verfügung steht. Hiermit wird die Rohleistung des Kühlers ermittelt, bevor wir beim Test im Gehäuse ohne Gehäuselüfter ein anderes Extrem ausloten. In diesem Fall muss der Kühler zeigen, was er mit Serienbelüftung ohne weitere Hilfe zu leisten im Stande ist. Das Mittel aus beiden Extremen dürfte für die meisten Anwender in realer Umgebung anzutreffen sein. Wir geben jeweils sowohl die absolute Kerntemperatur (Mittel aus allen Kerntemperaturen), als auch den Unterschied zur Umgebungstemperatur an. Für die Bewertung und den Vergleich ist der letzte Wert jedoch von größerer Bedeutung.

 

Lüfter

Anlaufspannung

Häufig wird dieser Punkt mit einem Herunterregeln der Spannung verwechselt. Für Lüfter, die sich im Betrieb problemlos herunterregeln lassen, ist noch lang nicht bewiesen, dass sie auch bei dieser Spannung aus absolutem Stillstand wieder anlaufen. Gemessen wird hier die minimale Anlaufspannung bei horizontaler sowie vertikaler Lage. Für einen gültigen Messwert darf der Lüfter nicht mehr als zwei Startversuche unternehmen. Schafft es ein Produkt nach den genannten zwei Versuchen nicht, komplett anzulaufen, wird die Spannung schrittweise um einen Wert von 0,1V erhöht.

Leistung

Gemeint ist hier die Leistung unter 12V, 9V, 7V und 5V sowie die dabei erreichten Drehzahlen. Wichtig ist zudem die Einhaltung der herstellerseitigen Angaben inklusive der Toleranzen. Ermittelt werden diese Werte über das Programm Smart Guardian in der Version 2.03 sowie einem Multimeter. Außerdem werten wir die erreichten Drehzahlen von 3-Pin Molex Lüftern im Spannungsbereich von 0-12V in Form einer Drehlzahlkennlinie aus. Ziel dieser Messung ist das Verhalten eines Lüfters bei einer bestimmten Spannung in Bezug auf die erreichten Drehzahlen zu ermitteln. Gemessen wird in einem Bereich von 0-12 Volt mit Intervallen von jeweils 0,5V.

Lautstärke

Sie ist einer der Hauptfaktoren jedes Lüfters. Getestet wird hier die Lautstärke beim Betrieb mit 12V, 7V und 5V. Störende Schleifgeräusche sowie ein Nichtanlaufen finden ebenfalls Erwähnung (Geräuschcharakteristik). Zu beachten ist allerdings, dass Lautstärkemessungen prinzipiell auf subjektiver Basis stattfinden und auch dementsprechend als solche bewertet werden.



Als Testsystem dient die folgende Zusammenstellung:

Testsystem  
Gehäuse Enermax Hoplite*
Mainbaord Gigabyte H55N-USB3 rev1.0, H55 Sockel 1156, MiniITX
CPU: Intel Core i3 530 (155x22 = 3410 MHz, 1,10 V) S1156, Dualcore, Leistungsaufnahme im übertakteten Zustand: ca. 41 Watt
Ram 2x2048MB G.Skill Ripjaw DDR3-2000 MHz
Grafikkarte Intel Graphics Media Accelerator GPU in der CPU
Netzteil Corsair HX520W
Betriebssystem Windows 7 Professional 64bit
Festplatte Supertalent Ultradrive ME 128GB SSD

*Ein Review zu diesem Gehäuse erscheint in Kürze auf Hardware-Factory.com.


