Deepcool Assassin III - 07 - Praxistest: Testergebnisse

Erstellt am: 22.11.2019 um 18:31 Uhr von Thomas Radigk.

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Praxistest: Testergebnisse

Deepcool wirbt beim Assassin III damit, bis zu 280 Watt thermische Verlustleistung ableiten zu können. Dies bedeutet, dass eine CPU mit einer solchen Verlustleistung trotz Volllast nicht aufgrund einer zu hohen Temperatur ihren Takt reduzieren muss. Um dem nahe zu kommen haben wir unseren i7-7700K von Intel auf 4800 MHz übertaktet, damit die thermische Verlustleistung ansteigt. Unter diesen Bedingungen haben wir den Assassin III gegen bisherige Platzhirsche und Testexemplare sowohl mit einem als auch mit zwei Lüftern antreten lassen. In gewohnter Manier untersuchen wir die gebotene Leistung des Kühlers bei drei unterschiedlichen Szenarien, wo der oder die Lüfter zunächst mit voller Drehzahl und mit zwei reduzierten Drehzahlen betrieben werden.

Unseren Test beginnen wir bei größtmöglicher Drehzahl, die mit knapp 1400 U/min beider Lüfter das getestete Produkt von Deepcool absolut auf Augenhöhe bisheriger Top-Kandidaten bringt. Während bei einer Doppelbestückung Noctuas NH-D15 knapp nicht geschlagen werden kann, so ist der Vorsprung mit 1,5 Kelvin gerade bei der Verwendung von nur einem Lüfter doch umso größer. Der Gewinn des zweiten Lüfters ist mit zwei Kelvin zwar weiterhin da, dennoch erreicht der Kühler aus Peking eine neue Bestmarke mit nur einem Ventilator zwischen den Türmen, was eine sehr bemerkenswerte Leistung darstellt. Allerdings zahlt der Kunde hierfür nicht nur den besonders hohen Kaufpreis von derzeit knapp 100 Euro, sondern muss auch eine nicht unerhebliche Geräuschkulisse akzeptieren. Da dies aber bei allen Kühlern dieser Leistungsklasse der Fall ist, wiegt dies im Vergleich nicht ganz so schwer – leise und Leistungsstark ist nur durch erheblich größeren Aufwand in Form einer Wasserkühlung möglich. 

Um die Ohren zu schonen gibt es zum Glück regelbare Anschlüsse auf nahezu jeder Hauptplatine heutzutage und wir reduzieren hiermit die Drehzahl auf einen Wert von 58% PWM, was auch etwa einer Gleichspannung von 7 V entspricht. Beim TF140S von Deepcool führt dies zu einer Reduzierung der Lüfterdrehzahl auf ca. 850 U/min und bereits erträglicher Lautstärke. Durch die Luftverwirbelungen, die am Kühler nur wenig stärker auftreten als ohne Kühler, bleibt selbiger jedoch deutlich wahrnehmbar. Den ersten Platz bei Verwendung nur eines Lüfters muss er nun wieder an Noctua abgeben, kann aber einen weiteren Sieg bei Verwendung von zwei Lüftern verzeichnen. Dort sehen wir einen Vorsprung von 1,4 Kelvin gegen den Phanteks-TC14PE, der wiederum ein ganzes Kelvin besser ist als der Platzhirsch NH-D15 von Noctua. Die CPU Temperatur erhöht sich mit reduzierter Drehzahl um drei Kelvin (mit zwei Ventilatoren), was gut ist aber auch keine Besonderheit darstellt.

Für eine wirklich leise Kühlung des Hauptprozessors braucht es eine weitere Reduzierung der Lüfterdrehzahlen auf ca. 540 U/min – damit ist der Kühler aus keinem PC-Gehäuse mehr herauszuhören.  Der Vorsprung zum bisherigen Klassenbesten fällt mit 0,6 Kelvin nun so klein aus, dass kaum noch von einem Vorsprung gesprochen werden kann. Allerdings erwärmt sich die CPU abermals nur um drei Kelvin mehr, solange beide Lüfter am Kühler betrieben werden. Wird z.B. aufgrund beschränkter Platzverhältnisse im Gehäuse nur der mittlere Ventilator verwendet, muss mit einer Erhöhung um fünf Kelvin gerechnet werden. Deepcool’s Assassin III erreicht damit sowohl eine Kühlleistung als auch Lautstärke auf Augenhöhe der Mitbewerber und lässt keine Zweifel offen, dass auch für den Sommer genügend Kühlreserven vorhanden sind.

 

Lautstärkemessungen

Im Gegensatz zur Lautstärkebetrachtung eines einzelnen Lüfters, wie wir sie im Abschnitt "Der Lüfter im Detail" durchgeführt haben, erfolgt hier eine Betrachtung von Lüftern, die am Kühler montiert sind.

Spannung Produkt Umdrehungen Subjektiver Eindruck Lager-/Laufgeräusche, Bemerkung
12 V DFr1402512CM 1400 U/min laut  lautes Luftrauschen, Verwirbelungen
9 V DFr1402512CM 1080 U/min deutlich hörbar  lautes Luftrauschen, Verwirbelungen
7 V DFr1402512CM 950 U/min hörbar  Luftrauschen, Verwirbelungen
5 V DFr1402512CM 540 U/min unhörbar  

Am Kühler montiert, zeigen sich zwar keine Vibrationsgeräusche oder sonstige Resonanzen, jedoch ist ein gut hörbares Luftrauschen nahezu allgegenwärtig. Erst wenn die Betriebsspannung des Lüfters auf 5 V reduziert wird, kann von einem wirklich leisen Kühler gesprochen werden. Die getroffenen Maßnahmen zur Optimierung des Lüfters tragen hier aus unserer Sicht keine Früchte. Unsere Empfehlung lautet daher höhere Drehzahlen zu vermeiden und mit einer Lüftersteuerung dafür zu sorgen, dass erst bei wirklich hohen Kerntemperaturen im Hauptprozessor die Drehzahl erhöht wird, so dass sich das Luftrauschen mit dem Geräusch des Grafikkartenkühlers vermischt. Ansonsten ist der Assassin III deutlich auch aus einem geschlossenen Gehäuse heraus wahrnehmbar. Mit den mitgelieferten Adaptern können die Lüfter an einem ungeregelten Anschluss zumindest für etwas Ruhe sorgen - der Geräuschpegel entspricht etwa der Reihe mit 9 V Betriebsspannung in unserer Tabelle.

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