Praxistest: Ergebnisse

Kühler-Montage

Offener Testaufbau

Die Montage des Enermax ETS-T40 ist schnell erledigt und fordert nur stellenweise etwas Fingerspitzengefühl. Zuerst muss die mitgelieferte Backplate unter dem Mainboard platziert werden. Enermax nimmt hier einen großen Abstand vom Mainboard und isoliert auch die Seite, die Kontakt zur Hauptplatine haben könnte. Danach werden gerändelte Abstandsbolzen mit Zwischenscheiben durch das Mainboard gesteckt und mit der Backplate verschraubt. Bei engen Platzverhältnissen wie beim eingesetzten Gigabyte GA-H55N-USB3 kam es nur in der Ecke zwischen PCI-Express Slot und RAM-Steckplatz zu leichten Schwierigkeiten, da es wenig Raum gab, den Abstandsbolzen mit Hilfe der Rändelung zu drehen; verhindert wurde die Montage aber nicht. Im nächsten Schritt werden Querstangen mit Langlöchernverbaut, diesich im Montagesystem für die beiden CPU-Hersteller unterschieden. Für AMD-Sockel müssen die längeren Querstangen verwendet werden, im Testsystem kamen die Kürzeren zum Einsatz. Durch die zwei verschiedenen Möglichkeiten, die Querstangen aufzulegen, ergeben sich auch zwei Ausrichtungsmöglichkeiten für den Kühler; es sind aber alle Möglichkeiten für jeden Sockel verfügbar. Nachdem diese mit den kleinen beiliegenden Muttern fixiert sind, kann der Kühler auf den Prozessor gesetzt werden, der natürlich vorher einen Tropfen Wärmeleitpaste (hier: Prolimatech TK-1) auf den Heatspreader erhalten hat. Zuletzt wird das für alle Sockel einheitliche dicke Joch zwischen Aluminiumlamellen und Kühlerboden gesteckt und mit großen Muttern auf beiden Seiten fixiert. Hier empfiehlt es sich, die kleinen Muttern der Querstangen gelockert zu lassen, damit die beiden Nasen des Jochs in die Löcher des Kühlerbodens rutschen und gleichzeitig die Gewinde der Querstangen durch die Befestigungslöcher des Jochs ragen.
Zuletzt wird der Lüfter mit den mitgelieferten Klammern fixiert. Enermax hat hier eine sehr komfortable und dennoch sichere Klammerhalterung entworfen, die zu gefallen weiß. Durch den großen Bügel ist es ein Leichtes, die notwendige Kraft aufzuwenden, um die Klammer in die Nut des Kühlers zu ziehen. Ebenfalls gefallen hat, dass die Klammern auch in der Lage sind, Lüfter ohne Gummipuffer zu halten, wenn auch der Anpressdruck wesentlich geringer ist. Dennoch sitzt ein Lüfter ohne Gummipuffer sicher am Kühler und kann eben so leicht entfernt werden.
Beim verwendeten Testsystem liegen die RAM-Bänke relativ nah am CPU-Sockel, was bei ausladenden Kühlkörpern über den RAM-Sockelbereich u.U. die Montage des Lüfters verhindert hätte. Bei den verwendeten G.Skill Ripjaw Speichermodulen führte dies dazu, dass der Lüfter um ein bis zwei Millimeter erhöht angebracht werden musste, was aber kein Problem darstellte.

Kühler-Temperaturverhalten

Der Enermax ETS-T40 verrichtet seine Arbeit gut und kann die CPU auch bei niedrigen Drehzahlen ausreichend kühlen: während des Tests erreichte keiner der CPU-Kerne mehr als 60°C. Wer jedoch auch auf einen passiven Betrieb hofft, muss enttäuscht werden, denn bereits nach mehreren Minuten Lüfterstillstand wurden über 75°C erreicht und der Test abgebrochen - eine Belüftung ist also Pflicht. Das Delta, das den Unterschied zwischen CPU-Temperatur und Außenluft angibt, fällt mit einem Maximalwert von 33 Kelvin auch erfreulich gering aus. Dieser Unterschied wurde bei einer sehr geringen Betriebsspannung von 5 V mit dem Enermax Twister Cluster erreicht, der auch bei weiteren Kühlertests (soweit möglich) eingesetzt werden wird. Der mitgelieferte T.B.Vegas Duo läuft bei gleicher Spannung mit mehr Umdrehungen und erreicht hier natürlich noch bessere Werte. Mit welcher Lautstärke gerechnet werden muss, um den Bestwert des Kühlers von gerade einmal 16 Kelvin (12 V, 7 V: 19 Kelvin, 5 V: 24,5 Kelvin) zu erreichen, beschreiben wir im Unterpunkt "Lüfter-Bewertung" weiter unten auf dieser Seite.

Bei der Montage im Gehäuse (Enermax Hoplite) fiel auf, dass es der bisherige Netzteilspezialist ein wenig zu gut mit dem Abstand der Backplate vom Mainboard gemeint hat. Trotz des relativ großen Lochs in der Mainboardhalterung stieß die Backplate an die Rückwand und erschwerte somit den Einbau des Mainboards in das Gehäuse. Mit ein wenig mehr Kraftaufwand wurde aber auch dies nicht zum Hindernis, sodass dem Betrieb im Gehäuse nichts mehr im Wege stand. Für die folgenden Testergebnisse gilt, dass außer dem Netzteillüfter kein weiterer Ventilator in Bewegung war.

Beim Vergleich zwischen den zwei Szenarien zeigt sich, dass der Kühler seine Stärken im hohen Drehzahlbereich ausspielen und eine CPU auch ohne weitere Gehäusebelüftung kühl halten kann. Verringert man die Drehzahl, steigt der Unterschied zwischen CPU-Temperatur und Außentemperatur merklich an (7 V: 25 Kelvin, 5 V: 32 Kelvin), womit zwar die CPU-Temperatur noch nicht kritisch ist, aber das weitere Übertaktungspotenzial unter Umständen einschränkt. Auch hier schneidet der T.B.Vegas Duo drehzahlbedingt besser ab als der Twister Cluster Lüfter.

Mit der im Test verwendeten CPU war der Enermax ETS-T40 Kühler im niedrigen Drehzahlbereich zwar stellenweise gefordert, aber zu keiner Zeit überfordert. Mit zusätzlicher Gehäusebelüftung, die übrigens immer empfehlenswert ist, dürften sich die Unterschiede zwischen der CPU-Temperatur und der Außentemperatur weiter verringern. Zum Vergleich wurde die gleiche CPU mit den gleichen Lüftern und einem Prolimatech Samuel 17 Kühler betrieben, wo sich große Unterschiede zugunsten des Enermax-Kühlers auftaten. Denn während das Enermax Pendant bei 5V Lüfterspannung für den Twister Cluster Lüfter einen Temperaturunterschied von 33 Kelvin erzeugen konnte, lag der Wert für den Prolimatech Kühler mit 52,5 Kelvin wesentlich höher und ließ die CPU-Temperatur in den kritischen Bereich von 70°C steigen. Zur Relativierung muss hier festgehalten werden, dass der Samuel 17 kein Towerkühler ist und wesentlich weniger Kühlfläche als der ETS-T40 von Enermax besitzt.

Auf unserem Leistungsindex stellen wir die Rohleistung des ETS-T40 mit zwei verschiedenen Lüftern dar: Zum einen unter Verwendung des Referenzlüfters (Enermax Twister Cluster, oben) und zum anderen mit dem mitgelieferten Lüfter (unten). Diese Diagramme werden mit weiteren CPU-Kühlertests erweitert.

 

Lüfter-Bewertung

Spannung Produkt Umdrehungen Subjektiver Eindruck Lager-/Laufgeräusche, Bemerkung
12 V Enermax
T.B. Vegas Duo
1830 U/min deutlich hörbar deutliches Luftrauschen, enormer Durchsatz, Eigenvibrationen
9 V Enermax
T.B. Vegas Duo
1344 U/min hörbar Luftrauschen, guter Durchsatz, geringe Eigenvibrationen
7 V Enermax
T.B. Vegas Duo
929 U/min leise guter Durchsatz, minimale Eigenvibrationen
5 V Enermax
T.B. Vegas Duo
524 U/min unhörbar leise minimale Eigenvibrationen

Der mitgelieferte Enermax T.B.Vegas Duo ist gut auf den Kühler abgestimmt. Relativ enge Kühllamellen benötigen einen hohen statischen Druck, den der Lüfter durchaus zu erzeugen vermag. Gerade bei 12 V Betriebsspannung scheint dieser keine Grenzen zu kennen und erzeugt dabei eine hohe, aber noch halbwegs vertretbare Lautstärke. Die umgewälzte Luftmenge ist sehr hoch, was allerdings zu starkem Luftrauschen führt. Bei verringerter Spannung sinkt natürlich auch die geförderte Luftmenge, wirklich "leise" können wir den Lüfter erst unterhalb von 9 V einstufen: Ungefähr bei 8 V ist ein guter Kompromiss aus Lautstärke und Durchsatz erreicht. Bei dieser Betriebsspannung ist der Lüfter nur noch in einem Silent-System eventuell heraushörbar. Wer die obenstehende Tabelle betrachtet, wird auf die Eigenvibrationen aufmerksam werden, die sich durch den gesamten Messbereich ziehen. Wir können aber auch hier gleich eine Entwarnung geben: Durch die Gummipuffer gehen diese bei weniger als 12 V Betriebsspannung deutlich unter und fallen nicht weiter auf.

Obwohl der Lüfter mit dem PWM-Signal umgehen kann, ist noch ein kurzer Test für die minimale Anlaufspannung und Betriebsspannung durchgeführt worden. Die Testmethodik war hier die gleiche wie bei allen anderen von uns veröffentlichten Lüftertests (siehe zum Beispiel: Noctua NF-P14 FLX - short Report).

Produkt gemessene Anlaufspannung minimale Betriebsspannung
Enermax
T.B. Vegas Duo
3,77 V 3,48 V

Enermax T.B.Vegas Duo Lüfter mit abgenommenen Lüfterblatt


Fazit

Der Test hat es gezeigt: Enermax leistet sich keinen Fehler beim ETS-T40 Kühler. Verarbeitung und Dokumentation sind auf höchstem Niveau, der Lieferumfang vollständig, die Leistung ansprechend und der Preis niedrig, denn der Einstand bei den T40-Kühlern beginnt aktuell mit unter 30€ (Enermax ETS-T40 bei Geizhals) weit unter der Preisempfehlung. Das Gesamtpaket überzeugt, wovon die hier getestete Variante "Enermax ETS-T40-VD" keine Ausnahme macht. Lediglich ein paar Kleinigkeiten könnte der Hersteller noch nachbessern: Der Abstand der Backplate vom Mainboard war unserer Meinung nach zu groß und der Lüfter dürfte gerne noch weniger Vibrationen erzeugen, um das Produkt zu perfektionieren. Ansonsten kann man es nicht oft genug wiederholen: Der ETS-T40-VD ist ein hervorragendes Produkt, welches sich unsere Empfehlung und einen Gold-Award redlich verdient hat.

 

 

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Die Verpackung des Enermax ETS-T40 lässt schon von außen erahnen, welcher Riese von einem Kühler in ihr steckt. Darüber hinaus sind natürlich auch detaillierte Informationen über das innenliegende Produkt aufgedruckt. An zwei verschiedenen Stellen wurde mit einem roten Klebepunkt markiert, welche der drei erhältlichen Versionen des ETS-T40 Kühlers enthalten ist. Unser Testkandidat trägt den Zusatz „-VD“ und ist die „mittlere“ Ausstattungsvariante des Kühlers. Im Gegensatz zum teureren ETS-T40-TA erhält man hier einen Kühlerkörper, der nicht vollständig vernickelt ist, bekommt dafür aber einen Enermax T.B.Vegas Duo Lüfter dazu, der elf LED-Modi besitzt. Während bei der teuersten Variante, mit dem Zusatz „-TA“, ein Enermax T.B.Apollish (ebenfalls elf LED-Modi) zum Einsatz kommt, so muss der Kunde bei der günstigsten Variante (Namenszusatz „-TB“) mit einem T.B.Silence-Lüfter vorlieb nehmen. Dieser Lüfter verzichtet gänzlich auf optische Effekte, macht das Gesamtpaket aber deutlich günstiger. Allen Lüftern gemein ist die Größe von 120 mm und der Einsatz der Twister Lagertechnologie. Obwohl der Kühler sehr sicher verpackt ist, bleibt kaum Platz für Luft und die Beigaben. Dabei hat Enermax an alles gedacht, denn der Kühler ist zu allen aktuellen Sockeln von AMD (AM2/AM3) und Intel (775, 1156, 1366, 1155) kompatibel. Dafür setzt Enermax auf verchromte Elemente für die Montage und hat sogar an einen kleinen Schraubenschlüssel für die verschiedenen Muttergrößen gedacht. Für die Montage eines zweiten Lüfters liegen dem Lieferumfang sowohl zwei weitere Halteklammern, auf die wir später noch zu sprechen kommen, als auch vier weitere Schwingungsdämpfer aus Gummi bei. Um den Lieferumfang zu komplettieren spendiert Enermax noch eine kleine Tube Wärmeleitpaste und ein Faltblatt, welches die Montage auf 13 verschiedenen Sprachen und bebildert erklärt.

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